Ich hoffe, ich bin im richtigen Forum, aber ich war nicht sicher, wo es genau hingehört.
Ich weiss gar nicht, wo ich genau anfangen soll, aber ich merke einfach immer mehr, wie das Ganze für mich eine kaum noch zu ertragende Belastung wird. Es klingt jetzt vielleicht völlig banal – aber ich bin einfach komplett unfähig mich konstant zu konzentrieren, aufzunehmen und aufmerksam zu bleiben.
Ich bin jetzt 28, aber das Problem habe ich schon während meiner Lehrzeit gehabt, resp. seit dann ist es mir bewusst in Erinnerung. Ich bin und war immer schon eine „kreative Chaotin“. Also als Kind immer mal wieder irgendwo drübergestolpert, tagträumen, chaotisches Zimmer/Schreibtischordnung, ich vergesse und verwechsle Termine oder Verabredungen etc (was das private Umfeld auch ganz schön strapaziert). Auch vergesse ich öfters mal Medikamente, die ich regelmässig nehmen muss (Asthma, Allergien).Mein Partner meint, dass ich halt eben ein kreativer Mensch bin und dazu gehöre auch ein gewisses Chaos (ich schreibe div. Texte, gestalte gerne im Sinne von Schneidern, beim Kochen neue Gerichte ausprobieren und entwerfen etc). Ich hab sozusagen tausend Ideen gleichzeitig, aber das Durchziehen der Umsetzung ist meist ein ganz anderes Thema.
Aber fast noch schlimmer als dieses „Privatchaos“ sind die daraus resultierenden Fehler und Probleme am Arbeitsplatz. Ich schaffe es einfach nicht (und dabei will ich es so und strenge mich dermassen an) mehr als 3-5 Wochen am Stück eine konstante, gute Leistung zu erbringen (meist nach einem Anschiss wegen den dümmsten Flüchtigkeitsfehlern/Sachen vergessen etc). Aber nach kurzer Zeit reisst es wieder ein und ich vergesse Sachen, verzettel mich, verwechsle etwas und vor allem: ich mache die dümmsten Flüchtigkeitsfehler, weil ich es einfach nicht schaffe, aufmerksam genug auch an alles zu denken. Meine jetztige Chefin sagt auch klar, dass es ihrer Meinung nach weder an nicht Wollen, nicht Können oder mangelnder Intelligenz liegt (im Gegenteil) – aber ich sei einfach total unaufmerksam und sehr schnell abgelenkt und sobald Emotionen ins Spiel kämen sei die Aufmerksamkeit ganz dahin. Dazu habe ich oft auch Mühe richtig zuzuhören, resp. ich beantworte Fragen etc schon, bevor mein Gegenüber fertig ist (was in einer Unterhaltung eigentlich sehr unhöflich ist).
Langsam baut sich in mir deswegen wirklich eine riesen Angst auf. Ich zweifle an mir selbst, an meinem Verstand, meinem Können. Ich will und will – aber nichts funktioniert wie erhofft. Ich habe es mit autogenem Training, Meditation, Yoga (was ich schnell wieder aufgegeben habe), ausgleichendem Sport, Spaziergängen, Konzentrationstrainingsübungen etc versucht – nichts half. Einzig punkto Medikamente vergessen oder so geht’s jetzt besser, seit ich sie stur im Bad so hinlege, dass ich sie nicht übersehen kann. Überhaupt helfen Strukturen wie stur jeden Quatsch in die Agenda/To do Liste schreiben sehr gut (nur dass das auf Arbeit und im Privaten nicht immer geht) – ausser ich vergesse diese Liste/Agenda mal wieder.
Ich weiss einfach nicht mehr, was ich noch machen kann/soll. Ich habe Angst, dass das immer so weitergeht und mir mein Berufsleben total kaputtmachen kann – und auch meine Beziehung damit stark belastet. Meine letzte Anstellung (bis vor 3 Jahren) habe ich u.a. auch wegen diesen starken Leistungsschwankungen verloren – und ich habe Angst, dass mir das immer und immer wieder passieren wird.
Weiss jemand vielleicht einen Rat?
Ich weiss einfach nicht, was ich noch machen kann...
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Hallo Becca,
deine Schilderung tönt ganz nach Psychoorganischem Syndrom.
Ich habe mal kurz in Wikipedia reingeschaut und dort untenstehenden Text gefunden:
Zitat Wikipedia:
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet wird, ist eine bereits im Kindesalter beginnende psychische Störung, die sich durch Probleme mit der Aufmerksamkeit sowie Impulsivität und häufig auch Hyperaktivität auszeichnet. Etwa drei bis zehn Prozent aller Kinder zeigen Symptome im Sinne einer ADHS. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen.[1] Die Symptome können mit unterschiedlicher Ausprägung bis in das Erwachsenenalter hinein fortbestehen.
Ende Zitat
Der Artikel ist natürlich viel länger, aber vielleicht erkennst Du dich darin wieder.
An deiner Stelle würde ich das Problem nicht länger anstehen lassen, denn mit Zuwarten gefährdest du langfristig nur deinen Arbeitsplatz.
Sprich doch einmal mit deinem Hausarzt und lass dich zu einem Facharzt (Psychiater) überweisen, der dann geeignete Massnahmen vorschlagen wird nach eingehender Abklärung. Der Übergang von der "Marotte" zur eigentlichen "Krankheit" ist fliessend und eine seriöse Abklärung kann nur helfen. Vielfach wird in diesem Zusammenhang auch vom Medikament Ritalin gesprochen, aber ich bin zuwenig Experte, als dass ich dir genaue Ratschläge geben kann. Den ersten Schritt zum Arzt musst du selber machen.
