Vertreter Krankenkasse - Versicherung untergejubelt?!

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  • Liebe Leute

    Eine Freundin von mir wurde von einer Krankenkasse angerufen und hat sich breitschlagen lassen, einen Vertreter zu Hause zu empfangen. Dieser hat ihr die Kasse "schmackhaft" gemacht, sie hat zu Bedenken gegeben, dass sie einen allfälligen Wechsel mit ihrem Mann absprechen müsse. Der Vertreter hat daraufhin gemeint, sie könne ja schon mal eine Unterschrift (auf leerem Papier) leisten; so müsse er nicht nochmals vorbeikommen und er könne die Police ausstellen.

    Meine Freundin ist nicht deutscher Muttersprache, hat dies ausserdem als hier gängige Methode angesehen, jedenfalls hat sie auf ein leeres Blatt(!) unterschrieben.

    Die Angelegenheit hat sie mit ihrem Mann besprochen, der meinte, dass sie besser bei der jetzigen Kasse bleiben sollte.

    Daraufhin hat sie den Kundendienst der Kasse angerufen und mitgeteilt, dass sie nicht wechseln möchten. Die Beraterin hat ihr versichert, dass sie ein Annullierungsschreiben bekomme. Statt diesem ist aber die Police ins Haus geflattert.. Daraufhin hat meine Freundin einen eingeschriebenen Brief an den Direktor der KK verfasst und geschickt. Reaktion der Kasse: Sie hätte schwere Vorwürfe gegen den Vertreter erhoben und man müsse dessen Seite erst prüfen. Später ein Schreiben, dass sie diese neue Krankenversicherung so akzeptieren müsse.

    Die jetzige KK (die ein Kündigungsschreiben von der neuen KK erhalten hat), verlangt die unterschriebene Kündigung beider Ehepartner (Fam. Versicherung).

    Also die Fakten: Es wurde nie ein Dokument unterzeichnet. Die neue KK wurde gemäss Police auf 5 Jahre ausgestellt!

    Meine Freundin geht am 20. zur Rechtsberatung. Ich habe aber die Hoffnung, dass hier jemand gut Bescheid weiss. Das mit der Unterschrift, auch auf leerem Papier war sicher unglücklich, aber es ist nun mal passiert. Nun versuchen wir zu retten, was zu retten ist.

    Kann mir jemand sagen, wie sie am besten vorgehen kann?

    Müssten Beweise erbracht werden, dass dies so passiert ist, wie sie es sagt? Müssten bei der Familien Versicherung nicht tatsächlich beide Ehepartner unterschrieben haben?

    Ich wäre dankbar um Tipps!

    Liebe Grüsse

    Summer

  • Hallo Summer

    Geht es nur um die Grundversicherung?

    Soweit ich weiss, ist für die Aufnahme in einer neuen Versicherung die Kündigung der bisherigen erforderlich, d.h. die neue Kasse kann Dich erst aufnehmen, wenn die bisherige Kasse gekündigt ist und Dich frei gegeben hat.

    d.h. Wenn Deine Freundin die bisherige Kasse nicht gekündigt hat - was sie bis Ende November hätte tun müssen bei einem Kassenwechsel - dann verbleibt sie in der bisherigen Kasse und die Neue kann sie nicht aufnehmen.

    Frage an alle: sehe ich richtig?

    Ellen

    P.S. ich vermute, die geleistete Unterschrift auf einem leeren Blatt Papier wurde von der neuen KK resp. ihrem Vertreter für die Kündigung benutzt! Da die Kasse aber die Unterschrift von Mann und Frau verlangt, dürfte diese Kündigung hinfällig sein.

  • Danke für die Antwort, Ellen!

    Es geht nur ums KVG. Ich gehe auch davon aus, dass die Unterschrift auf dem Wisch eben für a) die Police und b) für die Kündigung bei der alten KK benutzt wurde. Haarsträubend, aber anscheinend Tatsache.

    Das man z.B. doppelt versichert sein könnte, gilt also nur für die Zusätze, ja?

    Was wäre am Besten für das weitere Vorgehen?

    Also mal sicher die Prämienrechnung der "neuen" KK nicht bezahlen. Eigentlich fände ich es auch angemessen, dass die jetztige KK da interveniert. Ansonsten, ein weiteres Einschreiben losschicken, dass die Kündigung nicht akzeptiert wurde?

    Vielen Dank und Gruss

    Summer

  • Also ich würde genau das machen: eingeschriebenen Brief, dass die Kündigung nicht akzeptiert wurde - möglichst mit Kopie des Schreibens der bisherigen KK, mit dem die Kündigung abgewiesen wird, und dazu schreiben, dass daher vorerst keine Aufnahme in diese neue Kasse gewünscht wird. Und ganz klar nicht Rechnungen der "neuen" Kasse bezahlen, aber dieder alten.

    Toi-toi-toi

  • Das habe ich mir auch so vorgestellt, danke Ellen.

    Sie wird das nun in dieser Form erledigen.

    Ich habe ihr noch den Link zum KK Ombudsmann in Luzern geschickt. Vielleicht kann er auch was beitragen.

    Ich bin auch am überlegen, was man gegen diesen Vertreter machen kann. Das ist wirklich unterste Schublade. Aber wenn es sich nicht klar beweisen lässt, wirds wohl schwierig. Beim googeln finde ich allerdings noch weitere Artikel, die nicht gerade auf Seriösität hinweisen.

  • Also wenn ein Versicherungsvertreter jemanden auf einem blanko Papier unterschreiben lässt, sollten schon alle Alarmglocken läuten. Dass dies hier "Gängige Methode" sei, kann nun nicht wirklich angenommen werden in der Schweiz. Allenfalls existieren solche Praktiken auf dem Balkan.

    Die Verwendung einer Unterschrift zwecks Einkopieren in ein anderes Dokument erfüllt meines Erachtens den Tatbestand der Urkundenfälschung oder sogar des Betruges.

    Wenn die Krankenkasse nicht freiwillig auf alle Forderungen verzichtet, könnte man ja mal mit einer Strafanzeige drohen...

    Selbstversständlich muss die Frau den KK-Wechsel nicht zwingend von ihrem Mann absegnen lassen, die Vollmacht zum Abschliessen von Verträgen liegt bei ihr. Darum sollte man doppelt vorsichtig sein mit dem, was man gutgläubig unterschreibt, aber eine Blankounterschrift ist trotzdem jenseits von Gut und Böse.

    Freundlichst

    Ihr Swastika (heisst auf Sanskrit "Glücksbringer")

  • System of a down: Schade gibts keinen Smiley dem die Augen rausfallen!!! Persönliche Nachricht.

    Sünneli: Danke, diesen Link habe ich ihr auch geschickt.

    Jedenfalls entlässt die "alte" Kasse nicht mit dieser Kündigung. Damit sollte die Sache vom Tisch sein.

    Einen lieben Dank denen mit den sinnvollen Beiträgen.