Hauskauf mit Schulden meines Mannes

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  • Ich wollte mal in die Runde werfen. Wir haben ein Haus das wir kaufen möchten. waren schon auf diversen Banken und haben es uns ausrechnen lassen. Alles wäre perfekt und wir könnten es kaufen wenn die Schulden meines mannes aus erster Ehe nicht vorhanden wären. Durch das gibt uns die Bank kein Kredit. Was für Möglichkeiten gibt es sonst noch damit wir das Haus doch noch kaufen könnten. Hat uns da jemand einen Tipp oder müssen wir das als 6 köpfige Familie diesen Wunsch abschminken?

  • Hallo savanna

    Um mir Deine Situation besser vorstellen zu können, habe ich noch folgende Fragen:

    Kannst Du die min. 20% Eigenkapital selbst (ohne Deinen Mann) aufbringen?

    Kannst Du die Hypo-Zinsen selbst (ohne Deinen Mann, aber mit vier Kinder) bezahlen?

    Mit dem Geld Deines Mannes kannst Du nämlich nicht rechnen, denn der muss zuerst seine Schulden abbauen.

    Silvia

  • hallo nein ich kann das Haus selber nicht auf mich nehmen da ich leider nur 40 % angestellt bin.Diesen Gedanken habe ich auch gemacht . Wir haben schon vieles überlegt aber sind zu keinem positiven Ergebnis gekommen.

    So wie es aussieht wird ein Eigenheim in diesem Fall immer ein Wunschtraum bleiben. Und ich kann nichts dafür super

  • wenn wir zuerst die Schulden abzahlen würden ,dass dauert ein paar Jahre. Es hat sich doch was angehäuft bei Ihm sind 96000 Fr.

    Und der Vermieter in dessen Haus wir wohnen der möchte dieses am liebsten sofort verkaufen und nicht noch Jahre warten .....

  • hallo

    Also erstens würde ich nicht um jeden Preis Hauseigentümer werden wollen. Gibt ja auch noch die Möglichkeit ein Haus zu mieten.

    Ohne Eigenkapital geht in der Regel gar nichts, also 10% in bar ist wohl bei den meisten Banken das minimum. Der Rest könnt ihr von der PK, sofern vorhanden nehmen. Wir haben das auch so gemacht, obwohl mein Mann dazumal auch hoch Alimentenpflicht aus erster Ehe hatte. Das ging wohl nur, da ich 100% arbeite.

    Die 10% Eigenkapital haben wir zusammen gesparrt, indem wir in eine 1-Zimmer Wohnung zügelten für eine gewisse Zeit.

    Nochmehr verschulden wegen dem Haus würde ich mich nicht.

    grüsse

  • savanna

    Oftmals bewertet man seine Finanzlage selbst zu rosig. Allein positives Denken und rosarote Gläser aufsetzen genügen nicht. Ein Hauskauf bringt auch noch andere Verpflichtungen und Risiken mit sich (Unterhalt, Schäden, Einrichten, Anpassen usw.)

    Die Banken möchten sehr gerne Kredite verkaufen. Daran scheitert es nicht. Aber offenbar liegen da ein paar Fakten auf, über die eine Bank nicht hinweg sehen kann.

    Seien Sie vorsichtig mit Geld aus privater Hand. Das kann Ihnen und Ihrer Familie den Frieden und das Glück rauben. Zu viele Geldgeber sind bereit, Risikokapital zu leihen um im Nachhinein absahnen zu können. Zudem nützte Ihnen ein privater Kredit in Verbindung mit dem Bankgeschäft nichts. Das wäre ein zusätzliches Risiko, nicht eine zusätzliche Sicherheit! Lassen Sie sich die Schulden Ihres Mannes eine Lehre sein. Nochmals das Gleiche eine Nummer grösser? Lieber nicht!

    Die einzige Möglichkeit bestünde darin, mit einer überhöhten Hypo-Kreditlimite die alten Schulden zu tilgen. Zu solchen Kreditgeschäften ist die Zeit aber nicht gegeben (USA lässt grüssen).

    Bleiben Sie glücklich wie es ist – die Zeit wird Ihnen eine weitere Chance einräumen. Wenn bis dahin die Schulden weg sind.

    veritim

  • Hallo veritim

    Du schreibst:

    ""Die einzige Möglichkeit bestünde darin, mit einer überhöhten Hypo-Kreditlimite die alten Schulden zu tilgen.""

    Tönt sehr verlockend!

    Aber wie soll das funktionieren? Die Bank verlangt sicher eine Kopie des Kauf-Vertrages.

    Bei einem Neubau könnte man allenfalls den Kostenvoranschlag manipulieren.

    Aber spätestens bei der Schatzung kommt das böse Erwachen.

    Darum schliesse ich mich Deinem Schluss-Satz an:

    ""Bleiben Sie glücklich wie es ist – die Zeit wird Ihnen eine weitere Chance einräumen. Wenn bis dahin die Schulden weg sind.""

    Silvia

  • savanna

    Viele Menschen, darunter auch viele Besserverdienende, haben nach der Scheidung hohe Schulden und deshalb auch ab und zu schlaflose Nächte. Die ganz grosse Mehrheit von diesen verschleudern ihre Energie nicht mit träumen vom Eigenheim, sondern versuchen so schnell wie möglichst, ihren Schuldenberg abzubezahlen.

