Wäre froh um Anregungen von Erwachsenen mit ADHS, wie sie die Jugendjahre gut um die Runden gebracht haben. Ich weiss im Moment einfach nicht,wie fest ich meinen Sohn unterstützen soll. Er vergisst Termine, ist immer nur unterwegs, Genussmittel sind ihm auch alles andere als fremd,schläft nur einige wenige Stunden,da er jede freie Minute mit den Kollegen zusammen ist.Lernen ist ihm ein fremdwort. Er scheint nichts zu lernen. Er kann x-mal denselben Fehler machen mit Konsequenzen und gleich darauf macht er wieder dasselbe. Er ist nun im 2. Lehrjahr und hat zum Glück den richtigen Beruf gefunden,wo er sich kreativ betätigen kann. Ich liebe meinen Sohn über alles und möchte darum,dass er im Leben selbstständig bestehen kann. Leider passen seine Eigenschaften nicht in die heutige Welt,wo man immer organisiert sein muss. Ich möchte ihm gerne helfen und gleichzeitig möchte ich ihm auch nicht alles abnehmen, dass er selbständig wird. Er nervt sich,wenn ich ihn an Dinge erinnere und gleichzeitig ist er auch wieder froh drum. Kann mir jemand mit ADHS erzählen,wie er sich fühlt und wie er den Alltag in unserer hektischen Welt besteht und was er sich von seinen Eltern in Jugenjahren gewünscht hätte?
Mein Sohn - 18jährig - mit ADHS - in der Lehre
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Ihr Sohn ist erwachsen. Ich glaube Sie müssen Ihn gehen lassen. Sicher ist es schwieriger mit einem behinderten Kind. Aber sind Sie froh, dass er eine Lehrstelle gefunden hat.
Jedes Kind in diesem Alter hat es nicht gerne wenn die Eltern zu fest klammern.
Sie können nicht ewig die Kohlen aus dem Feuer nehmen für die Kinder. Sie müssen selbst schwimmen lernen.
Mir hat einmal eine Mutter von einem geistig behinderten Sohn gesagt, dass ihr Sohn nach Paris gefahren sei mit dem Zug. Ich fand das damals recht mutig (vom Sohn und aber auch von der Mutter).
Alle Eltern müssen lernen los zu lassen. Ich war auch eine "Gluggere". Aber heute bin ich froh, dass beide Kinder ihren Weg gefunden haben.
Jede Mutter will nur das Beste für sein Kind.
Unser Sohn ging mit 15 nach Zürich in die Schnupperlehre. Er war stolz, dass er eine volle Woche mit Bus, Zug und Tram zurecht kam.
Später fragte mich dann eine andere Mutter, ob ich nicht hinter her gefahren sei. Sicher war ich froh, wenn er am Abend wohlbehalten wieder im Aargau ankam. Aber er wollte nach Zürich um eine Lehre zu machen. Also musste er es ausprobieren.
In der Lehre ging er natürlich dann auch nach Zürich in den Ausgang.
Natürlich ging ich manchmal schauen ob die Schuhe im Gang stehen - d.h. ob er nach Hause gekommen ist.
Nur aus Fehlern lernen die jungen Menschen sich in der heutigen Welt zurecht zu finden.
Ich wünsche Ihnen mit Ihrem Sohn alles Gute. Sie haben ein besonderes Kind!
Alle Kinder ob normal oder behindert sind besondere Kinder. -
Er vergisst Termine, ist immer nur unterwegs, Genussmittel sind ihm auch alles andere als fremd,schläft nur einige wenige Stunden,da er jede freie Minute mit den Kollegen zusammen ist.Lernen ist ihm ein fremdwort.
Das tönt aber nicht nach ADHS, sondern eher nach Spätpubertät und erinnert mich genau an meine eigene Jugend. Wir hingen damals in den sechzigern auch überall herum und Hausaufgaben waren uns ein Graus.
Ich kann Sie aber beruhigen: Aus allen meinen Kollegen und mir ist später doch etwas Rechtes geworden.
und @ Perrine: Zeichen für eine Behinderung ist dieses Verhalten schon gar nicht! Das ist der ganz normale jugendliche Wahnsinn!
