Späterer Eintritt in den Kindergarten im Kanton Zürich. Wer hat Erfahrungen?

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  • Liebe Beobachter-Leser,

    Wir sind in diesem Jahr vom Kanton Zug in den Kanton Zürich gezügelt. Vor unserem Umzug war uns leider nicht bewusst, dass der Zeitpunkt des obligatorischen Eintritts in den Kindergarten von Kanton zu Kanton unterschiedlich ist (wir sind Ausländer und hatten geglaubt, dass es überall in der Schweiz ähnlich ist) und Kinder im Kanton Zürich bereits mit vier(!!!) Jahren in die Schulpflicht eintreten. Nun ist es so, dass alle unsere Verwandten im Ausland leben: in Deutschland und Südamerika. Wir sind der Auffassung, dass die Festigung der Familienbande für unsere Tochter (sie ist jetzt 2 1/2) ein wichtiger Teil der Sozialisierung ist und würden ihr gerne die Möglichkeit geben, so viel Zeit wie möglich mit ihren Verwandten in deren Umgebung zu verbringen. Mit Deutschland ist das einfach, mit Südamerika schwierig. Bisher verbringt mindestens einer von uns ein bis zweimal pro Jahr vier bis sechs Wochen dort. Das geht natürlich nur bis zum obligatorischen Kindergarten so. Nachher ist es wegen der Ferien nicht mehr zu machen (Weniger als drei Wochen am Stück sind wegen der langen Reisedauer und der hohen Kosten nicht drin und die Sommerferien sind nur bedingt eine Alternative da dann dort Winter ist - zweimal Winter im Jahr und kein richtiger Sommer ist für ein Kind nicht zumutbar).

    Nun ist sie sechs Wochen vor dem Stichtag geboren und wäre damit eine der jüngsten in ihrer Gruppe. Wir würden sie gerne zurück stellen lassen. damit wäre sie dann zwar wahrscheinlich die älteste in ihrer Gruppe, aber eben nur um sechs Wochen. Hat jemand damit Erfahrungen? Was sind die richtigen Türen an die man klopfen muss? Was sind die Argumente, mit denen man die Behörden überzeugt? Lassen die überhaupt mit sich reden?

    Wie gesagt: Wir sind Ausländer und kennen viele der unausgesprochenen Kodizes nicht.

    Vielen Dank!!

    PS: Zurück in den Kanton Zug zu zügeln kommt leider nicht in Frage, wir haben hier dummerweise ein Haus gekauft und können uns einen erneuten Umzug in den nächsten fünf Jahren nicht leisten.

  • Schul- und auch schon Kindergartenkinder werden immer mehr zu OBJEKTEN der Unterrichtung.

    Das verletzt die Menschenwürde auf das Gröbste, und das wird nicht besser dadurch, das wir das mit allen so machen.

    Mit vier Jahren Schulzwang - das wären ja Verhältnisse wie einst in der DDR.

    Da wird man schon früh geübt, ein gute Untertan zu werden.

    Als (deutscher) Ich-kann-Schule-Lehrer bin ich doch immer wieder erstaunt über die zunehmende Verschablonisierung des Lebens sündlich des Bodensees.

    Leider ich da keinen Rat.

    Wenn Ihr Euch darauf einstellt, ergibt sich aber vielleicht eine Lösung.

    Mit guten Wünschen und herzlichen Grüßen

    Franz Josef Neffe



  • Mit vier Jahren Schulzwang - das wären ja Verhältnisse wie einst in der DDR.



    In der Tat. Nicht dass ich grundsätzlich etwas gegen Kindergärten hätte - unsere Kleine geht zweimal die Woche in die Krippe seit sie 16 Monate alt ist und hat einen Riesenspaß dabei. Das Problem ist der eben der Zwang und die unbedingte Anwesenheitspflicht (man kann wohl sein Kind bis zu zwei Tagen im Jahr vom Kindergarten beurlauben - ein Bekannter sagte kürzlich: "Die haben ja komplett ein Ding an der Waffel.").

    Doch ach, alles Jammern hilft ja nichts, man muss sich eben nach der Decke strecken.

    Ich hoffe allerdings doch auf den einen oder anderen freundlichen Rat, der uns hilft, das Unvermeidliche noch ein wenig hinauszuzögern.



    Mit guten Wünschen und herzlichen Grüßen

    Franz Josef Neffe



    Auch herzliche Grüße in die alte Heimat

    Conchita

  • Anstatt abzuklären wie, fragt doch mal nach den konsequenzen? was geschieht wen ihr das Kind nicht pünktlich einschult? was können die Behörden in so einem Fall tun?

    ob älteste oder jüngst kommt wohl nicht so drauf an, da es immer jemand sein wird... Ihr habt jetzt die Wahl.

    ich war auch einer der ältesten, aber gezwungenermassen da ich ein physisches leiden habe, entschieden sich meine eltern so. heute rate ich genau in solchen fällen zum gegenteil. Körperlich top ober Psychisch unterfordert da ich bereits in der 4ten Klasse nichts mehr von meinen Mitschülern wissen wollte, die waren alle zu jung. ging dann doch bis 18 jahre bis ich mich wieder mit "gleichaltrigen" einigermassen verstanden habe. das ist aber sehr individuell. mir gings ja gut, meine Freunde sassen einfach nicht mit mir in einer Schulklasse sondern 1-3 stufen höher :)

  • Wir kennen viele Kinder, die später in den Kindergarten oder in der Schule starteten. Allen hat das nur gut getan. Sie werden reifer und kommen nachher auch besser mit. Eine Ehrenrunde drehen ist auch nicht lustig. Dann verliert das Kind seine Kameraden und wird gehänselt.

    Die meisten Kindergärtnerinnen machen Schultests. Da wird den Eltern geraten das Kind noch ein Jahr länger in den Kindergarten zu schicken.

    Viele Eltern wehren sich dann, mein Kind ist doch schulreif etc etc.

    Hier im Kanton Bern kann man die Ferien verlängern indem man die Q-Halbtage sammelt. Unsere Nachbarn sind letzten Herbst einfach eine Woche länger in die Ferien gegangen (ohne Komplikationen)

    Wenn Sie Ihre Tochter später einschulen wollen können Sie natürlich darauf hinweisen, dass sie sprachlich noch nicht so weit ist wie die Schweizerkinder.

    Nur kann da der Schuss auch hinten raus gehen. Dann wird Ihnen vielleicht nahe gelegt, dass das gerade gut sei, wenn das Kind früh eingeschult wird wegen der Sprache.

    Wir haben vor 25 Jahren unsere Kinder in die Einschulungsklasse geschickt. Da macht das Kind die erste Klasse in 2 Jahren. Wir hatten nachher überhaupt keinen Stress mehr. Wünsche Ihnen auf alle Fälle viel Erfolg. Wenn Sie Hilfe benötigen gibt es noch die Schulpsychologen.