Landschaftsinitiative

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  • Seit einer Woche diskutieren wir darüber, wie die ZERSIEDELUNG GESTOPPT werden könnte. Niemand hat die Notwendigkeit einzugreifen bestritten, die meisten sehen aber die Lösung in der Abgrenzung gegenüber möglichen (uns nicht nützlichen) Zuzügern. Diese Denkweise liest sich praktisch, man "löst" vermeintlich ein Problem AUF DEN SCHULTERN ANDERER und kann im alten Stil weiter mit unveränderter Gedankenlosigkeit in den Alltag hinein leben. Zur Beruhigung erlaubt man sich vielleicht noch anzufügen "ich habe mich auch gegen die Zersiedelung eingesetzt, habe vehement vertreten, dass Ausländer nicht mehr einreisen dürfen".

    Mit der Annahme der Zustande gekommenen LANDSCHAFTSINITIATIVE tun wir mehr als nur Lippenbekenntnisse zum Besten geben. Der Initiativtext lautet:

    I Die Bundesverfassung vom 18. April 1999 wird wie folgt geändert:

    Art. 75 Raumplanung

    1 Bund und Kantone sorgen für die zweckmässige und haushälterische Nutzung des Bodens, die geordnete Besiedlung des Landes, die Trennung des Baugebiets vom Nichtbaugebiet und den Schutz des Kulturlandes. Sie berücksichtigen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben die Erfordernisse der Raumplanung.

    2 Der Bund legt Grundsätze der Raumplanung fest. Er erlässt Bestimmungen, insbesondere für eine hochwertige Siedlungsentwicklung nach innen und zur Begrenzung des Bauens im Nichtbaugebiet. Er fördert und koordiniert die Raumplanung der Kantone.

    3 Aufgehoben

    II Die Übergangsbestimmungen der Bundesverfassung werden wie folgt ergänzt:

    Art. 197 Ziff. 8 (neu)

    8. Übergangsbestimmung zu Art. 75 (Raumplanung)

    Nach Annahme von Artikel 75 darf die Gesamtfläche der Bauzonen während 20 Jahren nicht vergrössert werden. Der Bundesrat kann in begründeten Fällen Ausnahmen gewähren.

    Umweltorganisationen befürworten die Initiative. Wir als Teil des Volkes, die wir uns im Forum als engagiert zu Wort gemeldet haben, hoffentlich auch. Mit dem Moratorium, wonach in den nächsten 20 Jahren KEIN NEUES BAULAND EINGEZONT werden darf, die bebaubare Fläche also die heutige Dimension nicht mehr überschreitet, wird sich wohl Bauland VERTEUERN, das beschränkte Angebot erhöht die Nachfrage.

    Die Initiative verlangt nicht, dass ab sofort nicht mehr gebaut werden kann, aber die Bauerei muss sich auf das bis heute vorgesehene Land beschränken. Angeblich steht noch genügend, aber eben nicht mehr unbegrenzt viel Baufläche zur Verfügung.

    Die Verteuerung des Bodens bringt mit sich, dass auch die Mieten steigen, das Wohnen allgemein teurer wird. Auch der Bau von Strassen ist betroffen.

    HEV, der Hauseigentümerverband lehnt die Initiative ab, Natur ist weniger wichtig als unser eigener Profit. Wo ihr, liebe Forenteilnehmer steht, wie ernst euch der Stopp der Zersiedelung wirklich ist, beweist ihr durch Annahme dieser Initiative. Ihr könnt sie ablehnen und die billige Problemlösung befürworten und die Grenzen dicht machen.

    Entscheidet selbst.

    ramstein

  • @maro5

    Staatliche Kontrolle, also staatlich verordnete Einschränkungen, Lenkungsmassnahmen sind einem offenen Wettbewerb nicht förderlich.

