Relokalisierung ist die Lösung

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Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Nur die Preise für die Mobilität zu erhöhen wird die strukturellen Probleme der Schweiz niemals lösen. Einerseits müssen wir die Verdichtung der Städte erwirken, so können mehr Leute dort wohnen, wo sie arbeiten. Damit wird auch der Zersiedelung entgegen gewirkt. Mit mehr Etagen pro Haus und weniger Wohnraum pro Person, so wie es die Genossenschaften anbieten und damit auch die Wohnkosten tief halten (50 qm Wohnfläche pro Person ist der Durchschnitt, in Genossenschaftswohnungen beträgt er dagegen 36 qm ), hätten in der Schweiz 10 Millionen Menschen Platz, ohne dass ein einziger Quadratmeter mehr überbaut werden müsste.

    Zudem muss die Arbeit möglichst wieder zu den Menschen rücken (und nicht die Menschen zu der Arbeit pendeln). Gerade mit den heutigen Informationstechnologien wäre das ganz einfach möglich.

    Ein gutes Rezept, wie die Probleme der Schweiz gelöst werden können, bietet der Verein «Neustart Schweiz» an. In einer Broschüre (PDF zum kostenlosen Download) beschreiben die Fachleute aus verschiedenen Disziplinen eindrücklich, wie es möglich ist, die strukturellen Probleme zu lösen, die Lebensqualität zu steigern, die Umwelt zu schonen und den grassierenden Ressourcenverschleiss einzudämmen, ohne dass wir Entbehrungen leiden müssen.

  • GENAU DAS sage ich schon lange!

    die arbeit muss zurück zum menschen. mit der heutigen technik ist das möglich und keine utopie mehr. dazu müssten nur die arbeitgeber ihren kontrollwahn aufgeben und den menschen mehr vertrauen schenken.

    die arbeitgeber benehmen sich noch heute wie zur gründerzeit der industrie, wo der vorarbeiter mit der taschenuhr in der hand am fabrikeingang stand.

    und wir müssen ENDLICH die ladenöffnungszeiten freigeben und ENDLICH mit der lüge aufhören, dass dadurch die menschen im verkauf mehr arbeiten müssten. sie arbeiten lediglich zu anderen zeiten. wie im gastgewerbe oder in krankenhäusern auch.

    diese beiden «heiligen» kühe gehören ENDLICH geschlachtet, dann sind wir schlagartig einige probleme los.

    nur mit dem thema wohnraum, bin ich nicht einverstanden. es sollte jeder den lebensraum haben dürfen, den er braucht, aber man könnte sich ja mal gedanken zu all den leerstehenden bürohäusern machen (besonders in zürich) und vielleicht mal den bau weiterer verbieten.

  • Danke für deine Unterstützung, catzini!



    nur mit dem thema wohnraum, bin ich nicht einverstanden. es sollte jeder den lebensraum haben dürfen, den er braucht, aber man könnte sich ja mal gedanken zu all den leerstehenden bürohäusern machen (besonders in zürich) und vielleicht mal den bau weiterer verbieten.

    Hierzu müsstest du natürlich mehr über die Konzepte von Neustart Schweiz wissen, dann fändest du den «reduzierten» Wohnraum wohl eher in Ordnung. Das mit dem Wohnraum ist übrigens nur ein Detailaspekt der Konzepte. Hier einige Beispiele (mehr ist in der PDF-Broschüre hier nachzulesen, die von Neustart Schweiz stammt. Sie bezieht sich «nur» auf die Region Zürich, das Konzept kann aber überall angewendet werden):

    Wohnungsbauer bauen in aller Regel Familienwohnungen, obwohl nur knapp 27% Prozent der Mieter wirklich in Familien (Elternpaare mit Kindern) leben. Rund 38% der Mieter leben aber alleine (das sind Zahlen von 2000, siehe Liste des BFS). Da es zuwenig passende Angebote für Alleinstehende gibt (gerade auch ältere Leute), leben sie meist in viel zu grossen Wohnungen. Alleinstehende wären in Quartieren besser aufgehoben, «wo etwas läuft», also wo auch Sozialleben vorhanden ist. Dann müssten sie nicht in den zu grossen Wohnungen «ihre Welt» aufbauen. Ihre Welt wäre auch im Quartier. Heim kommen sie zum schlafen oder Fernsehen. Und dafür braucht es nicht dreieinhalb Zimmer mit 110 Quadratmeter.

    Viele Mieter haben ein Gastzimmer, welches meist leer steht. Hätte man im Haus oder in der Nähe Gästezimmer, die man als Mieter beanspruchen könnte, wäre die gesamthaft genutzte Fläche bereits wesentlich kleiner, ohne dass der Einzelne auf etwas verzichten müsste.

    Wenn bspw. Räume vorhanden wären, wo man grössere Privatfeste feiern könnte, dann müsste die gute Stube nicht 80 qm umfassen. Solche Infrastrukturen bieten übrigens Genossenschaftssiedlungen teilweise an. Das könnte man aber noch ausbauen....



  • Da es zuwenig passende Angebote für Alleinstehende gibt (gerade auch ältere Leute), leben sie meist in viel zu grossen Wohnungen.....



    Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie gut Fachleute aller Disziplinen herausgefunden haben, was uns Senioren frommt. 36qm? Von wegen! In der Alterssiedlung, in der ich wohne, gab es vorwiegend Einzimmerwohnungen à 32qm. Sie standen meist leer. Die Siedlung wurde umgebaut und saniert. Jetzt hat es Zweizimmerwohnungen à 57qm, bzw. 65 qm. Und siehe, alle Wohnungen sind belegt.