Gruss
Rolf -
@ Becca
Es kann sein, dass Du - wie Rolf hier erwähnt - dieses ADHS hast, und wenn Du es ärztlich abklärst und es WÄRE so, dann kann man Dir in dieser Beziehung vielleicht auch helfen, wie Du am besten damit umgehen kannst.
Aber als solches ist das Ganze ja nicht so dramatisch. Man sagt auch, dass ADHS-Kinder sehr intelligente und liebe Kinder sind, und dass sie für etwas ganz Besonderes auf dieser Welt seien!
- Dies einfach mal positiv gesehen.
Als ich Deine Zeilen gelesen habe, fiel mir aber vor allem Dein eigenes Erkennen darüber, und Deine Verzweiflung auf. So wie Du sagst, so leidest Du offenbar darunter, und hast schon alles mögliche versucht, um es zu verbessern, aber nichts scheint so wirklich zu klappen.
Aber trotz allem hast Du selber eine gute Möglichkeit gefunden, denn Du schreibst ja:
" ... Einzig punkto Medikamente vergessen oder so geht’s jetzt besser, seit ich sie stur im Bad so hinlege, dass ich sie nicht übersehen kann. Überhaupt helfen Strukturen wie stur jeden Quatsch in die Agenda/To do Liste schreiben sehr gut (nur dass das auf Arbeit und im Privaten nicht immer geht) – ausser ich vergesse diese Liste/Agenda mal wieder..."
Genau dies würde ich Dir auch so empfehlen.
Schau, es gibt noch viele Menschen, die auch dieses Vergesslichkeits-Problem haben, ohne dass sie da ADHS haben. Es ist ja so, dass wir alle unglaublich viele Informationen im Alltag erhalten, die wir stündlich rasant aufnehmen und konzentriert bewältigen müssen, und oftmals ist es so viel (weil von uns auch eine gewisse Perfektion erwartet wird), so dass wir das alles gar nicht wirklich aufnehmen können. Und so vergessen wir mal dies und mal jenes, ... und dann müssen wir alle jeweils schauen, wie wir das dann wieder "gerade biegen" können.
Ich finde es wichtig, DASS wir das wenigstens erkennen, denn dann erkennen wir auch, dass es gar nicht immer nur an uns selbst liegt, sondern von der Aussenwelt eben auch oftmals so intensiv gefordert wird. Dann können wir auch versuchen zu akzeptieren, dass wir eben so sind wie wir sind.
Im Grunde DARFST Du also auch ruhig ein bisschen chaotisch sein, ... denn eben auch aus dem Chaos entspringt Kreativität. Und zwar oftmals ganz TOLLE Kreativität! - Das kannst Du also ruhig auch als Deine Stärke ansehen! Und Dein Partner scheint dies ja auch so zu sehen und zu akzeptieren, nicht wahr?
Aber zur Lösungssuche:
Aus dem Chaos der Vergesslichkeit oder Unkonzentriertheit ... sind es dann wirklich diese "einfachen Mittel", die oftmals helfen können. Du hast sie ja auch selbst erwähnt.
Ich mache das oftmals auch so:
Nötige Medikamente lege ich immer so hin, DASS ich darüber stolpern muss, und ich sie somit auf keinen Fall vergessen kann.
Dann habe ich auch IMMER eine Agenda dabei (Handtasche) und was zu Schreiben, ... so dass wenn ich unterwegs bin, und es gibt Abmachungen und Termine, so schreibe ich das sofort in die Agenda ein.
Der tägliche Blick IN die Agenda muss dann ebenfalls zu einem "Muss" werden. (Am besten legt man die auch jeden Abend so hin, so dass man dann am nächsten Morgen darüber stolpert.)
Selbst wenn ich meinen "Wäschetag" habe, so schreibe ich diesen in meine Agenda ein (inkl. Zeit von und bis). Und wenn ich in dieser Woche was dringendes in der Stadt besorgen muss, oder wenn ich jemandem etwas kurz vorbei bringen muss, dann schreibe ich das ALLES in die Agenda ein.
Grundsätzlich hat man sich damit schon mal eine sehr gute Erinnerungs-Stütze gegeben, ... wenn man es sich zu einem "Muss" macht, die Handtasche immer dabei zu haben, worin sich die Agenda befindet.
(Und wenn andere darüber lächeln oder Sprüche machen, weil Du Dir immer alles notierst: Nicht reagieren und einfach cool drüber stehen!)
Wenn Du anderweitig auch noch gerne vergesslich bist, z.B. wenn Du Gespräche mit Leuten hast, ... wäre es von Vorteil, wenn Du in Deiner Handtasche auch immer einen kleinen Schreibblock noch hast.
Es ist ja nicht so dramatisch, wenn Du Dich nicht so gut auf das konzentrieren kannst, was der andere Dir erzählt oder sagt. Versuche einfach hinzuschauen, dass wenn es dann um "Abmachungen" geht, Du Dir das dann sofort notierst.
Denn hier kann es dann eben sein, dass da im Gespräch z.B. der andere sagt: "Ich werde dann nächste Woche mal bei Dir vorbei kommen." Oder er sagt: "Ja, frag doch die Tante Trudi, ob wir mal zusammen was Kochen wollen!"
