Hallo
Ich bin auf der Suche nach Adressen, wo sich Lehrabgänger hinwenden können, wenn sie keine Arbeit finden.
Meine Tochter hat im August 2009 ihren Lehrabschluss als Detailhandelsfachfrau mit einer sehr guten Note abgeschlossen.
Bereich Sportartikel (Bekleidung, Schuhe). Vorher absolvierte sie noch eine Handelsschule (HSO Oerlikon).
Sie ist 22 Jahre jung.
Gerne würde sie die Branche wechseln. Doch sie findet ja nicht einmal in ihrem erlernten Beruf eine Anstellung.
Wer weiss Rat?
Gibt es jemand mit ähnlichen Erfahrungen?
Herzlichen Dank
Mojeli
Arbeitslos nach der Lehre, wie weiter ohne RAV?
Dieses Forum wird bald eingestellt
Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.
Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.
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Hallo Mojeli
Wer eine Lehre absolviert hat und keine Stelle findet, kann beim Bund Geld für Weiterbildung beantragen. Bezahlt wird die Hälfte der Weiterbildungskosten, maximal 5000 Franken. Auch Absolventen einer Attestausbildung oder einer Berufsmatur können sich um Beiträge bewerben.
Eine gute Sache schaus Dir einmal an.
Liebe Grüsse und viel Erfolg für Deine Tochter
Sünneli -
Hallo Sünneli (klingt wunderschön)
Herzlichen Dank für deinen Tipp. Aber wer bezahlt die restlichen Kosten der Weiterbildung? Ohne Job ist ja auch kein Einkommen vorhanden. Zudem lebt unsere Tochter in einer eigenen Wohnung (mit Freund).
Nur zu gerne würde sie sich weiterbilden, da sie inzwischen der Ansicht ist, einen falschen Beruf erlernt zu haben.
Wir als Eltern sind auch bereit, sie in Sachen Weiterbildung zu unterstützen, jedoch sind auch uns finanzielle Grenzen gesetzt.
Aber ich werde deinen Rat mal mit der Tochter genauer abklären. Danke nochmals herzlich.
Schönes Weekend
Mojeli -
Hallo Mojeli, da es sich hier nicht um eine Erstausbildung handelt, finde ich Sünneli's idee sehr gut. Da es ja um Weiterbildung geht, und deine Tochter bereits 22 Jahre alt ist, wird es Zeit, dass sie ihre Probleme auch selber finanziert. Ich kann mir eine Kombi von Microjob und Weiterbildung vorstellen. Wird eine harde Zeit aber es machen viele junge Leute heutzutage kleinere Nebenjobs, verdienen so etwas für ihre WG und studieren noch nebenbei. Das ist keine Seltenheit. So entlastet die Tochter ihren Freund/Eltern und es tut ihr auch gut, sich selbständig mit ihre Sache auseinander zu setzen.
Ich kann aber nicht verstehen, dass eine Detailhandelsfachfrau keine Stelle findet... Liegt es eventuell an ihr Bewerbungsdossier? Bei mir landen viele Bewerbungsdossiers, wo ich sagen muss : ohgottohgottohgott. Hilfe findet sie sicher in RAV -
Hi Inside
Danke auch dir für deinen Rat.
Weisst du, wie sie zu einem dieser "Microjobs" kommt? Sie hat im Internet unter "nebenjobs" gesucht. Wird aber fast nichts angeboten dort. Zudem hat sie via Facebook all ihre Kontakte lanciert, damit sie evtl. auf diesem Weg zu einer Beschäftigung gelangt.
Ja wir wundern uns selber über die vielen Absagen, trotz der sehr guten Abschlussnote. Ihre Bewerbungsunterlagen sind up to date und sehr gut verfasst. Dies kann kaum der Grund sein. Die meisten Absagen enthalten Sätze wie z.B. "fehlende Berufs-erfahrung und so weiter). Doch wie sollen junge Berufsleute Erfahrung sammeln, wenn niemand ihnen eine Chance geben will?
