Militärdienst-Befreiung

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Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Kennt sich jemand mit diesem Thema aus?

    Ist es im wirklichen Leben wirklich so, dass

    man als kerngesunder AdA nur vom Militärdienst befreit wird, wenn man etwas vorspielt?

    Gibt es keinen wirklich "legalen" Weg aus dieser doofen Wehrpflicht entlassen zu werden?

    Auf Eure Antworten danke ich jetzt schon herzlich.

    MfG B000N61

  • Liebe Silvia

    Die Rekrutenschule, jedenfalls als ich damals diese absolvieren musste, war sicherlich eine "Lebensschule" und von positivem Interesse.

    Jedoch geht es mir um diese WK's in denen man rein nur die Zeit vertreibt, säuft, und in irgendwelchen subsidären Einsätzen rumgehetzt wird, in denen man ohnehin nichts verloren hat.

    Braucht man diese "Ferien" wirklich?

    Meiner Meinung her wäre das Thema Hochwasserschutz und Einsätze "im öffentlichen Interesse" einiges besser und zum Wohle aller.

    Da man leider nicht gegen ein so mächtiges Organ ankommt, und Ideen und eigene "Gedanken" so oder so nicht erwünscht sind im Militärdienst, wüsste ich nicht warum ich meine "wertvolle" Zeit für diesen Unfug opfern müsse.

    Gruss Stephan

    (B000N61)

  • Hallo Stephan

    Zwar weiss ich nicht, wie "alt" diese Seite ist, aber ich kopiere hier trotzdem mal zwei Link

    http://www.armee-ade.ch/cms/in…sk=view&id=109&Itemid=149

    http://www.soldatenkomitee.ch/links.html

    Vielleicht findest du hier eine Anlaufstelle, die dich beraten kann.

    Im Übrigen stehe ich voll und ganz hinter deinem Beitrag. Es gibt tatsächlich sinnvollere Tätigkeiten, als in WKs herumzutrödeln.

    Ich habe einen 19-jährigen Sohn, intelligent und sportlich. In keiner Art und Weise ein sog. "Weichei". Trotzdem wird er keine RS absolvieren, sondern die vielen Wochen Zivi. Auf diese Weise könne er bestimmt mehr fürs Leben profitieren, zudem eine sinnvolle Aufgabe erledigen, ohne ständige Leerläufe.

    Persönlich wäre ich sowieso dafür, sämtliche Länder der Welt würden die riesigen Summen Geld, die sie in Aufrüstung, Krieg und "Krieg-Training" investieren, in Friedensbemühungen und Bewahrung des Friedens umlagern. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

    Machs guet ;)

    Regentropfen

  • @stefan

    Meine Dienstpflicht habe ich auf eigenen Wunsch vor vielen Jahren bei den Gebirgsgrenadieren absolviert. Das sagt eigentlich schon alles, das heisst, dass ich dem Militär gegenüber positiv eingestellt bin.

    Nun aber zur eigentlichen Frage in deinem Thread. Zurzeit ist es so, wer aus Gewissensgründen keinen Militärdienst leisten will, bekommt ein Aufgebot für eine Gewissensprüfung in ein Zentrum für Zivilschutz.

    Im Anhörungszimmer sitzt der Gesuchsteller drei Mitgliedern der Anhörungskommission gegenüber und erklärt, weshalb er keinen Militärdienst leisten will. Oder kann. Die Kommissionsmitglieder versuchen, den Gesuchsteller in diesem Konflikt mit seiner Militärdienstpflicht zu verstehen. Dabei hat er eine Mitwirkungspflicht. Er hat sich mit den Fragen der Kommission auseinander zu setzen und Antworten zu finden.

    Zu einer Ablehnung kann es kommen, wenn der Gesuchsteller sich der Kommission nicht verständlich machen kann oder er widersprüchliche Aussagen macht. Schweizweit werden nur fünf bis zehn Prozent der Gesuche abgelehnt. Tendenz abnehmend. Aus diesem Grund soll die Anhörung im Zuge der Revision der eidgenössischen Zivilschutzgesetztes abgeschafft werden. Die lange Dauer des Zivilschutzdienstes – er dauert anderthalbmal so lange wie der Wehrdienst – genüge als Tatbeweis lautet die Argumentation.

