Hallo zäme
Dieses Thema beschäftigt mich, meine Frau und mein Sohn seit ein paar Monaten. Es geht darum, dass meine Frau und ich vermuten, dass unser Sohn Drogen konsumiert und Zigaretten raucht. Wir sind strikte gegen Drogen und Zigaretten und das konnten wir den anderen Kindern vermitteln, wieso wir strikt dagegen sind. Nur beim jüngsten Sohn vermuten wir ganz stark, dass er am Wochenende und teilweise auch unter der Woche Drogen konsumiert. Die Vermutung wird bei uns bestärkt, dass Abends sein Atem ganz frisch nach Mundspülung oder Kaugummi riecht oder dass er ganz euphorisch und völlig aufgedreht nach Hause kam und Stunden später nicht schlafen konnte.
Wir haben noch weitere Anzeichen, die auf Drogen und Zigaretten hinweisen. Alle Anzeichen sind aber nur Vermutungen und nicht handfest (Pupillen scheinen manchmal verkleinert und manchmal ganz i. O.). Selbstverständlich haben wir mehrmals mit unseren Sohn darüber gesprochen: Er verneint stets oder weist uns ab, dass wir spinnen. Zu einer Drogenberatungsstelle will er auch nicht mitkommen, denn er habe ja nichts mit Drogen zu tun. Wir spinnen jedoch nicht, sondern machen uns Sorgen über seine Gesundheit und Zukunft.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit seinen Kindern gemacht? Was gäbe es für Möglichkeiten, dem Konsum auf der Schliche zu kommen?
Grüsse
Sebi
Ungewiss, ob mein Sohn "süchtelet"
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nein, ähnliche erfahrungen mit meinen kindern, die beide ca. mitte 20 sind, habe ich nicht gemacht ......
trotzdem möchte ich deinen beitrag nicht unkommentiert stehen lasse. deine letzte frage, ob jemand tipps hat, wie man dem konsum auf die schliche kommen könnte, hat mich erschreckt.
du hast das aber alter deines sohnes nicht erwähnt ....... das könnte in der frage eine entscheidende rolle spielen. handelt es sich um einen 13 jährigen wäre der umgang mit dem problem anders als bei einem 17 jährigen.
wenn das "drogen-problem" ein echtes problem ist, wird sich das ja früher oder später zeigen. abgesehen davon wäre es doch auch schön, wenn man den aussagen seiner kinder glauben schenken könnte. sollte mein beitrag hart auf dich wirken, tut mir das leid. ich würde deine situation einfach gerne besser nachvollziehen können.
btw. es gab zu anderen zeiten in meinem leben mir nahestehende menschen, die drogenprobleme hatten. deshalb ist mir das thema also nicht völlig fremd. -
Hallo sebi,
ich kann Deine Gedanken und Ängste gut nachvollziehen. Der Umgang mit dem Thema ist halt abhängig
vom Alter des Sohnes. Wenn z.B. ein 17 jähriger Zigaretten raucht kannst Du praktisch nichts dagegen machen.
Das einzige was Du tun kannst ist, dass Du es nicht in der Wohnung, auf Deinem Grundstück duldest. Und was ich ganz wichtig finde, dass
Du ganz klar zum Ausdruck bringst dass Du damit nicht einverstanden bist. Dein Sohn muss Deine Meinung nicht teilen, aber
er muss sie akzeptieren.
Es ist wichtig dass Du Deinen Standpunkt ausdrückst, aber wenn es geht so, dass Dein Sohn zu Dir kommen kann oder
seine Meinung ändern kann ohne sein Gesicht zu verlieren. Das ist in der Pubertät ja schon ein wichtiger Punkt.
Als Eltern können wir den Kindern Ratschläge geben, ihnen vorleben wie wir es gut finden, aber wenn sie einmal alt genug
sind werden sie selber entscheiden was sie tun. Und das soll ja auch so sein, war ja auch bei uns nicht anders.
Vertrau darauf und hoffe darauf dass Dein Sohn zu Dir kommt wenn er eine schlechte Erfahrung gemacht hat oder in Not ist.
Vielleicht kannst Du mit ihm so etwas abmachen, dass er kommen kann. Erkläre ihm was in einem Notfall mit Alkohol oder Drogen zu tun ist.