RAV geht gar nicht, da sie Ende Januar ihren, nach der Ausbildung gefundenen Job, hingeschmissen hat. Nicht gerade sinnvoll in der heutigen Zeit, jedoch aus meiner Sicht (ich kenne die Hintegründe genau) verständlich. Ihr einziger Fehler dabei war, sich nicht von der Firma kündigen zu lassen. Zudem
wurde ihre Unerfahrenheit ausgenützt und ihr eine fristlose Beendigung schmackhaft gemacht.
¨Wäre lieb von dir, mir sogenannte Microjobs etwas näher zu bringen. Danke.
Lieber Gruss
Mojeli -
Mojeli
Vorab verstehe ich nicht ganz, weshalb sich deine Tochter Ende Januar nicht bei der RAV gemeldet hat. Auch wenn man aus eigenem Verschulden (sprich eigene Kündigung) ohne Job ist, hat man Arbeitslosengeld zu gut. Es gibt lediglich - so weit ich orientiert bin - 90 Tage Sperrfrist. Sie soll sich so rasch wie möglich jetzt anmelden.
Sollte sie eine Zweitausbildung anstreben, empfehle ich ihr auch, dass sie sich ans Amt für Ausbildungsbeiträge wendet. Es kann durchaus sein, dass sie dort Zuschüsse erhält (kann bereits vom Grundsatz her telefonisch abgeklärt werden). Meines Erachtens muss sie aber all die Gänge machen und nicht du als Mutter. Sie ist ja alt genug oder meinst du nicht?
Also, Mojeli, Taten sind gefragt und da hilft auch Facebook nicht weiter. Ich drück ihr die Daumen.
Gruss Wurzel -
Hallo Wurzel
Herzlichen Dank für dein Feedback.
Sie unternimmt alles was mit Jobsuche zu tun hat in Eigenregie.
Doch ich helfe ihr einfach aus dem Grund, weil 4 Augen mehr sehen als nur 2 und 4 Ohren mehr hören als 2.
Sie muss jetzt halt eben ziemlich viel Lehrgeld bezahlen und die Erfahrung in Kauf nehmen, dass man vielen (den meisten) nicht vertrauen darf. Und dass eben vieles versprochen und nicht gehalten wird.
Ihr wurde nämlich vor 2 Monaten ein Job in Aussicht gestellt, der sich nun im nachhinein als reine Hinhaltetaktik entpuppt. Aber auch unsere Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Schade, dass es mehr negative als positive sind. Hat vermutlich mit unserem Zeitgeist zu tun???
Genau die Sperrfrist von 90 Tagen ist ja das Problem. Also müssen wir für 3 Monate wieder aufkommen. Deshalb hat sie es ohne RAV versuchen wollen.
Nun wünsche ich allen einen wunderschönen Tag.
Mojeli -
Uiiiiiii Mojeli
Jetzt muss ich dir aber als Mutter zweier Töchter (im selben Alter wie deine) aber etwas sagen: Wie soll deine Tochter an das Gute im Leben glauben und sich mit positiven Gedanken auf Stellensuche machen, wenn du nicht daran und somit auch nicht an sie glaubst?
Wenn du wirklich der Meinung bist, dass sich in deinem Leben mehr negative als positive Erfahrungen ergeben haben, rate ich dir dringend über deine eigenen Bücher zu gehen!
Natürlich kann man mal die einte oder andere negative Erfahrung machen, dass gehört zum Leben dazu, aber diesen dann einem grossen Teil im Leben einzuräumen geht gar nicht.
Aus Erfahrungen lernen wir und unsere Töchter haben das Recht,auf eigene Erfahrungen und Gedanken. Bist du dir vollkommen sicher, dass deine Tochter es wünscht, dass du ihr bei der Stellensuche hilfst (Achtung - es gibt da den feinen Unterschied jemandem unterstützend zur Seite zu stehen oder ihm/ihr die Zügel aktiv aus der Hand zu nehmen und für ihn/sie zu agieren).Wurzel hat dir guten Rat gegeben und ich hoffe gepaart mit meinen Gedanken,dass du etwas positives herausnehmen und dann umsetzen kannst.
Ich wünsche es dir und deiner Tochter.
Liebe Grüsse
Sünneli -
Wir müssen uns alle bewusst sein, dass viele Arbeitgeber die Wirtschaftslage nach allen Ecken und Enden schamlos ausnützen.
