Ob LeherInnen oder nicht, es gibt Unterschiede wie gut Hochdeutsch gesprochen wird!!!
(CH-Akzentfreies) Hochdeutsch zu sprechen ist für uns fast oder genau so (unmöglich) schwer, wie es für Deutsche schwer ist, akzentfreies Schweizerdeutsch zu sprechen.
Wenn SchweizerInnen in Deutschland Hochdeutsch sprechen, meinen die Deutschen (wenn sie es nicht besser wissen) sowieso, dass wir mit ihnen Schweizerdeutsch sprechen!!!!
Für CH-Kinder, die in einer CH-Dialektumgebung leben, wird es keinen negativen Einfluss haben, wenn LehrerInnen nicht perfekt, d.h eben auch kein Dialektfreies Hochdeutsch sprechen, bzw weitervermitteln können.
Schweizerdeutsches-Hochdeutsch
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Was heisst schlecht? Ist die helvetische Intonation schlecht? Neben dem Akzent gibt es noch die Melodie. Der Schweizer singt mehr. Wir haben unsere helvetischen Ausdrücke. (Velo, Gleis/Perron, Tram, Trottoir, Abfall, Vergnügen, Knaben, Detail..........) Ist es schlecht, wenn wir unser Deutsch verwenden? Sind wir lächerlich? An unserem Dialekt und Akzent erkrankt niemand. Im Gegenteil, unsere Sprachkultur (nicht Kultuä) kann so erhalten bleiben. In der Mittel- oder Oberstufe könnten sogar die Unterschiede der Unterschiede der verschiedenen Länder (Österreich nicht vergessen) angeschaut werden. Für die Schweiz gibt es einen Duden: "Wie sagt man in der Schweiz?"
Leider tragen die Medien dazu bei, unsere Sprache verarmen zu lassen. Am Schluss haben wir nur noch einen Einheitsteig. Dies wäre jammerschade. So könnte die Schule zur Erhaltung unserer Sprache einen wichtigen Beitrag leisten. Diese Vielfältigkeit unseres kleinen Landes ist sehr wertvoll. -
Es geht überhaupt nicht um die helvetische Intonation, auch nicht um schweizerdeutsche gebräuchliche Bezeichnungen.
>Für CH-Kinder, die in einer CH-Dialektumgebung leben, wird es keinen negativen Einfluss haben, wenn LehrerInnen nicht perfekt, d.h eben auch kein >Dialektfreies Hochdeutsch sprechen, bzw weitervermitteln können.
Das bezweifle ich. Deutsch, also Hochdeutsch, ist für die meisten CH-Kinder die 1. Fremdsprache an der Schule. Sie unterscheidet sich klar vom Sprachbild, auch grammatisch gibt es nicht wenige grosse Unterschiede.
Wenn in der Schule Deutsch gelehrt wird, erwarte ich, dass dies korrekt getan wird. Und wenn selbst Lehrer Dativ und Akkusativ verwechseln und meinen Kindern falsche Regeln vermitteln, so komme ich zum Schluss, dass die entsprechenden Lehrer nicht gut genug ausgebildet sind.
Das gilt für jede andere Fremdsprache ebenso.
Hochdeutsch ist aber nunmal auch Amtssprache in der Deutschschweiz, abgesehen von diversen Bezeichnungen und Formulierungen, die man durchaus als schweizerische Eigenheiten oder Abgrenzung vom Hochdeutsch akzeptieren kann (und auch durchaus sollte).
Die Österreicher haben dasselbe Problem und in Deutschland ist in diversen Regionen das Schrift- und Hochdeutsch ebenso eine 1. Fremdsprache für die Kinder.
Aber nirgendwo wird ein Theater daraus gemacht. Warum ist das für die CH immer wieder ein Problem?
Schrift- und Hochdeutsch hätte ausserdem gesamtschweizerisch den Vorteil, eine gesamtschweizerische, gemeinsame Sprache zu sein. In der Romandie und im Tessin ist Deutsch zuerst Pflichtfach, dann Wahlfach. Immer mehr Kinder wählen es aber später ab, weil sie z.B. trotz Deutsch den Deutschschweizer nicht verstehen, der eben schweizerdeutsch spricht.