Das sind dann zwar so "neblige" Abmachungen, aber bedenke, dass wenn Du hier im Gespräch Ja dazu sagst, ... dass sich der andere dann eben auch auf Dich verlässt, DASS Du es weisst oder Du die Abmachung einhältst. - Vergisst Du es dann aber, ... dann kann es eben sein, dass sich der andere von Dir nicht ernst genommen fühlt, oder dass er sich schlimmstenfalls von Dir "verseggelt" fühlt, wenn Du eine "Abmachung" so nicht eingehalten hast.
Hier ist daher ein kleiner Schreibblock, den Du (bei allen Gesprächen) einfach immer vor Dir liegen hast, sehr hilfreich.
Also zusammengefasst: Du kannst ja eigentlich so viel Chaos und Vergesslichkeit in Deinem Leben haben wie Du selber es willst. Nur, sobald andere Menschen in Dein Leben, Dein Tun einbezogen werden, so ist es hilfreich für Dich und rücksichtsvoll den anderen gegenüber, wenn Du Dir IMMER Notizen machst.
Kümmere Dich da nicht darum, ob das "dämlich" oder "verrückt" und "doof" wirkt, ... hauptsache DU weisst ja, warum Du Dir so viele Notizen dann machst.
" ... Ich habe es mit autogenem Training, Meditation, Yoga (was ich schnell wieder aufgegeben habe), ausgleichendem Sport, Spaziergängen, Konzentrationstrainingsübungen etc versucht – nichts half..."
Wenn Du es selber machst, bzw. versuchst, in den Alltag einzubinden, ... dann ist es auf jeden Fall viel schwerer, so etwas wie Meditation oder Sport regelmässig auszuführen.
Wenn Du Dich aber bei Kursen anmeldest (wo Du dafür was zahlen musst, und wo Du dann Termine hast und hingehen MUSST), ... hilft es Dir dann besser für eine Regelmässigkeit. Das wäre auch noch eine gute Idee.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen weiter helfen?
Liebe Grüsse
Nike -
karhu:
Danke für den Hinweis mit dem Link. Habe mich mal durch Wikipedia und eine verlinkte Broschüre gelesen… und ich muss sagen, dass doch einiges dabei ist, worin ich mich (leider) wieder erkenne, resp. was Vorgesetzte, Freunde oder mein Partner über mich sagen.
Mit dem nicht anstehen lassen hast Du recht. Aber es war schon eine Überwindung hier mal zu schreiben. Ich habe schon ein paar Mal versucht, das Ganze auch auf der Arbeit zu thematisieren, aber da ist der Tenor dann einfach: mit „zusammenreissen“ und „nicht ständig ablenken lassen“ würde es funktionieren – nur eben tut es das ja nicht. Meist wird es immer schlimmer, je mehr ich das mit dem „Zusammenreissen“ versuche. Ich merke es auch oft selbst gar nicht, dass ich mal wieder mitten in einer „Phase“ bin. Ich habe dann immer die Hoffnung, dass ich nun alles im Griff hätte – und auf einmal kommt dann das Feedback, dass dem eben nicht so ist und ich wieder wichtige Dinge vergessen habe oder ein Dokument nur so von Flüchtigkeitsfehlern strotzte obwohl ich 2-3x zur Kontrolle nochmals drübergelesen habe (und wenn ich etwas beherrsche, dann wäre es eben gerade texten etc. – das erschüttert mich dann meist noch mehr in meinem Selbstwert, wenn ich sogar in etwas versage, was eigentlich eine meiner grossen Stärken ist.)
Ich habe aber die heutige Samstagssprechstunde meines Hausarztes genutzt und für nächste Woche mal einen Termin vereinbart. Ich hoffe, er tut das Ganze nicht als lächerlich oder belanglos ab – denn für mich ist es wirklich eine Last, die jeden Tag wie ein Damoklesschwert über meinem Kopf hängt.
Nike:
Danke auch für Deine ausführliche Antwort/Ratschläge.
Das andere Menschen auch vergesslich sind, ist mir bewusst – und auch ein kleiner Trost. Nur wie schon gesagt – meine Versuche zu strukturieren stossen auch immer wieder auf Grenzen. Bei Medis geht es, bei Terminen teilweise (ich schaffe es auch immer wieder, meine Agenda zu verlegen obwohl ich sie eigentlich immer in meiner Handtasche habe). Aber besonders auf Arbeit habe ich nur sehr wenige Abläufe, die ich tagtäglich gleich abwickeln, sprich strukturieren kann, da ich immer wieder komplett verschiedene Situationen antreffe und auf diese entsprechend reagieren müsste. Erschwerend im dem Falle kommt dazu, dass meine Vorgesetzte ein Gedächtnis hat, bei dem ich vor Neid erblasse und alles Private oder sonst Störende mit einer Leichtigkeit zur Seite schieben und sich 200%-ig auf ihren Job konzentrieren kann. Da komme ich mir daneben dann wie ein dummes kleines Kind vor, wenn bei mir grad wieder die 20. Sache hintereinander wieder schief gelaufen ist. Ich habe also quasi ein „perfektes“ Beispiel vor mir – und schaffe es nicht einmal annähernd mich zu steigern oder wenigstens konstant einfach gut zu arbeiten.
„…Im Grunde DARFST Du also auch ruhig ein bisschen chaotisch sein, ... denn eben auch aus dem Chaos entspringt Kreativität. Und zwar oftmals ganz TOLLE Kreativität! - Das kannst Du also ruhig auch als Deine Stärke ansehen! Und Dein Partner scheint dies ja auch so zu sehen und zu akzeptieren, nicht wahr?“
Ja, da bin ich sehr froh darüber, dass mich mein Partner so nimmt, wie ich bin (auch wenn es ihn manchmal doch auch mal nervt etc). Wenn hier die gleichen Probleme im gleichen Masse auftauchen würden wie auf der Arbeit – ich glaube, ich würde allmählich durchdrehen.