Unsere ältere Tochter wurde dermassen über den Tisch gezogen (zw. 70-90 Arbeitsstunden pro Woche, jahrein und -aus), bis sie in ein Burnout abtauchte, psychisch schwer krank wurde. (Heute hat sie nach 6 Monaten Auszeit ihren neuen Job gestartet. Mit gemischten Gefühlen aus div. Gründen, versteht sich...) Sie war jedoch nicht die einzige der Fa., welche dem Wahnsinnsdruck der Fa. nicht standhalten konnte. Es fand ein wahrer Exodus statt. Lauter junge Menschen, welche nach erfolgreich abgeschlossenem Studium ihr Bestes geben wollten und dabei ausgenützt wurden. Lauter junge Menschen, welche langsam aber sicher vor die Hunde gingen. Übrigens hat diese Tochter einen riesigen Bewerbungsmarathon hinter sich, der sie bereits wieder sehr viel Energie kostete. 6-stündige Interviews am Stück. Assessements, wo dann die ganze Bewerbergruppe zu einer 2. Runde anmarschieren durfte, weil die betreffende Fa. unfähig war, dieses so zu gestalten, dass es nur annähernd nachvollziehbar war. Die Fa. hatte dann wohl so viel Anstand und entschuldigte sich in aller Form bei allen Kandidaten. Dann erlebte sie mit div. Unternehmungen, dass diese sich wochenlang Zeit liessen, bis sie ihre Rektrutierung überhaupt starteten.
Die jüngere Tochter wurde im Laufe ihres Bewerbungsprocederes nach abgeschlossener FH auch laufend mit der Begründung fehlender Berufserfahrung abgewiesen. Schlussendlich absolviert sie nun seit August 09 ein Praktikum (1 Jahr), verdient netto um die Fr. 2800.-. Dafür arbeitet sie mehr als 50 Stunden pro Woche bei einer gem. Vertrag 40-Stunden-Woche. Selbstverständlich darf keine Minute kompensiert werden, auch werden keine Überstunden ausbezahlt. Die Fa. hat seit ein paar Monaten striktes Einstelllungsverbot. So werden austretende Arbeitskräfte nicht ersetzt, die Arbeit deshalb an die restlichen Teammitglieder verteilt. Es herrscht eine höchst nervöse Stimmung in der Firma.
Als Arbeitnehmer sitzt man am kurzen Hebel. Vor allem, wenn man sich nicht über mind. 3 Jahre Berufserfahrung ausweisen kann (genau dieses Argument musste sich auch die ältere Tochter laufend anhören, trotz sehr guten Noten im Uniabschluss (Durchschn. über 5.5), Praktika während Unizeit und 2 Jahren Berufserfahrung nach Masterabschluss.
Ich wünsche allen jungen Menschen - selbstverständlich auch den nicht mehr ganz jungen!!! - viel Zuversicht und Ausdauer bei der Stellensuche! Lasst euch nicht entmutigen! Und verliert auf gar keinen Fall den Glauben an euch selber!
Euch Eltern wünsche ich ebenfalls viel Kraft. Ich kann jenen, die sich um die berufliche Zukunft ihrer Jungmannschaft sorgen, sehr gut nachfühlen. Vermittelt ihnen Ideen, unterstützt sie, wo es Sinn macht. Aber bevormundet sie auf gar keinen Fall. Denn das würde bedeuten, dass ihr ihnen nicht vertraut.
In diesem Sinne grüsse ich euch alle
Regentropfen
PS. Mit Stellenvermittlungsbüros Kontakt aufnehmen, Online-Job-Portale abgrasen. Sich bei Migros melden, welche sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten bietet (sorry, wenn ich hier soeben Werbung betrieben habe. Die Online-Redaktion möge mir verzeihen *g*) -
@ all
Und warum hat hier niemand den Mut, diese Firmen welche sich offenbar so negativ abheben, hier im Forum klar mit Namen und Standort zu nennen?
Nur so haben andere Stellensuchende auch die Möglichkeit, die schwarzen Schafe bei der Suche von Vornherein auszulassen. Alles andere ist Stochern im Nebel.
Gruss
Rolf -
Hallo Ihr Lieben, die Ihr mir so zahlreiche Feedbacks auf meinen Aufruf gegeben habt.
