Trennen oder kämpfen?

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  • Hallo Ihr Lieben

    Das ist mein 1. Beitrag in einem Forum u würde mich über eine Antwort von Euch sehr freuen. Ich bin 35. Mein Mann (38) u ich sind seit 15 Jahren zusammen u seit 10 Jahren verheiratet. Wir haben klein angefangen, studiert, uns weitergebildet, Karriere gemacht, wunderschönes Haus am See gekauft und einen Hund gemeinsam versorgt. Wir wollten nie Kinder. Unsere Karriere war uns stets wichtiger und wir sind beide in der Privatwirtschaft sehr erfolgreich u leben luxerious.

    Nun seit 5 Jahren plagen mich Beziehungsprobleme die er nicht hat. Die Leidenschaft ist meinerseits weg u der Sex ist eher mechanisch. Er liebt mich noch sehr, erfüllt mir jeden Wunsch, gibt mir alle Freiheiten, setzt sich für mich ein und ist immer für mich da. Er hat mir noch nie was angetan, noch nie mal blöde Kuh oder so zu mir gesagt. Er ist ein Gentleman u sehr respektvoll zu mir. Aber irgendwie liebe ich ihn nicht mehr u es ist mir total langweilig mit ihm. Das einige was wir gemeinsam tun, ist das Golfen. Ansonsten hat er seine Freunde u ich meine. Er ist eher häuslich u ein Morgenmensch. Ich gehe gerne aus u bin ein Abendmensch. Ich habe mich vor 5 Jahren für kurze Zeit von ihm getrennt. Dann haben wir wieder zusammen gefunden und versucht an unserer Beziehung zu arbeiten. Leider hat sich bis jetzt nicht viel geändert. Wir können an schönsten Orte dieser Welt Ferien machen u haben einander nicht viel zu sagen. Ich habe Angst vor dieser Zukunft mit ihm u will nicht so alt werden. Nach einigen Seitensprüngen habe ich entschieden zu gehen u habe auch ab Feb. eine eigene Wohnung. Nun wo alles klar ist, habe ich Albträume. Ja ich habe grosse Angst vor dem Alleinsein. Am liebsten würde ich alles absagen u deprimiert mein altes Leben weiter leben. Ich habe noch nie richtig alleine gelebt u weiss nicht ob ich es schaffe. Auch frage ich mich ob ich jemals wieder einen Mann finde der mich so bedingungslos liebt wie er? Ich sehe zwar gut aus bin aber halt auch eine Businessfrau mit wenig Zeit. Das Leben mit mein Mann ist einfach bequemer u leichter. Soll ich mir wirklich die Trennung antun? Müssen Paare bis Lebensende leidenschaftlich sein um zusammen zu bleiben? Was erwartet mich ab Feb. in der eigenen Wohnung? Oder soll ich wieder für unsere Beziehung kämpfen?? Ich bin so ambivalent und hasse mich für diese Unsicherheit. Sonst weiss ich sehr genau im Leben was ich will.

    Über Antworten von Menschen die schon mal in ähnlicher Situation waren/sind u was Ihr daraus gemacht habt, würde ich mich freuen.

  • Ich machte den Schritt. Was nach der Scheidung folgte war ein Alptraum.

    Ich fand nie mit einer Frau zusammen wo ich sagen konnte es stimmt alles, oder nur annähernd.

    Dann heiratete ich eine Ukrainerin, die kaum als sie hier war, anschaffen ging und mich mit einem Messer fast um brachte.

    Je älter man ist, desto schwieriger sich an einen neuen Partner-/in anzugewöhnen. Darum bleiben viele bewusst Singles.

    Man muss rechnen ein paar Jahre Single zu bleiben. Wenn man das nicht kann, lässt man besser alles beim Alten.