Dass es wichtig ist dass ein Arzt gerufen wird, wenn es jemandem nicht gut geht, auch wenn es sich um Drogen handeln würde.
Vielleicht kann das auch Euer Hausarzt machen, wäre noch ganz gut.
Du kannst auch mit dem Hausarzt darüber reden und bei Gelegenheit wird er dann vielleicht mit Deinem Sohn reden oder evtl.
kann er auch Tests machen. Eben, das kommt aufs Alter an...
Es kann gut sein, dass Dein Sohn diese Phase durchmachen muss, einfach auch um nachher seine Grenzen zu kennen.
Vielleicht erledigt es sich bald von selber, wenn er sieht dass ihr achtsam seid.
Ich wünsche es Euch jedenfalls von Herzen, es ist für Eltern wirklich sehr schwer,.
Lieber Gruss Arielle -
Hallo Sebi,
auch mich hat deine letzte Frage erschreckt.
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" ist sicher für viele Eltern ein wichtiges Motto, aber in der Pubertät nicht immer richtig. Ob 13- , 17- oder 21 Jahre, pubertierende Kinder wollen und müssen aus x- Gründen ihre eigenen Erfahrungen machen und auch machen können. Je nach Alter deines Sohnes hast du aber natürlich mehr Verantwortung für ihn. Aber ich rate sehr davon ab, irgendwelche versteckten Kontrollen anwenden zu wollen, denn das bewirkt fast immer nur Ablehnung und Vertrauensverlust.
Trotzdem ist deine Sorge verständlich!
Abgesehen davon, dass es vorerst nur ein Verdacht eurerseits ist, finde ich es wichtiger, herauszufinden, warum euer Sohn evtl. solche Erfahrungen machen möchte, falls es denn so ist.
Kennt ihr seinen Freundeskreis? Wir hatten immer regelmässig die Freunde unserer Kinder zu einem Fondue- oder Spaghettiabend bei uns, nicht der Kontrolle wegen, sondern weil wir Freude an den jungen Leuten hatten und so ganz nebenbei noch erfuhren, wer zum Freundeskreis unserer Kinder zählten. Und erst dann, wenn wir die Bekannten unserer Kinder wirklich kannten, erlaubten wir uns manchmal die eine oder andere Bemerkung.
Wichtig ist dabei, ein Urteil zu vermeiden. Unsere Kinder müssen und wollen eigene Erfahrungen machen. Dazu gehören leider auch schlechte Erfahrungen, Erfahrungen mit Freunden, die andere Richtinien haben.
Wichtiger als eurem Sohn hinterher zu spionieren ist, sein Vertrauen zu gewinnen, das gelingt nicht mit Misstrauen und Verboten, sondern ihr solltet euch fragen, was euer Sohn evtl sucht und ihm anbieten, ihm bei der Suche helfen..
>Wir sind strikte gegen Drogen und Zigaretten und das konnten wir den anderen Kindern vermitteln, wieso wir strikt dagegen sind.
Dieser Sohn möchte aber offenbar selbst herausfinden, ob eure Ansichten stimmen.Die Frage ist, ob ihr eurem Sohn vertraut und eigene Erfahrungen machen lassen könnt?
Natürlich wird es bedenklich wenn ihr denkt, das wird regelmässig. Aber auch hier gilt, einer evtln. Suchtgefahr ist nicht mit Verboten und Kontrollen beizukommen, sondern es gilt herauszufinden, warum euer Sohn diesen Kick sucht. Erst dann und hier könnt ihr ansetzen.
VG, Franzi -
Danke an allen Antwortgebern. Um ein paar Fragen zu beantworten oder die Situation besser zu verdeutlichen.
Unser Sohn wird in 4 Monaten 15 und dieses "Problem" (zusammenfassend gemeint) besteht schon seit mehr als 1.5 Jahren. Wir pflegen mit unseren Kindern einen offenen, ehrlichen und wertschätzenden Umgang. Sie wissen, dass sie jederzeit auf uns mit irgendwelchen Fragen, Sorgen, Freuden oder Probleme auf uns zukommen können.