Es ist schon interessant, wie man plötzlich andere Einsichten oder besser formuliert, ein anderes Blickfeld zur Sache erreichen kann. Mir ist es so ergangen.
Ich kann nur feststellen, dass Ihr alle irgendwie mit Eurer Meinung recht habt. Auf jeden Fall helfen mir die vielen positiven Anregungen weiter. Danke dafür.
Rolf, dir stimme ich auf jeden Fall zu. Man sollte die Firmen mit Namen nennen. Nur ist das auch mit einer gewissen Gefahr verbunden. Man weiss ja nie, wer und mit welchen Absichten sich jemand im Internet "tummelt". Eine Firma aber kann ich hier namentlich aufführen. Sie sucht immer wieder junge Menschen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren. Es handelt sich um eine Werbeartikel-Firma mit Sitz in Dietikon. Der Name ist BB Trading. Während der Probezeit erfahren die neuen Mitarbeiter gar nicht, um was es schlussendlich geht. Nämlich um Aquisition eines neuen, eigenen Kundenstammes. Alles andere, z.B. Betreuung, Bearbeitung etc. ist Nebensache. Sie müssen nach einem Stundenplan ihre Adressen abtelefonieren und das wird kontrolliert.
Eine ganz neue Erfahrung hat meine Tochter mit einer Personalfirma gemacht. 2 Monate wurde sie nun vom Inhaber hingehalten. Er wollte sie eigentlich einstellen. Sie hat sich bei ihm aufgrund eines Stelleninserates gemeldet. Dieses Engagement wäre aber nur möglich gewesen, wenn seine jetzige Mitarbeiterin gekündigt hätte. Das jedoch hat sie vorläufig nicht im Sinn. Gestern nun hat meine Tochter nun die endgültige Absage erhalten. Finde ich kein fairer Zug. Sie war nämlich bestimmt 4x vor Ort und war auch schon einen Tag "probearbeiten". Leider kam ihr noch ein gsundheitliches Problem dazwischen, wo man abwarten musste, wie sich alles entwickeln wird. Das aber hat sich nun alles im Moment als positiv erwiesen.
Den Namen der Personal-Vermittlung kenne ich nicht (habe den Namen vergessen).
So und nun werde ich meine Tochter ihren eigenen Weg gehen lassen. Und bis sie eine neue Anstellung findet, bleibt uns Eltern nichts anderes übrig, als sie weiterhin finanziell zu unterstützen.
Wer lässt schon sein eigen Fleisch und Blut im Stich? Wir jedenfalls können das nicht.
Ich wünsche allen eine wunderbare Zeit, mit vielen erfreulichen Erlebnissen.
Herzlich grüsst Euch
Mojeli -
Hallo Mojeli
Sorry für die lange wartezeit, bin nicht immer online. Deine Tochter unterstützen macht sinn, wegzubleiben von RAV nicht, trotz "eigenverschulden", die 90 tage wartezeit sind immer noch besser als trotz und kein geld.
Microjobs findet man auf jegliche Platformen, wenn sie in facebook ist, dann kann sie sicher auch gut surfen und finden.
Sie soll ASSpro probieren, ein temporärvermittlungsbüro mit guten referenzen.
Eine temporärarbeit ist arbeit und gut für beide parteien, so wird es den AN schnell klar, ob er in der firma ^passt und auch umgekehrt.
Grossere firmen publizieren den jobs direkt auf ihre web site. Andere bitte überprüfen unter http://www.zefix.ch
Und noch etwas für alle Eltern mit Kindern mit guten Noten: heutzutage sind nicht nur Noten wichtig, sondern auch Verhalten und emotionale Intelligenz. Was nützt der AG eine MA mit höhem Notenzahl, wenn er nicht mal in einem Team arbeiten kann.
Sollte keine beleidigung sein, doch ich merke, das viele Jungen hier demotiviert vor mich stehen und um einen job fragen, am liebsten etwas, das nicht viel kraft kostet, oder zeit, und wo die verdienst recht hoch ist.
Sorry, aber da kann ich nicht dienen. Wohl eher diejenigen, die sich motiviert, flexible, charmant und offen zeigen mit Drang zum Lernen und zum Arbeiten, die erhalten den Job, auch wenn ihre letzte Mathenote nun ein bisschen wenig ist.
