Weiss jemand ob besonders günstige Krankentaggeld-versicherungen für Arbeitslose angeboten werden, so im Sinne einer Kollektivversicherung ?
Die heutigen Angebote, selbst nach 60 Tagen, sind sehr teuer. Es scheint mir auch keinen richtigen Konkurrenzkampf unter den Anbietern zu geben. Nicht erstaunlich, dass Risiko wegen einer Krankeit lanfristig arbeitsunfähgig zu sein bzw. daran zu sterben ist x mal höher als bei einem Unfall.
Problematisch ist wenn man arbeitslos ist und länger als ca 30-40 Tage krank und arbeisunfähig wird, zahlt niemand mehr das Arbeitslosentaggeld.
Und dann ?
Danke im Voraus
Krankentaggeldversicherung für Arbeitslose
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Ciao Amigo
Das Probleme ist nicht "die günstige" KK-Taggeldversicherung.
Dies ist keine obligatorische Versicherung, und die Versicherung kann sogar und sehr oft ablehnen. (oder bestimmte Krankheiten oder so ablehnen) Und wie du sagt, sehr teuer sein.
Ich erlebe immer wieder, dass die (gekündigten) Arbeitnehmer nicht wissen, dass sie meistens von der Kollektiv- in die Einzel-Krankentaggeldversicherung innert (1) drei Monaten übertreten können.
Wenn dein Arbeitsverhältnis vor kurz endete > Nimm so schnell wie möglich Kontakt mit dem Ex-Arbeitgeber für den Übertritt. Oft machen sie keine Meldung an ihre Kollektivversicherung, aus x-Gründen.
Was schlimme Konsequenzen für die Persone hat/haben kann.
(Denn ... > Sozialhilfe meistens, leider)
Bei Unfall ist selten ein Problem( Auch bei der ALV versichert)
Bei Krankheit gibt es nur die 30 und später noch die 10 (oder 15) Tagen bei der ALV.
Sonst nichts. Oder wieder eine Anstellung (In der Probezeit ist ein Übertritt sehr sehr oft auch unmöglich)
Hilft dir das?
lg. mu -
amigo
Leider kann ich dir auch keinen anderen Rat geben, wie Mu. Die Einzelkrankentaggeld-Versiherung ist def. zu teuer für einen Arbeitslosen. Ebenfalls empfehle ich dir auch den Übertritt von der Kollektiv-KK deines Ex-Arbeitgebers nicht. Auch diese ist zu teuer und die Chance, dass du ohne Vorbehalt aufgenommen wirst, ist beinahe nicht vorhanden.
Wenn du es schaffst, dass du jeden Monat zwischen 200.00 - 300.00 CHF zusammenbekommst vom Arbeitslosengeld, dann kannst du eine EKT abschliessen, ansonsten trägst du das Risiko selbst.
Schau dich so rasch wie möglich nach irgend einem Job um, wenn es auch nur eine temporärer Verhältnis ist. Erstens bekommst du so jeden Monat mehr Geld und zweitens bist du wieder versichert, sowie drittens, sieht jeder potentielle Arbeitgeber, dass du Willens bist, zu arbeiten.
Viel Glück bei der Suche und Gruss
Wurzel -
Hallo Wurzel
Du sagste:
" Ebenfalls empfehle ich dir auch den Übertritt von der Kollektiv-KK deines Ex-Arbeitgebers nicht. Auch diese ist zu teuer und die Chance, dass du ohne Vorbehalt aufgenommen wirst, ist beinahe nicht vorhanden."
...
Das finde ich nicht richtig!!!
Der Übertritt in die Einzelversicherung gilt für/unter die gleichen Bedingungen der Kollektivversicherung des Ex-Arbeitgeber.
Es gibt denn kein (neues) Vorbehalt.
Sicher muss denn der Versicherte doppel zahlen als vorher , da der AG seine 50% nicht mehr bezahlt.
(Den Betrag als frühere Angestellte und den Betrag des Ex-AG.)
Dies ist , meine ich für die Leistung zahlbar.
