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Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Ich möchte noch eine Korrektur mitteilen. Es sollte natürlich heissen, dass das "Sie" nur von bestimmten Usern, die ich explizit darauf hinweise, gefordert ist. Es gilt dies zu respektieren, so wie jeder hier respektiert werden will. Diejenigen, die es betrifft, wissen durchaus warum ich in der Höflichkeitsform angesprochen werden will.

    Grüsse

    Bobcat

  • Guten Tag zusammen

    @Regentropfen

    Genau so war es. Ihre Schwester bracht Null verständnis ihrer Situation entgegen. Wenn meine Frau über ihre situation reden wollte hies es immer " mir geht es noch viel viel schlimmer." Und als wir die unterstüzung meiner Schwiegereltern in anspruch nahmen, meine Frau zog dort ein. Damit sie die belastung Haushalt nicht mehr hatte und nicht den ganzen Tag alleine zuhause war. Wir führten zuerst mit ihren Eltern und ihre Schwester ein Gespräch darüber und alle sicherten uns Ihr Unterstüzung zu. Es ging kein Woch und die Schwester brachte täglich ihre Tochter dort hin, als ich sie nochmals darauf ansprach, rücksicht zunehmen gab man uns die schuld wir wären undankbar etc..... Sie machte dank täglich via Sms meiner Frau vorwürfe das sie wegen uns immer zukurz kämme. Der Gipfel war jedenfalls als wir nochmals versuchten auch mit Therapeutischer unterstüzung auf die Situation meiner Frau aufmerksam zumachen, griffen Ihr Vater und Ihre Schwester an und beschimpften sie als Psychischkranke und sie sei immer Eifersüchtig auf Ihre Schwester und so weiter.

    Wir gingen dan in eine Klinik und sie entschuldigten sich dan bei uns. Kaum war meine Frau wieder zuhause ging es nach einer weile wieder im gleichen Stiele weiter.

    Darum gebe ich dir voll und ganz recht mit deinem beitrag

    Lg

  • @ Latium23

    vielen dank für diese schilderung der umgang deiner schweigereltern und schwägerin mit deiner frau.

    auch meine bekannte hat eltern, die, soweit ich es sehen kann, ihr insgesamt mehr schaden als was sie ihr je helfen.

    in meiner direkten begegnungen mit diesen eltern, sowie auch in der schilderungen meiner bekannte, wenn sie ihrer eltern besucht, war ich öfters schockiert, in welchen tonfall sie mit und über sie sprachen. auch ihrer wortwahl wirkte auch mich herablassend und entwürdigend. (nicht mir gegenüber, sondern die eltern sprechen mit ihrer eigenen tochter so grob).

    hier ist ein kreis:

    meine bekannte sieht ihrer eltern vielleicht eine woche nicht. in der zeit wird sie etwas stabiler, und erreicht unter grosser anstrengung doch ein wenig zu hause, d.h. sie kümmert sich um den alltäglichen stress, und wie bobcat es treffend zusammenfasste "Für sie ist alles Stress."

    irgendwann wird sie einsam, und traurig ob alles was ihr krankheitshalber ausser reichweite bleibt. ihrer sehnsucht danach,

    - dass ihrer eltern endlich verstehen würden/könnten/würden wollen, wie schlecht es wir wirklich geht, oder

    - dass sie sie wenigstens etwas unterstützen oder begleiten würden,

    - vielleicht nur, dass ihre eltern sie überhaupt SEHEN würden,

    treibt sie wieder, den eltern zu besuchen.

    dort kämpft sie und sagt: "es ist wirklich so!" während ihrer eltern sagen: "tu nicht so blöd" oder "hör auf zu meckern" oder "riiss di ändli zäme" und viel krasseres.

    in dieser ablehnung stürzt sie zusammen, geht wieder alleine nach hause.

    und später wieder in der nächste runde.