Viel Glück -
Guten Abend "Inside"
Super geschrieben. Danke für die wertvollen Tipps. Werde diese meiner Tochter weiterleiten.
Nun etwas generelles zu meinem Töchti. Mein Aufruf sollte nicht Sinn und Zweck haben, sie als unselbständig oder unreif, sodass die Eltern helfen müssen, darzustellen. Im Gegenteil. Sie ist für ihr junges Alter von knapp 22 Jahren eine sehr reife Persönlichkeit (vielleicht ab und zu auch zu reif?).
Es ist ihr mehr als peinlich, wieder von uns Eltern abhängig zu sein. Das war und ist nicht ihr Ziel. Da sie aber eine Wohnungs-verpflichtung eingegangen ist und erst frühestens nach Ablauf von einem Jahr aus dem Vertrag austreten kann, muss sie unsere Unterstützung akzeptieren.
Doch die Gefahr besteht (und das ganz allgemein), dass sie am aufgeben ist (mental). Sie hat mir erzählt, dass sie jeden Morgen nach einem Grund suchen muss, um überhaupt aufzustehen. Sie ist den ganzen Tag allein in der Wohnung, kann nicht vieles unternehmen, weil ihr dazu das Geld fehlt. Ich kann diesen Zustand sehr gut nach empfinden. Ist schon nicht einfach, sich immer wieder neu zu motivieren.
Wie dem auch sei, sie hat wieder ein paar Bewerbungen getätigt und das zeigt mir, dass sie sich nicht aufgeben wird. Zudem bin ich ja da, wenn sie jemanden zum reden braucht. Ich bringe sie immer wieder einen Schritt weiter. Manchmal dauert es einfach etwas länger.
Auf jeden Fall bin ich nach wie vor für Tipps und Ratschläge dankbar. Schön dass es ein solches Forum gibt. Und wer weiss, vielleicht kann ich mich ja einmal revanchieren.
In diesem Sinne alles Gute für alle, die sich meiner Sorgen angenommen haben.
Mojeli -
Hallo Mojeli (und TN)
Ich erlaube mich in dieser Diskussion einzusteigen
und meine Meinung zu sagen.
Gute Infos hat Inside gegeben.
Also zusätzlich >
1. Nach der Lehre hatte sie ein Job. Hat selbst gekündigt. Gibt es denn 90 oder 60 Einstellungstagen(Nicht Arbeitstagen. Also 3 oder 2 Monaten)?
> Wie schon gesagt: Sich sofort bei der ALV anmelden. Schade um jeden Tag!
2. Wäre eine Andere Ausbildung im Sinne einer Weiterbildung des Erworbenes? Sicher wird eine Praxiszeit verlangt, aber denn könnte die Stipendienkasse auch mitmachen (Eine andere Bildungsausrichtung muss sie wohl selbst finanzieren. Oder die Eltern)
3. Falls die Eltern die Ausgaben der 22 jährigen Tochter nicht mehr finanzieren können oder weiter wollen, denn kann sie sich schon beim Sozialdienst anmelden.
Sie werden sofort verlangen, dass sie sich bei der ALV anmeldet und werden ihr sagen, da sie noch nicht 25 jährig ist und dass sie bei den Eltern wohnen soll/muss.
(Meine Erfahrungen aus einem anderen Kanton, der sehr professionnell arbeitet)
Das 4. vergessen wir, da es sicher keine Indikation für berufliche Massnhamen der IV gibt.
Tja, nicht einfach!
Die/Meine Schussfrage ist doch,
was will sie ( das Wichtigste!)
und inwiefern seid ihr bereit, oder ev. der Freund sie zum Unterstützen und wie lange???
Auf diese Frage muss ich keine Antwort bekommen. Die Reflektion war für die Betroffenen.
FG. mu -
Hallo zusammen
Mu, nicht alles was Inside geschrieben hat, finde ich gut.
Sorry, dass ich mich erst jetzt, mitten im Thread, zu Wort melde.
