Organspende

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  • Da sehe ich überhaupt kein Problem, man sollte da konsequent sein - und ich bin es auch uneingeschränkt! Was nichts daran ändert, dass dieses unerhörte Gesetz in der Pipeline des Parlaments im Falle der Annahme gekippt werden MUSS, denn es ist ein absoluter Skandal, Patienten ohne deren explizites Einverständnis in der Endphase ohne das Abwarten des Gehirntode auszuwaiden! Auch mit Abwarten würde sich nichts ändern, denn die Widerspruchslösung ist klar abzulehnen, sie ist unethisch und öffnet Missbrauch (Organhandel, Erbschaftsdeals etc.etc.) Tür und Tor. Dagegen muss sich das Stimmvolk ganz unmissverständlich wehren - ohne wenn und aber....

  • Ja, dem stimme ich als Arzt zu! Wer je gesehen hat, wie der Körper eines frisch Verstorbenen zwecks Organentnahme ausgeweidet wird, verzichtet wohl gerne darauf, Organe eines anderen Menschen für sich selbst zu nutzen.

    Wir müssen uns dagegen wehren, dass die Medizin immer mehr zu perverser Medizintechnik verkommt - mit dem Menschen als lebendem Ersatzteillager.

    Wie wäre es, mehr Energie und Geld darin zu investieren, autologe Transplantate (aus eigenen Körperzellen gewachsene Organe) zu entwickeln, anstelle von Basteleien am gängigen Rechtssystem ?

  • dieses Gesetz wäre kontraproduktiv, weil es potentielle Spender abschreckt, Zweifler sehen sich in ihrem Misstrauen bestärkt und entscheiden sich erst recht gegen Organentnahmen.

  • nochwas: was bitte ist der mutmassliche Wille des Patienten? WER entscheidet das? Gilt dann der Spenderausweis resp. das Fehlen des Ausweises nichts mehr? Das impliziert ja gerade, dass man einen Negativ-Ausweis mit sich führt. Unglaublich das Ganze.

  • Mit diesem Gesetz habe ich meinen Vorsatz, eine Organspenderin zu werden, fallen gelassen. Da kann man nur hoffen, dass auch dieser Wille respektiert und nicht "hinten herum" der Körper ausgewaidet wird. Was wird mehr gewichtet, mein oder anderer Leben zu erhalten. Der Tod eines Menschen wird nicht gewürdigt, wenn man ihn sterben lässt und anschliessend reanimiert.

  • In Österreich ist es per Gesetz so, dass jemand ohne einer negativen Verfügung automatisch Organspender/in ist.

  • Ich habe einen Organspenderausweis, den werde ich mit Sicherheit zerreissen!!

    Unter anderem steht im Artikel:

    Doch ganz so wohl scheint es der Fachorganisation nicht zu sein. Man wolle ­«Ärzte keineswegs in eine Situation bringen, sich zwischen Standesrecht und ­gesetzlichen Bestimmungen entscheiden zu müssen», betont sie. Doch genau das könnte eintreffen.

    Entscheiden zu müssen?? Tja, die es gibt auch unter den Ärzten die Gierigen nach Erfolg, Macht und Geld und genau diese Ärzte müssen nicht entscheiden, sie wollen entscheiden und werden dies sicherlich nicht zum Wohle des sterbenden Patienten machen, sondern zum Wohle ihres Erfolges, das heisst schlussendlich auch nicht unbedingt zum Wohle des Patienten der die Organe erhält, sondern einfach um ihre ihre Gier nach Erfolg und Macht zu erfüllen.

    Bestes beispiel ist der illegale Organspendenhandel, wie viele Ärzte machen bei diesem illegalen Handel mit?? ZU viele, nur weil sie gierig nach Geld, Macht und Erfolg sind.

    Ja auch unter den Ärzten gibt es skrupelose Menschen!!

  • An alle, die mit irgendwelchen Ausreden nicht Organspender sein wollen: Ob wenige oder viele Gesetze, sie würden von irgendeiner Seite umgangen, übertreten, je nach Gewinnaussichten. Deshalb bleibe ich bei meiner Aussage: wer nicht gewillt ist, bei seinem (durch zwei oder mehr Aerzte festgestelltem) Tod Organe zu spenden, soll bei Bedarf auch keines bekommen. Denn ein jeder, der hier dagegen ist, würde bei Bedarf nach einem Ersatzorgan schreien und alle "ethischen und reiligiösen Gründe" über Bord werfen.