@just-me: Wir möchten ein allfälliges Drogenproblem lieber "früher" als "später" erkennen. Den Aussagen von unseren Kindern glauben wir immer grundsätzlich. Nur wenn ein komisches Verhalten über einen längeren Zeitrahmen verstreicht und keine Antworten darauf bekommt, hat man Mühe, dies weiterhin zu glauben.
arielle: Unsere unabdingbaren Standpunkte sind unseren Kindern bewusst. Wir haben auch die Gründe erläutert, wieso wir Zigaretten und Drogen nicht dulden. Unser Sohn kommt mit anderen Themen auf uns zu und kann ganz offen darüber sprechen. Sobald es aber um das Thema Zigaretten und Drogen geht, blockt er total ab. Wir haben ihm auch klar gemacht, dass er von uns nichts zu befürchten hat.
Franzi: Eine versteckte Kontrolle werden wir nicht machen. Trotz allen Zweifeln haben wir nie seine Taschen oder sein Zimmer durchsucht. Dass jedes Kind/Jugendlicher seine Erfahrung machen soll, finden wir auch enorm wichtig. Wenn sich die Erfahrung aber zu lange hinstreckt. Wenn tatsächlich Drogen im Spiel sind und nach dieser langen Zeit, dann wurden die Grenzen von Vertrauen und Erfahrung längstens überschritten.
Meine Frau und ich finden es echt lässig, die Unterstützung die wir hier bekommen und auch die Ratschläge. In der Tat bringen uns diese nicht weiter, weil wir bis jetzt schon so ähnlich vorgegangen sind. Unsere Sorgen sind halt, dass es vielleicht längst nicht mehr um eins Kiffen geht, sondern VERMUTLICH chemische und stärker abhängig machende Drogen sind.
Wir möchten diese Situation und die offenen Fragen nicht so bestehen lassen. Falls wir eine erfolgreiche Idee haben, welche den Verdacht bestätigen oder abschwächen kann, werde ich berichten. -
Hallo Sebi
Nachdem ich die Antworten von den anderen Personen gelesen hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich Dir antworten soll und von unserer Erfahrung berichten soll... Tja, ich mach es trotzdem...
Jede Familie ist einzigartig und dennoch würde ich sagen, dass wir mit unseren Zwilligen (Junge & Mädchen) ähnliche Probleme hatten (genau, hatten). Der negative Veränderungsprozess fand bei unseren Zwillingen schleichend statt und nach einer gewissen Zeit stand mein Sohn unter Verdacht. Allgemein würde ich sagen, dass die Antworten auf unseren Verdacht sehr typisch sind:
- Beschwichtigen, dass nichts ist und wir uns das nur einbilden
- Wir machen uns unbegründet Sorgen
- Abweichende Antworten auf unsere Fragen geben
Nachdem die Schulnoten mit der Zeit auch noch schlechter wurden und wir nie einen konkreten Anhaltspunkt finden konnten und wir mit unserem Sohn einfach nicht weiter kamen, hatten wir beschlossen, in unseren 4 Wänden einen Drogentest durchzuführen. Der Plan war ganz einfach und notwendig (das Wohl unserer Kinder geht vor gesundheitsschädigenden Erfahrungen): Meine Frau, die Kinder und ich sassen am Tisch. Wir haben mit beiden das Thema Drogen angesprochen und unsere Sorgen gegenüber unserem Sohn ausgesprochen. Danach haben wir die Drogentest auf den Tisch gelegt und gesagt, dass wir den Test mit Ihnen durchführen möchten. Unsere Überlegung war: Wenn er den Test ohne zu Murren macht, wird dieser vermutlich negativ ausfallen. Wenn er den Test verweigert, dann können wir unsere Vermutungen als erhärtet betrachten.
Wir haben auch unsere Tochter gebeten, im Sinne der Solidarität mit seinem Bruder, den Test durchzuführen. Anfänglich wurden wir als Freaks und Spinner hingestellt und danach zu unserem erstaunen sind beide (separat) auf die Toilette gegangen und haben Urin in einem Becher getan. Leider wurden wir nochmals erstaunt, als beide Drogentest positiv ausfielen: Mein Sohn positiv auf Morphin und Metamphetamin und meine Tochter auf Kokain und Bezodiazepine. Zuerst war mal totenstille am Tisch und bei beiden Kids sind Tränen geflossen. Wir haben ihnen keine Vorwürfe oder sonst etwas gemacht. Wir haben mit beiden vereinbart, dass wir am nächsten Tag gemeinsam nach Lösungen suchen werden. Ab diesem Zeitpunkt waren beide Kids mit uns viel offener und willigten sofort ein, gemeinsam eine Drogenberatungsstelle aufzusuchen. Meiner Meinung nach ist das die erste und richtige Anlaufstelle und erst anschliessend ein Arzt.