Nach dem uns @Regentropfen über grosse Probleme auf der Stellensuche von ihrer Tochter trotz einer Matura-Note von über 5.5 berichtet hat, finde ich es unangebracht von Inside hier zu schreiben:
„Und noch etwas für alle Eltern mit Kindern mit guten Noten: heutzutage sind nicht nur Noten wichtig, sondern auch Verhalten und emotionale Intelligenz. Was nützt der AG eine MA mit höhem Notenzahl, wenn er nicht mal in einem Team arbeiten kann.“
Jedes Jahr drängen tausende intelligente teamfähige Schulabgänger mit Bestnoten auf den Arbeitsmarkt und finden trotzdem keine feste Anstellung. Wir alle wissen, dass bei gleich guter Qualifikation, wie eben unter vielem anderen Teamfähigkeit, die Lehrabschluss- oder Maturaabschluss-Noten entscheidend sind, ob man einen Arbeitsplatz bekommt oder eben nicht bekommt. Somit haben Schulabgänger mit Durchschnittsnoten von 4-4.5, egal ob sie teamfähig sind oder nicht teamfähig sind, auf dem Stellenmarkt ohne Vitamin B praktisch null Chancen, einen Arbeitgeber zu finden.
„Sollte keine beleidigung sein, doch ich merke, das viele Jungen hier demotiviert vor mich stehen und um einen job fragen, am liebsten etwas, das nicht viel kraft kostet, oder zeit, und wo die verdienst recht hoch ist. „ Inside
Wenn jemand ohne Erfolg ein paar Hundert Bewerbungen geschrieben hat, sollte man sich nicht wunderen, wenn diese mit der Zeit demotiviert sind. Der Rest vom Satz betrifft Einzelfälle und diese treffen auch auf ältere Arbeitssuchende zu.
Steinbock -
Guten Morgen zusammen
Heutzutage als junger Mensch ohne Berufserfahrung einen Job zu finden, hängt eben sehr vom Glück ab. Da bewerben sich weiss ich nicht wie viele für den selben Job. Es muss sich niemand einbilden, unter all den Kandidaten sei nur eine Person mit einem sog. Gesamtpaket, also anständige Noten und "idealer" Charakter/Charisma. Und diese eine gelte es dann herauszupicken. Also entscheidet am Schluss schier das Los.
Noch kurz zur Veröffentlichung der Firmennamen, welche Ihre "Untergebenen" ausnützen. Das wäre ein heikles Unterfangen. Gründe dafür sind bereits erwähnt worden. Und zudem operieren Arbeitgeber bei Reklamationen ihrer Angestellten oftmals mit dem bekannten Spruch: Es zwingt Sie niemand, hier zu arbeiten. Hunderte von Menschen warten schon auf Ihren Job. So hiess es auch bei meiner älteren Tochter, wenn sie nicht fähig sei, die von ihr verlangten Arbeitsstunden zu leisten, müsse sie eben kündigen.
Ich finde es schade, wenn in Diskussionen punkto arbeitslosen jungen - und natürlich auch älteren - Menschen sehr schnell das Argument auf den Tisch kommt, die heutigen jungen Leute seien demotiviert und faul. Das stimmt so überhaupt nicht. Steinbock erläutert die Zusammenhänge in seinem Beitrag sehr gut. Auch junge Menschen sind nämlich nicht unendlich belastbar. Und ständige Absagen nagen zudem ganz schön am Selbstvertrauen.
Gruss
Regentropfen -
Liebe TN. Die Krise trifft uns allen, ungeachtet Herkunft, Noten, Job-Background, Erfahrung... Vor einige Woche war jemanden bei mir, er hat mehr als 40 Jahre die gleiche Firma bedient in einer grossen Montagehalle. Er schrieb seine Bewerbungen von Hand. RAV schickt ihm zu uns. Er ist kurz vor Pensionsalter. Um nur zu zeigen, es trifft vielen. Und die AG haben den Wahl : die Perlen, die Besten, die Vernüftigsten, der Passende MA. Ich habe mit meiner Ausprachung niemanden beleidigen wollen und auch nicht gesagt, dass die Jugend hier Faul und demotivierend auftritt, es ist aber die harte Wahrheit, dass bei wenig Angebot und viel Anfrage, der AG die gerade auspickt, die ihm ansprechen. Ich möchte gerne allen ein Job geben. Geht aber nicht. Deshalb gilt es, die Nische zu finden, wo man herein passt oder herein wachsen kann. Wir hoffen auf besseren zeiten, inzwischen ist Kreativität und Nerven angesagt. Ich wünsche alle Jugendlichen Durchhaltevermogen. Wo eine Tür zugeht, geht an der andere Seite sicher wieder eine offen
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Hallo an alle
Ich hoffe, Ihr durftet eben so angenehme und erholsame Pfingsten erleben wie ich.
