Hallo zusammen
Ich bin erst junge 29 Jahre alt und mit mir sehr im Zweifel!
Ich bin eine eher ruhige Person die zuhört, sich aber fast nie in Diskussioben oder dergleichen einbringt.Ich hätte manchmal auch was zum sagen,aber die anderen "übertrumpfen" mich immer mir reden.
Genau das ist mein Problem. Ich bin sehr schweigsam, ich kann nicht aus mir rausgehen! Darum will ich auch nie richtig mit anderen fortgehen. Für mich ist das eine Qual.Warum weggehn?
Ich sag ja nichts. und nur dasitzen und warten das die Zeit rumgeht ist ja ach nicht das wahre.Doch wiederum möchte ich fortgehen. Ich will nicht zuhause bleiben.
Ich bin ja noch jung...
Dann mache ich ab und 1-2 Tage vorher bin ich schon wieder im Clinch mit mir, soll ich gehen oder soll ich nicht? Ich suche dann immer nach Ausreden um nicht gehen zu müssen.manchmal lässt es sich nicht vermeiden ich geh dann. Meistens ist es so , das ich nicht sagen kann, hey toller Abend gewesen.
Für mich ist es sehr mühsam Auf der einten Seite will ich was erleben und fortgehen und auf der anderen Seite lieber zuhause bleiben. Da muss ich niemandem etwas beweisen. Das macht mich irgendwie kaputt. Ich weiss einfach nicht was ich will. Bin ich eher der Einzelgänger und will meine Ruhe oder will ich raus und was erleben? Ich finde es nicht heraus udn das macht mich kribbelig!!
Wer bin ich und was will ich?
Wie finde ich es heraus?
MfG
Im Clinch mit mir selber...
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Guten Tag, Pfupf
Du bist ein ganz normaler Mensch.
Man sollte aber seine Eigenschaften nicht überbewerten. So kommt man immer mehr ins Grübeln.
Ich rate dir, gehe raus, wenn du Lust hast, oder bleibe zu Hause, wenn es dir darnach ist.
Du musst dich nicht immer den Anderen anpassen! Du bist auch Jemand!
Das Letzte, was ich möchte ist, dich zum Alkoholkonsum zu verleiten! Das wäre das blödeste!
Aber ich kann dir sagen, wenn in einer Gellschaft, (ca. 3 - 5 Personen) einfach kein Gesprächsthema aufkommt, dann geniesse ich einen Becher Bier, oder ein Glas Wein, (nicht mehr!) wenn möglich mit allen Anderen. Meistens hebt sich dann die Verklemmung, und es gibt plötzlich Themen zum Diskutieren, oder auch zum Scherzen und Lachen.
Auch ich frage mich vielmals,"warum Weggehen?" wenn man es zu Hause so schön und heimelig hat?
Aber ab und zu unter die Leute gehen, tut eben der eigenen Psyche gut. Nur muss man es nicht übertreiben.
Zu deiner letzten Frage:
Um das heraus zu finden, leben wir ja eigentlich.
Du darfst nicht ungeduldig werden, wenn du auch erst in 10 oder 30 Jahren eine Antwort darauf gefunden hast.
Auch hier kann man sagen: "Der Weg ist das Ziel!"
Ich wünsche dir viel Glück und Geduld um das heraus zu finden, Ticino -
Guten Tag Ticino
Vielen Dank für Deine Antwort!
Du hast das ganze sehr gut ausgedrückt...
Danke, Pfupf -
Eigentlich ist es ja eine Qualität, wenn Du gut mit Dir alleine sein kannst, ohne dass Dir dabei langweilig wird. Da hast Du vielen was voraus. Das Problem daran ist aber womöglich, dass man sich plötzlich in seiner eigenen Welt so wohl und sicher fühlt, dass man die Gesellschaft anderer eigentlich gar nicht mehr braucht. Bleibt einem ja auch manches erspart: Die Stürmis, die nerven können; Konflikte; Kritik; Auseinandersetzungen; Verletzungen; Enttäuschungen. Allerdings fehlen dann aber auch die Erfahrungen, die man machen kann, wenn man mit anderen zusammen ist; das Gefühl gemocht zu werden oder das Lernfeld, wenns denn mal nicht so ist. Man lernt, auf andere zuzugehen, Interesse zu zeigen und Neues zu lernen und daran zu reifen. Lauter spannende Sachen, die man halt nur bekommt, wenn man aus dem Haus geht und Kontakte pflegt.
