Missbrauchte Christusbotschaft

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  • Der Untertitel dieses Forums wirkt sehr suggestiv und meint die nun bekanntwerdenden Missbrauchsfälle in der Kirche. Beim einen oder andern mag sich seine Einstellung zur Kirche in letzter Zeit noch verändert haben. Aber es ist doch nur eine Gelegenheit mehr zum Ausdruck zu bringen, dass für viele Leute in der heutigen Kirche schon lange vieles nicht mehr stimmt.

    Missbrauch kommt überall vor. Sei er sexuell, physisch oder psychisch. Bloss weil Kirchenleute in unseren Augen Vorbilder darstellen sollten, verlangen wir von ihnen besser zu sein als wir selbst. Sie sind alle vom Messdiener bis hinauf zum Papst einfach nur ganz gewöhnliche Menschen wie du und ich mit allen Tugenden und Schwächen. Nichts von heilig. Im Gegenteil, weil ihnen strengere Verhaltensregeln aufgebürdet werden, stehen sie in verschiedener Hinsicht stärker unter Druck. Dabei empfinde ich die Missbrauchsfälle im Verhältnis zur restlichen Problematik schon eher als Nebengeräusch. Vermehrte Missbrauchsfälle können aber ein Indiz dafür sein, dass mit der Kirche auch sonst so einiges nicht mehr im Lot ist und eben auch mit der Gesellschaft im Allgemeinen.

    Auch ich war schon mehrmals am Punkt angelangt, aus der Kirche austreten zu wollen. Bisher habe ich dann den zuständigen Kirchenleuten einen Brief geschrieben, wo ich meine Meinung zum Ausdruck brachte, aber auch darauf hinwies, nur nicht auszutreten, weil ich die notwendige Arbeit der Kirche an der Basis schätze. In Antworten von Kirchenleuten kam verschiedentlich zum Ausdruck, wie sehr sie sich schüttelten ob den jeweiligen Verlautbarungen von ‚oben’ und wie sie sich schämen müssten ob dem Verhalten und der Ansichten der kirchlichen Obrigkeit. Ich denke im Privaten wären da auch Kraftausdrücke gefallen.

    Nun muss man sich fragen warum, wenn es doch offenbar so viele Kirchenleute gibt, die eine schwere Last mit sich herumtragen, weil sie die Ansichten der kirchlichen Feldherren nicht mehr nachvollziehen können, warum passiert einfach nichts? Die Antwort ist relativ einfach. Die Kirchenleute stehen unter einem massiven sozialen, politischen, existentiellen, und kirchenrechtlichen Druck einerseits und wollen aber auch anderseits ihre wertvolle Arbeit an der Basis nicht aufs Spiel setzten. Wir haben Fälle von selbständig denkenden Kirchenleuten erlebt und haben auch miterlebt, wie solche Fälle in der Kirche gehandhabt werden.

    In meinen Augen wird eine Kirche, hierarchisch gesteuert, im Alten verharrend und unfähig der eigentlichen Christusbotschaft nachzuleben in Zukunft alle ihre Kompetenzen verlieren. Die ganze Dogmatik, Schuld- und Sühnewirtschaft können dem was Christus wirklich gemeint haben mag nicht gerecht werden. Die Kirche war und ist darauf fixiert, dass es sie als Mittler zwischen Mensch und Gott braucht. Aber so wie sie sich gebärdet, braucht es sie nicht. Vielleicht wird die Kirche in Zukunft ihre Schäfchen vermehrt unter den Fundamentalisten suchen müssen, weil ihr alle andern Felle davonzuschwimmen drohen.

    Jedoch bin ich der Meinung, jeder Mensch habe irgendwo ein spirituelles Bedürfnis. Es gibt vielleicht Zeiten, wo man das so nicht bewusst wahrnimmt. Aber jeder Mensch hat in seinem Leben Momente erlebt, wenn sonst nicht am ehesten noch als Kind, wo er von etwas in einer besonderen Weise angetan war und er hätte vielleicht nicht einmal genau beschreiben können, was ursächlich Grund für seine Erfahrung war. Ob man nun an einen Gott glaubt oder eben nicht, ist für mich nicht mal so massgebend. Wichtig scheint mir, das eigene spirituelle Bedürfnis oder Potential zu erkennen, es zuzulassen und einen für sich stimmigen Umgang dafür zu finden.