Und auch im Hochdeutschen gibt es Unterschiede: ein Bayer, der Hochdeutsch spricht, wird selten einen gewissen bayerischen Akzent ablegen können.
Aber all diese Feinheiten machen auch den Charme einer Sprache, eines Dialektes aus.Wer verlangt denn, dass die Schweizer ein lupenreines Hochdeutsch sprechen? Ich sehe da niemanden. Und auch den Lehrern in den verschiedenen Kantonen darf man ruhig einen ewissen Akzent zugestehen. Wenn es hingegen um korrekte und vor allem grammatikalisch korrekte Schriftsprache geht, dann erwarte ich schon, dass unsere Lehrer
wenigstens ein ausreichendes Basiswissen haben, um den Schülern zumindest eine korrekte Basis vermitteln zu können.
Was wäre, wenn die Mathematiklehrer unsern Kindern vermitteln würden, dass 2+2 auch mal 5 sein kann?
Da würde ein Aufschrei erfolgen. Warum dann nicht auch bei den Sprachen?
VG, Franzi -
Die Diskussion um die Feinheiten der schweizerdeutschen Sprache unter spezieller Berücksichtigung der Helvetismen gleicht manchmal schon einem Streit um des Kaisers Bart.
Die Schweizer leiden schon sei Urzeiten unter einem Minderwertigkeitskomplex gegenüber der geschliffen daher kommenden Deutschen Hochsprache der Dichter und Denker.
Was mir aber wesentlich mehr zu denken gibt ist die verbreitete Unfähigkeit, sich in Foren, Leserbriefen und allgemeiner Korrespondenz einigermassen verständlich auszudrücken. Da werden Sätze konstruiert, welche dem geneigten Leser die Haare zu Berge stehen lassen.
Beispiel gefällig? Vor fünf Minuten im Beobachter-Forum entdeckt:
Zitat:
"Dieses Angebot wollte ich profitieren und unterschrieb den Vertrag unterschrieben."
Zitat Ende.
Ich bin weiss Gott tolerant, einmal eine Unsicherheit über Gross-/Kleinschreibung oder das Setzen von Kommata, da ist wohl niemand hundertprozentig sattelfest, aber überall begegnen einem heute solche Satzungetüme, welche jeglichen logischen Aufbau vermissen lassen.
Absoluter Spitzenreiter ist in dieser Hinsicht die Leserbriefspalte von Blick-Online. Natürlich ist bekannt, dass der Blick nicht gerade das Intelligenzblatt der Nation ist, aber was man dort zu lesen kriegt ist absolut unterstes Bildungsniveau. Wenn der dortige Durchschnittsleser bzw. -Schreiber die geistige Elite der Schweiz sein soll, sehe ich für unser Land rabenschwarz.
Man sollte doch in der Schule mitgekriegt haben, wo es einen Genitiv braucht oder dass man Paket ohne CK schreibt und vor allem, dass man einen Text, der sich an die Öffentlichkeit richtet noch vor dem Absenden korrekturliest.
Motto: "Weisch Mann, hab ich besucht Kurs Deutsch für Du in Migros Klubschule, hat mir auch gehilft..." oder "der Dativ ist dem Genitiv sein Feind!"
Manchmal ist es wirklich schwierig, keine Satire zu schreiben, aber gewisse Ergüsse in den neuen Medien verursachen beim Lesen einfach Kopfschmerzen. -
Hallo,
ich muss dem entgegenhalten, dass es auch in den CH-Foren viele ausländische Mitbürger gibt, die der deutschen Rechtschreibung und Grammatik einfach nicht mächtig oder noch nicht mächtig sind.. Nicht zu vergessen sind auch Menschen, die Legasteniker sind. Deshalb solche Beiträge grundsätzlich zu verurteilen, halte ich für falsch und es geht auch am Thema vorbei.
Das angestossene Thema war nicht die mangelhafte Rechtschreibung diverser Beiträge in den Foren, sondern ob unsere Lehrer eine genügend gute Grundausbildung bekommen, um den Kindern ein korrektes Schriftdeutsch zu vermitteln und im weiteren Sinn war die Frage wohl, inwieweit das notwendig ist und trotzdem die Schweizer(deutsche)sprache bewahrt werden kann.