Ich nehme an, Dich kennst Du mittlerweile schon sehr gut, jetzt wär's ja eine Herausforderung, mal zu schauen, wie andere ticken. Dazu brauchst Du nicht zum Entertainer der Runde zu werden. Zuhörer brauchts in jeder Runde und dabei kannst Du gut beobachten. Vielleicht entdeckst Du dann, dass am Tisch nicht nur die Dauerredner sind, sondern auch ruhigere wie du, die sich auch nicht trauen, was zu sagen aber nicht abgeneigt sind, sich in ein Gespäch verwickeln zu lassen.
Also, kick Dir in den Hintern- wenn Du Dir vorgenommen hast, wegzugehen und das Gefühl aufkommt, lieber zuhause bleiben zu wollen-und geh trotzdem aus. Auch, wenn es dann nicht der Jahrhundert-Abend wird. Immer allleine sein, macht menschenscheu.
Noch was zu denen, von denen Du denkst, sie übertrumpfen Dich beim Reden: So eine Phase hatte ich auch mal. Ich dachte immer, dass ich zu diesem oder jenem Thema nichts sagen kann, weil ich zuwenig darüber weiss und meine Aeusserungen belächelt werden, weil alle anderen kompetenter sind. Bis ich dann gemerkt habe, dass andere auch nicht mehr wissen, aber sich halt trauen, das wenige trotzdem zu sagen und es einfach in viele Worte verpacken. Stell mal eine Rückfrage oder lass Dir was erklären. Sooooo viele Fachleute auf jedem Gebiet, werden sich da nicht herauskristallisieren. Irgendwann wird es Dir dann wurscht sein, ob wer findet, Du würdest Blech rauslassen...und über Blech können auch ganz lebhafte Debatten geführt werden.
Ich hoffe, Du traust Dich und wünsch Dir viel Spass. -
Meiner Erfahrung nach hat man oft davor am meisten Angst, wo die grösste Sehnsucht ist. Also einerseits die Sehnsucht nach Nähe, Gemeinsamkeit, 'Normalität', andrerseits die Angst, nicht gut genug zu sein dafür, nicht witzig, nicht irgendwas. Die menschliche Phantasie ist fast grenzenlos darin, sich selbst klein zu machen, wenn man ein Faible dafür hat. Grundsätzlich gibt es auch zu diesem Problem zwei Möglichkeiten: Du kannst das Problem dermassen aufbauschen, gross machen, dass Du keine Chance hast, je wieder hinter diesen dicken Kerkermauern hervor zu kommen. Oder Du kannst dies einfach als ganz normale Neurose betrachten. Du hast dann zwar kein besonderes Problem mehr, mit dem Du Dich entschuldigen kannst. Dafür bist Du auch 'normal'. Hast immer noch Deine Zweifel, ob Du gut genug bist, aber weisst, dass dies einfach Dein Kino ist, wo Du JDERZEIT die Möglichkeit hast, auszusteigen.
Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du das Vertrauen in Dich selbst findest, dass Du verdienst. Du hast viel Liebe in Dir und nur wenn Du diese Liebe weiter gibst, findest Du Erfüllung. -
Hallo Pfupf
Wahrscheinlich hat es schon was mit Deinem eigenen Selbstwertgefühl zu tun. Du fühlst Dich vielleicht weniger "wert", wenn Du nicht "mitreden" kannst. Vielleicht bist Du auch noch ein wenig scheu, aber das wäre ja noch weniger dramatisch, im Gegenteil, das kann Dich auch sehr symphatisch machen.
Natürlich bist Du noch jung mit 29 Jahren, aber mit 29 hat man ja trotzdem schon einige "Lebenserfahrungen" gemacht, wo man sehr gut mitreden kann, ... und dies mit 29 sicherlich auch besser als mit 16 Jahren.
Was ich damit sagen will: Du bist ein lebenserfahrener Mensch, und Du hast eigentlich schon ganz viel zu "sagen".
Das meine ich als Kompliment.
Du kannst es Dir ja mal genauer anschauen, WAS es ist, was Dich stört. Wenn also andere Dich mit dem Reden "übertrumpfen", ... WAS ist es, was Dich dann wie "kleiner" macht?
Ist es lediglich das VIELE und pausenlose Reden der anderen? (Weil sie nämlich selber nicht zuhören können?)
Oder sind es die standhaften MEINUNGEN der anderen? (Die Du vielleicht selber nicht so standhaft äussern kannst, oder Dich nicht traust?)