Das mit alles komplett aufschreiben mache ich seit über 1 Jahr im Geschäft bereits so. Jedes Telefonat, jeder Brief, jede Frage, die ich noch geklärt haben muss, wird da aufnotiert. Seither haben die ganz groben Schnitzer ein klein wenig nachgelassen – aber wenn ich zB gerade etwas aufschreiben wollte und in dem Moment das Telefon klingelt, dann ist das schon wieder weg und vergessen.
In Gesprächen mit Leuten ist es weniger, dass ich während der Unterhaltung etwas vergesse, sondern eben diese wagen Abmachungen. Wenn ich konkret eine Zeit verabrede, dann schreibe ich mir das auch gleich auf. Aber dieses „ich meld mich nächste Woche“ programmiert das Chaos bereits vor. Nein, in Gesprächen ist es mehr mein Problem, dass ich (v.a. wenn mich ein Thema sehr interessiert/berührt) meinem Gegenüber unbeabsichtigt und ohne das ich das wirklich realisiere, einfach ins Wort falle oder eine Antwort auf eine Frage bereits vorwegnehme, anstatt einfach mal zu warten, bis mein Gesprächspartner fertig ist. Dadurch können Diskussionen mit mir rasch sehr anstrengend werden, resp. es wirkt, als ob ich mein Gegenüber nicht respektieren würde, obwohl das absolut nicht so ist. Irgendwie fehlt mir da der nötige „Sensor“/Aufmerksamkeit, um in der Situation auf jemanden einzugehen. Andererseits bin ich eine beliebte Anlaufstelle, wenn jemand sich bei mir ausheulen möchte und nach Lösungen etc sucht… dann funktioniert das mit der Aufmerksamkeit dann wieder deutlich besser und ich werde da auch ganz anders geschätzt.
Ach ja, Sport mache ich bereits einmal die Woche als fixen Kurs… da stimmt der Gedanke, dass wenn ich schon dafür bezahle, dann auch entsprechend hingehe – nur bei den Meditationssachen – da fehlt mir wie die Ruhe dazu. Inzwischen habe ich da angefangen, es mit einem Schaumbad oder so zu probieren. Da kann ich die Zeit auch abkürzen, wenn ich merke, dass ich einfach viel zu „unruhig“ bin dafür (dabei bin ich sonst gar nicht hibbelig oder so – eigentlich eher die Gemütliche).
Aber ich werde das mit dem Notizblock in der Tasche auch noch versuchen. Bisher sind es Zettel, die dann zu Dutzenden in meiner Handtasche herumfliegen, bis ich diese mal wieder „miste“.
Liebe Grüsse
Becca -
Hallo Becca,
danke für dein schnelles Feedback. Ich finde es sehr positiv, dass Du so schnell reagiert hast mit dem Hausarzt. Ein guter Hausarzt wird das sicher nicht als Bagatelle abtun. Die ganze Problematik gehört aber sicher in die Hände des Fachmannes, weil ein Hausarzt ja nur den grossen Überblick hat. Scheue dich also nicht, ggf. eine Facharzt beizuziehen. (Und dies dem Hausarzt so zu sagen.)
Was die "guten Ratschläge" am Arbeitsplatz betrifft, kann ich nur den Kopf schütteln. Die Normalbürger haben von der Materie natürlich keine Ahnung. Die Sprüche vom "Zusammenreissen" kenne ich nur zu gut. Ein solcher Druck führt unter Umständen längerfristig in einen Teufelskreis, der schnell in eine massive Depression führen kann.
Ich möchte hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn man einfach nichts unternimmt, wird es nicht besser.
Ich wünsche viel Erfolg und lass mal etwas hören, was es gebracht hat. (Bei psychiatrischen Krankheiten sind übrigens "schnelle" Erfolge eher selten. Gut Ding will Weile haben.)
Gruss
Rolf -
@ Becca
Vielleicht hilft Dir das folgende Beispiel ein bisschen:
Ich kenne da auch jemanden (eine Kollegin), welche durchgehend chaotisch ist. Sie vergisst dauernd etwas, lässt immer mal was liegen, und in Gesprächen, wenn man da gerade was am Erzählen ist, redet sie immer mitten hinein. Manchmal ist jenes, was sie da "drein redet" sogar sowas wie "abgehoben", also sie ist mit den Gedanken schon viel weiter oder ihr fällt etwas ähnliches dazu ein, was aber gar nicht gerade das Thema ist.
Und sie WEISS sogar auch, dass sie chaotisch ist, oder dass sie manchmal zu viel quasselt oder drein redet, ... und dann entschuldigt sie sich dauernd.
Ich erlebe das auch so, dass sich viele Leute über sie nerven. Ich hingegen habe keine Probleme mit ihr. Wobei ... ich auch eine Weile brauchte - ehrlich gesagt - und ich mich da fragte, wie ich damit umgehen soll, ohne dass es mich jetzt dauernd ärgern müsste.
Letztendlich haben wir aber eine gute Lösung gefunden. Also wenn ich z.B. gerade am was Erzählen bin, wo sie zwar durchaus zuhört, aber eben dann plötzlich drein redet mit einem völlig neuen Gedanken dazu, ... dann sage ich ihr jeweils freundlich: "Warte, ich will schnell zu ende erzählen."
