Diesel oder Benzin, der grosse CO2-Schwindel!
Glaubt man der Autobranche, so gelangt man beinahe zur Überzeugung, dass der Einsatz von Dieseltreibstoff gegenüber dem Benzin einen nicht zu unterschätzende Umweltvorteil aufweisen würde. So wird versucht dem Diesel im Zusammenhang mit der VW-Affäre doch noch eine positive Umweltbilanz anzudichten. Das ist grundsätzlich falsch und ein grosser Schwindel der Autobranche.
Walter Jäggi schreibt in einem Bericht vom 24. 09.2015 im Tagesanzeiger, dass die zentrale Erkenntnis der Zürcher Lufthygienefachleute, dass Dieselfahrzeuge zwar effizienter seien, was den Treibstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoss betrifft, doch stossen diese bis zu 18-mal mehr Stickstoffmonoxid aus als Fahrzeuge mit Benzinmotoren.
Bloss einen Tag später schreibt Michael Soukup ebenfalls im Tagesanzeiger über den Dieseltreibstoff mit Bezug zum Benzin: „Der tatsächlich viel höhere Verbrauch bedeutet nicht nur, dass die Autofahrer mehr Geld an der Tankstelle ausgeben müssen: Mehr Benzin führt zu höherem CO2-Ausstoss. Dass die jährlich rund 300 000 importierten Neuwagen gegenüber 2008 17 Prozent weniger C02 ausstiessen, stimmt also nur auf dem Papier. Diesel ist zwar klimaverträglicher, greift aber die menschliche Gesundheit stärker an.“ Soweit Michael Soukup.
Diese Berichte, vor allem der Letztere erwecken den Eindruck, als wären diese beiden Treibstoffe in ihren spezifischen Eigenschaften bezüglich Gewicht, Zusammensetzung und Energieinhalt mehr oder weniger identisch, was grundsätzlich nicht stimmt. Diesel ist weder im CO2-Austoss noch in den anderen Emissionskomponenten klimaverträglicher als das Benzin. Das Umgekehrte ist in beiden Beziehungen ist der Fall.
An der Tankstelle wird jedoch nicht Diesel oder Benzin nach Kilo gekauft, sondern beide Treibstoffe in Liter und so sind sie auch einander gegenüber zu stellen. Betrachten wir aus der Fachliteratur bezüglich der Unterschiede von Benzin gegenüber Diesel folgende rudimentäre Eigenschaften, die eigentlich für sich schon alles zeigen:
Benzin: Kohlenstoffgehalt 85 Gewichts-% - Spez. Gewicht: 0,72 kg/Liter
Diesel: Kohlenstoffgehalt: 87 Gewichts-% - Spez. Gewicht: 0,87 kg/Liter
Vergleicht man nun nur den Kohlenstoffgehalt beider Treibstoffe und übergeht das spezifische Gewicht, so kann man tatsächlich von annähernd gleichen Werten sprechen. Umgerechnet auf die Gewichte je Liter ergeben sich aber markante Vorteile für das Benzin.
So enthält ein Liter Benzin 0,612 kg Kohlenstoff und ein Liter Diesel 0,757 kg.
Der Diesel ist demnach, auf den Liter bezogen um 20,8 Prozent schwerer als das Benzin. Energiebezogen ist er wegen des wesentlich höheren Kohlenstoffgehaltes um 20,8% höher, was denn auch den Minderverbrauch in Liter erklärt. Dem ist nichts entgegen zu setzen ausser, dass die überwiegende Zahl der Dieselfahrer davon kaum etwas weiss. Der Schwindel liegt in der Aussage, dass der Dieselmotor spezifisch weniger CO2 emittieren würde als der Benziner. Im Gegenteil - der spezifische Vergleich, bezogen auf einen Liter zeigt, dass der Diesel über 23% mehr CO2 emittiert, sofern die Verbrennung bei beiden Brennstoffen 100%ig abläuft. Das heisst nun, dass der Dieselmotor bei gleicher Leistung wie der Benziner über 23% weniger verbrauchen müsste, um mit dem Benziner bezüglich CO2 Emissionen gleich zu ziehen. Aufgrund dieser reellen Betrachtungsweise wird der Dieselfahrer schlicht und ergriffen angeschwindelt und – das sei auch noch erwähnt – der höhere Literpreis gegenüber Benzin an der Tanksäule ist durch dessen mehr als 20% höheren Energiegehalt mehr als gerechtfertigt. (Leo Arnold - alias noldi)
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RE: Der verlogene Diesel-Bluff
1 Liter Benin enthält 612 gramm Kohlenstoff, 1 Liter Diesel 757 gramm. Durch die höheren Verbrennungstemperaturen produziert der Diesel aus einem kg Kohlenstoff mehr mechanische Arbeit, als ein Fremdzündungsmotor aus einem kg. Man muss da mit dem Gewicht der Kraftstoffe rechnen. Da der Diesel mit einem kg eine längere Strecke zurücklegt, ist die CO2-Abgasmenge pro km geringer als beim Benziner.