  • Ich finde es sehr schade, nachdem was ihr alles miteinander erlebt habt, dass ihr Euch jetzt auseinander lebt. Wir hatten vor 10Jahren mal eine Krise, mein Mann hatte sich von der Familie getrennt, wir sind ein Jahr bei einem guten Eheberater gewesen, dann ist er zurück gekommen. In der Therapie wurden wir gefragt wie es am Anfang war, ob wir so richtig verliebt waren( waren wir), dann hatten wir ein Din 3 Blatt sollten darauf eine Spirale malen und darein schreiben was wir alles an Gutem miteinander erlebt hatten. Das war schön alles noch einmal vor Augen zu halten. Heute hat mein Mann sich auch eigene Hobbies gesucht, er ist Jäger, er ist im Vorstand vom Männerturnverein und ich habe auch eigene Hobbies. Das schöne daran ist wenn man zusammen kommt hat man immer etwas zu erzählen. Es ist aber auch vieles vertraut und läuft automatisch ohne drüber zu reden.

    Das ist die eine Seite. Aber wenn es wirklich nicht mehr zum aushalten ist so würde ich es wie meine Cousine machen. Sie hat sich zuerst einen neuen Freund angelacht und als sie ganz sicher war, mit dem verbringe ich den Rest des Lebens, hat sie sich scheiden lassen. Sie ist richtig aufgeblüht, fröhlich.

    Liebe Grüsse

    Maryanne

  • Der Beitrag ist doch Typisch für die Reiche Schweiz, jeder will den Fünfer und das Weggli.

    Auch passt der Beitrag Symbolisch für die Situation der heutigen Männer: Man versucht vieles "richtig" zu machen, trotzdem ist die Dame nicht zufrieden und holt sich Alternativ einen Liebhaber oder Kick. Wenn das der Mann machen würde... wären hier 10 Beiträge mehr.

    Macht es Frau = isses Okay, macht es Mann= isses Böse und verwerflich.

    Schlussendlich sollte vielleicht mit sich selber zuerst ins Reine kommen...

  • Hallo Condor

    Danke für Deine Antwort. Ich finde es schrecklich was Dir passiert ist. Auch macht es mich sehr traurig und nachdenklich, was Du hier schreibst. Ich denke viel daran alles so zu lassen wie es ist. Habe jedoch auch Angst, dass wenn ich den Schritt nicht wage, mir bei kleinster Streitigkeit oder bis Ende meines Lebens fragen werde, was wäre passiert wenn ich den Schritt gemacht hätte..Ist es nicht feige, aus Angst vor Diversem ein Leben wie ein Roboter zu leben ohne jegliche Emotionen oder Leidenschaft? Ich weiss es nicht. Finde es aber mutig, dass Du es versucht hast.

    Lieber Gruss

  • Hallo Maryanne

    Vielen Dank für Deine Antwort. Ich denke ernsthaft über eine Eheberatung nach und werde meinen Mann darauf ansprechen. Auch denke ich, dass die räumliche Trennung für eine Weile uns gut tun wird. Dass ich dadurch die Unsicherheit los werden werde. Entweder werden wir uns danach scheiden lassen oder die Distanz schafft uns eine neue Chance um wieder zueinander zu finden, aber dann definitiv und für immer. Für eine richtige Beziehung mit einem anderen Mann fühle ich mich einfach noch nicht bereit. Ich bin selber noch emotional verwirrt und werde den armen nur irritieren oder als Lückenfüller missbrauchen. Also kann eine vorläufige räumliche Trennung auch eine Möglichkeit sein. Als würde ich geschäftlich für eine Weile verreisen mit dem Risiko nie wieder zurück zu kehren.

    Ich gratuliere Euch, dass Ihr es geschafft habt und beneide Euch sehr.

    Liebe Grüsse

  • Hallo Mato

    Nein, ich finde es nicht okey was ich gemacht habe. Darum will ich ja auch diese Lebensweise beenden, sonst hätte ich auch einfach weiter machen können.

    Ich finde, gerade weil mein Mann der "Mr. Perfect" ist, gerade weil er so liebevoll und gut zu mir ist, hat er die Chance auf eine Beziehung mit einer Frau verdient die ihn wirklich liebt. Es wäre absolut unethisch von mir, ihm ein ganzes Leben lang etwas vorzuspielen, denn das hat er wirklich nicht verdient.