    Du willst die Einreisen kontrolliert haben wie viele andere Forenteilnehmer auch. Hierbei ist es doch egal, ob du einen, zehn, 100, 1'000, 10'000 ... einlässt. Du beschränkst schlicht und einfach. Lasst den Wettbewerb spielen, wer hier Arbeit, Lebensraum, neue Heimat oder was auch immer findet soll seine Chance nutzen dürfen wie du, ich und alle anderen bisher bereits im Land sich befindenden Mitbürger auch.

    Und nochmals: Was gibt den Einen, den bereits Anwesenden das Recht, anderen den Zugang zu verwehren? Wenn wir dies bei unserer Wohnungstür tun, habe ich Verständnis. Diese Wohnung gehört uns. Aber an der Landesgrenze sich hinstellen (wie während des zweiten Weltkrieges) und sagen STOPP, dazu haben wir nicht das Recht, dieser "vom lieben Gott [um besser verstanden zu werden als bis anhin] uns überlassene Flecken Land, den wir verunstalten [der Herr mag das gar nicht gerne sehen], GEHÖRT UNS NICHT.

    Zudem solltest du mir verraten, nach welchen Kriterien diese 10'000/Jahr auszuwählen sind. Sollen dies Philippinische Tänzerinnen zu unserer Unterhaltung sein, oder bevorzugst du die mehrfach schon angesprochenen Milliardäre bzw. deren Vermögen und die in der Folge abfallenden Steuergelder, dürften es bessere als die eigenen Lehrer sein, oder suchen wir Pfarrersleute, Maurer, Kinder als Sicherung für unsere Zukunft und als Gegensteuer für die angesagte Überalterung? Auch Pflegepersonal wäre ein Hit, die können uns pflegen und verwöhnen ....

    Bitte VERRATE UNS, worin der Unterschied einer - wie von dir angegeregten - kontrollierten und einer unbegrenzten bzw. durch den Markt bestimmten Einwanderung liegt.

    "Nur ein bisschen begrenzen" macht aus "schwarz-weiss" nicht grau.

    ramstein

  • @maro5

    Du schreibst

    "Den markt spielen lassen sagst du, nein es sollte kein spiel sein sondern gut ÜBERLEGT, damit es nicht in destruktion ausartet. die usa verteilen jedes jahr aufenthaltsbewilligungen, sogennante "green cards", aber eben nur limitiert. An WEN, WIE, WANN und WARUM, da lassen sich sicher GUTE BESTIMMUNGEN finden."

    und ich interessiere mich eben genau für die von dir nicht beantworteten und in GROSSBUCHSTABEN hervorgehobenen Details. Dein Vertrauen in "gute Bestimmungen" ehrt dich zwar, ist aber genau der Kern des Problems. WER, ich meine wirklich W E R legt fest, was richtig und falsch, was erwünscht und abzulehnen ist. Und nochmals: W E R ist berechtigt, dies zu bestimmen? Welche Weltanschauung soll die richtige sein? Wenn dir die Reglierung obläge hätten wir garantiert ein anderes Ergebnis als wenn ich mich der Sache annähme. Also .... W E R H A T D A S R E C H T Z U E N T S C H E I D E N? Ist das denn so schwierig zu beantworten für die zahlreichen Befürworter von Enwanderungsbegrenzungen? Gebt euch keine Blösse und nehmt endlich Stellung!!!!!

    ramstein

  • @ramstein

    "...Die Verteuerung des Bodens bringt mit sich, dass auch die Mieten steigen, das Wohnen allgemein teurer wird. Auch der Bau von Strassen ist betroffen...."

    Sie denken aber nicht, dass durch die Initiative der Bodenpreis im Schach gehalten würde? Ich denke das Umgekehrte wird der Fall sein. Der Markt spielt stets nach Angebot uns Nachfrage.

    Eine gute Möglichkeit wäre die besser Ausnutzung (Ausnützungsziffer) des bereits genutzten Bodens. Hier besteht erhebliches Potenzial. Wobei architektonisch sensibler geplant werden sollte.

    Der Bodenpreis schlägt sich bei höheren Bauten viel weniger auf die Miete nieder.