    Ich denke, ich muss dir nicht ausrechnen was eine sechsköpfige Familie kostet. Aber ich vermute, du bist dir gar nicht richtig bewusst, wie viele Jahre man braucht, um Hunderttausend Franken Privatschulden zurückzubezahlen.

    Natürlich könnte ich dir einen Tipp geben, wie man ein Haus ohne Eigenkapital kaufen könnte, aber ich mache das nicht, weil ich aus eigener Erfahrung weiss, was danach auf euch zukommen würde. Als ich 25-ig Jahre alt war, kaufte ich als Familienvater mit zwei Kindern ohne Eigenkapital, allerdings ohne zusätzliche Privatschulden, eine Eigentumswohnung. Meine damalige Ex-Frau und ich mussten danach jahrelang zu Gunsten von unseren Kindern auf ALLES verzichten. Im Nachhinein gesehen, würde ich so etwas nie mehr machen und ich rate euch, nicht denselben Fehler zu machen, wie ich damals gemacht habe.

    Ps:

    Nicht vergessen solltet ihr auch, was alles passieren könnte. Anfangs der neunziger Jahre lag der Hypothekarzins bei vier Prozent und stieg innerhalb von wenigen Jahren auf sage und schreibe 7.5%!!!

    wanro

  • wanro

    wiesste von den Finanzen her also Lohnmässig ist das kein Problem. Und mal ganz ehrlich wir möchten leiber Das Haus kaufen statt die Miete immer zu zahlen und die steigt auch immer wieder mehr nach oben . Ich weiss nicht mehr was ich noch machen soll. Möchte doch meiner Familie auch etwas bieten können

  • Hallo Savanna

    Aus nachfolgenden zwei Sätzen, die du weiter oben in deinem Thread geschrieben hast, lese und spüre ich eine gewisse Traurigkeit.

    „So wie es aussieht wird ein Eigenheim in diesem Fall immer ein Wunschtraum bleiben. Und ich kann nichts dafür super“

    Ein Eigenheim muss für dich und deine Familie kein Wunschtraum für immer sein! Ganz im Gegenteil, ich bin mir ganz sicher, dass du und dein Mann es schaffen werdet, ein Haus zu kaufen. Zwar nicht heute und auch nicht morgen, aber vielleicht schon „übermorgen.“

    „Möchte doch meiner Familie auch etwas bieten können“

    Du bist dir anscheinend selber gar nicht bewusst, was du jetzt schon deiner Familie alles bietest! Du führst einen Sechspersonenhaushalt und bist zu 40% berufstätig. Hut ab vor dir, du bist eine wirkliche power Frau, eine richtige Kämpferin für das Gute, damit es deiner Familie gut geht. Leider bist du damit, wie es mir scheint, immer noch nicht zufrieden, möchtest ständig noch mehr tun und spielst vielleicht sogar mit deinen Gedanken, wenn wir das Geld von einer Bank erhalten um dieses Haus zu kaufen, wäre ich nötigenfalls auch bereit mein Arbeitspensum zu erhöhen. Solltest du mit solchen Gedanken spielen, wie ich das damals gemacht habe, dann versuche diese zu verdrängen. Bei einem Eigenheim, das bis an den Dachgiebel mit Hypothekarschulden belastet ist, glaubt man manchmal, die Decke falle einem auf den Kopf. Selbst dann, wenn man sich finanziell noch nicht in einer Notlage befindet. Vielen Menschen geht es leider so, vor allem jungen Familien mit Kindern oder geschiedenen, obschon sie eigentlich keine finanziellen Probleme hätten. Wenn man jeden Tag hart arbeitet und nichts mehr sparen kann für spätere Anschaffungen fragt man sich immer öfters, für was gehe ich eigentlich Tag für Tag, Jahr ein und Jahr aus einer stressigen Arbeit nach um Ende Jahr beim ausfüllen der Steuererklärung feststellen zu müssen, dass mein Kontostand plus minus immer derselbe ist.

    Natürlich ist zurzeit der Mietzins für ein Haus oder einer Wohnung in etwa gleich hoch, wie wenn man diese(s) gekauft hätte. Aber aufgepasst, sobald sich die Börse erholt, wird wieder Geld von den Sparbüchlein abgezogen und in Aktien investiert. Danach wird bei den Banken das Geld für die Finanzierung von Hypotheken knapp und die Hypo-Zinsen werden steigen. Ich persönlich habe das schon zweimal extrem erlebt. Einmal in den siebziger Jahren und einmal in den neunziger Jahren. Auf ein Einfamilienhaus können solche Zinsschwankungen schnell mal Fr. 20'000 und mehr pro Jahr ausmachen. Wer dann in so einem Moment verkaufen muss, verliert, sofern sein Objekt nicht an einer Topplage liegt ganz schnell mal einen Haufen Geld!

    Für mich hier abschliessend möchte ich mich meinen Forschreiberinnen und Forschreibern anschliessen, die dir empfehlen, nichts zu überstürzen, abwarten und zuerst die Privatschulden abzuzahlen.

    Grüsse

    wanro