  • Da haben wir es wieder. Das Zwischenmenschliche zwischen Mann und Frau bzw. allgemein die Partnerschaft (oder noch weitläufiger ausgedrückt: die Liebe) ist und bleibt eins der schwierigsten Themen! Und sorgt noch immer für die größte Unsicherheit im Leben. Freude und Leid liegen hier so nah beieinander. Es ist schwer hier einen Ratschlag zu geben, jede Lage ist anders, persönlich und kann wohl am besten von der eigenen Person verstanden werden. Fakt ist jedoch wohl, dass man immer zuerst mit sicher selber im Reinen sein sollte (genau, mato!) sich selber verstehen lernen muss, seine Gefühle zuordnen können, bevor man über das Leben eines anderen entscheidet. Wenn man niemanden verletzten möchte, dann sollte man Klarheit schaffen, hat man das Interesse an Seitensprüngen. Nur weil man selber nicht weiß was man will (und weiß Gott, ich weiß, wie sich das anfühlt und wie schwer das ist), sollte man trotzdem nicht den anderen hinhalten (wenn man ihn gerne hat). Schmerzlich wird es eh, bei einer klaren Aussprache aber nur am Anfang und man kann besser lernen mit der Situation umzugehen, als wenn man jemandem etwas vorspielt. Das hat niemand verdient.

    Ich wünsche allen von Herzen zu verstehen, was das richtige im Leben für einen ist und vor allem wer. Manchmal ist das aber nur eine Einstellungssache. Und eine Frage des "Kann ich Dinge akzeptieren und dementsprechen weiterhandeln, ohne ständig zurückzublicken und zu sehen, was ich eigentlich lieber nicht akzeptieren würde". Aber wie gesagt, es ist schwer so aus der Ferndiagnose zu konkret zu helfen. Oft hilf es ja auch schon zu wissen, dass man nicht alleine ist mit solchen Problemen. Ich hoffe du findest einen Weg, high stepper!



  • Da haben wir es wieder. Das Zwischenmenschliche zwischen Mann und Frau bzw. allgemein die Partnerschaft (oder noch weitläufiger ausgedrückt: die Liebe) ist und bleibt eins der schwierigsten Themen! Und sorgt noch immer für die größte Unsicherheit im Leben. Freude und Leid liegen hier so nah beieinander.



    das problem das hier gepostet wurde, ist ein wohlstandsproblem made in switzerland. es ist zunehment so, das männer in der schweiz in einer beziehung nichts mehr zu melden haben. die frau bestimmt die richtung, die regeln (sex z.b) und gibt in 4 von 5 fällen auch die scheidung ein.

    was früher eher die frauen waren, sind heute die männer: naiv...

  • Hi

    Ich finde du hast ein Luxusproblem, ich verstehe dich zwar aber ich finde du solltest deinen Mann mehr schätzen. Schliesslich ist er nett und lieb zu dir. Du könntest es doch viel schlechter treffen. ich glaube du solltest euer Sexproblem angehen, denk darüber nach wie du dich anders verhalten könntest damit es dir wieder besser gefällt. Ich finde eine Scheidung nicht gut, weil eben du könntest es noch schlechter treffen. Ausserdem sollte doch auch eine langjährige Beziehung, sprich eine Ehe einen Stellenwert haben Aber die Wohnung die du nimmst ist keine schlechte Idee, nutze diese Zeit um allein über dich und über eure Beziehung nachzudenken, es könnte sein das du ihn bald vermisst. Finde heraus ob du ihn noch liebst!