Das hilft ihr anscheinend, denn dann wartet sie tatsächlich schnell. Nachher höre ich dann ihr zu.
Oder wenn ich mit ihr ein Treffen abmache, ... so WEISS ich jetzt, dass es immer sein kann, dass sie sich verspätet (weil sie wieder irgendwo wohl was vergessen oder liegen gelassen hat, und sie es erst noch wieder holen musste). Also sage ich ihr: "Um 11 Uhr dort am Kiosk. - Falls Du zu spät kommst, oder wir uns verpassen, dann treffen wir uns einfach in jenem Café dort. Da warte ich notfalls bis um 12 Uhr." - So kann ich dann zu dem Treffen gehen auch im Wissen, dass FALLS sie zu spät kommt, ... ich dann wenigstens nicht lange ratlos herum stehen muss, sondern ich dann einfach einen Kaffee trinken kann im Café, wenn's sein muss auch ein Stündchen lang. - So klappt das nun auch immer wunderbar. (Und es ärgert mich dann auch nicht.)
Und wenn ich irgendwo mit ihr bin, und es geht darum, gemeinsam für den Heimweg auf den Bus zu gehen, ... so muss ich sie dann eben zur Seite nehmen und etwas drängen, DASS es Zeit ist zum Gehen. - Sie nimmt mir das auch nicht übel, denn sie ist da sogar froh, dass ich sie da etwas "stupfe".
Ich muss auch immer damit rechnen, DASS sie - bevor wir gehen - irgend etwas liegen lässt und vergisst. Also helfe ich ihr, indem ich mich auch frühzeitig vor dem Gehen umschaue, ob sie nichts liegen gelassen hat, ... und das hilft ihr dann auch wiederum.
Klar, es "wirkt" vielleicht ein bisschen wie "Kontrolle", die ich da für sie (oder über sie) dann manchmal mache, ... aber wir haben uns da gut verständigt, dass sie damit einverstanden ist. Und so sind wir dann beide im Umgang miteinander sehr zufrieden.
Es ist dann halt eben manchmal ein bisschen ein "Entgegenkommen" anderer Leute, was diese tun können für Leute, die etwas chaotisch und vergesslich sind. Wenn da gut miteinander kommuniziert wird, also wenn offen darüber geredet wird, dann kann man da auch gemeinsame "Lösungen" finden.
Ich persönlich mag diese chaotische Frau so wie sie ist. Ich seh's sogar positiv in dem Sinne, da ich eben wohl auch eher perfektionistisch bin, ordnungsliebend, und es mir höllisch peinlich ist, WENN ich mal was vergesse. - Irgendwie "lockert" diese chaotische Frau (als Kollegin) daher meine dauernde Zuverlässigkeit und Ordendlichkeit zwischendurch auf, und manchmal ist das sogar recht erfrischend für mich.
Also WENN man versteht, wie und warum jemand so ist wie er ist, ... dann braucht man sich auch nicht über ihn zu nerven oder seine Art dann als persönliche Unhöflichkeit zu betrachten.
Natürlich hast Du recht. Bei der Arbeit ist das Ganze für Dich sicherlich viel schwieriger, weil da viel Spontanes und Unerwartetes dauernd geschehen kann.
Offenbar scheint aber Deine Chefin Dich trotzdem so zu akzeptieren, wie Du arbeitest? Ich schätze mal, sie sieht sicherlich, DASS Du Dich auch bemühst, Dir Notizen machst, usw. - Oder hat sie Dich denn kritisiert?
Wenn sie es akzeptieren kann, dass es halt bei Dir vorkommen kann, dass das Eine oder Andere an Arbeit länger dauert, (weil Du korrigieren musst), ... dann sollte es ja kein grosses Problem sein, dass Du jetzt Angst haben müsstest, dass Du Deine Stelle verlieren könntest, oder?
" ... Dadurch können Diskussionen mit mir rasch sehr anstrengend werden, resp. es wirkt, als ob ich mein Gegenüber nicht respektieren würde, obwohl das absolut nicht so ist. Irgendwie fehlt mir da der nötige „Sensor“/Aufmerksamkeit, um in der Situation auf jemanden einzugehen. Andererseits bin ich eine beliebte Anlaufstelle, wenn jemand sich bei mir ausheulen möchte und nach Lösungen etc sucht… dann funktioniert das mit der Aufmerksamkeit dann wieder deutlich besser und ich werde da auch ganz anders geschätzt..."
Das ist ja noch interessant, nicht wahr? Also wenn Du beobachtest, dass Du konzentrierter zuhören kannst, wenn andere Dir von ihren Problemen erzählen und Lösungen suchen? - Also ich denke, dass Du eben diesen "Sensor" durchaus hast, ... aber vielleicht eher mehr dort, wo es Dich mehr "berührt" oder mehr interessiert?
" ... Inzwischen habe ich da angefangen, es mit einem Schaumbad oder so zu probieren. Da kann ich die Zeit auch abkürzen, wenn ich merke, dass ich einfach viel zu „unruhig“ bin dafür (dabei bin ich sonst gar nicht hibbelig oder so – eigentlich eher die Gemütliche)..."
Lach! Also Schaumbäder ... sind ja immer gut!
Da fällt mir gerade eine Geschichte ein:
Ich hatte mal eine Bekannte, die hatte Mühe, sich in Ruhe zu entspannen, und da habe ich ihr auch empfohlen, es doch mal mit schönen Schaumbädern zu probieren. Da sagte sie, sie könne das nicht, denn wenn sie zur Ruhe käme, würde ihr Kopf, ihre Gedanken wieder völlig rotieren.