    Niemand will die Grenzen dicht machen. Aber ein zukunftstauglicher Umgang mit der Zuwanderung wäre schon erwünscht. Bei aller humanitären Gesinnung: Sie können nicht alle aufnehmen, die gerne hier sein möchten. Wir würden in kürzester Zeit aus allen Nähten platzen. Wäre das sinnvoll?

    Man könnte durchaus auch die These vertreten, dass durch die Initiative der Bauboom eingedämmt würde und somit zu wenig Wohnraum für noch mehr Zuwanderer vorhanden wäre.

    "...Auch der Bau von Strassen ist betroffen...." Ich ergänze: und andere Infrastrukturen wie Schulen, Plätze, Kraftwerke, Leitungen, Überwachungen, Signalisationen, Fahrzeuge, Smoke, Feinstaub, Lärm usw., usf.

    sehr human – fürwahr.

    veritim

  • @veritim

    Du zitierst mich korrekt

    ""...Die Verteuerung des Bodens bringt mit sich, dass auch die Mieten steigen, das Wohnen allgemein teurer wird. Auch der Bau von Strassen ist betroffen...."

    verstehst mich aber genau falsch

    "Sie denken aber nicht, dass durch die Initiative der Bodenpreis im Schach gehalten würde? Ich denke das Umgekehrte wird der Fall sein. Der Markt spielt stets nach Angebot uns Nachfrage."

    Ich sage doch deutsch und deutlich, dass durch die Verknappung der bebaubaren Fläche die Preise für den Boden ansteigen, was zur Folge haben wird, dass auch das Wohnen teurer wird. Wie du darauf kommst zu interpretieren, ich behauptete "durch die Initiative würden die Bodenpreise in Schach gehalten", ist mir schleierhaft. Aber was soll's ...

    ramstein

  • Meine unermüdlich gestellte, zugegeben "nicht alltägliche", vielleicht sogar "spinnige, weil eben ungewohnt neue oder weltfremde" Frage nach der Legitimation von UNS (Staat, Gesellschaft, allgemein eben derer, die sich "Schweizer" nennen dürfen), anderen einfach die Niederlassung zu verwehren auf dem Flecken Boden, den wir als unsere Heimat bezeichnen, wurde bisher nicht andeutungsweise beantwortet. Wir halten es für eine Selbstverständlichkeit, dass die einen (Schweizer) den anderen (Ausländer) sagen, was sie tun oder lassen sollen. So selbstverständlich eben, dass man den Sachverhalt noch nie hinterfragt hat. Aber genau solche Fragen stelle ich gerne.

    So frage ich noch etwas provokativer: Wenn es uns doch möglich sein soll, keine weiteren Leute einzulassen, was hindert uns dann, uns missliebige, asoziale, uns (einer Mehrheit, vergleichbar den Einbürgerungsabstimmungen in verschiedenen Gemeinden) nicht passende Leute auszuweisen? Wir argumentieren einfach "der Boden wird knapp, für Leute wie dich gibt's hier keinen Platz mehr! Punkt, Schluss".

    ramstein

  • Schade, leider einmal mehr ein unklarer, zu wohl jahrelangem Streit führender Initiativtex: wer legt z.B. fest, was "zweckmässige und haushälterische Nutzung..." ist? ...

  • @ernst lüthi

    Zugegeben, der von dir zitierte Textausschnitt ist wenig konkret und lässt Spielraum zu Interpretationen. Aber zumindest wird die hier diskutierte Zersiedelung zur "Chefsache" erklärt, Bund und Kantone sind gefordert, griffige Richtlinien zu formulieren. Und v.a. ist klar untersagt (Moratorium), weitere Landflächen zu Bauland zu erklären. Natürlich wäre aus Sicht des Landschaftsschutzes wünschenwert, darüber hinaus zu grosszügig zur Bauzone erklärte Gebiete zurückzuführen in Landwirtschaftszone. Insbesondere in Kurorten wurde vorsorglich sehr, nein ZU grosszügig Bauland eingezont. Politisch wird dies aber nicht durchzusetzen sein. Diese abgemilderte Form hat aber gute Chancen, angenommen zu werden.

    ramstein

  • @ramstein, Ich hatte nicht geschrieben, dass Sie behaupteteten, die Bodenpreise würden durch die Annahme der Initiative fallen.