    @ buran

    geht es deinen bekannten ähnlich?

    hat auch er auch verwandten, deren verhalten ihm gegenüber verletzend und destruktiv ist?

  • korrektur

    Tut mir leid, in dieser absatz sind mehrere fehler, die vielleicht zu missverständnissen führen könnten.

    "in meiner direkten begegnungen mit diesen eltern, sowie auch in der schilderungen meiner bekannte, wenn sie ihrer eltern besucht, war ich öfters schockiert, in welchen tonfall sie mit und über sie sprachen. auch ihrer wortwahl wirkte auch mich herablassend und entwürdigend. (nicht mir gegenüber, sondern die eltern sprechen mit ihrer eigenen tochter so grob)."

    Klarer formuliert ist es, hoffe ich, hier:

    in meiner direkten begegnungen mit diesen eltern, sowie auch in den schilderungen meiner bekannte, über deren umgang wenn sie ihrer eltern alleine besucht, war ich öfters schockiert, in welchen tonfall die eltern mit und über die erwachsene tochter sprachen. auch der wortwahl der eltern wirkte auf mich herablassend und entwürdigend. (nicht mir gegenüber, sondern die eltern sprechen mit ihrer eigenen tochter so grob).

  • Hallo nachdenkerin

    Genauso habe ich mir die Situation vorgestellt. Du hast es sehr treffend geschildert. Aus diesem Grunde empfehle ich eben eine Stationäre Behandlung und danach eine eine ambulante Therapie.

    In dieser Behandlung bekommt sie nicht nur adäquate Medikamente, sondern lernt auch, sich von den Angehörigen zu lösen. Also sich ohne sie zu finden und um schlussendlich unabhängig zu werden. Das heist letztlich dass sie eine stärkere Persönlichkeit entwickeln kann. Dies hilft ihr, sich auch in Stürmen die das Leben ausserhalb der Familie betreffen, zu behaupten. Die Beste Voraussetzung, um diese Krankheit zumindest zu beherrschen oder gar zu heilen.

    Ich bin zwar kein Arzt, sondern ein Betroffener der Jahrzehnte lang dagegen angekämpft hat. Für mich deutet alles auf eine Depression hin. Ganz einfach, weil ich sehr viele Paralellen zu meinem früheren "ich" finde.

    Gruss

    Bobcat

  • nachdenkerin

    Dein Beitrag ist problemlos verständlich abgefasst, kommt klar rüber ;)

    Ja, solche Eltern können ein Kind von Grund auf kaputt machen, so dass es ein ganzes Leben lang leidet.

    Deine Bekannte müsste unbedingt ab sofort mal den Kontakt für mehrere Monaten zu diesen krank machenden Eltern abbrechen. Das mag vielleicht hart tönen, ist aber die wirksamste Methode, um auch den Eltern deutlich aufzuzeigen: Ich bin kein kleines Kind mehr, welches sich nicht gegen euch wehren kann. Ich bin erwachsen und lasse mich ab sofort nicht mehr von euch seelisch kaputt machen. Ihr lasse es nicht mehr zu, dass ihr über mich Macht ausübt.

    Wenn man die Situation näher betrachtet, kommt man zum Schluss, dass deine Bekannte nicht nur Opfer, sondern auch Täterin ist; Täterin sich selber gegenüber, indem sie sich diesen verletztenden Eltern immer wieder aussetzt. Das darf nicht mehr sein.

    Es wäre aber völlig verkehrt, sie würde sich deswegen in einer Psychiatr. Klinik verschanzen und sich mit Medikamenten "abschalten" lassen. Das wäre völlig kontraproduktiv. Zumal das Umfeld in einer Psychiatr. Klinik alles andere als positiv und aufheiternd ist.