VG, Franzi -
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@ Padoor
Damit man weiss, wovon hier die Rede ist, müsste man zuerst die angesprochenen Sprachvarietäten linguistisch exakt bezeichnen:
1) Mit 'Hochdeutsch' meinst du offenbar eines der drei Standarddeutsch (at, ch, de). Als 'Hochdeutsch' werden im korrekten Gebrauch alle Varietäten bezeichnet, welche die hochdeutsche Lautverschiebung mitgemacht haben, also ausser den Standarddeutsch auch entsprechende Umgangssprachen und Dialekte.
2) Der Begriff 'Schweizerdeutsch' sollte nicht verwendet werden, weil man nie weiss (auch hier), ob damit ein Dialekt oder das deutschschweizerische Standarddeutsch gemeint ist. Ein 'Schweizerdeutsch' als Dialekt gibt es ohnehin nicht; jeder und jede spricht seine lokale Mundart.
3) Lehrpersonen sollten das deutschschweizerische Standarddeutsch und ihren lokalen Dialekt beherrschen und beide Varietäten streng unterscheiden können. Ein Standarddeutsch ganz ohne lokale Färbung der Aussprache (Bühnendeutsch) ist nicht erforderlich.
4) Wünschbar wären für Lehrpersonen ausserdem einige Kenntnisse des unterschiedlichen Vokabulars im deutschländischen, deutschschweizerischen und österreichischen Standarddeutsch (Germanismen, Helvetismen, Austriazismen). Hier eine Hilfe:
http://books.google.ch/books?i…s%22%20vornherein&f=false
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oberhaenslir
danke für die ausführliche deutsch und deutliche, Wissensvermittlung.
Der Begriff "deutschschweizerische Standarddeutsch"finde ich besonders beeindruckend;-) -
Ob LeherInnen oder nicht, es gibt Unterschiede wie gut Hochdeutsch gesprochen wird!!!
(CH-Akzentfreies) Hochdeutsch zu sprechen ist für uns fast oder genau so (unmöglich) schwer, wie es für Deutsche schwer ist, akzentfreies Schweizerdeutsch zu sprechen.
Wenn SchweizerInnen in Deutschland Hochdeutsch sprechen, meinen die Deutschen (wenn sie es nicht besser wissen) sowieso, dass wir mit ihnen Schweizerdeutsch sprechen!!!!
Für CH-Kinder, die in einer CH-Dialektumgebung leben, wird es keinen negativen Einfluss haben, wenn LehrerInnen nicht perfekt, d.h eben auch kein Dialektfreies Hochdeutsch sprechen, bzw weitervermitteln können.
Fast niemand spricht Deutsch ohne dass Tonfall, Sprachmelodie und Wortwahl dem aufmerksamen Zuhörer seine Herkunft verraten (Ich kann z.B. auch nicht "das E-Mail" oder "das Joghurt" sagen ohne dass sich mir die Fußnägel kräuseln obwohl das in weiten Teilen des Deutschlands absolut normal ist) . Niemand kann von Schweizer Lehrern verlangen, dass sie das können. Der Gebrauch von Helvetismen und ein Akzent beim Sprechen sind auch für Lehrer kein Problem, im Gegenteil: Der Verzicht auf Regionalismen macht die Sprache ärmer und lässt sie unnatürlich und gestelzt klingen (was genau das Problem vieler Schweizer ist wenn sie denn mal nicht Mundart sprechen).
Etwas ganz anderes ist, wenn Lehrer in der Standardsprache einfach nicht "zu Hause" sind und im Unterricht nur die vom Lehrmaterial vorgegebenen Floskeln verwenden und bei jedem normalen Gespräch in die Mundart zurückfallen weil ihnen jedes Sprachgefühl abgeht. Leider scheint das der Regelfall zu sein.