    Sie schrieben: "...Umweltorganisationen befürworten die Initiative. Wir als Teil des Volkes, die wir uns im Forum als engagiert zu Wort gemeldet haben, hoffentlich auch...."

    Sie hoffen auf die Annahme der Initiative? Oder zählen Sie sich nicht zu jenen engagierten Forumsteilnehmern?

    Verstehen Sie nun meine Frage betreffend Bodenpreise? Irgendwo liegt doch ein Widerspruch in Ihrem Beitrag.

    Oder befürworten Sie die Initiative, in der Hoffnung auf höhere Mieten?

    veritim

  • @veritim

    Ich stimme der Initiative zu und bin bereit, die für mich persönlich nachteiligen zugunsten allgemein wertvoller Konsequenzen zu tragen. So schrieb ich andernorts bereits, dass eben diese Konsequenz auf unseren eigenen Schultern und nicht denjenigen der Nicht-Zugelassenen, der Ausgesperrten getragen wird.

    Doof, so selbstzerstörerisch und uneigennützig zu denken ... ich weiss. Moral und Ethik müssen eben sein. Ich bücke mich auch, um nach Gewittern einen auf der Teerstrasse liegenden Regenwurm aufzulesen und ins Gras zu werfen - kostet mich zwar nicht keinen, aber im Vergleich zur geretteten Seele (wow, ich sehe die einwände aufleuchten "was soll nun das wieder, es haben doch nur Menschen eine Seele") einen geringen Aufwand. Ich sehe mich als Lebensretter und bin zufrieden, Selbstzufriedenheit kann auch "Lohn" sein.

    ramstein

  • Hallo ramstein

    vielen Dank fürs Zückerchen.........Leider habe ich nicht jeden Tag Zeit, vor meinen PC zu gumpen und ellenlange Beiträge zu schreiben. Da ist mir der Feierabend wichtiger, um meinem Sport und ach ja noch Haushalt nachzugehen. Und an einem Samstagmorgen rase ich lieber auf dem Märet um nachher so genüsslich und wohlverdient mein freies WK zu geniessen.

    Schade, können wir nicht live diskutieren, da würdest Du erleben, dass ich keine feuchten Hände, nicht nach Worten ringender Mensch bin. Im Gegenteil, vor allem politische Diskussionen sind mir mehr als angenehm. Fordere doch ein wenig mehr veritim heraus, der weiss eh immer alles besser als die "unsicheren, zitternden ins Forum speienden Schreiberlinge".

    Sonnigen Gruss aus dem Jura

    Frohmut13

  • @Nach sorfältiger Abwägung aller Vor- und Nachteile bin ich mir noch nicht im Klaren, wie gut die Initiative wirklich ist. Das wertvollste erscheint mir, dass unsere Landschaft wieder einmal ein Sprachrohr erhält.

    Die Gefahr dass wir einfach in die Höhe bauen wird dadurch verstärkt. Das Übel würde damit nur verlagert.

    Nein, ich glaube wir müssen dringend Wege finden, das uns anerzogene "Immer-Höher" Immer-Mehr" einzudämmen. Es sei denn, wir wollen den "Fall" schneller erleben als uns lieb ist. Zu dieser Eindämmung / Abkehr gehört eben auch das reduzierte "Wachstum" der Bevölkerung. Man könnte fast philosophisch behaupten, es wäre gar der Ursprung.