Dann ging ich mit ihr zum Einkaufen, und wir kauften ihr zwei so herzige kleine Qietsche-Entchen für die Badewanne. Ich sagte ihr: "Wenn Du in die Wanne steigst, hast Du da was zur Ablenkung zum Spielen! Das klingt jetzt zwar peinlich und blöde, ... aber ich mache jede Wette, Du LÄCHELST damit erholt und entspannt in der Wanne, wenn Du die Entchen da im Schaum schwimmen siehst!"
Sie hat's dann - peinlich lachend - tatsächlich so gemacht, und seither badet sie wieder entspannt und zufrieden.
So sieht man ja auch: Manchmal findet man in was angeblich Negativem ... durchaus auch was Positives. Und peinlich ... muss uns das wirklich nicht sein.
Liebe Grüsse
Nike -
Darf ich noch einen anderen Hinweis geben: Bitte kläre ab, ob Du eigentlich Linkshänderin warst und als Kind umgeschult worden bist. Die Symptome würden jedenfalls passen und ADHS-Kinder haben sehr ähnliche Symptome wie Kinder, die auf ihre nicht dominante Hand umgeschult worden sind: Konzentrationsstörungen, "Zappelphilipp" und Stören in der Schule, Nagelkauen, Bettnässen, Unsicherheit, kein oder dann übersteigertes Selbstbewusstsein usw... Umgeschulte haben einen Knopf im Gehirn, sind quasi Porsche-Motoren in einem VW-Käfer drin...
Ich bin selber zwar nicht betroffen, komme aus aber einer Familie mit lauter Umgeschulten und habe mich auch eingehend mit dem Thema beschäftigt. -
Nike
Danke für Deine Zeilen. Ja, in manchem könnte ich mich glatt wiedererkennen, so wie Du Deine Bekannte beschreibst. Wobei ich mit Pünktlichkeit bei Terminen (wenn ich nicht den kompletten Termin verschussle) eigentlich nie Probleme habe. Ich plane aus Prinzip immer genügend Zeit ein, so dass ich eigentlich immer meist viel zu früh irgendwo bin.
So, wie Du Dein Entgegenkommen beschreibst würde ich es mir auch bei einigen meiner Bekannten wünschen - da fehlt das Verständnis für meine "Eigenarten und Chaos" doch leider meistens.
Dass meine Chefin meinen Arbeitsstil akzeptiert, ist eher falsch ausgedrückt. Sie schätzt mich sehr und sagt auch, dass ich phasenweise gut bis sehr gut arbeiten kann... dann aber wieder derart dumme Fehler passieren (wo ich mich selbst frage, wie die nur passieren konnten), dass ich sie zur Weissglut bringe. Klar, sie hat eine Engelsgeduld mit mir (manch anderer hätte mich wohl gefeuert), aber sie nicht. Nur.... ich will weder ihre Geduld alle paar Wochen derart belasten noch mein restliches Arbeitsleben so weitermachen (wenn es nach Bern geht, dürften das ja noch 37 Jahre oder mehr werden). Ich möchte mal einfach arbeiten können, ohne mich bei jedem Brief, jedem kleinen bisschen das ich mache ständig fragen zu müssen, ob jetzt wieder was nicht in Ordnung war. Ich fühle mich dann einfach richtig "dumm" und würde mich ehrlich gesagt, sogar selber entlassen für den ständigen Mehraufwand. Im Augenblick muss ich von meiner Chefin einen Schritt in die Richtung klar nicht befürchten.... aber so kann es trotzdem nicht weitergehen.
Helena
Also ich hatte nie irgendwelche Umschulungskurse oder so was (ich kann mich absolut nicht daran erinnern) und auf Fotos mache ich eigentlich von klein auf immer alles mit rechts (ich musste mal wegen einem Unfall ein paar Wochen mit der linken Hand arbeiten statt rechts und das war die Hölle für mich - wenn ich eigentlich Linkshänderin wäre, dann hätte das ja nicht so ein Problem sein dürfen). Ich werde aber trotzdem meine Mutter nochmals danach fragen.
Jetzt habe ich übermorgen ja meinen Termin und schon eine relativ lange Liste geschrieben, die ich dann auch gleich dem Doc mal hinlegen kann. Ich werde euch berichten, wie denn seine Meinung ist und ob er Ideen für ein weiteres Vorgehen hat oder was immer sich sonst ergibt. -
@ Becca
Ja, das wäre schön, wenn Du Dich nochmals meldest, und uns erzählst, was der Arzt gemeint hat.
" ... Ich möchte mal einfach arbeiten können, ohne mich bei jedem Brief, jedem kleinen bisschen das ich mache ständig fragen zu müssen, ob jetzt wieder was nicht in Ordnung war. Ich fühle mich dann einfach richtig "dumm" und würde mich ehrlich gesagt, sogar selber entlassen für den ständigen Mehraufwand...."
Vielleicht ist es ja auch so, dass Du zu SEHR dauernd alles richtig machen möchtest?
Manchmal macht man ja eben gerade deswegen gerne Arbeitsfehler, WEIL man den Erwartungen immer perfektionistisch entsprechen möchte. Und vor lauter Richtig-machen-wollen, ... macht man dann erst recht mehr Fehler. Man setzt sich da also gerne mal selber so unter Druck.
