Baum- und Buschtriebe abtöten

Übersicht der Foren

Zur Liste der Foren gelangen Sie hier: Foren

Möchten Sie einen neuen Beitrag erstellen, wählen Sie bitte ein Forum aus der Foren-Liste und klicken sie auf die Schaltfläche "Neues Thema" oben auf der rechten Seite.

  • Hallo,

    wer kann mir helfen, meinen Garten frei von Erlen- und Haselnusstrieben zu bekommen? Ausreissen geht nur, solange ich sie jung genug erwische, nachher ist alles auch sehr tiefe Abschneiden für die Katz, die Wurzeln werden nur noch stärker und treiben in der Nähe wieder aus. Langsam beschädigen sie auch den Parkplatz (Pflastersteine). Wegen anderer Gebüsche und alter Bepflanzung kann ich sie auch nicht grossräumig ausgraben, da ich sonst das Wurzelwerk anderer schöner Sträuche beschädigen würde.

    Abflammen, kochendes Wasser hilft alles nichts. Gift traue ich mich nicht sehr, ich möchte nur bestimmte Triebe weghaben und nicht alle Büsche.

    Und wie gesagt, es sind meine eigenen, die von einer Naturgrenze zum Nachbar kommen. Der Nachbar hat dasselbe Problem, es geht hier aber nicht um Nachbarstreitigkeiten, denn die Naturgrenze wollen wir beide behalten, weil sie auch ein schöner, natürlicher Sichtschutz ist, aber müssen unsere Gärten deshalb zur Wildnis werden?

    Weiss jemand Rat?

    Viele Grüsse, Franzi

  • Hallo Franzi...

    Ich empfehle dir die austreibenden Triebe immer wieder zurück zu schneiden... das erfordert natürlich Geduld... die Kraft der Wurzeln kommt aus den Blättern... nimmst du diese Kraftquelle weg lassen irgendwann auch die Wurzeln nach... Jetzt im Herbst, bevor die Reserven im Holz eingelagert werden, ist schon mal ein guter erster Zeitpunkt dafür...

  • Hallo Salix,

    das mache ich schon seit Jahren erfolglos...Ich schneide die Triebe soweit unten wie nur möglich ab, aber die Wurzeln werden nur dicker davon. Ein paar davon sind jetzt schon so dick geworden, dass sich Parkplatz die Plättli hoch heben... Ich kann doch unmöglich den ganzen Parkplatz aufgraben, um die Wurzeln da rauszuholen...

    Ich denke langsam wirklich an Gift, aber welches?

    VG, Franzi

  • Da scheint es sich um ein unterirdisches Wurzelsystem zu handeln in welchem sich die Pflanzen gegenseitig versorgen... das Internet ist älter als wir denken... darum wäre ich mit dem Einsatz von Giften vorsichtig... Vielleicht kann man ja die Hecke, jährlich in kleinen Etappen, mal ganz zurückschneiden... Die Haseln schliessen diese Lücken wieder sehr schnell...

  • Hallo Franzi

    Vielleicht schon zu späht aber besser jetzt als nie.

    Wir bringen die Haselnussträucher mit geschnittenem Grass weg ;)

    Wir haben grosse Haselnusssträucher auf dem ganzen Grundstück verteilt. Und da kommt es mal vor das man sich von einem trennen will. Wir schneiden dazu den Haselnuss im Sommer bis auf den Boden zurück und werfen einen Haufen geschnittenes Grass und andere Pflanzenmaterialien drauf und lassen es verrotten. Haselnuss verträgt das feuchte und heisse im innern nicht und wird daran eingehen. Musst du vielleicht im früh Sommer wiederholen, funktioniert aber prächtig und vollkommen ökologisch. Auch die Wiese, wen du Blumen usw gerne hast, profitiert von solchen neu geschaffenen stellen und es wertet den Boden auf.

    Bei grossen Haselnusssträuchern treiben Sie gerne nochmals aus nach ca 4 wochen... dann einfach von hand die frisch gesprossenen Triebe abzwicken und ihnen wie schon bereits vor mir erwähnt, die Kraftzufuhr zu stoppen.

    Gruss

    Fuxen

  • Hallo Fuxen, herzlichen Dank für deinen Tipp!

    Ich werde ihn mir fürs Frühjahr merken!

    Funktioniert das auch mit Erlentrieben? Die sind eigentlich das grössere Problem bei uns, alles Abschneiden hilft nicht, im Gegenteil, die Wurzeln verstärken sich dadurch offenbar und bilden noch mehr Triebe aus. Auf Anraten mehrerer Gärtner bin ich nun doch auf ein Gift gestossen. Ist allerdings auch vorzugsweise in der Wachstumsphase anzuwenden, also auch erst im Frühjahr. Es wird auf die Schnittstelle der abgeschnittenen Triebe aufgepinselt und tötet somit den Trieb bis in die Wurzel ab, ohne die Umgebung anzugreifen.