Wir haben es nie bereut, dass wir soweit gehen mussten. Rückblickend haben wir alles richtig gemacht und ich würde es wieder tun. Ca. 1 Jahr nach diesem Vorfall: Ich war alleine zu Hause mit meinem Sohn auf dem Sofa. Plötzlich kam er zu mir rüber, umarmte mich ganz fest und sagte mir: Danke Papi dass Du mir aus der Scheisse geholfen hast und tut mir leid, dass ich dich angelogen hatte. Ein weiterer Kommentar zu meinen und seinen Gefühlen erspare ich mir - kann sich jeder selbst ausdenken
Ich hoffe für euch, dass euer Verdacht völlig unbegründet ist. Wenn nicht, dann wünsche ich euch viel Kraft für diese Zeit und es kann sich meistens zum Guten wenden. -
Hoi Hermann, vielen Dank, dass Du deine Erfahrung mit uns geteilt hast. Ich bin beeindruckt, wie ihr vorgegangen seid und dass ihr nicht locker gelassen habt. Offensichtlich hat auch dein Sohn nachträglich eingesehen, was Du und deine Frau für eure Kinder gemacht habt. Respekt!
Wo hast Du den Drogentest besorgt? Bekommt man den bei der Polizei oder in der Apotheke? Wie geht es Deinen Kindern heute? Konnten Sie sich von den Drogen lösen? Sorry für die vielen Fragen... -
sebi: Nein zur Polizei sind wir nicht gegangen und in die Apotheke wollten wir nicht (wir sind in einer kleinen Stadt). Den Drogentest haben wir in diesem Shop gekauft www.sicher-testen.ch Ich habe gerade gesehen, dass auch Nikotintest verkauft werden. Für den ersten Test hatten wir uns eine Testkassette bzw. Multitest bestellt. Damit können mit einer Anwendung mehrere Drogenarten nachgewiesen werden.
Diesen Test hatten wir im Abstand von ca. alle 2 Monate ein paar Mal wiederholt (nach Rücksprache mit den involvierten Fachpersonen). Der Weg war für unsere Kinder steinig und hart und es hat sich gelohnt: Sie sind heute clean, aufgestellt und voller Lebensfreude!
Melde dich einfach, falls Du mehr Fragen hast. -
Hallo Hermann,
ich möchte Dir auch für Deinen Bericht danken. Es ist toll wie Ihr das hinbekommen habt.
Ich wusste gar nicht dass man solche Tests als Privatperson kaufen kann... finde das eine gute Sache.
Ich dachte man müsste das beim Arzt machen.
Sebi, ich wünsche Euch wirklich dass alles gut ausgeht! So ein Test wäre wirklich eine gute Lösung.
Wenn der Verdacht berechtigt ist, finde ich, darf man als Eltern von Kids in diesem Alter auch wirklich einmal
drastischere Mittel anwenden. Wenn nicht wir Eltern, wer denn sonst.
Darum habe ich zum Beispiel auch mal die sms meiner Kids kontrolliert und es war wirklich mehr als einmal gut
dass ich es getan habe.
Jetzt natürlich nicht mehr, aber mit 15 schon noch.
Ich drücke Euch die Daumen....ah...ja...die Drogenberatunsgsstelle finde ich eine gute Idee!
LG Arielle -
Hoi Arielle, vielen Dank für deine lieben Worte! Wir haben uns gestern einen Drogentest bestellt. Vermutlich nächste Woche werden wir den Test durchführen. Je nach dem werden wir berichten, was daraus wurde.
Wünsche euch allen ein schönes Wochenende!
Sebi -
Hallo Sebi,
Was erwartest du eigentlich? Wirkliche Ratschläge kann man nur geben, wenn man vorab auch gründliche Infos hat zur Situation. Ansonsten muss man allgemein und vorsichtig bleiben.