    Ich möchte ihr anstelle von Psychi und "abschaltenden" Psychopharmakas eher einen Ferien-/Kuraufenthalt in einer Wohlfühloase irgendwo in den Bergen empfehlen, mit feinem Essen, schönen Massagen, gemütlichen Spaziergängen, schöner Natur, würziger Luft. Besonders jetzt, wo Maler Herbst dann anfängt die Blätter farbenfroh zu bepinseln und Mutter Sonne mit ihren goldenen Strahlen die Natur vollends verzaubert.

    Ich habe meine Gedanken jetzt einfach frei laufen lassen...

    Jedenfalls wünsche ich deiner Bekannten viel Kraft, sich von diesen Eltern zu lösen.

    Es grüsst

    Regentropfen

  • Hallo @Regentropfen

    Es ist von dir sicher gut gemeint!

    Du hast geschrieben:

    ====

    Wenn man die Situation näher betrachtet, kommt man zum Schluss, dass deine Bekannte nicht nur Opfer, sondern auch Täterin ist; Täterin sich selber gegenüber, indem sie sich diesen verletztenden Eltern immer wieder aussetzt. Das darf nicht mehr sein.

    ======

    Tut mir leid, aber ich finde das Wort "Täterin" hier völlig fehl am Platze. Nein, sie ist nur Opfer!! Dies möchte ich hier ganz besonders Betonen. Die Probleme liegen hier weit tiefer in der Seele, als dass es sich jemand, der nicht selbst davon betroffen ist, überhaupt vorstellen kann. Ich möchte darauf nicht weiter eingehen, da dies den hier zur Verfügung stehende Rahmen bei weitem sprengen würde.

    Im Weiteren hast du geschrieben:

    ======

    Es wäre aber völlig verkehrt, sie würde sich deswegen in einer Psychiatr. Klinik verschanzen und sich mit Medikamenten "abschalten" lassen. Das wäre völlig kontraproduktiv. Zumal das Umfeld in einer Psychiatr. Klinik alles andere als positiv und aufheiternd ist.

    ======

    Dies ist wirklich kein Guter Rat! Ich weis zwar nicht ob und welche Klinik du damit ansprichst. Jedoch eines weis ich sicher: Dass aus der Sicht der Kranken dies ganz anders war genommen wird.

    Das "abschalten" ist in der Ersten Zeit des Aufenthaltes ist eminent wichtig oder sogar Entscheidend! Viel wichtiger als die anderen Patienten.

    Ebenfalls hast du geschrieben:

    ======

    Ich möchte ihr anstelle von Psychi und "abschaltenden" Psychopharmakas eher einen Ferien-/Kuraufenthalt in einer Wohlfühloase irgendwo in den Bergen empfehlen, mit feinem Essen, schönen Massagen, gemütlichen Spaziergängen, schöner Natur, würziger Luft. Besonders jetzt, wo Maler Herbst dann anfängt die Blätter farbenfroh zu bepinseln und Mutter Sonne mit ihren goldenen Strahlen die Natur vollends verzaubert.

    ======

    Klingt sehr romantisch. Ich möchte jedoch stark bezweifeln, dass diese Frau einen solchen Urlaub überhaupt geniessen kann. Ihre Probleme sind damit nicht aus der Welt geschafft. Die nimmt sie nähmlich mit. Im Gegenteil, sie kann sich in der Abgeschiedenheit noch intensiver damit beschäftigen. Dies mag bei gesunden Menschen funktionieren. Wenn sie dann nach Hause zurückkehrt hat sich gar nichts geändert und sie ist wieder am gleichen Punkt gelandet wie vor den Ferien.

    Ich erlaube mir zu bemerken, dass deine Sicht für Aussenstehende wohl zutrifft. Dem Problem aber in keiner Weise gerecht wird.

    Gruss

    Bobcat

  • ach, dieser thread hilft mir wirklich, dank solche unterschiedliche sichtweisen.

    @Regentropfen

    ja, eine trennung von ihrer eltern (für einigen monaten) täte meine bekannte, meiner meinung nach, wirklich gut. raus aus den gleichen wiederkehrenden tanz! das gäbe ihr die chance, überhaupt sich zu sein, ohne sich in erster linie als "tochter von" zu fühlen.

