hallo zusammen,
mein Sohn ist seit seinem Lehrabschluss ( KV) im letzten Sommer arbeitslos und daher beim RAV angemeldet. Er erfüllt seine Auflagen um Stellenbewerbungen zuverlässig und gewissenhaft. Da er natürlich praktisch noch keine Berufserfahrung hat, ist es schwierig, eine Stelle zu finden.
Er hat beim RAV schon mehrfach darum gebeten, an einem Beschäftigungsprogramm teilnehmen zu können, oder Kurse zu besuchen. Dies wurde jedesmal mit der Begründung abgelehnt, "es bringe nichts". Egal was er macht( Bewerbungen schreiben) , es ist nicht recht. Einmal hiess es ( da war ich dabei, bei dem Gespräch) er solle sich egal wo, auch in anderen Berufen bewerben , Hauptsache bewerben. Heute ist er total kritisiert worden, weil er sich in seinem erlernten Beruf für Stellen beworben hat, die seinem Profil nicht entsprechen! Auch betreffs der Kurse etc., stelle er "arrogante Forderungen".Wir haben schon den Antrag gestellt, einen neuen Sachbearbeiter zugewiesen zu bekommen, weil mein Sohn einmal einen Vertreter hatte, der war sehr nett und hilfsbereit,dies wurde natürlich abgelehnt.
Was können wir noch tun?
Liebe Grüsse
susi
Unzufrieden mit RAV
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Zusatzinfos:
mein Sohn ist auch bei der SVA angemeldet, aber keiner fühlt sich für ihn zuständig.
Wir haben auch schon einen Anwalt eingeschaltet, betreffs RAV, dort hiess es, es bestehe kein Rechtsanspruch auf einen Sachbearbeiterwechsel, sonst mache es ja jeder, die gleiche Antwort erhielten wir vom Ombudsmann.
Liebe Grüsse
susi -
Ich habe manchmal auch Bewerbungen auf dem Schreibtisch die ganz und gar nicht auf das ausgeschriebene Stellenprofil passen, da hat man dann immer den (hoffentlich unbegründeten) Verdacht, dass sich der Bewerber nur wegen der RAV-Quote beworben hat. Auf solche Ideen kommen dann halt auch die RAV Berater. Wie auch immer, die Idee sich in anderen Branchen umzusehen fnde ich nicht schlecht.
Mein Sohn hat nach der Lehre auf seinem Beruf auch nicht gleich eine Stelle bekommen und hat sich dann als Hamburgerbrater, als Küchenhilfe, bei einem Putzinstitut etc. beworben und hat dann schliesslich eine Stelle als Hilfskraft in einer Druckerei gefunden. Da ist er etwas mehr als ein Jahr geblieben. Danach fand er eine Stelle in seinem erlernten Beruf wo er jetzt seit drei Jahren arbeitet.
Bei so jungen Leuten sieht es bei der Stellensuche einfach besser aus wenn jemand etwas arbeitet, was es auch immer sei, als wenn jemand rumsitzt und wartet.
Gruss
Barbara_Mustermann -
Liebe Susi
Hier ein Auszug der Info-Seite des seco (treffpunkt-arbeit.ch):
Zwischenmenschliche Probleme
Wir empfehlen Ihnen, zuerst mit Ihrem/Ihrer RAV-PersonalberaterIn das Gespräch zu suchen und bei ihm/ihr Ihr Anliegen anzusprechen. Vielleicht finden Sie gemeinsam eine Lösung. Ansonsten können Sie in der Regel bei Ihrem/Ihrer RAV-PersonalberaterIn oder bei der RAV-Leitung einen Antrag auf RAV-PersonalberaterInnen-Wechsel stellen.
Bestehen auch weiterhin Probleme in zwischenmenschlicher Hinsicht, können Sie bei den jeweiligen Trägern der Durchführungsstelle eine Aufsichtsbeschwerde einreichen. Träger der öffentlichen Arbeitslosenkasse, der Kantonalen Amtsstelle sowie des RAV ist der Kanton bzw. die Regierung. Träger der privaten Arbeitslosenkasse ist die Arbeitnehmer- bzw. Arbeitgeberorganisation, welche die Arbeitslosenkasse führt.
Betreffend Bewerbungen gilt neu ohnehin ab 01.04.11 wie folgt:
•Jede Arbeit annehmen
Arbeitslose unter 30 Jahren müssen künftig jede Arbeit annehmen. Unabhängig von ihren Qualifikationen und Erfahrungen.
•Allgemeine Kürzungen der Taggelder
Unter 25-Jährige sollen neu noch maximal 130 statt 400 Tage unterstützt werden. 25- bis 29-Jährige können noch 260 Taggelder beziehen. Dies betrifft Personen, welche keine Kinder in Obhut haben. Aber auch bei über 30-Jährigen werden die Taggelder gekürzt.
Ich nehme an, dass dein Sohn unter 25 Jahre alt ist und per 01.04.2011 die 130 Taggelder bezogen hat. Somit ist er dann "ausgesteuert" und das Problem mit der Sachbearbeiterin hat sich damit auch erledigt.
Viel Glück!