Es spielt zwar keine Rolle mehr, trotzdem möchte ich anmerken, dass der Schuss mit dem Drogentest evtl. ins Knie gehen kann. Auch hier kann man wieder nur sehr allgemein bleiben, je nach Kind-Eltern-Verhältnis kann sich eine strenge Hand bewähren, oder auch nicht.Das hängt zum einen vom Alter des Kindes ab, andererseits vom Eltern-Kind-Verhältnis bzw. der Erziehung.
Ich kenne viele Eltern-Kind-Beziehungen, vor allem auch im Drogenmilieu, und allgemein halte ich von solchen Aktionen nicht viel, weil die Erfahrung zeigt, dass damit das Risiko eines Vertrauensbruchs grösser ist, als der zu erwartende Erfolg. Ich neige aber ganz sicher nicht dazu, die Kinder immer und ständig mit Samthandschuhen anzufassen! Ich bin für Offenheit und Ehrlichkeit in der Familie, dazu gehört auch der Part der Eltern, die 1. im Zweifel mit den Kindern sprechen sollten (hast du getan, klar), aber 2. zumindest vor einer solchen Kontrollaktion diese Möglichkeit erwähnen sollten und auch die Gründe dafür, weshalb ihr dies in Erwägung zieht.
3. und das ist ganz entscheidend: eine diverse Suchtgefahr bedeutet immer, dass ein Jugendlicher mit irgendetwas nicht klar kommt. Es gilt herauszufinden, was das ist, warum er dabei mitmacht, warum er eure ach so guten Ratschläge und Lebensmottos in den Wind schlägt und versucht, euch zu belügen.
Strikte Autorität und Kontrolle hilft oft nur Kindern, die ein eher schwaches Selbstwertgefühl haben, sie möchten meist gefallen und oft schwenken sie wieder darauf um, den Eltern gefallen zu wollen. Warum Kinder Drogen probieren und mitmachen und evtl.dabeibleiben, hat aber immer unterschiedliche Gründe. Manche lehnen sich damit gegen das Elterhaus auf, andere wollen sich damit in den Peergruppen beweisen, wieder andere haben echte Probleme mit sich, der Pubertät, der Gesellschaft, also eher eine Art Versuch, seinen Platz, seine Idendität zu finden, andere haben ganz einfach genug vom allgemeinen Druck und den allgemeinen Erwartungen.
Ich möchte damit Hermanns Bericht nicht in Frage stellen oder anzweifeln, ich möchte nur davor warnen, seine Erlebnisse zu verallgemeinern. So richtig seine Vorgehensweise vielleicht für seine Kinder war, so falsch kann sie für andere sein und alles nur noch verschlimmern.
Für Eltern gilbt es leider keine allgemeingültigen Ratschläge zur Vorgehensweise, was man tun kann, wenn man entdeckt, dass sein Kind Drogen ausprobiert. Sie müssen sich immer und im jedem einzelnen Fall auf jede einzelne Familiensituation berufen, die man auch genauestens kennen sollte, bevor man konkrete Ratschläge gibt.
VG, Franzi -
Hallo zusammen
Wir haben gestern die Drogentest von dem Shop erhalten. Wir haben uns einen Multitest für 10 Drogenarten (wir wussten ja nicht, ob und welche Droge im Spiel ist) und einen Nikotintest bestellt. Am selben Abend haben wir unseren Sohn zu dritt zu einem Gespräch eingeladen. Dabei haben wir ihm erzählt, dass wir uns seit geraumer Zeit Sorgen um ihn machen und wir haben unseren Verdacht klar ausgedrückt.
Früher wurden wir mit diesem Thema immer abgewiesen und gestern hat er vielleicht gemerkt, dass es anders ablaufen wird. Er sass still auf seinem Stuhl und hörte uns nur zu. Anschliessend haben wir ihm gesagt, dass wir gleich einen Test auf Drogen und Nikotin machen möchten - Sinn und Zweck: Gewissheit zu haben und für alle Beteiligten einen klaren Stand haben. Vorerst hat er den Test abgelehnt, weil dieser sowieso negativ anzeigen würde. Wir sagten ihm, dass wenn es so sei, er den Test kurz machen könnte. Das war sein einziger Widerstand und danach ging er mit einem Gläschen auf die Toilette.