    @ Bobcat

    vielen dank, da bin ich mit dir ganz einig: was das verhalten dieser eltern betrifft, ist meiner bekannte ganz opfer, und nicht mit-täterin.

    manchmal wird sie zur "täterin" (wobei das wort hier eigentlich zu stark ist) wenn sie - aus ihrem enormen leiden und not heraus - die grenzen einer helfende in einer beratungsstelle, zum beispiel, oder einem arzt, oder eine freundin, nicht respektiert.

    sie versucht wiederholt, menschen dazu zu bringen, ihr mehr anzubieten als was eigentlich in ihrem angebot steht. da kann sie sich z.B. zu ungünstigen zeiten melden, oder ihr not so lang und laut beschreiben, bis sie damit die helfende person drängt, die vorgesehene dienstleistung um noch einen bereich und noch einen bereich auszudehnen. nur die sehr starken halten das stand und sagen "stop"- ist es doch für jeden mensch mit einen quantum gesunden menschenverstand und einen normalen erbarmen deutlich sichtbar, dass diese frau enorm leidet und dringend hilfe braucht.

    bei mehrere runden hiervon, jedoch, hängt es irgendwann die sich gedrängt fühlenden hilfeleistende person "de nuggi usse".

    @Regentropfen

    ach, ich weiss deine goodwill zu schätzen. mir tut es gut, zu lesen, dass du meine bekannte nicht etwa abklassierst sondern vom herzen eine erholungsphase gönnst. danke! das mit den herbstfarben... ja, wirklich, ich wünschte auch, dass meine bekannte einen solchen urlaub in anspruch nehmen könnte.

    Bobcat

    du schriebst: "Wenn sie dann nach Hause zurückkehrt hat sich gar nichts geändert und sie ist wieder am gleichen Punkt gelandet wie vor den Ferien", und da sprichst du meiner bekannte aus der seele. genau dafür fürchtet sie sich, und genau dieses risikos wegen scheint ihr der aufwand schlicht zu gross.

    dasselbe denkt sie übrigens (nach einigen schlechten erfahrungen vor jahrzehnten) von einer klinikaufenthalt.

    ich vermute, dass du langfristig recht hast. eine klinikaufenthalt - wäre sie gut geführt - täte gut, wenigstens um einen schnitt zu machen (weg von den eltern), ihr den zugang zur basisversorgung wie mahlzeiten und menschliche gesellschaft zu verschaffen, und ihr die gelegenheit zu einer neu-orientierung zu geben (zu lernen, wie du es schreibst, Regentropfen, dass sie sich nicht andauernd beleidigen und kaputt machen lassen muss, und selber jemanden ist, und sein darf).

    natürlich wissen wir, dass die aufenthalte von klinik zur klinik und gar von station zur station stark varieren können. und selbstverständlich würden pro und contra einer klinikaufenthalt schon lang und breit mit meiner bekannte diskutiert.

    sie will aber nicht, und steht damit an der punkt, der Latium23 von seiner frau so klar geschildert hat: bis zur zeitpunkt in der sie selber es wenigstens selber würde versuchen wollen, läuft in der richtung nichts.

    leider gilt das gleiche für ambulante psychotherapieversuche.

    @ Buran

    es würde mich interessieren, ob du noch mitliesst, und ob dieser diskussion auch dir hilft.

    mir hilft sie sehr.

    nicht so sehr um neue ideen für meine bekannte zu finden, sondern um (wie dein urprüngliches ziel mit dem thread) anhand den input anderen auszulotsen, in wie fern ich meine rolle, meinen umgang, mein involviert-sein mit meiner kranken bekannte umdenken muss/darf/sollte.