Soulsister -
liebe soulsister
danke für Deine Antwort!
Ja, mein Sohn ist 20 Jahre alt. Er hat es heute nochmal probieren wollen, hatte jedoch keine Chance auch nur einen Pieps zu sagen. Ihm wurde gleich der ganze Frust und Ärger entgegen geschleudert. Sie hat ihm "auf zürideutsch gesagt, alle Schlötterli angehängt".Nun hat er im Februar nochmals einen Termin bei der SA, er hat jetzt aber absolut keine Lust mehr hinzugehen. Ich habe ihm natürlich klar gemacht, dass dies seitens des RAV Konsequenzen habe. Ich muss dazu sagen, dass die SA bei dem Gespräch, als ich dabei war, klar sagte, dass sie direkt sage, was sie denke, ob es einem passt, oder nicht. Handkehrum scheint sie es jedoch nicht zu ertragen, wenn man sie kritisiert.
-Nun auch die Frage: mein Sohn hat sich auch schon für Stellen in Berufen beworben, die er nicht erlernt hat, bekommt aber mangels Qualifikation nur Absagen, wer soll denn Arbeit anbieten, wenn nicht das RAV?
-Wenn er ausgesteuert ist, wer kommt dann für ihn auf, falls er bis dann noch keinen Job hat?
Liebe Grüsse,
susi -
Liebe Susi
Danke! Gern geschehen!
Ob das RAV nun eine "Regionale Arbeitsvermittlung", oder doch eher eine "Reginale "Arbeitslosenverwaltung" ist, das sei dahin gestellt, da scheiden sich manche "Geister"...
In deinem Fall wäre es am besten, wenn du mit deinem Sohn einen Termin beim zuständigen Sozialamt vereinbarst!
Dort werden euch rechtzeitig die Rechte und Pflichten deines Sohnes erklärt.
Die meisten Kantone arbeiten betr. Sozialleistungen nach den sog. SKOS-Richtlinien.
Ebenso arbeiten die meisten sozialen Dienste der Kantone eng mit den RAV zusammen. Das heisst, dass die meisten Integrationsprojekte der RAV auch den ausgesteuerten Stellnsuchenden offen stehen und vermittelt werden können!
Es wäre sicher wichtig, dass ihr den Sachbearbeitern des Sozialamtes klar erklärt, was auf dem RAV eures Erachtens im Argen liegt, damit ihr evtl. nach dem 01.04. nicht nochmals die selbe RAV-Beraterin zugewiesen bekommt!
Viel Erfolg und liebe Grüsse
Soulsister -
hallo Barbara_Mustermann,
vielen Dank für Ihre Antwort!
mein Sohn konnte es der SA beim RAV wirklich nie recht machen. Heute hat er ihr z.B. gesagt, dass er sich auch für Praktikumsstellen bewerbe, er rechne sich so mehr Chancen aus, eine Stelle zu bekommen, auch für das wurde er wieder zusammengestaucht, was das nun wieder solle! ??
ich weiss auch nicht mehr weiter....
Liebe Grüsse,
susi -
Hallo Susi
Ich kann Barbara nur recht geben. Dein Sohn sollte so schnell wie möglich arbeiten gehen, egal was.
Lücken im Lebenslauf sehen einfach sehr schlecht aus und werden ihn behindern auf seinem künftigen Weg.
Es muss ja überhaupt nicht im KV-Bereich sein. Mich würde es als Arbeitgeber beeindrucken, wenn ich sehen würde, dass dein Sohn in einer schwierigen Lebensphase nun halt eben Hamburger gebraten, geputzt oder am Fliessband gearbeitet hat anstatt "abzuhängen" (denn so wird dies sehr schnell interpretiert).
Er soll jede Arbeit annehmen, die kommt. Man kann auch sehr viel fürs Leben lernen, wenn man in Berufen jobbt, die unter dem Ausbildungsniveau liegen (ich hasse zwar dieses Wort, da ich keine Arbeit als minderwertig betrachte, hoffe aber, dass du verstehst, wie ich es meine).
Viel Erfolg!
Sarina -
Hallo Susi
Ich sehe das auch so wie Barbara M.
Mein Stiefsohn ist im Sommer aus der Lehre gekommen und arbeitet jetzt nicht auf dem angestammten Beruf. Er hatte gar keine Wahl, da er eine eigene Wohnung hat und von der ALK eh nur wenig Geld erhält, da er frisch aus der Lehre ist. -
Liebe Soulsister,
nochmals vielen Dank,
ich darf es Dir kaum sagen, aber mein Sohn hat vor ca. 3 Wochen auf der Sozialbehörde in unserer Gemeinde angerufen und seine berufliche Situation geschildert, da meinte die Dame am Telefon, sie seien nicht zuständig und könne ihm nicht helfen und hat ihn wieder ans RAV zurück verwiesen...( ich sass neben meinem Sohn und habe mitgehört)
Nun wird er halt nochmals mit Nachdruck dort anrufen müssen...
Liebe Grüsse,
susi -
hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten und Tips. Mein Sohn hat in dieser Zeit auch schon an verschiedenen Orten kurzzeitig gearbeitet, dies waren halt befristete Stellen. Er sucht weiter...