    Zurzeit kommen ca. 30 Prozent aller Stellungspflichtigen über den sogenannten „blauen Weg“ vom Militärdienst weg. Oder anders gesagt, sie werden als Zivilschutztauglich oder untauglich eingestuft.

    Danach arbeiten Zivis hauptsächlich im Gesundheits-, Sozial-, oder Umweltbereich; in einer öffentlich-rechtlichen oder einer gemeinnützigen Institution. So kann z.B. der Einsatz in einem Behindertenheim sehr anstrengend sein. Es ist eine andere Art von Belastung als im Militärdienst. Zivis seien Weicheier stimmt also absolut nicht.

    Selbst wenn die Anhörung wie voraussichtlich abgeschafft wird, besteht noch keine Wahlfreiheit. Das Gesuch müsste auch dann noch auf das Gewissen abgestimmt sein. Ich persönlich hoffe, dass der Zivildienst eines Tages zur Selbstverständlichkeit wird.

    Wer die Rekrutenschule bereits absolviert hat und das Gefühl hat, die WK’s seien für ihn nur Zeitverschwendung, der kann sich später nicht mehr darauf berufen, er wolle aus Gewissensgründen keinen Militärdienst mehr leisten. Nach absolvierter RS wird der hinterste und letzte Dienstag von diesen eingefordert.

    Wanro

  • wanro

    Nö, wanro, das stimmt so nicht, was du schreibst.

    Hier ein Auszug aus der Site des bfmz:

    "Militärdienstpflichtige können anstelle des Militärdienstes einen zivilen Ersatzdienst leisten - ob bereits RS oder einzelne WK's geleistet wurden, spielt keine Rolle. Um Zivildienst leisten zu können, muss ein schriftliches Gesuch eingereicht werden.

    In diesem Gesuch muss der Antragsteller, so das Zivildienst-Gesetz, glaubhaft machen, dass er den Militärdienst mit seinem Gewissen grundsätzlich nicht vereinbaren kann.

    Nach Einreichung des Gesuchs wird der Gesuchsteller zu einer persönlichen Anhörung in eines der Rekrutierungszentren Zivildienst eingeladen. Wird das Gesuch mindestens drei Monate vor einer Militärdienstleistung eingereicht, ist man für diese und weitere Dienstleistungen bis zum endgültigen Entscheid befreit. Für die obligatorischen Schiessübungen ist man per sofort befreit.

    Das Gesuch kann vor der Rekrutierung, vor und während der RS/UOS/OS oder vor einem WK eingereicht werden.

    Gegenwärtig werden laut Statistik gut 90 Prozent der Zivildienstgesuche angenommen. Ein wichtiger Grund für die hohe Anerkennungsquote dürfte aber sein, dass sich die meisten Gesuchsteller das Gesuch und die Anhörung sorgfältig vorbereiten. Ein persönliches Gespräch und die Besprechung des Gesuchsentwurfs auf einer Beratungsstelle für Militärverweigerung und Zivildienst ist deshalb empfehlenswert."

    Zudem darf Zivi, also Zivildienst, nicht mit Zivilschutz verwechselt werden.

    Gruss

    Regentropfen

  • @Regentropfen

    Um Zivildienst leisten zu können, muss seit dem Jahre 2004 kein schriftliches Gesuch mehr eingereicht werden.

    Bei der Aushebung zur Reckrutenschule geht der Ablauf seit dem Jahre 2004 genau so vor sich her, wie ich diesen oben beschrieben habe.

    Während dieser Aushebung wird ohne schriftliches Gesuch entschieden, ob ein Wehrpflichtiger Militärdienst leisten oder Zivilschutzdienst leisten muss. Ebenso wird dort während der Aushebung auf Antrag von Stellungspflichtigen entschieden, ob diese aus Gewissengründen dem Zivildienst zu geteilt werden können.