Vielleicht hilft es ja auch ein bisschen, wenn Du Dir einfach sagst, okay, es ist jetzt egal, wenn's falsch sein könnte, ... und dann löst das ein wenig Deinen eigenen Stress darüber?
Liebe Grüsse soweit
Nike -
@ Becca
Den anderen Antworten auf deine Beiträge kann ich nur beipflichten. Als ein schon etwas älterer ebenfalls Leidtragender im Sinne von ADHS will ich davon aufschreiben, was mir in meinem Fall oft geholfen hat.
Bei Sachen die wirklich wichtig sind, half in meinem Fall, den Abläufen von mir aus eine Struktur zu verleihen, fast im Sinne eines Rituals. Ich ging dann in Gedanken Punkt für Punkt durch, immer in der gleichen Reihenfolge. Z.B. in einer Situation wo es wichtig ist alles dabei zu haben oder an alles gedacht zu haben bin ich so automatisch auf das noch Fehlende gestossen.
Bei Tagen, die nicht so mit der Routine abwickelt werden können, hat sich bewährt, am Vorabend oder am Morgen noch im Bett, beim Duschen oder beim Frühstück den bevorstehenden Tag wie einen Film mental im Kopf als Vorschau abspielen zu lassen.
Weiter musste ich mich für Prüfungsarbeiten oder auf einen Vortrag hin immer etwas mehr vorbereiten als andere, nicht wegen fehlender Intelligenz, sondern einfach weil ich mit der Konzentration mehr Mühe hatte als andere und sehr leicht abgelenkt wurde.
Weiter wirkte sich in bestimmten Situationen entspannend aus, sich bei Gelegenheit zu ‚outen’, heisst andere Beteiligte auf gewisse Umstände hinzuweisen und ihnen zu sagen warum. Ich schätzte sehr, irgendwelche Anfragen oder Aufträge an mich nach Möglichkeit mit den wichtigen Angaben auf Zettel notiert oder gemailt zu bekommen.
Besonders am Herzen liegt mir, an sich selbst zu glauben. Man soll zwar versuchen die Schwierigkeiten, die man infolge von ADHS verzeichnet realistisch zu sehen, dort wo es nötig ist sich spezielle Mühe zu geben, sich an erfolgversprechende Rezepte zu halten und dabei aber nicht vergessen zu sich selbst zu stehen und sich selbst lieb zu haben, so wie man ist und nicht mit sich zu hadern. Ein Misserfolg darf nicht dazu führen sich selbst fertig zu machen, er soll Anregung sein, sich zu überlegen, wie man diesen trotz Schwierigkeiten in Zukunft vermeiden könnte, damit kann ein Misserfolg zum Ausgangspunkt für etwas Positives werden.
Ich wünsche dir eine gute Zeit
anderreuss -
anderreuss
Vielen Dank für Deine Worte. Sie haben mir einigen wertvollen Input geliefert und mich etwas aufgemuntert (nachdem gestern mal wieder eine Arbeitswoche die so gar nicht gut funktionierte zu Ende ging - das Problem ist wirklich, dass wenn ich mich selber verrückt mache, erst recht Schnitzer passieren, weil sie meine eh schon mangelnde Aufmerksamkeit total absorbieren).
@all
Mein Gespräch gestern mit dem Doc lief sehr gut (ich hatte vorher extra noch eine Liste erstellt und ausgedruckt, damit mir kein Punkt durch die Lappen geht).
Er ist sehr gut darauf eingegangen und hat entsprechend weitere, spezifische Fragen gestellt. Er meinte auch, dass obwohl ich mich eher als sehr gemütlichen Menschen einschätzen würde, doch quasi "Pfupf" hätte, also immer etwas unter Strom stehe, manchmal auch überschüssige Energie habe etc. Erinnern an die Kindheit war nicht ganz so einfach (ist auch schon eine Weile her), aber dass ich schon weit vor meinen Kindergarten- und dann 1. Klasskameraden lesen konnte und quasi im schulischen immer Top, dafür permanent über meine eigenen Füsse gestolpert und einen Unfall nach dem anderen hatte machten ihn dann doch auch etwas stutzig. Er meinte, dass man mich heutzutage als Kind wohl schon längst abgeklärt hätte da solche Unterschiede zwischen "Kopf und Motorik" doch sehr auffällig seien, es aber auch gute Möglichkeiten gäbe um das "nachzuholen".
Meine Liste war schon ein Teil für eine saubere Anamnese, da ich sie sehr umfangreich und ehrlich zu mir selbst erstellt habe. Wichtig erscheint ihm fürs erste Mal, dass ich noch mehr als bisher versuche Strukturen zu schaffen und mir bestimmte Abläufe "anzutrainieren" um mir das Leben zu erleichtern. Einiges was ich bereits angefangen habe (Agenda etc) soll ich noch weiter ausbauen und vor allem: ich solle aufhören mich selber noch zusätzlich zu stressen, da ich sowieso schon "innerlich unter Strom stünde".
Nach einem längeren Gespräch haben wir uns nun dazu entschieden, es 2 Wochen lang mit einer Ritalin-TEstphase zu versuchen. Ob ich es vertrage etc. In zwei Wochen ist dann Nachbesprechung und Besprechung des weiteren Vorgehens (entspr. Tests/Auswertungen, etvl. Vorschläge für weitere Strategien/Coaching um einen anderen Umgang mit dem ganzen zu lernen).