    Vielleicht spürt der eine oder andere dabei neben allem anderen auch noch irgendwo den Teil heile und reine Seele, den wir alle haben, in sich wirken. Gedanken daran könnten Basis und Leitlinie für ein erfüllendes, Sinn gebendes Leben hergeben. Ob man es mit einer Christusbotschaft oder mit Buddha oder sonst wie oder gar nicht verbinden will, ist für mich zweitrangig. Irgendwann sollten wir unsere eigene Spiritualität für uns persönlich an einem Ort verankern und mit deren Hilfe ein sinngebundenes Leben gestalten, sodass es für uns sogar zweitrangig würde, ob wir an so was wie Gott glauben oder eben nicht. Gott würde an einer solchen Haltung seine helle Freude haben, jedenfalls mehr Freude als am Feldherrengehabe in den oberen Etagen in unseren heutigen Kirchen.

  • Du triffst den Nagel auf den Kopf! Vielleicht kommen deshalb keine Antworten...oder dann können Dir nur wenige folgen?

    Es gibt diesen Spruch, dass Christus das Reich Gottes verkündet habe, gekommen sei aber die Kirche. Ok, es ist ein Spruch, aber so daneben ist er ja nicht.

    Ich halte Jesus für die materielle Erscheinung Gottes. Also in Jesus tritt Gott selbst in die Welt. Das ist vielleicht wichtig, um meine Worte zu verstehen...

    Jesus (also Gott) sagt, wir seien der Tempel und er würde in uns wohnen. Er weist also darauf hin, dass es eine Einheit gibt zwischen Materie und Geist, zwischen Mensch und Gott. Und diese Einheit sind wir. Maleachi (2,15) schreibt von dieser Einheit oder auch Judas in seinem Brief (19). Wird diese Einheit zerstört, lebt also der Mensch ohne Geist, so ist er eben geistlos und wird dementsprechende Taten begehen.

    Die Kirche sollte sich deshalb darauf konzentrieren, diese Einheit wieder herzustellen. Doch das kann sie eigentlich nicht, denn Gott hat ja sein Gesetz mit dem neuen Bund direkt in unser Herz geschrieben. Wie kann die Kirche sich also hier dazwischen schieben? Das geht schlicht nicht. Deshalb bin ich schon vor Jahren aus der reformierten Kirche ausgetreten. Es reicht vollkommen aus, in Gott zu sein.

    Nun wollen die Menschen aber offenbar nichts mehr wissen von Gott, dem Geist. Sie haben sich auf das Materielle konzentriert und streben vorallem nach Sex und Geld. Für Bibelkundige ist diese Entwicklung nicht ganz überraschend.

    Was vielleicht etwas schwer zu akzeptieren ist, ist die Tatsache, dass es diesen Zerfall offenbar am Schluss braucht. Jedenfalls wird er bereits im AT immer wieder thematisiert. Wozu braucht es ihn? Um sicher zu stellen, dass bloss das Gute den Übertritt ins Jenseits (Himmel, ewiges Leben, Nirvana, etc.) schaft und das Ungute eben nicht.

    Noch ein Wort zum Sterben und zum Tod:

    Sterben bedeutet ursprünglich, dass der Körper seine Funktion aufgibt. Sterben betrifft also bloss die Materie. Für den Gläubigen ist aber dann noch nicht Ende Feuer. Es bleibt die Seele (Psyche, Geist, Bewusstsein), welche nun entweder weiter existiert und somit ins ewige Leben eingeht, oder dann eben nicht und somit im Tod (Hölle, Finsternis) landet.

    Wenn man aber daran nicht mehr glaubt, wie soll man dann eine Motivation haben in seinem körperlichen Leben gut zu sein? Glaube ist also eine ganz wesentliche Voraussetzung für ein gutes Zusammenleben...

    Gruss

    Patrick Bieri

  • Ich sehe es auch ähnlich wie anderreuss. - Die ganze Sache ist aber auch schwierig in Worte zu fassen.

    Wenn wir den ursprünglichen Sinn einer Kirche anschauen, so bedeutet die Kirche (als Objekt) ja eigentlich das "Haus Gottes", oder ein Ort, wo sich die Gläubigen treffen können, um Gott in "seinem" Haus näher sein zu können.

    Eigentlich ganz simpel.