Oder fühlst Du Dich - über diese standhaften Meinungen der anderen - dann plötzlich unsicher in Deiner eigenen Meinung? Hier hast Du dann - mit den Leuten - ja einen Meinungskonflikt, und vielleicht ist es ja der Konflikt SELBST, den Du nicht haben willst (also schweigst Du dann lieber)?
Angenommen, Du sitzt am Tisch mit Leuten, und Du sagst gerade "Der Himmel ist blau.", ... und der vorlaute Hans am Tisch antwortet sofort: "So ein Blödsinn, der Himmel ist doch grün!" ... wie fühlst Du Dich da, wie reagierst Du darauf? - Wenn jetzt alle anderen Leute am Tisch dem Hans AUCH noch Recht geben, und sagen "Ja, der Himmel ist grün!", ... (grins!) ... wie fühlst Du Dich DANN?
Solche Meinungs-Dispute geben ja immer gerne mal sowas wie "Streit", ... aber im Grunde sind sie dann auch schnell mal lächerlich. Oftmals geht es dann eben auch nur um's Recht-haben-wollen, und nichts anderes. - Wenn Du das so anschaust, siehst Du, dass es letztendlich gar nicht so dramatisch ist. Und Du siehst, dass andere - nur weil sie vielleicht bessere oder heftigere Worte benutzen - gar nicht unbedingt RECHT haben müssen.
Wenn Du unter Leuten bist, versuche mal, nicht an Dir SELBER rum zu studieren, ... sondern studiere die Leute! Das ist nämlich ganz spannend! Schau Dir an, wie sie auftreten, wie sie sich bewegen, ... und Du wirst - bei geübtem Hinschauen - bald merken, dass sie da oftmals auch ihre Unsicherheiten haben. Schau Dir auch an, wie sie Reden, und über WAS sie reden. Da wirst Du merken, dass sie oftmals ganz viel "Blech" reden (wie "Also" hier auch schon erwähnt hat), und dass die Leute da eben selber auch gerne mal ziemlich unsicher sind.
Schau Dir an, ob jemand immer nur von SICH spricht, schau Dir an, ob jemand immer nur EIN Thema erwähnt (und alles andere interessiert ihn nicht), schau Dir an, ob jemand ein Rechthaber sein will, oder wie jemand seine Worte wählt (ob jemand z.B. viel flucht), ... und wenn Du Leute siehst, die intelligent erscheinen, dann schau sie Dir an, WIE diese kommunizieren, ob auch SIE dem anderen zuhören können, ... und so weiter.
Ja, versuche es mal mit einer "stillen Studie" über die Leute, und Du wirst ganz vieles entdecken. - Es wird Dir selber auch helfen, Dein eigenes Selbstwertgefühl zu stärken. Denn durch all die "Mängel" der anderen, wirst Du sehen, dass Du selber durchaus Stärken hast.
Versuche, nicht daran zu denken, ob jetzt DU "gut ankommst" oder ob Du mitreden kannst oder nicht, ... versuche das einfach mal zu vergessen.
Einladung zum Essen irgendwo? Einfach hingehen, ohne was zu Hinterfragen! Dann schau Dir die Leute dort an. Steh einfach dazu, dass Du da halt mal eine etwas ruhigere Person bist, dass Du da nicht überall gleich mitredest, ... das ist als solches ja auch gar nicht so schlimm. Dein Schweigen und stilles Zuhören, ... kann für andere auch durchaus sehr "geheimnisvoll" wirken, und bei ihnen das Interesse an Dir wecken!
Und wenn Du mal Situationen hast, wo Du nicht weisst, worüber Du reden kannst, ... dann zeige einfach Dein Interesse an den ANDEREN. Stelle Fragen über ihren Job, über ihr Essen, ihre neuen Hosen, usw. Du wirst sehen, die Leute reden dann sehr GERNE über sich, ... und schon habt Ihr ein herrliches "Blech"-Gespräch! (Lach!)
Es ist eigentlich gar nicht so wichtig, ob DU redest oder die anderen. Versuche die Geselligkeit unter den anderen einfach zu geniessen. Nimm nicht alles so teuflisch ernst, sondern lächle ruhig auch mal still über die anderen. Und so wird sich auch für Dich ein "Spass" entwickeln, wenn Du unter Leuten bist.
Ich wünsche Dir ganz viel Mut und auch die nötige Gelassenheit dazu.
Nike