Mundart ist in vielen Lebenssituationen ein sehr präzises Kommunikationsmittel und ist im Alltag oft prägnanter und direkter als die Schriftsprache. Gesprochenes Deutsch ist auch für Deutsche etwas ganz anderes als geschriebenes - nur dass die Unterschiede aufgrund der ähnlichen Lautung weniger auffällig als bei Schweizer Sprechern sind. Für komplexe und abstrakte Zusammenhänge ist der korrekte Gebrauch der Schriftsprache allerdings unerlässlich und da hapert es in der Tat bei vielen Lehrern. Ich kenne einige und mindestens die Hälfte haben ganz erhebliche Schwierigkeiten damit. Kantonsschullehrer sind meiner Erfahrung nach allerdings nicht betroffen - alle, die ich bisher kennen gelernt habe, sprechen exzellentes (und lebendiges) Deutsch. -
Hi,
ich bin noch jung und möchte mit ihnen einige Dinge aus meinem Leben teilen.
Als erstes möchte ich sie warnen, mein Schriftdeutsch ist schlecht!
Von der Mittel- bis Oberstufe wurde bei uns nur im Deutschunterricht
Schriftdeutsch gesprochen. In allen anderen Fächern wurde Mundart benutzt.
In der Oberstufe wurde es sogar noch weniger. Wir hatten ein Schulmodell
welches den Kindern erlaubte ihren Stundenplan für jede Woche selbst zu schreiben.
Es gab natürlich Pflichtlektionen welche aber mit Fleiss und guter Arbeit weniger wurden.
Für mich stand Hauptsächlich Algebra, Mathe und Geometrie auf dem Stundenplan.
Einfach aus dem Grund weil das meine Lieblingsfächer waren und sind. So wenig Sprachunterricht
wie möglich war, so könnte man sagen, meine Devise.
Wie dem auch sei, nahezu kein Deutscher errät dass ich Schweizer bin. Akzentfreies Hochdeutsch ist
für mich dennoch kein Problem. (Natürlich kann ich nur für mich selbst sprechen)
Was ich aber auf die Grenznähe zu Deutschland zurückführe. (Wohnte zwischen St.Gallen und Weinfelden.)
Worum geht es den hier? Darum, dass die Lehrer perfektes Schriftdeutsch sprechen und schreiben können müssen?
Ich für meinen Teil kann es nicht ab, dass mein kleiner Neffe schon in der Kindertagesstätte mit sovielen Schriftdeutsch
sprechenden Kindern und Erwachsenen zusammen ist, dass er nichtmal Maus auf Schweizerdeutsch sagen kann! -
oberhaenslir
danke für die ausführliche deutsch und deutliche, Wissensvermittlung.
Der Begriff "deutschschweizerische Standarddeutsch"finde ich besonders beeindruckend;-)
Ich den fehlenden Akkusativ. -
Als Person, mit einer anderen Muttersprache als Deutsch, habe ich mich bemüht, hierzulande Kommunikationsfähig zu werden. Zuerst mit Kursen in Schriftdeutsch, und dies auch in mündlicher Form, ob das nun als Hochdeutsch zu bezeichnen sei oder nicht. Danach im Verstehen von den Lokaldialekt, später andere Dialekte. Dann und wann erprobe ich es auch, selber Dialekt zu sprechen, wobei ich dann viel langsamer sprechen muss.
Mir ist bewusst, dass ich immer noch Fallfehler mache, und dass meine Formulierungen manchmal etwas holprig, oder zumindest unüblich sind.
Früher hielt dieses Bewusstsein mir davon ab, z.B. in einem Forum wie dieser Teilzunehmen, weil ich meinte, mein Geschriebenes erst korrigieren lassen zu müssen. Inzwischen benutze ich Deutch, eben meine Variation davon, mein bestes Versuch darin – mit tüchtige (so hoffe ich) Hilfe der Schreib- und Grammatikkorrektur von Word – ungeniert in allen Situationen, auch z.B. Korrespondenz mit Behörden. Nur etwas sehr Gehobenes oder Formales würde ich noch korrigieren lassen, bevor ich es raussende.