    @ alle

    bitte, falls jemand - in zusammenhang mit meiner beteiligtsein in dieser bekanntschaft - eine korrekturvorschlag oder konstruktives kritik an mich hätte, wäre ich dafür dankbar.

    es wird euch deutlich sein, dass ich schon lange in dieser begleitung kreise, und falls jemand meint zu sehen, dass ich darin irgend einen blinden flecken habe, wäre ich dankbar, diese meinung zu lesen. sofern der ton nicht ins beleidigende kippen würde, heisse ich eure offenheit (und offenlegung) in dieser sache sehr willkommen. merci.

    vielen, vielen dank.

  • Hallo nachdenkerin

    Also hier die gewünschte Kritik:

    Ich meine dass man sich in dieser Situation keine Bessere Frunedin, als Dich wünschen kann. Ebenfalls kann man als ... "Laie" .. überhaupt nichts bessers tun, als Du es bereits tust. Dies fordert aber sehr viel Energie von Dir. Ich möchte Dir deshalb nahelegen ... falls Du es nicht schon tust ... darauf zu achten, dass Du selbst dabei nicht zu kurz kommst.

    Du verdienst sehr grossen Respekt!

    Den habe ich auch.

    Gruss

    Bobcat

  • Viele Leute bringen den Begriff "Täter/Täterin" automatisch mit einem Verbrechen und Schuld in Verbindung. Ich bitte um Differenzierung. Denn der Hase läuft in eine andere Richtung.

    Der Begriff bringt lediglich zum Ausdruck, dass man aktiv etwas TUT, eine Handlung, eine TAT vornimmt, sich aktiv an etwas beteiligt. Eine Tat, eine Handlung kann positive od. negative Folgen haben. Resultiert eine negative Folge aus einer Handlung/Tat, wäre es völlig vermessen, der/dem Handelnden/Täter/Täterin vorzuwerfen, sie/er sei "selber schuld" an diesen negativen Folgen. Es geht hier also überhaupt nicht um Schuldzuweisung.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Bekannte von irgendjemandem handfest/unter Gewalt zu diesen Eltern geschleppt wird. Die Bekannte weiss, dass ihre Eltern ihr nicht gut tun - trotzdem geht sie von sich aus freiwillig dorthin. Ihre aktive Tätigkeit/TAT ist es, zu diesen Eltern zu gehen. Damit ermöglicht sie ihren Eltern immer wieder zu beleidigen. Würde sie diese Eltern (zumindest mal über einen längeren Zeitraum hinweg) nicht mehr besuchen, würden diese Beleidigungen - zumindest über diesen Zeitraum hinweg - ausbleiben. Sie würde sich damit etwas GUTES TUN; also auch wieder eine Tat im pos. Sinne. Sie würde also wiederum zur "Täterin".

    Ich weiss nicht, ob nun besser verständlich ist, was mit dem Begriff "Täterin" in gegebenem Fall gemeint ist.

    nachdenkerin

    Ich kann mir gut vorstellen, was das besorgte Umfeld deiner Bekannten mit ihr erlebt. Es ist sehr schwierig, mit solchen Menschen einen "angepassten" Umgang zu finden. Die Betroffenen sind in sich selber gefangen, drehen sich nur noch um die eigene Achse; alles ist falsch, alles ist negativ. Und die Helfenden sind frustriert, wenn der "Lohn" für ihre Bemühungen Schimpfereien und Undankbarkeit sind. Insgeheim hofft man auf Wertschätzung und ein Dankeschön, stattdessen läuft das Gegenteil ab. Selbst wenn man die Erwartungen auf 0 stellt, frustriert eine solche Situation laufend. Weil wir in unserer Menschlichkeit alle verletzlich sind.

    Es ist sehr wichtig, dass man versucht abzugrenzen. Es darf nicht passieren, dass man sich herunterziehen lässt. Dass man nicht dem Helfersyndrom verfällt bis fast zur Selbstaufgabe. Ich weiss, es braucht enorm viel Energie, Gegensteuer zu geben, sich selber zu schützen.