    Vielleicht bekomme ich damit den Parkplatz wieder platt, ohne alles aufreissen zu müssen.

    VG, Franzi

  • Hallo Franzi

    Versuchs doch einfach mal auch bei den Erlentrieben. Selten haben Pflanzen gerne wen es rundherum überall am Faulen ist. könntest auch mit der Erle erfolg haben. Da ich gerade Parkplatz gelesen habe, sag doch einfach dem Häcksler das nächste mal solle er die Holzschnippsel gleich dort lassen und dann wirfst du diese drüber... ersparrt dir eventuell arbeit :)

    Wen du zum gift greifst, dann bitte aber ganz sachte. Auch die Methode mit dem Pinseln bin ich kein Fan von. Versuch bei den Grossen es direkt zu inizieren. Ich mache das so, das ich ein Loch in den abgeschnittenen Wurzelstock bohre, ca 3-5 cm tiefe und sicher 5mm breit. anschliessend träufle ich dort das gift ins loch und verschliesse es mit einem Zweigstuck passgenau. Du hast den Vorteil, das gift ist wirklich nur in der Pflanze und in der Pflanze in der du es willst. beim Pinseln im Frühjahr kann es je nach druck im Stamm das gift einfach wegspühlen. Auch vor regen bist du nicht sicher. ein gift bei einer pflanze wirkt nicht in minuten, da brauchst du je nach gift ein bisschen geduld.

    Je nachaufwand und Menge der zu roddenden Bäumchen, Sträucher geht das natürlich nicht. Gift benutze ich so oder so auschliesslich bei den Sommerfliedern. Und garantie das es mit gift dann auch funktioniert, hast du nicht, wie ich schon etliche mache feststellen konnte.

    Wie gross und dick sind eigentlich deine Erlen?

    Gruss

    Fuxen

  • Hallo Fuxen,

    die Erlentriebe, um die es geht, sind mittlerweile ca. fingerdick, ich habe aber auch 3 Triebe, die haben inzwischen einen Durchmesser von 5-10 cm, sind also schon fast kleine Bäume. Die Triebe sind ja aber nur das Zeichen dafür, dass unterirdisch die Wurzel immer stärker wird und wenn ich grabe, hat es z.T. ebenso dicke Wurzeln.

    Mitsamt den Wurzeln ausreissen gelingt nur, wenn man neue Triebe noch ganz jung entdeckt, sobald sie ca. 1 Jahr alt sind, ist es aussichtslos. Ich entdecke dann in der Umgebung immer mehr Jungtriebe, die ich nur abreissen kann, aber die unterirdische Wurzel kümmert das nicht, im Gegenteil, sie wird nur stärker und bildet nach allen anderen möglichen Seiten wieder Triebe aus.

    >sag doch einfach dem Häcksler das nächste mal solle er die Holzschnippsel gleich dort lassen und dann wirfst du diese drüber... ersparrt dir eventuell >arbeit icon_smile.gif

    Leider müssen wir die Äste an den Strassenanfang bringen, der Häcksler kommt nicht bis ans Haus.....;)

    Der Tipp mit dem Loch im Stamm statt Pinseln ist gut und auch logisch! Ganz herzlichen Dank! Ich werde es nächstes Frühjahr ausprobieren!

    Ich bin auch kein Fan von Gift, aber ich habe zumindest bei den grossen Trieben da offenbar keine andere Möglichkeit, die auszuschalten. Einer der grossen Triebe droht, den Geräteschuppen zu beschädigen, die anderen beiden heben mit den Wurzeln die Platten am Parkplatz hoch, so dass das es wirklich eine Stolperfalle wird und wir dagegen halt etwas unternehmen müssen.

    Ich werde mir deine Tipps auf jeden Fall fürs Frühjahr aufheben und dann ausprobieren! Herzlichen Dank !

    VG, Franzi

  • Hallo Franzi

    Bei den Dickeren Erlentrieben kannst du es auch mit ringeln versuchen. Dazu musst du aber einiges an Geduld haben. Ich werde so aber Rubinien los welche sonst auch mit Gift nur schwer zu erledigen sind.

    Beim Ringeln nimmst du ein Messer und schneidest ganz unten am Stamm die Rinde in längsschnitte durch so das die Rinde unterbrochen ist. Nur auf der Sonnenseite lässt du ca 1 cm breiten Streiffen von der Rinde zusammen. Der rest bis auf das holz hinhunter einschneiden so das die Energiezufuhr unterbrochen ist. Mach das beim Grössten austrieb aus dem Stock die anderen schneidest du weg.