    Ihren letzten Abschnitt würdige ich mit Hochachtung. Diese Lebensweise ist mir absolut nicht fremd.

    veritim

  • @veritim

    Beim Lesen von

    "Zu dieser Eindämmung / Abkehr gehört eben auch das reduzierte "Wachstum" der Bevölkerung. Man könnte fast philosophisch behaupten, es wäre gar der Ursprung."

    kommt mir der dumme Spruch vergangener Jugendzeiten in den Sinn "dich (ich meine nicht dich, den "veritim"!!!, sondern eben irgend einen Kollegen) sollte man ZURÜCK ENTWICKELN und ABTREIBEN".

    Weiter, und - wie ich meine - richtig schreibst du

    "Es sei denn, wir wollen den "Fall" schneller erleben als uns lieb ist."

    Logisch, dass das bittere (für uns über die Verhältnisse lebenden zivilisierten Protz-Molche) Ende kommen wird. Die Erde wird nicht grösser, Platz wird enger, es macht "Bumm". Wie das "Bumm" aussieht, kann ich nicht voraus sehen, aber es REGULIERT sich in der NATUR ALLES SELBST. Der Fall ist uns nie lieb, und so gebe ich all jenen Recht, die sagen "was soll's - es kommt ohnehin wie's muss". Natürliche GLEICHGEWICHTE stellen sich immer NEU ein, die NATUR LENKT uns und unser Verhalten, ob's uns passt oder nicht. Ist kein Öl mehr zu fördern, verbrennen wir zwangsläufig keines mehr (wie geht es dir, lieber "kobold"), haben wir keine Agrarflächen mehr, wächst keine Nahrung. Und dieses Entwicklungsstadium hat bereits grosse Flächen der Erde erfasst, die dortige Bevölkerung verhungert oder sucht neuen Lebensraum und wandert aus. Vielleicht ist auch eben dieser Sachverhalt, dieser Spiegel uns so unangenehm, dass wir uns vor diesen Wanderern abschotten. Aber da können wir machen, was wir wollen, der Druck nimmt zu und wird auch uns erfassen. Aber wozu gibt es Kriege und Seuchen? Gott sei's gedankt. Aber, geschätzter "veritim" (in Bezug auf deine Antwort auf Hejdos Beitrag i.S. Lenkung und deine Widerrede), GELENKT WIRD IMMER, die Frage ist einfach VON WEM. Dies ist so, auch wenn es dir nicht passt, denn die Natur fragt dich nicht.

    ramstein

  • @ramstein

    Ihr "Jugendspruch" ist wirklich deplaziert. Überlegen Sie sich überhaupt etwas, bevor Sie solche Sprüche zum Besten geben? Wenn Ihnen dieser Spruch während der aktuellen Diskussion adäquat erscheint, ist das Ihre Sache. Ich schüttle nur mitleidig meinen Kopf.

    Reguliert sich nun alles von selbst oder wird alles irgendwie gelenkt? Wieder einmal mehr widersprechen Sie sich in Ihrem Beitrag. Mit "Lenken" verbinde ich auch das Wort "Manipulieren". Machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken darüber.

    Dass wir Naturgesetzen folgen bestreite ich in keiner Weise. Viele von uns möchten das nicht war haben. Es ist auch unerheblich, ob ein Volk verhungert, ausstirbt oder ein ganzer Kontinent unter geht. Intergalaktisch gesehen spielt das alles wirklich kaum eine Rolle. Nur sind wir Menschen so gestrickt (Kalkül der Natur / der Evolution?), dass wir uns und unsere "Probleme" sehr wichtig nehmen. Zu wichtig, möchte ich manchmal meinen. Trotzdem – das alles passiert in unserer Welt und ist genau so zulässig, wie dass ein Wolf das Schaf reisst oder ein Erdbeben ganze Landstriche verändert (viele würden sagen: verwüstet).

    Die meisten, die ihr Land verlassen, verlassen es nicht wegen dem Hunger. Da stehen mehrheitlich andere Hintergründe Pate.

    Wenn mein Tun durch die Natur vorgegeben ist erachte ich das nicht als Lenkung. Lenkung ist stets ein Eingriff in einen währenden Verlauf, um diesen bewusst zu einem (andern) Ziel / Ergebnis zu führen. Da es der Natur egal ist, in welcher Form Lebewesen (Menschen eingeschlossen) und Vegetation vorkommen, wird sie auch nicht "lenken".