Was früher ein Verdacht war ist heute leider die bestätigte Realität: Der Drogentest hat ein positives Resultat für Amphetamine und Ecstasy angezeigt. Der Nikotintest war auch positiv. Einerseits fällt es mir schwer, darüber zu schreiben und zu denken und andererseits bin ich und meine Frau wahnsinnig froh, dass wir eingeschritten sind und diesen Schritt gemacht haben. Zum Glück haben wir diese Angelegenheit nicht als "Erfahrung" oder als Phase durchlaufen lassen sondern die Verantwortung als Eltern wahrgenommen und unserem Sohn geholfen.
Nachdem die Wahrheit wortwörtlich auf dem Tisch lag, fing mein Sohn an zu weinen und sagte, dass er diesen Drogen verfallen sei und ihn auch aufgefressen hat. Einerseits wisse er, dass Drogen für ihn und sein Umfeld nicht gut seien und andererseits trieb ihn die Sucht weiter zu machen. Die negativen Verhaltensweisen habe er selbst bemerkt, der Kick nach dem Drogenkonsum aber anscheinend mehr genossen. Wir haben vereinbart, dass wir bis kommenden Freitag eine Drogenberatungsstelle aufsuchen werden.
An dieser Stelle möchte ich sagen, dass wir es bereuen, nicht früher einen Test durchgeführt zu haben. Ein Test ist schnell gemacht und bedeutet nicht gleich, dass das Vertrauensverhältnis gestört ist. Sollte es so sein, dann lieber dieses Risiko eingehen als das Risiko eingehen, ein Kind den Drogen und dem entsprechenden Milieu zu verlieren.
Vielleicht kann jemandem dieser Bericht jemandem weiterhelfen. Ich danke an alle beteiligten Personen in diesem Forum-Post. -
Hallo Sebi
Herzlichen Dank, dass Du deine Situation in eurer Familie geteilt hast. Ich möchte dieses Thema für dich nicht aufkochen. Persönlich finde ich es aber gut, dass darüber berichtet wird. Meine Wahrnehmung ist, dass Jugendliche heutzutage viel jünger und schneller mit Drogen in Kontakt kommen. Die Wahrnehmung geht für mich dann aber soweit, dass viele Eltern gar nicht wissen oder überhaupt ahnen, was ihre Kinder zum Beispiel am Wochenende machen und mit welchen Substanzen sie in Berührung kommen. Ob dies nun als Erfahrung abgestempelt wird oder als ein Schritt in die falsche/gefährliche Entwicklung muss jeder für sich selbst entscheiden. Meine Meinung: Ich nehme die Verantwortung als Mutter wahr und greife wenn nötig ein.
Bei meiner Tochter hatten wir vor 2 Jahren ein Problem mit Drogen festgestellt (Kokain). Damals kam es durch eine enge Freundin meiner Tochter raus, welche sich Sorgen gemacht hatte. Dieses Problem war nach einer Therapie eigentlich vom Tisch (so nebenbei, wir führen ein intaktes Familienleben). Seit nun mehr als 6 Monaten haben wir wieder eine merkwürdige Veränderung bei meiner Tochter bemerkt. Wir haben versucht bei meiner Tochter zu sondieren, was los ist und wir spüren nur ein Ausweichen und teils Ablehnung. Nach dem Durchlesen von deinem Bericht und den Antworten kommen bei mir jetzt auch ernsthafte Zweifel auf. Weisst Du, wie lange ein Drogentest den Nachweis des Missbrauchs nachweisen kann? Wir vermuten, dass sie vermehrt am Wochenende mit Drogen in Kontakt kommen könnte (am Samstag, Sonntag und teilw. am Montag ist sie oft komisch drauf) und möchte sicherstellen, dass ich nicht zu spät einen Test mache.
Sonnige Grüsse
Sanja -
Hoi Sanja
Das Verhalten, welches Du beschrieben hast, kommt mir sehr bekannt vor. Das unnatürliche und ständige ausweichen und ablehnen auf unsere konkreten Fragen war ja auch für uns kurios. Gemäss dem Shop bei dem wir die Drogentest gekauft haben, gelten verschiedene Nachweiszeiten. Am besten schaust Du hier nach: http://www.sicher-testen.ch/deutsch/nachweisdauer
Bei Ecstasy wird eine Nachweiszeit von bis zu 3 Tagen angegeben. Bei unserem Sohn war damals der letzte Konsum von Ecstasy vor 5 Tagen und der Test viel trotzdem noch positiv aus.
Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut wird.