Auch hatte ich mit meiner Chefin noch ein langes, aber sehr gutes Gespräch am Freitag, nachdem wie schon erwähnt diese Woche gar nicht so gut lief und mir am Mittwoch ein ziemlich übler Schnitzer passiert ist, der nach Aussen einfach etwas peinlich für die Firma wirkte (nicht gravierend von den Folgen her aber nicht gerade positiv vom Auftritt her) und sie natürlich entsprechend sauer war. Nachdem ich deswegen erst wieder eingeknickt bin, habe ich mir dann ein Herz gefasst und sie noch einmal direkt auf meine Probleme mit Konzentration/Aufmerksamkeit angesprochen. Sie weiss, dass ich Strukturen brauche und gibt mir diese auch (auch wenn das heute so gerne gesehen wird, aber nicht jeder kann eben multitasking-fähig sein).
Nun da ich weiss, dass die Möglichkeit besteht, dass ich etwas an meiner Situation ändern kann und entsprechende Unterstützung bekomme bin ich schon sehr viel ruhiger ins Wochenende gestartet. Sollte sich die Diagnose ADS/ADHS definitiv bestätigen, werde ich mich in die Richtung dann wohl auch noch mehr schlauer machen oder vielleicht gibts ja auch sowas wie eine SHG oder so.
Danke für eure Tipps und Aufmunterungen bisher
Liebe Grüsse
Becca -
@ Becca
Das freut mich, dass Du Dich nun etwas ruhiger fühlst.
Vielleicht hilft ja das Ritalin, zumindest ist es ein Versuch wert.
Wenn ich mir so meine Leute anschaue aus meinem Bekanntenkreis, so gibt es darunter mehrere, die angeblich ADS oder ADHS haben. Also Kinder und auch ältere Leute.
Mir scheint jedoch, dass es da offenbar verschiedene Formen von ADHS geben kann, also bei manchen ist es stärker, bei manchen weniger, ... und was der eine an einer Stelle vermehrt hat, hat der andere weniger, aber dafür hat der andere an einer anderen Stelle wiederum etwas vermehrt, was ersterer wiederum nicht hat.
Scheinbar kann es auch ein Stück weit "vererbt" sein, also bei den Kindern, die ich kenne, haben - in verminderter Form - auch die Mütter dieses ADHS ein wenig.
Nun, ich kenne mich mit ADHS weniger aus, ich kann nur soweit sagen, dass jene ADHS-Menschen, die ich kenne, mir immer ans Herz gewachsen sind (auch schon bevor ich über ihr ADHS wusste). Es sind ganz liebevolle Menschen, und grad WEIL sie da ihre "Macken" haben, macht es sie um so menschlicher.
Ich würde mich an Deiner Stelle jetzt trotzdem mal über dieses ADHS informieren, auch wenn die Diagnose noch nicht ganz sicher ist. Mal so im Internet darüber recherchieren und schauen, was es da so darüber zu lesen gibt, auch über die Medikamente, oder eben der Umgang damit. Selbsthilfegruppen gibt es sicherlich, und wahrscheinlich findest Du im Internet auch Forums darüber, wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.
Ich glaube, wenn Du siehst, dass Du damit gar nicht alleine bist, so hilft Dir das sicherlich auch ein wenig.
Ich finde es gut, dass Du mit Deiner Chefin darüber sprichst. Klar, sie wird es sicherlich nicht so einfach haben, und ihre Akzeptanz und Geduld ist äusserst löblich, das gibt es wahrlich nicht so oft. Wenn Du es schaffen kannst, mit ihr gewisse "Vereinbarungen" zu treffen, so wird es sicherlich auch für Dich etwas leichter.
Ich wünsche Dir ganz viel Mut und Kraft, und auch wenn es womöglich (bei ADHS) immer ein lebenslänglicher Konflikt sein kann, so denke ich, schaffst Du das durchaus mit Deiner Stärke und Deinem Willen.
Und (lach!) ... sei nicht all zu streng mit Dir, okay?
Liebe Grüsse
Nike -
Hallo Becca
ich habe Erfahrung mit ADS; meine zwei Kids haben es und mein Mann auch. Da bei uns immer ein" kreatives Chaos" herrscht und wir auch wichtige Termine wahrnehmen müssen. Nutze ich das Handy mit Kalender funktion, mit Erinnerungs Modus mit Ton, daneben habe ich auch noch eine Agenda.
ich kann Dir noch eine Adresse liefern wo Du Dich über ADS informieren kannst: http://www.igads.ch diese Seite ist für Erwachsene
gedacht die ADS haben.
Es grüsst Witch8 -
Hallo Becca
Ich bin neu hier, aber Dein Thema ist mir aufgefallen. Wir haben auch Erfahrung mit dem Thema und aus diesem Grund weitere Informationen zusammengetragen. Diese befinden sich auf unserer Homepage www.inpool.ch unter 'Hintergründe' -> Datenbank -> und dann der entsprechende Suchbegriff . Vielleicht gibt dir auch das weitere Aspekte.
Viel Erfolg in Deinem Varänderungsprozess.
Urs -
es gibts gar keine ADS- ADHS- oder Ritalin-Kinder. völlige irrlauf.
meistens sind das schlicht und einfach nur bio-chemische mangels im körper.
heute weiss jede mündige patientIn wo sich informieren kann. es ist nicht mehr möglich korrekte informationen zu verstecken.
es gibt internet und das für jedem zugänglich :-).
gehe auf google, gib ein: "eisenmangel" "ironcode" "eisenzentren schweiz"
du wirdst stauen
informiere dich, und dann wird es dir in kürzeste zeit sehr gut gehen
gute besserung!