    Die Idee dahinter ist folgende: du enziehst dem Baum energie und verlezt ihn zimlich heftig. Durch die kleine Verbindung geht die gesamte energie in den Schutz des Baumes und neuer Triebe. Da aber die Rinde nicht mehr die volle Leistung bringen wird, wird der Baum immer "gestresster" bis irgendwann seine Energie versagt. Bei den Wurzeln wird er so nicht weiterwachsen da er jetzt die Gesamte Energie in den Trieb investiert der aber kaum noch eine Chance haben sollte. Das Problem beim Schneiden, Schneiden fördert bei den Meisten Pflanzen den direkten Wachstum. Bei Ringeln wird die Pflanze aber verlezt, und nicht geschnitten. Kannst dies bei denem Grössten auch jetzt noch machen. Würde aber bis in den Frühling warten und sobald der Saft in die Pflanze zu drücken beginnt, das ringeln bei den Grössten Trieben vornehmen. Je mehre Triebe du ringelst, je mehr energie wird verbraucht und die Treibe mit aller not am Leben zu erhalten.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ringelung

    Sonst, naja, wirst du wohl um Gift nicht mehr wirklich herumkommen. Hoffe jedoch das es nicht so weit kommen muss.

    Gruss

    Fuxen

  • Hallo Fuxen,

    Super! Ganz herzlichen Dank! Diese Methode kannte ich bisher nicht, werde es aber ausprobieren! Ich habe auch diverse ca. fingerdicke Erlentriebe, die einmal mitten in einem schönen, runden Lorbeerbusch, ein anderer in einem Rosenbusch stehen und noch einer steht mitten in einem Hibiskus. Und die möchte ich eigentlich nicht riskieren. Um Gift werde ich bei einigen grösseren Erlentrieben aber wohl nicht herumkommen, der grösste, der eigentlich schon fast ein Baum ist, steht hinter dem Geräteschuppen und dort hat der Stamm eigentlich nie Sonne. Aber jetzt habe ich doch eine Auswahl, wie ich gezielt gegen diese Pest vorgehen kann, ohne den ganzen Garten zu verseuchen! Normalerweise vermeide ich Gift im Garten, wir wohnen sehr ländlich und haben rund ums Haus viele Tiere, Igel, Dachse, Füchse etc. Aber die Erlentriebe entwickeln sich mittlerweile dermassen zur Pest, dass ich was unternehmen muss, bevor sie richtig Schaden anrichten.

    Ganz herzlichen Dank nochmal!

    VG, Franzi

  • Sunshine21


    Natürlich ist ein Gift immer das letzte Mittel. Oder auch keines.


    Doch was macht man wenn eine Species überhand nimmt? Einfach zuschauen... sind ja nur Triebe?


    Ich kenne mich mit Erle und Hasel nicht so gut aus. Aber ich weiss aus Erfahrung, dass dass Eindämmen von "Invader Species" sehr aufwändig werden kann. Jedenfalls mit einer biologischen Bekämpfung.


    Gift lehne ich grundsätzlich auch ab. In ganz wenigen Fällen und mit sehr gezielter Anwendung dann vielleicht doch auch mal.


    Doch dann kommt es auch noch sehr darauf an, was für ein Gift. Und wie genau man es anwendet.

  • @Peter_69


    Das habe ich auch schon gehört. Aber in meiner Wahlheimat kann man Kupfernägel nicht im Baumarkt kaufen. Auch in der Schweiz wüsste ich nicht, wo man die her bekommt.

  • peter_69


    In meiner Wahlheimat haben wir fast keine Probleme mit Bäumen, welche sich über Wurzeltriebe ausbereiten (vermehren). Das passiert hauptsächlich über die "Versamung". Und die Tiere spielen dabei eine grosse Rolle. Insbesondere Ziegen fressen gerne die "Samen", weil die Hülsen nährstoffreich sind. Die eigentlichen Samen können sie aber nicht verdauen. Sie werden wieder ausgeschieden. Beim Verdauungsvorgang werden sie aber durch den biochemischen Vorgang erst recht keimfähig.


    Das funktioniert offenbar sowohl bei Unerwünschten, wie auch bei erwünschten Baumarten und Sträuchern.


    Unerwünschte Baumarten haben wir bei uns praktisch keine. Bei uns sind bestimmte Sträucher ein Problem. Diese haben ein weit verzweigtes Wurzelnetz und entziehen in ariden Gebieten der Umgebung das spärlich vorhandene Wasser. Und dann wächst in der näheren Umgebung des Busches kein Gras mehr. Das ist in der Grassavanne eine ökologische Katastrophe.


    Aus mehreren Gründen.