    Enzo: und du als Arzt (so du denn wirklich einer bist): du würdest also ab sofort jedem, der auf ein Organ wartet, kalt sagen: ich könnte dich schon mit einer Transplantation retten, bin aber dagegen. Du musst halt warten, bis die Forschung "autologe Transplantate" entwickeln kann. Das dauert nur noch einige Dutzend Jahre. Wenn du nicht solange durchhältst, naja, Pech gehabt...

  • Also dürfen nun die Angehörigen über Leben und Tod entscheiden, genau das, was von den Gegnern von Exit und Dignitas immer in den Vordergrund gestellt wird. Ich rate jedem an, immer seinen (Nicht-) Spenderausweis bei sich zu tragen.

    Interessante Artikel zum Thema:

    http://www.santenatureinnovati…er-vos-organes-lisez-ceci

    http://www.dailymail.co.uk/hea…ry.html?printingPage=true

    Sollten wir nicht einfach lernen und akzeptieren, dass wir nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben und diese bestens zu nutzen?

  • IchFrageMich: Dass Angehörige über Leben und Tod entscheiden können, ist reine Stimmungsmache und, mit Verlaub, eine einfältige Unterstellung. Das stand noch nie zur Debatte und so weit wird es nie kommen.

    Und wer jetzt einen Nicht-Organspenderausweis bei sich trägt, soll auch darin vermerken, dass ihm im Notfall unter keinen Umständen ein Ersatzorgan eingesetzt wird, komme was da wolle, auch wenn er seine Meinung geändert hat. Nie, unter keinen Umständen. Wer das nicht tut, ist ein inkonsequenter Heuchler.

  • Auszug aus dem Beobachter-Artikel:

    Falls sich die sterbende Person nie für oder gegen eine Organspende ausgesprochen hat, sollen neu Angehörige im Namen des Sterbenden solchen Eingriffen zustimmen – also vor seinem Tod und ohne sein ausdrückliches Einverständnis, nur aufgrund des «mutmasslichen Willens» des bewusstlosen, aber noch lebenden Patienten.

    Somit kann (oder muss) der Angehörige über Leben und Tod entscheiden!

    Ich habe neben meinem Nicht-Spenderausweis auch den Ausweis von Exit, meine Familie weiss, was ich (nicht) will. In meinem Fall erachte ich also, dass ich ganz konsequent bin. Dass jemand für mich sterben müsste, kann ich nicht akzeptieren.

  • @ ich-frage-mich

    Sollten wir nicht einfach lernen und akzeptieren, dass wir nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben und diese bestens zu nutzen?

    Ja, genau so ist es. Du sprichst mir aus dem Herzen.

    Ich hatte bis vor kurzem einen Spenderausweis und hätte auch beim Tod eines meiner Kinder deren Organe sofort zur Verfügung gestellt, aber jetzt, nach diesem Artikel im Beobachter kommt es mir so vor, es geht nicht wirklich um ein Leben zu retten, sondern um die Gier der Ärzte nach Erfolg, Geld und Macht zu stillen und dafür bin ich nicht bereit.

    Übrigens

    Ernst Lüthi: Weil ich meine Organe und die meiner Kinder nicht mehr Spenden würde, würde ich auch Keine annehmen, das ist für mich ganz klar!

  • Eine merkwürdige Ansicht, sehr exklusiv :

    "Ob wenige oder viele Gesetze, sie würden von irgendeiner Seite umgangen, übertreten, je nach Gewinnaussichten. Deshalb bleibe ich bei meiner Aussage: wer nicht gewillt ist, bei seinem (durch zwei oder mehr Aerzte festgestelltem) Tod Organe zu spenden, soll bei Bedarf auch keines bekommen."

    Nur weil so schon die bestehenden Gesetze umgangen werden, sollen wir auch noch eines absegnen wo das geradezu vorprogrammiert ist....

    Ich verzichte jedenfalls unter solch fiesen Umständen auf ein gespendetes Organ, denn ich könnte aus ethischen Gründen - im Gegensatz zu Ihnen - nicht mit der Ungewissheit leben, dass man einen Sterbenden damit über den Tisch gezogen hat!