Nun muss ich mich auch wieder zu Wort melden.
Inside dir möchte ich gerne auf deinen Kommentar antworten.
Es stimmt schon, dass der Arbeitsmarkt in der jetzigen Zeit (und auch schon einige Jahre zuvor) einer der hart umkämpfsten überhaupt ist. Die AG haben den längsten Arm und können schalten und walten wie ihnen beliebt. Auf der Strecke bleiben die noch am Anfang stehenden Berufsleute und dann natürlich auch die Älteren (trotz der enormen Berufs-erfahrung und Loyalität). Das durfte auch ich am eigenen Leib erfahren.
Nun ist einfach Durchhaltevermögen angesagt. Doch ist dies leichter zu Papier gebracht, als in die Tat umzusetzen. Weshalb haben wir immer mehr psychisch erkrankte Mitmenschen in unserer Gesellschaft? Weshalb steigen die Gesundheitskosten jedes Jahr ins Unendliche, trotz jährlichen Prämienerhöhungen?
Wir befinden uns schon lange in einer Art Spirale oder besser formuliert, einem Teufelskreis, aus dem es oft kein Entrinnen gibt. Irgendwann sind wir wieder auf einem besseren Weg. Hoffen wir einfach, dass dann nicht die Arbeitnehmer den Spiess einfach umdrehen. Wäre genauso ungesund wie die jetzige Situation. Ich mag mich noch sehr gut an die Zeit erinnern, wo wir Arbeitnehmer unsere Forderungen gestellt hatten. Man ist dorthin arbeiten gegangen, wo es mehr Geld zu holen gab. Jede Verkäuferin, ob gelernt oder nicht, wurde als kaufmännisch Angestellte eingestellt und das zu einem sehr hohen Gehalt. Und so gab es noch ganz viele andere Beispiele. War genauso nicht fair, wie jetzt im umgekehrten Sinn.
Ich wünsche allen TN einen guten Start in die neue Arbeitswoche.
Mojeli -
Im Vergleich mit Internationale Arbeitsmärkte steht der Schweizer Arbeitsmarkt noch positiv da. Ich schrecke immer, wenn mir jemanden erzählt, er/sie will auswandern nach z.B. Spanien . Spanien ! Wo die Arbeitslosenquote so hoch ist und man vom Grundlohn ca. 35 % Stuern abzieht? (Quelle OECD). Warum nicht hier bleiben und ein bisschen längeren Atem zeigen? Warum bereits jetzt aufgeben?
Das ist mein Appell an unsere Jugend (und ich habe auch aufwachsende Jugend zuhause): bitte nicht aufgeben!
Mojeli hat recht . darüber zu schreiben geht leicht, vorallem wenn man in der komfortabele Lage ist einen Job zu haben. Das stimme ich voll zu.
Hoffe aber auf ein bisschen Hoffnung -
Arbeitslosigkeit in der Schweiz im Vergleich zu Europa:
Hallo Inside
In gewissem Punkt stimme ich dir zu. Du darfst aber dabei nicht vergessen, dass wir auch einiges weniger an Einwohnern aufweisen, wie die übrigen Länder in Europa. Unsere Lage scheint nur viel komfortabler (so jedenfalls sehe ich das).
Auswandern in der jetzigen Phase, ist sicher nicht von Vorteil.
Viele ehemals Ausgewanderte kehren inzwischen wieder in die Schweiz zurück. Doch jeder muss hier seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Hoffnung? Klar doch, jeder Tag wird ein neuer Tag, mit neuen Herausforderungen und ab und zu auch freudigen Erlebnissen.
Halten wir uns einfach die schönen Stunden in Erinnerung, dann können wir mit viel Energie den nächsten Schritt tun. Und nicht vergessen, lachen ist gesund, mindestens 1x pro Tag von ganz innen heraus.
Tschüss
Mojeli