Liebes Forum,
Ich bin auf der suche nach Rat. Im jahr 2001 habe ich erfolgreich gegen ein Non Hodgkin Tumor (Lymphdrüsenkrebs) mit Chemo und Bestrahlung gekämpft.
Letztes Jahr im Oktober hatte ich urplötzlich schwere Atemnot und starke Brustschmerzen und wurde Notfallmässig ins Krankenhaus eingeliefert. Dort erhielt ich die schlimme Diagnose "Dilatative kardiomiopatie" eine schwere Herzerkrankung. Unheilbar. Ich hatte Wasser im herzen und Lunge und war 3 Wochen im Krankenhaus, danach 2 Monate in einer Herz Reha. Mein damaliger Onkologe (heute ein professor in onkoligie) ist der Meinung dass mein Herz durch die damalige Chemo schwer geschädigt wurde. Dieser meinung ist auch mein Kardiologe.
Ich musste mich einer Herzkatheter Untersuchung stellen und dabei wurde mir die linke Arterie Cardialis (linker arm) so stark zerstört dass kein Blut mehr hindurchfliessen konnte. Das passiert von 500 Katheter Punktionen etwa 2mal. Ich hatte eben pech. ich wurde von einem Cardiologie Professor operiert und bin sicher dass er NICHT gepfuscht hat. Ich mach ihm keine vorwürfe. Nun besteht der verdacht dass bei dieser Operation offenbar ein mini Blutgerinsel entstand und ich einen Mini Stroke wärend der OP hatte. Ich hatte auf jedenfalls 1 Woche nach der Punktion schwere Lähmungserscheinungen linksseitig schwerpunktmässig aber in der Hand. Diese Lähmungserscheinungen habe ich heute noch und das schränkt mich massiv ein.
Nun ist es so dass ich aufgrund dieser Herzerkrankung im November IV beantragt habe und heute habe ich ein Schreiben bekommen dass Abklärungen ergeben hätten dass ich zu 50% eine "angepasste Tätigkeit" ausüben könne. Ich empfinde dies als eine Ohrfeige mitten ins Gesicht. Durch meine Herzerkrankung kann die kleinste Anstrengung für mich zur Tortur werden. Dazu kommt meine Lähmung und da ich 10!! verschiedene Medikamente Täglich zu mir nehmen muss ist meine konzentration auch sehr eingeschränkt.
Nun schreibt man:
Stimmen Sie der medizinischen Einschätzung, dass Ihnen eine angepasste Tätigkeit zu 50% zumutbar ist, zu?
Haben Sie konkrete berufliche Vorstellungen? Wenn ja, welche?
Haben Sie beireits Kontakte zu möglichen Arbeitgebern? Wenn ja, welche?
In welchen Arbeitsbereichen könnten Sie sich Ihren zukünftigen Arbeitsplatz vorstellen?
Wir bitten Sie, uns die Fragen umgehend zu beantworten (werde ich hier unter druck gesetzt) ?
Also ich bin weiss Gott kein Fauler Typ, hab mein Leben lang gearbeitet.
Ich bin 47 jährig, habe schlechte Schulbildung (Oberstufe / Sonderschule) und keinen Lehrabschluss.
Wie soll ich mit solchen voraussetzungen auch nach einer wiedereingliederung eine 50% Stelle bekommen?
Aber eigentlich geht es nicht darum, sondern darum dass ich auch keine 50% Arbeiten kann. Nicht weil ich es nicht will. Wollen täte ich sogar 100% aber meine Gesundheitliche Verfassung erlaubt mir ja nicht einmal 20% ohne dass ich beinahe zusammenklappe vor Erschöpfung!
Wie geht es weiter?
Bedeutet eine Wiedereingliederung dass die IV mir hilft eine 50% wiedereingliederungs ins Arbeitsleben zu erreichen und die anderen 50% bekomme ich IV Rente? Oder wie darf ich das verstehen? Oder heisst das, dass ich eine 50% wiedereingliederung bezahlt bekomme anstelle einer 50% Rente und die anderen 50% muss ich selber schauen wo ich bleibe? (Das heisst keine IV Rente und somit auch keine EL?)
Lieben Dank für eure Hilfe
Der Wetziker
Krebs und Herzinsuffizienz und Lähmung / 50% IV?
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Nun ist es so dass ich aufgrund dieser Herzerkrankung im November IV beantragt habe und heute habe ich ein Schreiben bekommen dass Abklärungen ergeben hätten dass ich zu 50% eine "angepasste Tätigkeit" ausüben könne. Ich empfinde dies als eine Ohrfeige mitten ins Gesicht. Durch meine Herzerkrankung kann die kleinste Anstrengung für mich zur Tortur werden. Dazu kommt meine Lähmung und da ich 10!! verschiedene Medikamente Täglich zu mir nehmen muss ist meine konzentration auch sehr eingeschränkt.