Meine Gesinnungsänderung kam einerseits durch die Einsicht, dass ich wohl viele, viele Stunden leisten müsste, um aus dieser Stufe Deutsch ein Korrektes zu machen. In der Zeit könnte ich etwas anderes tun. Ich entschied mich dabei, ebenfalls die Zeit meine Deutschsprachigen Bekannten nicht mehr hierfür zu erbitten, und endlich unabhängig zu agieren. Andererseits schätze ich verschiedene internationale Kontakte, und entdecke mit Freude und Staunen, mit wie wenig gemeinsamen Sprachkenntnissen es möglich ist, sich zu verständigen.
Sprachen wandeln, das ist ein natürlicher Prozess. Manches fällt weg, und andere Ausdrücke kommen dazu. Wortschatz wird aus anderen Sprachen oft bereichernd importiert, zum Teil eignet es in der neuen Sprache eine andere Bedeutung an. Es geht mir also keineswegs darum, dass alles starr bleiben soll, und Deutsch (oder andere Sprachen) so anzuwenden ist, wie noch vor 100 Jahren. Während kaum noch ein Brief mit „Hochverehrter“ beginnt oder eine Person mit „Gnädige“ begrüsst, ist „Gömmer goh foode“ (Englisches „Food“, ein Substantiv, nun als Verb eingesetzt) wohl kaum mehr aus dem Jugenddialektgebrauch wegzudenken, und es wäre sinnlos, sich dagegen zu wehren.
Manche behaupten, genau diese Globalisierung wird dazu führen, dass es irgendwann ohnehin keine grosse Rolle spielen wird, sogar nicht mal eine Indikation einer Bildungsniveau sein wird, ob jemand korrekte Grammatik anwendet oder nicht. Schliesslich verstehen wir jetzt schon die aus Asien stammenden Anleitungen für elektronische Geräte, auch wenn wir vielleicht noch darüber schmunzeln. Sie argumentieren auch, dass Texte, die durch „google translate“ oder „babelfish“ mechanisch übersetzt werden, uns trotz Sprachfehler die Informationen geben die wir suchen; sie übersehen dabei, dass diese Programme überhaupt nur funktionieren weil ein standardisiertes Grammatikverständnis sie untermauert.
Ich hoffe, es reicht uns in dieser schnellen Kurve der gesellschaftlichen Wandel immer noch für klare Anweisungen und schöne Literatur. Welch‘ Wohltat ist ein elegant geschmiedeter Text!
Darum finde ich es [noch] schade, eine Verarmung, wenn die anerkannte und im allgemein gültige Regeln der Grammatik und Gebrauch grob missachtet werden, und wenn Sprachen ohne Sorgfalt vermischt werden.
So wie es traurig finde, wenn ein Geschäftsleitungsmitglied sich erlaubt: „Mir händ de Meeting canclet“, (statt die Sitzung abgesagt zu haben), ärgert es auch mich, wenn in der Schulen vom Lehrpersonal nicht klar zwischen Dialekt und „Hochdeutsch“ unterschieden wird. Kürzlich war ich zu einem Tag der offenen Türe in einer Schule eingeladen, und hörte wie die Lehrerin im Laufe einer Stunde folgende Sätze sprach:
• Chunsch bitte zu mir, und dann wämmer zusammen das Buch anschauen.
• Was machsch jätzt? Ah, ich sehe, Du liest die Wortschatzkarten. Verstahsch sie?
• Herr Lehrer wett mit Eu Wiähnachtsguätsli backen. Wer isch dabei?
Da steht mir die Haare zu Berge! Wie sollen diese Schulkinder überhaupt klar trennen lernen? Wie sollen sie die Eine oder die Andere je richtig lernen? Wie sollen sie je zu ihrer eigenen fliessendschönen Formulierung finden und entwickeln?
Als kleiner Beitrag versuche ich in meinem Umfeld, mich dafür einzusetzen, dass immerhin viel gelesen wird, am besten laut. Und ich warne die Kinder, mit denen ich Deutsch spreche, dass sie sich nicht an meinen Artikel orientieren sollen. Immerhin bringe ich ihnen damit gleich bei, was ein Artikel überhaupt ist!Für den Fall, dass sie das Wissen mal bewusst anwenden...