    Ob Sie jemand lenkt oder Sie sich durch etwas lenken (beeinflussen) lassen ist nicht unbedingt das selbe – wenn auch miteinander verwandter als uns lieb ist.

    veritim

  • @veritim

    Nach meinem Verständnis sind eben "regulieren" und "lenken" verschiedene Begriffe.

    Ich meine tatsächlich, dass die Natur alles und ununterbrochen - wie von dir auch erkannt - als REAKTION, als Neu-Einstellung in einem fortwährenden Prozess oder als FOLGE unseren (wie der restlichen Natur, auch die von dir angesprochenen Erdbeben) Tuns oder Wirkens REGELT.

    Wenn ich von LENKUNG schreibe denke ich v.a. an Lenkungsabgaben inform von Zöllen, die einen gezielten Zweck verfolgen. Du willst den Begriff weiter gespannt sehen, ich habe nichts dagegen und stimme zu, dass "lenken" tatsächlich ein ZIEL VERFOLGT, also nicht als Reaktion, sondern als Aktion anzusehen ist und selbstverständlich manipulativ ist: Geschwindigkeitsbegrenzungen, Stopp-Signale, Parkverbotstafeln usw. verfolgen allein den Zweck, uns zu einer bestimmten Verhaltensform zu zwingen.

    Wo ist nun aber das Problem??? Und was hat dies mit Zersiedelung zu tun?

    Warum spendest du Gelder? Warum warst du in Somalia als "ENTWICKLUNGS"(grauenhafte Bezeichnung, die Entwickelten helfen den Unentwickelten)HELFER? Die Frage sei erlaubt, weil du zwar anerkennst, dass es Not auf unserer Erde (wie übrigens auch schon innerhalb unserer Grenzen!!!!) gibt, die Migration jedoch ganz andere Gründe hätte (ich zitiere "veritim", nicht zu verwechseln mit VERITAS:"Die meisten, die ihr Land verlassen, verlassen es nicht wegen dem Hunger. Da stehen mehrheitlich andere Hintergründe Pate.")

    Merke: Wer seine HEIMAT (ein von uns sehr hoch gehaltener Wert) VERLÄSST unter Lebensgefahr (Berichte brechen nicht ab, wie Afrika-Flüchtlinge ersaufen auf dem "Tripp" nach Italien, wie Asiaten und andere in Lastern ersticken), der hat schwer wiegende Probleme. Und an diesen Problemen sind wir Schweizer nicht unbeteiligt. Das solltest du einfach zur Kenntnis nehmen. Diese Probleme lösen sich weder für uns, noch und erst recht nicht für die Immigranten durch Abdichten unserer Grenzen. Und das wisst ihr alle, die ihr unser Zersiedelungsproblem auf diese billige, jedoch sehr kurz gedachte Art und Weise lösen wollt. Die Abgewiesenen gehen ja nicht nach "Hause" (so sie denn überlebt haben) und erzählen dort "Scheisse, hat nicht geklappt, die Schweizer sind nicht die Wohltäter der Welt. Aber was soll's, vergessen wir's und bleiben hier."

    Was hältst du vom Spruch "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu"?

    ramstein

  • @ramstein

    Wenn ich irgendwo Hilfe leiste, weiss ich stets, dass diese zwiespältig sein kann. Echte Hilfe zu leisten ist überaus schwierig, um nicht zu sagen unmöglich. Hilfe leistet man nicht ganz ohne Egoismus. Ich meine damit nicht den allfälligen Dank oder andere Reflektionen. Die Meinung Gutes zu tun wiegt schwer in der Waagschale.

    Der zitierte Spruch in Ihrer letzten Frage ist der rote Faden durch mein Leben. Implizit kann man darin aber auch einen weiteren Wahrheitsgehalt feststellen: "Was Du nicht tun würdest, erwartest Du, dass andere das auch nicht tun".