    Wir benutzen jedoch den Begriff "Kirche" längst nicht mehr nur dafür, sondern wenn wir "Kirche" sagen, meinen wir eigentlich bereits die Religion ... oder meinen damit direkt den Papst, das allerhöchste Oberhaupt der "christlichen katholischen Religion".

    Hinter dem Begriff "Kirche" (als Objekt, als Haus für Gott) steht aber eben auch eine "Organisation".

    Sicherlich spricht nichts dagegen, wenn - geschichtlich gesehen - so ein Glaube durch ORGANISATION verkündet und verbreitet wird. Und dass es auch hier "Rangordnungen" haben kann - wie in einem Verein so ein Vereinspräsident - halt in der Religion der "Oberste", der Papst, der als Rang-Oberster eigentlich das bestmögliche Vorbild für das Ganze sein soll.

    Und es spricht auch nichts dagegen, wenn "organisiert" wird, wie man vorbildlich "gute Taten" vollbringt, und wie verkündet wird, was Gut und Schlecht sein soll.

    So. Aber diese "Organisation" hat sich eben zu einer Form von "Macht" entwickelt. Eine Macht auch über Regeln und Gesetze, die nicht unbedingt göttlich geistig "eingehaucht" sein müssen.

    Das Zöllibat ist ein gutes Beispiel dafür. - Man kann es für gut befinden oder nicht, ... aber ist es wirklich von Gott "eingeflüstert"? Oder nicht doch eher von der menschlichen "Macht" so geregelt?

    Wieviel Leiden kann so ein Zöllibat entwickeln? Wieviel Leid können strenge Zwänge und Drohungen zum Ausschluss aus der Kirchen-Macht bewirken?

    Ich denke also, die "Organisation", die "Macht", die Regeln und Gesetze hinter der Kirche müssen neu überprüft werden, allenfalls verändert werden, ... und nicht die Religion selbst.

    Und wahrscheinlich schon gar nicht ein "Kirchen-Haus".

    Oder das Gute und menschlich Gemeinnützige, das so viele Kirchen-Mitglieder tun.

    Wir sind halt auch in einer neueren Zeit. Was vor 1000 Jahren noch ganz und gäbe war und seinen Nutzen hatte, ... hat es hingegen heute eben schwer, in dieser Form weiter zu bestehen.

    Aber geh mal einer zum Papst, und mache ihm Vorschläge, was da in der christlichen Religions-"Macht" geändert werden könnte! Oder müsste!

    @ prbi, Du schreibst:

    " ... Was vielleicht etwas schwer zu akzeptieren ist, ist die Tatsache, dass es diesen Zerfall offenbar am Schluss braucht. Jedenfalls wird er bereits im AT immer wieder thematisiert. Wozu braucht es ihn? Um sicher zu stellen, dass bloss das Gute den Übertritt ins Jenseits (Himmel, ewiges Leben, Nirvana, etc.) schaft und das Ungute eben nicht...."

    Hm! WENN die "Kirche" zerfällt, ... dann wird es wohl eher genau diese "Organisation" dahinter betreffen, diese "Macht". Ich denke nicht, dass die Religion selbst zerfallen kann. (Was im Herzen der Menschen ist, kann nicht zerfallen.)

    Und eben auch nicht die Kirchen-"Häuser". (Die sind erstaunlicherweise meist SEHR stabil gebaut!)

    Und die Lehre daraus? - Nun, eine Religion kann man nie mit MACHT regieren. Nicht mit Zwängen und nicht mit schlechten Vorbildern.

    Eine Religion ... kann man nur mit dem Herzen regieren.

    Nike

  • "Das Haus Gottes" hatte ursprünglich eine andere Bedeutung. Es meint dasselbe wie "das Volk Gottes", oder "die Israeliten", oder "Jakob", oder einfach: Die Gläubigen.

    Leider sind im Laufe der Zeit viele Interpretationen der heiligen Schriften entstanden, (auch des Korans oder buddhistischer Schriften) die nicht mehr sehr viel mit dem Wort Gottes zu tun haben. "Wort Gottes"? Der Geist, also Gott.

    Hier kann man sehr bequem verschiedene Übersetzungen der Bibel vergleichen:

    http://www.die-bibel.de/online-bibeln/

    Nike, Du siehst das schon richtig. Gott, Glaube, Religion und Kirche sind verschiedene Bereiche, die es auseinander zu halten gilt. Menschliche Macht entsteht so ab der Stufe Religion, sicher aber dann in der Kirche. Dort geschieht dann auch der Missbrauch, in jedem Sinne.