Heutzutage wird leider schon die kleinste Abweichung von der Norm gleich als Behinderung bezeichnet und ADHS gleich als geistige Behinderung zu apostrophieren ist doch schn etwas starker Tobak.
Gruss
Rolf. -
perrine,
in der Tat sind ADHS - Menschen besondere Menschen, aber behindert sind sie deswegen noch lange nicht. Es lohnt sich, sich darüber zu informieren.
@ Rolf, stimmt, so verhalten sich praktisch alle in der Pubertät. leider haben es ADHS Kinder in der Pubertät oft besonders schwer weil alles irgendwie intensiver ist.
@mouse...ich kann Dich so gut verstehen! Mein Sohn ist auch gerade in derselben Phase.... Halte durch, verteidige die Grenzen gut... es wird besser werden! Es ist sehr wichtig, dass er jetzt in der Pubertätszeit die Grenzen trotzdem noch hat, die diese Kids ja so sehr brauchen! Und eben..."in diesem Alter sind alle Eltern schwierig"
Ich kenne sogar einen Geschäftsmann mit ADHS!
Alles Liebe Arielle -
Hier habe ich noch einen Link zu einem Forum wo Du Dich ein bisschen umschauen kannst. Es ist sehr interessant, ich habe dort schon viel gute Beiträge gefunden.
http://adhs-chaoten.net/ -
Vielen Dank für Eure Meldungen! Die Internetseite ist wirklich noch interessant und ich hab sie auch mal meinem Sohn gegeben. Im Moment wird er sich wohl kaum Zeit nehmen, die durchzustöbern, aber villeicht zu einem späteren Zeitpunkt mal.
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es gibt auch ein Schweizer-ADHS-Forum zum Thema:
http://www.adhs-forum
karhu: ADHS äussert sich sich nicht nur in gemeinsamen Pubertätsschwierigkeiten, die alle Kinder mehr oder weniger haben, sondern in wirklichen Anpassungs- und Lernproblemen.
Diese Probleme gehen hier aber weit über das "normale" Mass hinaus, was man landläufig als "Pubertätsprobleme bezeichnet und nicht zu vergessen ist, dass es bestimmte Richtlinien dafür gibt, ab wann man von einer ADS oder ADHS reden sollte oder nicht.
Und niemand würde ADS oder ADHS mit einer geistigen Behinderung gleichsetzen, es ist mir völlig schleierhaft, wie du zu dieser Einschätzung kommst!
Wenn mouse 73 von einem Sohn mit ADHS schreibt, wird sie also wohl ihre Gründe haben, und ich denke, dass der Sohn also auch die fachärztliche Diagnose hat.
Wer hier hat also das Recht dazu, solch eine Diagnose anzuzweifeln? Oder bist du Fachmann und Spezialist?
@mouse:
ADHS-Kinder in der Pubertät sind oft so was wie ein Super-Gau für die Eltern:
Sie wollen sich ausprobieren, sich selbst finden, stehen sich aber selbst oft im Wege, dazu haben sie die grösste Mühe mit Strukturen, obwohl genau das ihnen helfen würde.
Für Eltern ist dies meist eine lange Zeit der Balance, Strukturen vorgeben, bei der Organisation helfen, aber nicht zu viel, da der
junge Mensch dies schnell als Beschränkung bei seinen Bemühungen, sich trotzt allem freizustrampeln, empfinden könnte.
Da dein Sohn da momentan vielleicht kein grosses Interesse daran hat, sich diverse Internetseiten anzuschauen und um Hilfe zu fragen, finde ich es normal, dass du um Hilfe fragst und du biust deshalb für mich auch keine "Gluggenmutter", die ihr Kind nicht loslassen kann.
Wir Eltern müsssen hier versuchen, möglichst unsichtbare Stützen zu geben in Form von Strukturhilfen, Organisationshilfen etc. Nicht aufdringlich und deren Einhaltung fordernd, sondern als mögliche Hilfe anbietend.