    Hinweis: Wenn auch die benannten Flüchtlinge ihren Weg unter Lebensgefahr antreten so ist dies in Relation zu sehen. In jenen Ländern stehen die Menschen in einem ganz andern Verhältnis zum Risiko und sind sich dessen gewohnt. Wir aber, in unserer "zivilisierten" Anschauung, empfinden das als ungeheuerlich. Nur wenige von uns, könnten in jenen Ländern überleben.

    Also, was wollen Sie tun? Die Grenzen für Jeden offen lassen? Uns überschwemmen lassen? Wäre das jenen die zu uns kommen (und uns) wirklich dienlich? Oder wollen Sie Gott spielen und bestimmen, wer denn eintreten darf oder wer nicht? Sie können auch würfeln und behaupten, das Schicksal hätte entschieden. Sie können es drehen wie Sie wollen: Jede Lösung birgt erhebliche Probleme.

    Ich gehe davon aus, dass Sie Kinder haben. Wie oft schon mussten Sie ein Nein – gegen Ihr Herz – aussprechen?

    veritim

  • @veritim

    In verdankenswerter Weise hat zwischenzeitlich Hejdo ausgesagt, was mir zu ergänzen auch noch eingefallen ist. Die Denkrichtung ist die gleiche, die Formulierungen leicht andere:

    Dass wir bisher (Hejdo hat's erwähnt) stets die WOHN-Situation als Ursache der Zersiedelung ausgemacht haben, nie oder selten aber die VERBAUUNGEN mit STRASSEN und INDUSTRIEN (Fabrikation und Lagerhallen) beleuchteten, kann damit zusammenhängen, dass nun für diese Zersiedelungsursachen (und sie sind schwer wiegender als der Landverbrauch durch Wohnfläche) BESTIMMT nicht die unliebsamen Ausländer gerade stehen müssen. Nein, dafür TRAGEN ALLEIN WIR DIE VERANTWORTUNG. Die letzte Forumdiskussion ging um den Verkehr (mit dem Augenmerk auf Benzinverbrauch und Umweltverschmutzung), der aber AUF STRASSEN abläuft (Grüsschen an "kobold"). Und die Auftragbücher der Tiefbaufirmen sind voll - nicht nur mit Reparaturarbeiten, sondern Neubauten. Dass die neu angedachte zweite Gotthardröhre Land braucht (Tunnel ist doch kein Land, ramstein bist du blöd!!), weil eben zunehmender Verkehr das Stauproblem vom Gotthard verlagert, andere Zu- und Abführstrassen müssen gebaut werden (aha, so meinst du das, ramstein), verschweigen wir, denn DIES HAT GARANTIERT NICHTS MIT ZUWANDERUNG ZU TUN. Auch der Kampf um ausländische Konzerne, die mit dem Versprechen antreten ARBEITSPLÄTZE zu schaffen auf bestem Ackerboden (man erinnert sich an die Chemiefirma vom Amerikaner, der im Seeland schönste Natur zu überbauen beabsichtigte) oder wie z.Zt. in Andermatt der Ägypter (sind das nicht auch Ausländer?, @ lieber "veritim") mit seinem Erholungs-Koloss.

    Ich gehe davon aus, mit diesem Beitrag wieder Schweigen zu ernten.

    ramstein

  • Liebe Hejdo

    Dass du dich meiner erbarmt (smile) und dafür gesorgt hast, dass mein Beitrag "Diskussion im Kreis" nicht ohne jegliche Reaktion bleibt, freut mich. Für mich absehbar ist die Funkstille der übrigen Teilnehmer allein deshalb, weil weder mit Winden noch mit Wenden die Ausländerfrage angeschnitten werden kann. Unausweichlich hätte die (ausgebliebene) Wortmeldung sich über uns Schweizer bzw. hier Ansässigen äussern müssen. Auch mit gescheit daher kommenden Formeln wie von Fridolin und seinem G = E*B ist hier nichts zu machen.