    Gott, also dieses Geistige, welches sich mit uns Menschen verbinden will oder verbunden hat, sieht selbst keine "Stufe" zwischen Mensch und Gott vor. Also keine Religion oder Kirche im institutionellen Sinn. Im Gegenteil. Gott weist immer wieder darauf hin, dass er direkt in uns wirkt. Eine ganz typische Stelle ist hierzu Hebräer 6,8-12. Bloss ist es für Gott nicht so einfach, den Aberglauben der Menschen zu ersetzen durch den wahren Glauben an Gott. Er versucht es seit ein paar tausend Jahren, wie die Bibel zeigt.

    Mit Zerfall meine ich übrigens nicht die Kirche, sondern die Welt, also das Universum, also die Schöpfung. Auch hier lässt Gott keinen Zweifel offen. Es wird nichts bleiben von dieser materiellen Welt, ob man die entsprechenden Stellen nun in den Worten von Jesus nachliest, oder anderswo. Doch natürlich gefällt dies den Menschen nicht besonders, weshalb sie schon früh begannen, das Ende der Welt in eine "Umwandlung" umzudeuten.

    Auch die Hoffnung auf eine neue Welt ist wohl eher eine Wunschkonstruktion, abgeleitet aus einem Wort im dritten Jesaia. Der erste Jesaia schreibt davon noch nichts. Vielleicht wird aus dem Geist tatsächlich ein neues Universum entstehen? Die Astrophysik denkt allerdings immer noch über das Ende dieses Universums nach...

    Doch es gibt bis heute einige wenige Menschen, die sich nicht in die Irre führen lassen und verstehen, wohin der Mensch und die Schöpfung unterwegs sind. Und damit meine ich nun nicht diese Wahnidee einer neuen Weltordnung nach 2012, wie sie in Esoterikkreisen im Moment wieder einmal herbeigesehnt wird. Diese Sehnsucht nach dem "goldenen Zeitalter" gab es ja schon in der "belle epoque" und in den "goldenen 20igern". Das Resultat war in beiden Fällen nicht besonders angenehm für die Menschheit.

    Gruss

    Patrick Bieri

  • Noch ein Hinweis:

    Es gibt ab und zu Personen, die über einen link hier im Forum auf meine Webseite zugreifen. Lasst Euch nicht abhalten von Hinweisen, die dabei allenfalls erscheinen. Es gibt auf meiner Webseite nichts "illegales oder schädliches".

    Die Hinweise entstehen einerseits aufgrund vom Gratishoster bplaced.net. Sobald dieser als Ganzes irgendwo auf einer "badliste" ist, landen auch alle subdomains dort.

    Andererseits gibt es je nach Provider oder auch Unternehmen, von dem aus ihr zugreift, das Bestreben gewisse Informationen auf meiner Webseite unzugänglich zu machen.

    Gruss

    Patrick Bieri

  • @ prbi

    " ... "Das Haus Gottes" hatte ursprünglich eine andere Bedeutung. Es meint dasselbe wie "das Volk Gottes", oder "die Israeliten", oder "Jakob", oder einfach: Die Gläubigen...."

    Naja, wie auch immer. (Wobei ich meine, dass ein "Haus Gottes" auch damals als ein Gebäude gemeint war, zu Ehren Gottes gebaut), aber egal, selbst wenn es so ist wie Du sagst, dann war das ja ganz, ganz, ganz früher.

    Man bedenke, dass das Verständnis von Worten und Begriffen vor 2000 Jahren oder 1000 Jahren durchaus anders sein konnte, als wie wir es heute verstehen.

    Das ist nicht negativ gemeint, sondern hat einfach mit unserem Wort- und Sinn-Verständnis in den verschiedenen Zeitaltern zu tun.

    Wir sind aber ja in der heutigen Zeit stehend, und Fakt ist, dass wenn wir "Kirche" sagen, dann meinen wir im Grunde ALLES damit im Zusammenhang.

    Wir sagen vielleicht: "Ich bin aus der Kirche ausgetreten.", meinen damit aber eher: "Ich bin mit der Kirchen-Organisation, so wie sie ist und sich gibt, nicht einverstanden."