Und sicher eine Wartezeit von meistens 2 Monaten.(Eben die gleichen Bedingungen, wie beim Ex-AG)
In so eine Versicherung hast Du (ab 35/40 Jahren und als selbstständig) keine Chancen zu kommen.
Wenn Du die Leistungen , also die ev. Leistungen bei Krankheit während 2 Jahren mit dem monatlichen Betrag an die Versicherung vergleichst,
und wenn Du einige Monaten oder länger krank sein solltest,
denn kannst Du froh sein, den Übertritt gemacht zu haben!
Dies betrifft sicher, vielen Menschen, die krank waren oder mehr als ein paar Tagen krank werden. Eben wenn sie Arbeitslos werden oder sind.
Konkret: Jemand ist arbeitslos. Ist krank im ersten Jahr. Für 4 Wochen > Keine Probleme.
Ist diese Persone krank für 6 Monaten.. Was denn?
Mit der Übertritt kann sie nach z. B. 2 Monaten, also nach den 4 Wochen der Leistungen der ALV plus ein Monat bei Krankheit, die Krankentaggeld-Versicherung aktivieren.
Bei Krankheit wird die Arbeitslosenversicherung nach 4 Wochen.... bis ...bis ...sie wieder vermittlungsfähig sind, Adieu sagen und keine Taggeld mehr bezahlen...
Was denn, wenn die Personne und ihre Familie kein "Polster auf der Bank" haben???
>> Der Weg über die Sozialhilfe ist kein "Schleck"!
Das Probleme bei Krankheit ist überhaupt "nicht sozial", aber so sind die Gesetzte!!!
Beim Unfall/NBU ist soweit ok.
Ich hoffe, es war einigermass verständlich.
Und es tut mir Leid/Weh, dass so vielen (Ex)-AG über den Übertritt nicht informieren...
LG. mu -
Liebe Mu
Vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen. Sorry, dass ich meine Antwort so pauschalisiert habe. Weisst du, bei mir war ein Übertritt schlichtweg nicht möglich, da ich das Taggeld beinahe ausgeschöpft habe noch während der Anstellungszeit.
Ich wollte selbstverständlich damit deinen Rat auf keinen Fall untergraben, denn es ist wirklich die einzige Chance bei Arbeitslosigkeit resp. Krankheit noch einen kleinen Zustupf zu haben. Trotz allem reicht das Taggeld kaum zum Leben, d.h. der Gang zur Sozialhilfe droht auf jeden Fall.
Du hast auch recht, wenn du sagst, dass viele AG ihre Pflicht nicht wahrnehmen und den AG orientieren, dass er diesen Übertritt ein die EK-Versicherung machen kann. Hier ist halt auch das Interesse des Personaldienstes gefragt........
Schöne Grüsse
Wurzel -
Sehr geschätzte Mu und Wurzel,
Vielen Dank für Deine/Eure Ausführungen von denen sicher viele in diesem Forum profitieren können. Ich hatte das Glück einen Arbeitgeber zu haben der mich auf den Uebertritt in die Einzelversicherung aufmerksam machte, ohne Gesundheitsprüfung. Als ich dann eine Offerte verlangte und diese mit anderen Anbietern wie Krankenkassen verglich, erschrak ich erst einmal heftig. Deshalb meine Anfrage im Forum. Für mich stellt sich nicht die Frage ob, das Risiko ist mir zu gross, sondern bei wem.
Ich werde bei meiner KK weil fast SFr 200 billiger, einen Antrag stellen, Gesundheitsfragen beantworten. Müsste ich zum Doc, breche ich ab und gehe in die Einzelvers.meines Arbeitgebers.
Ich gehe aber einig mit Dir und Wurzel dass sich viele AL diese Privatversicherung nicht leisten können, vorallem dort wo kein zusätzliches Einkommen des (Ehe)-Partners vorhanden ist und man in die mittlere bis untere Lohnkategorie fällt. Tritt das worst scenarion ein, ist das Desaster perfekt. Diese Situation verkennen die meisten Politiker, bewusst oder unbewusst.
Natürlich ist und muss ein neuer Arbeitsplatz das oberste Ziel bleiben, trotz aller Schwerigkeiten.
lg
amigo -