    Fakt ist, dass man bei weniger wichtigen Anlässen des Lebens stets aus juristischen Gründen eine Absichtserklärung oder ein Einverständnis voraussetzt, nun aber neu offenbar noch nicht mal mehr beim wichtigsten Ereignis der vergehenden Lebens, dem eigenen Tod. Toll, nicht wahr - wir sind weit gekommen...

  • luethi ernst an IchFrageMich:

    "Dass Angehörige über Leben und Tod entscheiden können, ist reine Stimmungsmache und, mit Verlaub, eine einfältige Unterstellung. Das stand noch nie zur Debatte und so weit wird es nie kommen."

    Meine Replik: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil :o)!

    Sei dies nun im Rahmen des hier zur Debatte stehenden Beobachter-Artikels und den im Hinblick auf nun neu in Kraft tretende Rituale zur Erlangung der Transplantationserlaubnis, sei es zu den bereits heute teilweise praktizierten Vorgehen in CH-Spitälern, wo den Aussagen der Angehörigen grosse Bedeutung beigemessen werden.

    Noch schlimmer aber ist es, wenn gar keine Angehörigen (schlecht oder gut meinende..) in der terminalen Phase des Patienten zur Auskunftserteilung zur Verfügung stehen, denn DANN wird auf Grund des neuen Gesetzes ohne klare Widersprucherklärung zur Tat geschritten. Und dies eben auch noch, wie im Artikel umschrieben, sogar VOR Eintreten des Hirntodes, tztz!

    Wer sowas bedenkenlos zustimmt, muss entweder ein sehr vertrauensseliger Mensch oder ein Unmündiger sein, sorry...

  • Abschliessend: wer hier schreibt, er würde auf ein Spenderorgan verzichten und lieber sein Ableben in Kauf nehmen, ist für mich ein unglaubwürdiger Plauderi und hat sich nicht ERNSTHAFT mit diesem Problem befasst. Und noch schlimmer die Aussage von LunaPiena: würdest du auch für deine Kinder keines annehmen???

    Dürftest du ja aufgrund deiner Haltung nicht. Wie würdest du das deinem Kind gegenüber erklären und verantworten?

  • Guten Tag

    Ich habe mich eingehend und ernsthaft mit dem Thema befasst und bin überzeugte Nichtspenderin. Ich möchte einen einigermassen würdigen Tod sterben dürfen, wenn es dereinst so weit ist. Selbstverständlich möchte ich auch niemals ein Spenderorgan erhalten. Wäre es nicht sinnvoller, sich wieder mehr mit dem eigenen Ende auseinanderzusetzen und dieses zu akzeptieren? Das Leben hier auf Erden kann eine wunderbare Sache sein, aber es geht nun mal irgendwann zu Ende. Wann dieser Zeitpunkt ist, bestimmt in meinen Augen der Allmächtige allein resp. mein Karma.

    Wer nun anderer Meinung ist, darf dies gerne sein, ich schlage in diesem Fall nur vor, dass wir uns gegenseitig respektieren.

    Apropos: es gibt viell schlimmere Dinge als zu sterben. Z.b. an ein einer der vielen schrecklichen Krankheiten zu leiden, die auch eine Organspende nicht behandeln kann.

  • @ Ernst Lüthi

    Ich habe mit meinen Kindern darüber diskutiert!

    Sie sind absolut meiner Meinung und haben inzwischen DIE Einstellung bekommen. Immer mehr und immer extremer wird das Leben unnatürlich verlängert.

    Wieso überlassen wir unser Leben nicht einfach dem Schicksal?? Wieso sollen wir unser Leben machthungriger und erfolgsgierigen Ärzten überlassen??

    Ich will selber über mein Leben entscheiden können und genauso sehen es meine Kinder, die übrigens fast erwachsen sind!

    Klar bin ich konsequent!

    Meine Einstellung vorher war, wenn ich oder eines meiner Kinder tot sind, warum soll ich dann nicht meine Organe spenden, mit ins Grab oder Kreatorium nehmen macht absolut keinen Sinn, wenn ich jemandem damit das Leben retten kann.

    Aber nur dann wenn ich definitiv tot bin!

    Aber sicher nicht wenn ich irgendwie noch halb lebe auch wenn ich 100% dem Tod geweiht bin.

    Darum bin ich jetzt absolut dagegen.

    Ich will nicht dass man mich halblebend ausweidet!!