    Oder man könnte auch damit meinen: "Wenn ich die Kirche und das Drumherum damit so anschaue, ... bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich überhaupt noch Glauben soll."

    (Okay, man kann damit aber auch meinen: "Ich kann's mir finanziell nicht mehr leisten." ... was durchaus auch eine Begründung ist.)

    " ... Gott, also dieses Geistige, welches sich mit uns Menschen verbinden will oder verbunden hat, sieht selbst keine "Stufe" zwischen Mensch und Gott vor. Also keine Religion oder Kirche im institutionellen Sinn. Im Gegenteil. ..."

    Das wäre eigentlich JENES, ... was ich vor x Jahren auch mal so beim Bibel-Lesen verstanden habe. - Keine Ahnung, warum's die Kirchen-Organisation trotzdem anders macht ... ?

    Naja, ... "Macht"-Haben ist eben ein ganz verflixtes Ding. Seeeehr verführerisch, nicht wahr?

    Wahrscheinlich ist's sogar - neben dem Geld - eine der grössten Verführungen für den Menschen.

    Nur ist's eben unverständlich, dass ausgerechnet jene, die da als "Kirchen- oder Gott-Spezialist" als Vorbilder arbeiten, ... am schlimmsten darauf herein fallen.

    (Naja, ... Politiker auch. Aber die sind hier jetzt grad nicht das Thema. - Lach!)

    Du siehst aber, wie verheerend zerstörerisch so etwas sein kann. Wie soll man als Nicht-Gläubiger da die ganze Sache überhaupt noch anschauen oder gar ernst nehmen wollen?

    " ... Mit Zerfall meine ich übrigens nicht die Kirche, sondern die Welt, also das Universum, also die Schöpfung..."

    Da bist Du jetzt mit Deinen Gedanken aber schon viel weiter gesprungen. Der Zerfall der Welt ist hier im Thread auch nicht das Thema. Wir sind jetzt (erst mal) beim Thema Kirche, und unserer Einstellung dazu.

    Ich schätze sowieso, ... dass der Durchschnitts-Mensch (als nüchterner Mensch) grundsätzlich nicht wirklich bereit ist, sich mit einer von Gott gewollten "Endzeit"-Möglichkeit auseinander zu setzen. Das geht ihm zu weit. - Er braucht schliesslich schon zünftig Kraft und Energie, sich überhaupt mit dem Thema Kirche und Religion auseinander zu setzen.

    Ist doch so, nicht wahr?

    Also hab auch Du bitte Geduld mit dem Menschen.

    ;)

    " ... Doch es gibt bis heute einige wenige Menschen, die sich nicht in die Irre führen lassen und verstehen, wohin der Mensch und die Schöpfung unterwegs sind...."

    Zum "Zerfall" der Welt meinst Du? - Da siehst Du, wie "motivierend" so eine Religion sein kann. Wie zerstörerisch so eine Drohung daher kommt. Damit kann ein Nicht-Gläubiger nichts anfangen, weil es für ihn eine reine Erpressung ist, welche da so ähnlich lautet: "Entweder glaubst Du an Gott, damit er Dich rettet, ... oder Du gehst mit der Welt-Zerstörung unter!"

    Weisst Du, die Zeiten ändern sich. Früher haben sich die Menschen noch eher ehrfürchtig davor fürchten können, vor so einer Gott-Allmacht, ... aber heute stehen wir eben auch da mit unserem Ego (was man durchaus auch als Geschenk betrachten kann). Das Ego, das Ich, beinhaltet eben auch das "Innere". Und den Willen als besondere Kraft.

    Dazu kommt das Vernunft-Zeitalter, das Wissenschaftliche und Logische Zeitalter, durch welches wir durch müssen. Es ist nicht "umsonst" da. Es lässt uns reifen und wachsen.

    Und ich bin davon überzeugt, dass Gott, wenn es ihn so gibt, uns nicht einfach so durch dieses "Wissens-Zeitalter" durchrutschen lässt, ... wenn es nicht seinen Sinn hätte, hm?

    Gut und Böse ist immer relativ. Jedes hat zwei Seiten. Das Böse kann durchaus auch was Gutes haben, und das Gute auch mal sein Böses.