Nun schreibt man:
Stimmen Sie der medizinischen Einschätzung, dass Ihnen eine angepasste Tätigkeit zu 50% zumutbar ist, zu?
Haben Sie konkrete berufliche Vorstellungen? Wenn ja, welche?
Haben Sie beireits Kontakte zu möglichen Arbeitgebern? Wenn ja, welche?
In welchen Arbeitsbereichen könnten Sie sich Ihren zukünftigen Arbeitsplatz vorstellen?
Wir bitten Sie, uns die Fragen umgehend zu beantworten (werde ich hier unter druck gesetzt) ?
Sie werden hier nicht unter Druck gesetzt. Es wird Ihnen die Möglichkeit gegeben eine Stellungnahme abzugeben und ihrer gesetzlichen Pflicht nachzukommen bei der Abklärung des Sachverhalts mitzuwirken.
Seien Sie froh, dass man sich an das Gesetz hält und Ihnen die Möglichkeit gibt Stellung zu nehmen (Ihnen das sogenannte "rechtliche Gehör" gewährt), bevor eine Entscheidung gefällt wird.
Also ich bin weiss Gott kein Fauler Typ, hab mein Leben lang gearbeitet.
Ich bin 47 jährig, habe schlechte Schulbildung (Oberstufe / Sonderschule) und keinen Lehrabschluss.
Wie soll ich mit solchen voraussetzungen auch nach einer wiedereingliederung eine 50% Stelle bekommen?
Was beabsichtigen Sie mit dieser Frage? Erwarten Sie, dass Ihnen jemand diese Frage beantworten kann?
Aber eigentlich geht es nicht darum, sondern darum dass ich auch keine 50% Arbeiten kann. Nicht weil ich es nicht will. Wollen täte ich sogar 100% aber meine Gesundheitliche Verfassung erlaubt mir ja nicht einmal 20% ohne dass ich beinahe zusammenklappe vor Erschöpfung!
Na dann sagen Sie dies eben der IV in einer schriftlichen Stellungnahme. Allerdings wird Ihre subjektive Meinung als medizinischer Laie nicht reichen.
Verlangen Sie eine Akteneinsicht gemäss Artikel 47 ATSG. Schauen Sie nach, was in den Akten drinnen steht, welche 50%-Tätigkeit in welchen Bereichen an ihre gesundheitlichen Beschwerden (Leiden) angepasst wären. Dann zeigen Sie die medizinischen Akten ihren behandelnden Ärzten oder sonst Ärzten Ihres Vertrauens uns ersuchen diese schriftlich und nachvollziehbar Stellung zu nehmen warum diese der Meinung sind, dass es Ihnen NICHT möglich wäre diese Arten von 50%-Tätigkeiten auszuüben. Ihre Ärzte sollten auch Stellung nehmen, ob bei der Untersuchung durch die anderen Ärzte Untersuchungsmassnahmen nicht oder mangelhaft durchgeführt wurden.
Wie geht es weiter?
Bedeutet eine Wiedereingliederung dass die IV mir hilft eine 50% wiedereingliederungs ins Arbeitsleben zu erreichen und die anderen 50% bekomme ich IV Rente? Oder wie darf ich das verstehen? Oder heisst das, dass ich eine 50% wiedereingliederung bezahlt bekomme anstelle einer 50% Rente und die anderen 50% muss ich selber schauen wo ich bleibe? (Das heisst keine IV Rente und somit auch keine EL?)
Steht auf dem Schreiben "Vorbescheid" oder "Verfügung" und "Entwurf"? Wenn Ihnen irgendein Berufsberater irgendwelche Tipps gibt, wird Ihnen das nicht viel helfen. Solange Sie kein Schreiben mit "Vorbescheid" oder "Verfügung" erhalten, haben Sie noch keine Aussicht auf Taggelder der IV.
Die Voraussetzung um Ergänzungsleistungen zur IV zu erhalten ist eine (Teil-)Rente der IV oder ein auf mindestens sechs Monate zugesprochenes Taggelder der IV. Wenn das Taggelder der IV für eine kürzere Frist zugesprochen, aber dann auf insgesamt mindestens sechs Monate verlängert wird, können Sie rückwirkend auf den Beginn des Taggelds einen Anspruch auf Ergänzungsleistungen geltend machen. Wenn Ihr Invaliditätsgrad unter 70 Prozent beträgt (sie also kein ganze IV-Rente, sondern nur eine Teilrente erhalten), müssen Sie mit mindestens 10 bis 12 erfolglosen Bewerbungen auf Stellenanzeigen pro Monat nachweisen, dass Sie im Rahmen der verbliebenen Arbeitsfähigkeit keine Stelle finden, damit die Höhe der Ergänzungsleistungen nicht gekürzt wird.
Ohne den genauen Wortlaut des Schreibens zu kenn und zu wissen, welche Schreiben Sie vorher von der IV erhalten haben, ist es schwer zu beurteilen, was der aktuelle Stand ist.