    LG Silly

  • Hallo Juli 72

    Danke für Deine Antwort. Wie du richtig schreibst, haben wir ein echtes emotionales Problem . Leider sieht die Gesellschaft nur die Fassade einer Beziehung und denkt, woww eine perfekte Beziehung. Die haben doch alles, sind jung, reich, schön. Aber sie haben keine Ahnung was in einem vorgeht. Ich wollte schon mit dem Auto einfach gegen die Wand fahren um das alles zu beenden. Dann fand ich das so feige und fing an meine Situation ehrlich zu analysieren u nach Lösungen zu suchen. Wir hatten schon so oft klare Aussprachen über Liebe und Sexualität, dies jedoch immer von mir initialisiert.. Ich habe so einige Vorschläge gemacht was wir ändern könnten . Leider ist er eher mit seinem Job verheiratet und sagt nur, er sei zufrieden wie es ist. Ich bin nicht mehr bereit einfach Ja zu sagen - Denn genau das ist ein Nein zu mir selber. Ich kann mich nicht mehr selber belügen wenn jede Zelle meines Körpers schreit, dass ich unglücklich bin. Seit ich weiss, dass ich ausziehe, haben meine physische Symptome nachgelassen und manchmal, nur manchmal empfinde ich sogar ein Bisschen Freude.

    Alles Gute.

  • Hallo Hubert

    Woww, vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben hier richtig verstanden zu werden. Manche haben versucht aus meinem Problem ein allgemeines, gar nationales Gender Problem zu machen. Leider würden manche Männer lieber im Mittelalter leben und können es nicht ertragen wenn die heutige Frau selbsicher, unabhängig, selbständig und stark Entscheidungen trifft die halt auch einem Mann weh tun können. Aus der Sicht solcher Männer darf das nur eben der Mann tun und sie fühlen sich persönlich angegriffen.

    Deine Zeilen haben mich beruhigt. Ich bin gerade aufgewacht und dachte, ich muss Dir zurück schreiben. Das ist absolut richtig, eine Trennung ist schlimm- noch schlimmer ist eine Beziehung ohne Liebe. Ich werde das Buch lesen und bin bereit auch eine Paartherapie zu machen.

    Lieber Gruss

  • Hallo Silly

    Danke für Deine Anwort. Ein Luxusproblem, ja Du hast recht. Aber ich finde, auch ein solches Problem hat es verdient anerkannt zu werden. Hätten wir kein Geld zu Essen, dann hätten wir andere oder sogar keine Probleme dieser Art - nun haben wir es, so haben wir eben dieses Problem.

    Ich habe schon so oft versucht unser Sexleben zu verbessern. Irgendwann habe ich resigniert, da die Ideen und die Initiative zur Umsetzung immer nur von mir kamen. Er meint eben, er ist zufrieden wie es ist und wenn ich ein Problem habe, muss halt ich etwas dagegen tun.

    Ich habe grosse Hoffnung, dass die räumliche Distanz unsere Rettung ist. Ich glaube, nur so u mit gleichzeitiger Paartherapie kann ich heraus finden ob wir noch zu einander gehören oder uns besser scheiden lassen sollten.

    Lieber Gruss

  • Hallo high stepper

    Vielleicht magst du einmal einen ganz anderen Standpunkt einnehmen und eine zusätzliche Perspektive entwickeln:

    Du und dein Mann habt gemeinsam eine Beziehung erschaffen, die bis jetzt eure Absicht war. Beide haben ihr Teil dazu beigetragen. Jeder auf seine Weise. Und für vieles hat das funktioniert. Für eure Karriere, Haus am See und Hund.

    Und jetzt reicht dir das nicht mehr. Aber dein Mann würde so weitermachen.

    Das ist eine neue Ausgangslage für eure Zukunft.

    Eigentlich wären die Vorgaben durch die gemeinsame Zeit ziemlich gut. Schliesslich kennt ihr einander gut, könnt euch vertrauen... Das fängt mit einer neuen Beziehung alles wieder bei Null an.

    Gerade bei Paaren ohne Kinder, oder bei denen die Kinder ausgeflogen sind, fragt es sich irgendwann, was man miteinander (noch) will. Ich glaube, für eine lange und glückliche Partnerschaft braucht es ein gemeinsames Projekt, etwas, das es nur gibt, weil diese beiden Menschen zusammen sind.

    Sonst lebt man sich auseinander. Dies kann ein berufliches Ziel, eine karitative Tätigkeit oder sonst etwas sein.

    Stell dir mal vor, dass du genau das in deinem Leben hast, was deinen innersten Überzeugungen entspricht.