    Wahrscheinlich klingt dies für Dich nach "Esotherik"-Schiene, ... aber Esotherik muss ebenfalls nicht zwingend gleich was Schlechtes sein. Esotherik heisst ja lediglich soviel wie "Geistliches", egal wie es gemeint ist.

    Und die Lebenserfahrung kann dem Menschen durchaus zeigen, dass manchmal das Gute sein Böses hat, ... und das Böse irgendwie plötzlich auch sein Gutes. Kommt immer darauf an, wie tief man es anschaut.

    Das Gute hat seinen guten Sinn. Aber man sieht z.B. ja in der "guten" Kirche, was auch hier seine schlechten und bösen Seiten hat.

    Das Schlechte und Böse wiederum, ... kann durch seine reine Existenz wiederum durchaus Gutes (oder Lehrreiches) bewirken.

    So hat alles seinen Sinn. Das Endergebnis heisst für uns nur immer wieder: Lernen und Entwicklung.

    Aber Du siehst: Wie soll dann ein Lernen und eine Entwicklung weiter gehen, ... wenn die Erde zerfällt?

    WENN dem jedoch so ist (der Erde-Zerfall) ... so gehe ich davon aus, wird das noch ein paar tausend Jahre dauernd. Wir BRAUCHEN unsere Entwicklung. Und ohne die Erde geht das nun mal nicht.

    " ... Und damit meine ich nun nicht diese Wahnidee einer neuen Weltordnung nach 2012, wie sie in Esoterikkreisen im Moment wieder einmal herbeigesehnt wird. Diese Sehnsucht nach dem "goldenen Zeitalter" gab es ja schon in der "belle epoque" und in den "goldenen 20igern". Das Resultat war in beiden Fällen nicht besonders angenehm für die Menschheit. ..."

    Das muss es auch nicht. Goldene Zeitalter können wir nur erleben, wenn wir erst durch das Leiden gegangen sind. - Leider. Aber das Leben ist nun mal so. Wir können erst "golden" nennen, wenn wir das Gegenteil davon auch kennen gelernt haben.

    Ob das nun 2012 nun so ist, ... oder ob die "Entwicklung" dahin erst ab da BEGINNT, ... weiss eh keiner.

    Nike

  • Nike

    Ja, Du machst Dir sehr viele Gedanken und wirst deshalb immer weiter denken müssen. Das ist gut, denn viele hören irgendwann auf zu denken. Wenn nun noch der Glaube dazu käme, dann würde das bei Dir extrem schnell "klick" machen...

    Die Sache mit der Kirche und Gott hat tatsächlich etwas mit Macht zu tun. Klar. Wie auch in anderen Bereichen der Gesellschaft nisten sich bestimmte Menschen an Machtpositionen ein. Hier geht es dann um die psychischen Probleme dieser Menschen (Narzissmus, Sadomasochimus, Borderline, Schizophrenie). Der Psychosozialverlag veröffentlicht dazu sehr gute Bücher.

    In der Bibel geht es ebenfalls um diese Themen. Angst und Liebe stehen sich in unserem Dasein gegenüber. Die einen von uns versinken in der Angst, die anderen gelangen in die Liebe.

    Als ich vor einigen Jahren nach der Liebe fragte (also mich selbst fragte), da begann ein langer Weg. Zuerst landete ich bei Peter Lauster, später bei Göthe und Schopenhauer, dann irgendwann bei Jesus, beim Psychosozialverlag, auch bei der Frage nach der Angst, etc.

    "Dieser Weg wird nicht einfach sein" singt einer. Steinig, beschwerlich und lang. Doch das schwierigste daran ist, dass Du auf diesem Weg etwas hinter Dir lassen musst. Dein Ego.

    Gruss

    Patrick Bieri

  • Noch ein Hinweis:

    Es gibt ab und zu Personen, die über einen link hier im Forum auf meine Webseite zugreifen. Lasst Euch nicht abhalten von Hinweisen, die dabei allenfalls erscheinen. Es gibt auf meiner Webseite nichts "illegales oder schädliches".

    Die Hinweise entstehen einerseits aufgrund vom Gratishoster bplaced.net. Sobald dieser als Ganzes irgendwo auf einer "badliste" ist, landen auch alle subdomains dort.

    Andererseits gibt es je nach Provider oder auch Unternehmen, von dem aus ihr zugreift, das Bestreben gewisse Informationen auf meiner Webseite unzugänglich zu machen.

    Gruss

    Patrick Bieri