    Sorry, das führt ein wenig am Thema vorbei. Aber ich wehre mich dagegen, dass über unsere Köpfe hinweg (oder sitzen bei Neustart Senioren ein?) geplant und bestimmt wird, als ob wir schon alle gaga wären und nicht mehr imstande zu bestimmen, was uns gut tut.

  • Es sind ja nicht nur die mangelden Wohnungsangebote, Verkehrsbedingungen, Arbeitgeber-Wechsel etc. die zum Pendeln zwingen.Es sind vielfach auch Wünsche der Bewohner, weit aussen im Grünen,weitab vom Stress zu leben. Würde über grosse Gebiete mit Gross-Städten und Agglomerationen eine Umfrage über den wahren Grund des Pendelns gemacht, würden noch manche Politiker und Unternehmer ihre Ansichten ändern. Der Trend im Grünen lockte schon, bevor unser gut ausgebautes OeV Netz im Betrieb war. Z.B. Finanzielle Gründe zum Pendeln : Abzug der MIV + OeV Kosten. Die Leidtragenden: die ArbeitsOrte, die nicht von den Steuern der Pendler profitieren. Die Grossstädte können dadurch nur noch bedingt in den Wohnbau ihrer Gebiete eingreifen. Dort residiert das Gesetz des Meistbietenden.Anderseits muss der Kanton auf wändig die Umverteilung der Steuereingänge unter den Gemeinden ausgleichen, eine Gewähr, ob dieses Vorgehen Verursachergerecht ist, wird nicht gegeben. Da Pendlerströme Kantons-, ja sogar Landesüberschreitend sind, müssen die Verteilschlüssel der Finanzeingängen der Gemeinden neu geordnet werden. Ein Verteilschlüssel (zB. 70/30,Wohnort/Arbeitsort) der Steuern würde da wenigstens eine annähernd gerechte Finanzverteilung innerhalb des Kantons garantieren. Für zusätzliche Ausgleiche gibt es ja schon Gesetze. Somit würden Gemeinden, die um jeden Preis gerne einen potenten Steuerzahler angeln möchten, etwas zurückgebunden. Die Wohninfrastruktur, wegen mangeldenden Wohnflächen dazu total auf den Kof zu stellen, wäre nur für Investoren und Bauunternehmen lukrativ.Es braucht die Zeit, die seit den ersten grossen Pendlerströmen vergangen ist um all die negativen Aspekte aus der Welt zu schaffen.

  • Lorus und Nendaz: Danke für eure Voten. Wenn nur einzelne Aspekte beleuchtet werden (etwa Leben in der Stadt versus jenes im Grünen; oder die beanspruchte Wohnfläche), erhält man ein Zerrbild. Es geht darum, dass die gesamten Strukturen angepasst werden müssen, weil wir heute mit einer zu hohen Mobilität leben. Über kurz oder lang werden wir das nicht mehr können, weil die Treibstoffe zu teuer sind und die Umwelt diesen Ressourcenverschleiss nicht mehr tragen kann. Daher braucht es neue Konzepte. Die gibt es, wie erwähnt. Darüber können wir diskutieren. Dazu müsst ihr sie aber lesen und verstanden haben. Dann geht es nicht mehr nur um Fläche oder Blick ins Grüne. Lasst auch darauf ein, es ist spannend. Einstieg hier.

  • Genau da haben wirs wieder! Ich pendle viel - seeeehr viel!

    Nicht weil ich dass so toll finde, sondern weil ich von meiner Frima quasi dazu angestiftet werde. Ich bin Projektleiter und arbeite immer da won mien Projekt eben stattfindet.. Bern - Zürich - Olten - Lausanne!

    Es gefällt mir auch nicht jeden Tag bis zu 2h unterwegs zu sein bis ich irgendwo an einem Bürotisch sitze wo ich meine Laptop einstecken kann.

    Gott sei dank ist mein Arbeitgeber so flexiebel dass ich ab und an von Daheim arbeiten darf! Ist viel effizenter - weil mich stört hier niemand, ich komme total entspannt an meinem Schreibtisch an und kann mir meinen Tag selber einteilen!

  • und Ps: Einfach immer die Ticketpreise raufschrauben - Na gaanz tolle Idee! ICH WILL ja nicht pendeln! Muss aber! Schlussendlich muss ich mir dann ein Hotelzimmer in der jeweiligen Stadt nehmen weill ich die Tickets nicht mehr bezahlen kann und dass billiger ist? zz so weit kommts noch!

    Ich würde sonst was darum geben in der Nähe arbeiten zu können oder noch besser 60% Daheim und 40% in der Firma!

  • Nicht nur den Senioren glauben allerhand selbsternannte Fachleute dauernd Anweisungen geben zu müssen. Alle Jahre wieder gerät eine andere Bevölkerungsgruppe ins Visier unserer staatlichen und parastaatlichen Enteignungs- und Entmündigungsagenturen, aktuell (einmal mehr) die Berufspendler, mithin die Leistungsträger, sprich: guten Steuerzahler. Eine Tatsache bleibt: Ein GA 1. Klasse wäre CHF 10000.-- wert. Dann soll die SBB diesen (immer noch fairen) Preis endlich verlangen, aber bitte ohne Umerziehungsschikanen und Strafaktionen. Man soll nicht die Kuh schlachten, die man melken will.