    Somit wird eingeteilt:

    1. Militärdiensttaugliche in den Wehrdienst

    2. Dienstuntaugliche in den Zivilschutzdienst

    3. Militärdiensttauglich, die aus Gewissengründen keinen Militärdienst leisten wollen, oder können, in den Zivildienst (Zivi)

    Gruss

    wanro

  • Danke, wanro, mein Sohn war vor 2 Monaten bereits an der 2-tägigen Rekrutierung und muss nun noch sein schriftliches Gesuch für den Zivi verfassen. Das Buch hat er bereits erhalten, ebenso 2 Beispiele von Lebensläufen und Begründungen.

    Gruss

    Regentropfen

  • wanro

    ;-)))))))))))))))))))))!!!!!!!!!!!!!!

    Wünsche dir einen wunderprächtigen Sommerabend - Spaziergang im Wald belebt Geist, Körper und Seele ;)

    Grüessli

    Regentropfen

  • @Regentropfen

    Soeben bin ich von einem ausgiebigen Spaziergang auf einem Militärgelände und nicht von einem Waldspaziergang nach Hause zurückgekommen. Die Strasse war nach einem heftigen Gewitter mit Wassertümpeln nur so gepflastert. Ein Militärfahrzeugfahrer ist mit seinem Fahrzeug dermassen schnell in eine Pfütze neben mir gefahren, dass er mich von unten bis oben voll mit Dreck gespritzt hat. Zum Glück bin ich dem Militär gegenüber positiv eingestellt, sonst hätte ich womöglich noch einen Wutanfall erlitten.

    Grüsse

    wanro

  • peter_69 der Erste

    Zuerst einmal gratuliere ich dir zu deiner steilen Zivilschutzkarriere. Das ist ein grosses Zeichen dafür, dass du dich nicht von der Dienstpflicht drücken wolltest.

    Nun ist es im Zivilschutzdienst, wenn wir ganz ehrlich sind, nicht anders als im Militärdienst. Auch in diesem Dienst müssen aus Mangel an freiwilligen Bewerber manchmal einzelne zu einem Kaderkurs wie Z.B. als Gruppenchef oder Zugchef aufgeboten und ausgebildet werden. Darunter gibt es natürlich auch solche Personen, die nicht unbedingt die Voraussetzung für eine solche Funktion erfüllen können. Als C ZSO, C ZSO Stv oder Dienstchef kennst du diese Probleme ganz bestimmt selber auch.

    Überall wo gearbeitet wird passieren Fehler, sei dies privat, am Arbeitsplatz, im Zivildienst, im Zivilschutzdienst, im Militärdienst etc. etc. Ich persönlich kenne nicht nur Militärdienstpflichtige die sich über ihre WK’s beklagen, sondern auch Zivilschutzdienstpflichtige die sich in ihren WK’s langweilen oder das Gefühl haben, nicht entsprechend ihrer Ausbildung eingesetzt zu werden.

    Denken wir an die Winterstürme Vivian (1990) und Lothar (1999) dann müssen wir davon ausgehen, dass sich solche Katastrophen auch in Zukunft wieder ereignen. Dafür müssen wir gewappnet sein und dann spielt es keine wesentliche Rolle mehr, ob jemand Militärdienst oder Zivildienst leistet. Hauptsache ist dann nur noch, dass wir wie in der Vergangenheit Top ausgebildete und vor allem Top motivierte Dienstpflichtige haben, die wie bisher mit grosser Freude bereit sind anderen zu helfen.

    Alle die Dienst leisten, sei dies nun Militärdienst, Zivildienst oder Zivilschutzdienst haben schon öfters bewiesen, dass sie im Katasrophenfall bereit sind persönliche Höchstleistungen zu erbringen und dafür sollten wir diesen dankbar sein.

    wanro

  • Hallo Peter der Erste

    Leider ist es im Militär so wie du sagst, dass viele gezwungen werden weiter zu machen und andere wollen dort Karriere machen, weil sie im Berufsleben nicht vorwärts kommen. Wieder andere, die sich freiwillig melden sind Rambos.

    Deinem Nachfolger als C ZSO wünsche ich, dass er genau so wie du die WK’s immer so gestaltet, dass die Dienstpflichtigen nicht nur wegen dem Militärpflichtersatz Dienst leisten wollen.

    Gruss

    wanro