    Selber div. solche Leute begleitend, kenne ich die Tragweite bestens aus eigener Erfahrung. Es ist enorm wichtig, sich selber zu bleiben und abzugrenzen. Verständnis zeigen für die schwierige Situation der Betroffenen, also immer wieder betonen, dass man glaubt, dass der Betroffen leidet in seiner Situation. Und gut auf der Hut sein, dass man nicht in die Co-Abhängigkeitsspirale gerät, indem man immer und immer wieder nach langem Drängen des Betroffenen sein Nein in ein Ja umwandelt, weil man ansonsten möglicherweise ein schlechtes Gewissen hätte.

    Es gibt ein grosses Angebot an ambulanten Therapien für Leute wie deine Bekannte. Und es gibt Kurhäuser mit einem entsprechenden Therapieangebot. Das Kurhaus, an welches ich gerade denke, bietet folgendes an:

    "• Ärztliche Begleitung: Allgemein, internistisch und psychiatrisch

    • Homöopathie

    • Betreuung durch das Kurteam

    • Nächtlicher Pikettdienst

    • Atemtherapie und Empfindungsübungen einzeln und in Gruppen

    • Therapeutische Gespräche, Behandlungen

    • Therapeutisches kreatives Gestalten

    • Unterstützende Anwendungen: Wickel, Bäder, Fussbäder, Massage"

    Du schreibst

    "...ihr den zugang zur basisversorgung wie mahlzeiten und menschliche gesellschaft zu verschaffen, und ihr die gelegenheit zu einer neu-orientierung zu geben (zu lernen, wie du es schreibst, Regentropfen, dass sie sich nicht andauernd beleidigen und kaputt machen lassen muss, und selber jemanden ist, und sein darf)."

    Für solches wird kaum ein Arzt eine Überweisung in eine Psychiatrische Klinik ausstellen. Erst recht nicht, wenn deine Bekannte nicht davon überzeugt ist. Und - keine stationäre Behandlung ohne Psychopharmaka; das muss man sich bewusst sein.

    Abschliessend möchte ich einfach nochmals betonen, dass "Helfende" gaanz gut auf der Hut sein müssen vor Abhängigkeitsverhältnissen. Und daran denken, dass Mitleid und Erbarmen keine guten Ratgeber sind.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Energie!

    Es grüsst

    Regentropfen

  • Hallo @Regentropfen

    Mit allem Respekt ... ich sehe deine Ansicht des Problems als eine ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Fakten... Niemand geht zum Arzt, weil die Eltern und Geschwister psychischen Terror auf einem ausüben ... sondern weil die Frau darunter so leidet dass sie Krank geworden ist ... und um eben diese Krankheit dreht sich alles. Ebenfalls finde ich deine Kommentare unterm Bruchstrich ... eher Verharmlosend ... als Helfend.

    Gruss

    bobcat

  • Hallo zusammen

    nachdenkerin

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen weiterhin viel Karft. Das du deinen Weg so weiter gehen kannst.

    Es ist glaube ich das schlimmste wenn dein engstes familiere Umfeld für die Krankheit schuld ist. Es gab vielmals die Situation bei mir wo ich am liebsten alles aufgegeben hätte. Vorallem dann wenn es die Familie bei Aussprachen so dreht das ich an allem schuld sei. Und meine Frau auch mir die Schuld gab und zu Ihrer Familie stand. Erst als unser Sohn auf der welt war, die Schwangerschaft war zu diesem Zeitpunkt nicht geplant, aber es gab ihr und mit neue Kraft, und sich das Verhalt ihrer Eltern und Schwester auch auf unsere Kind auf die gleiche Ebene viel z.B alles was die Tochter der Schwester macht ist super und bei unserem Sohn nicht beachtenswert, gelang uns der Letzte Schritt, die trennung zu Ihrer alten Familie.

    Wir hatten grosses Glück und ich hoffe das es bei dir auch ein gutes Ende nimmt