ADS/ADHS-Pubertierende haben es in der Pubertät wesentlich schwerer als "normale" Jugendliche, sie müssen stärker mit Struktur- und Organisationsproblemen kämpfen, häufig kommen auch noch diverse Lernprobleme hinzu.
Grade Jugendliche neigen auch oft dazu, das Problem an sich zu negieren, weil das Problem mit der normalen Ablösung vom Elternhaus korreliert.
Auch hier erfordert es wieder Fingerspitzengefühl von uns Eltern, da begleitend und unterstützend zur Seite zu stehen.
Ich denke, du hast schon dieses Fingerspitzengefühl, die praktischen Tipps, die dir noch fehlen, findest du in den vorgeschlagenen Links, und wenn nicht, kannst du dort nachfragen.
Lieben Gruss, Franzi -
@Rolf:[...]
Und niemand würde ADS oder ADHS mit einer geistigen Behinderung gleichsetzen, es ist mir völlig schleierhaft, wie du zu dieser Einschätzung kommst!
Ich habe geschrieben:
(Zitat)
und @ Perrine: Zeichen für eine Behinderung ist dieses Verhalten schon gar nicht! Das ist der ganz normale jugendliche Wahnsinn!
Heutzutage wird leider schon die kleinste Abweichung von der Norm gleich als Behinderung bezeichnet und ADHS gleich als geistige Behinderung zu apostrophieren ist doch schon etwas starker Tobak.
(Zitat Ende)
Also genau das Gegenteil von dem, was Sie mir hier unterstellen.
Wer lesen kann, hat mehr vom Leben und wer vor dem Schreiben das Gehirn einschaltet hat noch etwas mehr davon!
Trotzdem einen schönen Abend noch.
Gruss
Rolf. -
Sorry Rolf,
du bist offenbar immer fehlerlos? Glückwunsch!
VG, Franzi -
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Oh, schon wieder was falsch gemacht
Das war eine Frage und kein Vorwurf! Und mein Glückwunsch war ehrlich gemeint, denn es gibt solche Leute tatsächlich, die bei verschiedenen Antworten den Überblick behalten, und habe wirklich Respekt davor!
karhu: ich war beide Male sehr in Eile, da kommt es leider manchmal vor, dass ich irgendwas missverstehe oder falsche Rückschlüsse ziehe.
Es war auch nicht meine Absicht, deine Antwort als schlecht darzustellen, die persönlichen Kriegereien, die man hier manchmal liest, sind definitiv nicht mein Ding!
Ich hab einfach zu schnell gelesen, falsche Rückschlüsse gemacht und mich auch noch zu schnell versucht, mich dafür zu entschuldigen, was offenbar auch schief gegangen ist
Ich hoffe, du kannst nun diese entschuldigung hier annehmen und die Sache ist damit erledigt.
VG, Franzi -
@ franzi
Entschuldigung akzeptiert. Ich habe da keine Probleme mit faulen Sprüchen, das Gegenüber muss halt einfach damit rechnen, dass von mir auch ein fauler Spruch rüber kommt.
Ansonsten werden in diesen Foren vielfach die Themen viel zu ernst genommen. Man muss sich halt immer bewusst sein, dass hier Laien schreiben und meistens keine Fachleute und dann die Postings entsprechend gewichten.
Fall erledigt für mich.
Liebe Grüsse an alle
Rolf. -
@ perrine: ADHS: ist doch keine geistige Behinderung!!!!!!
Sowieso wird es viel zu oft fehldiagnostiziert und die Betroffenen werden oft schon in jungem Kindesalter betäubt, weil die Eltern denken, ein aktives Kind hätte diese Störung. Die beschriebene Situation erscheint in der Tat eher wie ein normaler junger Erwachsener. Wer hat mit 18 schon Lust zu lernen und in der Zeit nicht die ersten Mengen Alkohol getrunken? Und da er einen kreativen Job hat, ist doch das auch wichtiger als das stumpfe Lernen.
also wirklich, bevor man zu einem Urteil kommt, sollte man sich informieren.