    Dann stellt sich die Frage, was du ganz grundsätzlich über Männer denkst. Und vor allem über solche, die ihren Frauen jeden Wunsch erfüllen. Es scheint, dass da wenig Respekt und Achtung dafür da ist. Anscheinend hast du dir einen Mann ausgesucht, der dir darin recht gibt.

    Ich mache die Erfahrung, dass bei einer Veränderung von solchen Überzeugungen die Reaktionen unserer Partner auch ändern. Vielleicht wäre dies ein Versuch wert?

    Die grundsätzliche Frage ist aber, ob du das noch willst. Und die Antwort darauf kann dir niemand abnehmen.

    Vielleicht ist es aber auch einfach deine Absicht, endlich einmal das Allein-Leben auszuprobieren, dir zu beweisen, dass du das auch kannst?



  • Hallo Juli 72

    Danke für Deine Antwort. Wie du richtig schreibst, haben wir ein echtes emotionales Problem . Leider sieht die Gesellschaft nur die Fassade einer Beziehung und denkt, woww eine perfekte Beziehung. Die haben doch alles, sind jung, reich, schön. Aber sie haben keine Ahnung was in einem vorgeht. Ich wollte schon mit dem Auto einfach gegen die Wand fahren um das alles zu beenden. Dann fand ich das so feige und fing an meine Situation ehrlich zu analysieren u nach Lösungen zu suchen. Wir hatten schon so oft klare Aussprachen über Liebe und Sexualität, dies jedoch immer von mir initialisiert.. Ich habe so einige Vorschläge gemacht was wir ändern könnten . Leider ist er eher mit seinem Job verheiratet und sagt nur, er sei zufrieden wie es ist. Ich bin nicht mehr bereit einfach Ja zu sagen - Denn genau das ist ein Nein zu mir selber. Ich kann mich nicht mehr selber belügen wenn jede Zelle meines Körpers schreit, dass ich unglücklich bin. Seit ich weiss, dass ich ausziehe, haben meine physische Symptome nachgelassen und manchmal, nur manchmal empfinde ich sogar ein Bisschen Freude.

    Alles Gute.



    Wenn das so ist, dann scheint das der Weg der Besserung zu sein, den du gehen solltest.

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft und hoffe bald viel Gutes von Dir zu lesen!

  • Hallo Schatzsucherin

    Danke für Deine objektive Antwort. Spannend was Du schreibst, hat mich lange zum Nachdenken veranlasst.

    Diesen Abschnitt fand ich sehr interessant:

    "Stell dir mal vor, dass du genau das in deinem Leben hast, was deinen innersten Überzeugungen entspricht.

    Dann stellt sich die Frage, was du ganz grundsätzlich über Männer denkst. Und vor allem über solche, die ihren Frauen jeden Wunsch erfüllen. Es scheint, dass da wenig Respekt und Achtung dafür da ist. Anscheinend hast du dir einen Mann ausgesucht, der dir darin recht gibt.

    Ich mache die Erfahrung, dass bei einer Veränderung von solchen Überzeugungen die Reaktionen unserer Partner auch ändern. Vielleicht wäre dies ein Versuch wert?"

    Wie meinst du das genau mit Veränderung der Überzeugung. Eigentlich mag ich vieles an meinem Mann. Ich finde nur er sollte etwas zurückhaltender und männlicher sein. Manchmal komme ich mir vor als wäre ich der Mann und er die Frau. Natürlich bin ich eine emanzipierte und moderne Frau und stehe keinesfalls auf Machos. Nur finde ich, er könnte in gewissen Situationen weniger weich sein.

    Wir haben vorläufig beschlossen keine endgültige Trennung einzugehen sondern einfach die Wohnverhältnisse zu trennen. Dann können wir uns in Ruhe klar werden wie es mit uns weitergehen soll. Vielleicht vermissen wir uns, vielleicht auch nicht. Ich für meinen Teil MUSS auf jeden Fall diesen schritt tun. Ansonsten werde ich mir bis Ende meines Lebens vorwerfen, was wäre wenn ich gegangen wäre.. Und wäre ich dann nicht glücklicher gewesen. Um Gewissheit zu erlangen muss eine eindeutige Entscheidung fallen und diese Entscheidung kann ich erst treffen wenn ich eine Weile allein lebe. Ich nehme all die Mühe, Zeit und Kosten dieser Umstellung auf mich, mit der Hoffnung irgendwann wieder mir sicher zu sein was mich im Leben glücklich macht. Ob es jetzt eine Scheidung oder wieder zusammen sein ist, spielt dann keine grosse Rolle. Hauptsache wir haben alles versucht.