    Allerdings nicht einig bin ich mit dir in der Frage, ob WOHNEIGENTUM FÜR ALLE (wie du andernorts proklamierst) wirklich machbar sein soll. Ob die Bauflächen vorhanden wären, kann ich nicht beurteilen. Aber ich frage mich schon, wie jemand, dessen Monatseinkommen gerade mal zum Lebensnotwendigen reicht, ein Eigenheim welcher Grösse und welchen Komforts auch immer erstehen soll? Mir scheint dies nicht machbar - übrigens wohl auch nicht wünschbar, denn Eigenheime müssen unterhalten und gepflegt werden. Dazu fehlt manchen die Einsicht und der Eifer. Andernfalls sind die Wohnungen bald abbruchreif und der Wohnungsinhaber auf der Strasse. Das Gedankenexperiment erinnert mich an den Traum, jedem das gleiche Vermögen, gleiche materielle Lebensbedingungen zuzugestehen um zu verhindern, dass Scheren sich zunehmend öffnen zwischen arm und reich.

    ramstein

  • @ramstein

    1) Überlegen Sie sich einmal, was es heisst "den Markt spielen lassen": Wer genau spielt da? Wer beeinflusst? es geht alles wie von selbst? Super!

    2) Aha, keine Eintrittskontrolle wäre also "nicht Gott spielen" ? Hmm.... wie lange?

    Dass sie von sich behaupten, Sie wären nicht Gott ist eigentlich überflüssig.

    Ich wiederhole auch mich: Niemandem spreche ich ab, was ich selbst beanspruche. Damit ist aber nicht gemeint, dass ich ein Jeden an meinen Tisch bitten / lassen muss.

    3) Dann lassen wir einfach tausende einfach gestrickte, ganz liebe Menschen bei uns einwandern. Den Schumis usw. erklären wir, dass ein anderes Land sie gerne aufnehmen würde. Aufgrund unserer humanitären Haltung könnten wir nichts tun für sie. Ein Versuch wäre es wert – fragt sich nur wer das nachfolgende Fiasko meistern möchte.

    Ich hatte in einem meiner Beiträge geschrieben, dass es (mitunter) wohl an uns läge, die Ansprüche im Zaum zu halten. Heimat-Sentimentalität? Kann sein.

    3 die zweite)

    Nicht ich sondern Sie haben falsch gedacht. Wenn es in unserem Ländle nicht gar so rosig aussehen würde, wäre mein Entschluss eher noch gefestigter, hierzulande zu einer positiven Entwicklung beizutragen.

    Der Nigerianer darf sich sehr wohl um eine Veränderung bemühen – am besten gleich in seinem Land. Wenn er dann partout unter Lebensgefahr auswandern will – wohl an; aber ich muss das nicht zwingend gutheissen. Und wenn ich von seinem Tun nicht überzeugt bin (weil ich überzeigt davon bin, dass es schlussendlich (!) gar nichts bringt) darf ich meine Meinung kundtun.

    4) Pervers könnte allenfalls auch ein Gesetz sein, das Hilfeleistung erzwingt. Denken Sie diesen Gedanken mal zu Ende (bitte wirklich bis zum Ende!). Bislang kennen wir das im Strassenverkehr – oftmals resultieren daraus absurde Situationen und nicht weniger oft Ängste. Die können auch mit einem Nothelferkurs nicht vermieden werden. Oftmals ist eben nichts tun besser als das Falsche zu tun. Was aber nicht als billige Entschuldigung herhalten dürfte. Schicken Sie die Menschheit nochmals zur Schule – mit dem Bildungsschwerpunk "Hilfeleistung". Die Religion hat es versucht oder versuchte es immer noch: Resultat?

    U. Schlür: Waren Sie schon in muslimischen Ländern? Wie viele christliche Kirchen haben Sie da gesehen? Wie werden dort die Ausländer (nicht die geldscheissenden Touristen!) behandelt? Aha – wir wollen besser sein als die andern? Also doch!

    veritim