Liebe Grüsse,
susi -
Liebe Susi
Ich kann Dir gut nachfühlen. Wer selber nie arbeitslos war, kann sich nicht vorstellen, wie man von den Sachbearbeitern vom RAV behandelt wird. Aber eben, der Name sagt es schon: Sachbearbeiter. Da wird der Mensch zur "Sache".
Mein Sohn war in der gleichen Situation wie Deiner. Zu erst glaubte ich, er übertreibt mit seinen Schilderungen über die Demütigungen und das herunter geputzt werden, bis ich es selbst mit anhören musste. Ich war sprachlos! So geht man mit keinem Menschen um. Nichts war recht. War die Anzahl Bewerbungen genügend, waren sie zu wenig über den Monat verteilt = Einstelltage bei 15 Bewerbungen pro Monat. Es wurde ihm ausdrücklich verboten, sich auf Stellen zu bewerbung wo stand: Französichkenntnisse erwünscht oder von Vorteil. Weil der SB fand, Schulffranzösisch reicht nicht. Dabei stand ja nicht das Französich Bedingung/Voraussetzung ist. Konnte er ein "Beratungstermin" beim RAV nicht wahrnehmen, weil er ganz kurzfristig zum Vorstelungsgespräch aufgeboten wurde = Einstelltage. Ein Vorstellungsgespräch ist aber wichtiger als das RAV! Es ist aber Pflicht, sich 24 Stunden vorher abzumelden. Etc. etc. Es ist unvorstellbar. Kann mir gut vorstellen, dass Dein Sohn beim gleichen RAV ist wie mein Sohn (Badenerstrasse Zürich).
Jenen, die meinen die Jungen sollen einfach arbeiten, egal was muss ich sagen: auch die nehmen einen Lehrabgänger nicht. "Der geht ja sowieso, sobald er etwas anderes findet!" Aber eben, wer nicht arbeitslos ist, kann das nicht wissen und glauben. Im Moment hat er wieder 10 Einstelltage kassiert, weil er am 3. Januar einen RAV-Termin verpasst hat. Aber es war sein erster Arbeitstag an der lange ersehnten Stelle, und er zog es vor, am Arbeitsplatz zu erscheinen statt sich vom "Berater" fertig machen zu lassen. Abmelden konnte er sich nicht. Der gute Mann war in den Ferien
Also Susi, nicht die Hoffnung aufgeben, obwohl es manchmal hoffnungslos scheint.
Ich drücke Euch beiden die Daumen
Silbermond -
In Zürich scheint es etwas rauher zu und her zu gehen wie in anderen Kantonen.
Ich war schon mehrmals arbeitslos und habe mit dem RAV in BL sowie auch mit dem RAV in AG sehr gute Erfahrungen gemacht.
Es wurden mir Sprachkurse bezahlt, das Geld traf immer pünktlich ein, ich wurde gut behandelt.
Dazu muss ich sagen, dass ich natürlich den Forderungen vom RAV und ALK immer nachgekommen bin ohne wenn und aber.
Ich denke viel ist davon abhängig wie koorperativ man ist, und wie offen gegenüber den Forderungen.
Bei unberechtigen Einstelltagen kann man sich wehren. -
@Silbermond, @ tarzan,
vielen Dank für Eure feedbacks! Ich bin "froh", dass mein Sohn nicht der Einzige ist, dem es so wiederfährt.Sonst müsste ich ja annehmen, dass e r etwas falsch macht. Er hat sich gestern nicht so schnell von diesem Erlebnis erholt, so wütend und frustriert habe ich ihn lange nicht mehr erlebt.
Silbermond: Mein Sohn ist nicht im RAV an der Badenerstrasse in Zürich, aber die Schilderungen über die SA kommen mir sehr bekannt vor. Da wirft sie z.B. meinem Sohn vor, er wisse nicht was er wolle, sie selber sagt aber auch heute "hü"und morgen "hott".
Mein Sohn hat gestern feststellen müssen, dass man als Arbeitsloser der Looser ist und auch so behandelt wird, das ist nicht schön. Ich frage mich nur, wieso man offenbar schutzlos den Launen und der Willkür der Sachbearbeiter ausgeliefert ist.Aber wir geben nicht auf!
Liebe Grüsse,
susi -
Liebe Susi
Das ist im Moment Deine grösste Aufgabe: Sohnemann motivieren und nicht zulassen, dass er sich als Looser fühlt. Nichts ist schlimmer, als wenn er dann doch mal zum Vorstellungsgespräch geladen wird, und rüber kommt wie ein Vogel mit gebrochenen Flügeln. Also Mut machen, Mut machen und nochmals Mut machen. Das ist kräftezehrend aber ich habe mich immer damit getröstet, dass unser Sohnemann nun 1:1 Frustrationstoleranz trainieren kann/muss. Etwas, dass ihm im späteren (Berufs)leben immer nützen wird. Das Leben ist kein Ponyhof und heute ist er wohl zufriedener und auch dankbarer für den Job, als er es sonst gewesen wäre.
Denke fest an Euch beide
Gruss
Silbermond