  • Wie meinst du das genau mit Veränderung der Überzeugung.

    Der erste Schritt ist, sich einmal ganz ehrlich einzugestehen, was diese Überzeugung ist. Und dies gelingt uns nicht, wenn wir gut dastehen wollen, auch vor uns selber. Und sorry, wenn ich das so knallhart sage, aber das ist mein Job:

    Wenn du schreibst

    Eigentlich mag ich vieles an meinem Mann. Ich finde nur er sollte etwas zurückhaltender und männlicher sein. Manchmal komme ich mir vor als wäre ich der Mann und er die Frau. Natürlich bin ich eine emanzipierte und moderne Frau und stehe keinesfalls auf Machos. Nur finde ich, er könnte in gewissen Situationen weniger weich sein.

    ist das genau das. :-S

    Aber deine Frage war ja, wie sich eine Überzeugung verändern lässt.

    1. Wie oben beschrieben, zuerst einmal ganz ehrlich zugeben, was ich im Innersten denke. Das könnte heissen "Männer sind schwach", "Männer sind unterentwickelt", "Männer sind abhängig von Frauen"...

    2. Schritt: Wie bin ich zu dieser Überzeugung gelangt? Und da steht eine Geschichte dahinter, die höchstwahrscheinlich mit deinem Mann überhaupt nichts zu tun hat. Schau mal hin, wann hast du das zum ersten Mal über einen Mann gedacht? Was ist passiert, dass du so enttäuscht oder verletzt warst, dass du mit dieser negativen Meinung eine Strategie entwickelt hast, um dich selber vor dem Gefühl zu schützen, DU seist nicht gut genug? Um dieses Gefühl möglichst nicht mehr spüren zu müssen? Oft hat es etwas mit dem Vater zu tun. Oder mit der Mutter, mit der wir solidarisch sein wollten. Oder auch etwas ganz anderes?

    3. Was hätte damals nicht sein dürfen? Was ist dein Vorwurf? Was war deine Schlussfolgerung damals? Über dich? Über ihn?

    Dort steckt das Potenzial, das aufgedeckt werden kann. Denn oft fühlen wir uns wieder wie ein kleines Kind, wenn jemand bei uns "den Knopf drückt" und wir wieder in ein Muster zurückfallen, das unsere Verletztheit wieder aufreisst.

    Da lohnt es sich - oft besser mit Unterstützung von jemand Aussenstehendem - aus Distanz und Erwachsenensicht hinzuschauen. Und zu erkennen, dass da eine Interpretation zugrunde liegt, die auch anders hätte ausfallen können. Vielleicht sogar ein Missverständnis oder einfach Unverständnis aus Kindersicht. Und aus der heutigen Perspektive haben wir mehr Möglichkeiten, dies richtig einzuordnen.

    Aber da könnte uns noch ein grosses Hinderniss im Weg stehen: Dass wir Recht behalten wollen. Und ich sehe immer wieder: Glücklich sein und Recht haben wollen schliessen sich manchmal gegenseitig aus.

    Es ist nicht so einfach, diesen möglichen Ausweg aus einer hinderlichen Überzeugung zu beschreiben, weil es theoretisch kompliziert tönt. Aber konkret geht es darum, diesen Weg wirklich zu wollen und Schritt für Schritt zu gehen. Das ist möglich! Ich habe es schon oft erlebt.

    Und dass du dich zum Nachdenken hast verlocken lassen, ist doch schon ein gutes Zeichen :)

    Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg mit deinen Erkenntnissen.

  • Hallo Highstepper! Du steckst in der Komfortfalle, und dabei verkümmerst Du emotional. Das ist kein Luxusproblem, wie manche hier meinen, sie lassen sich von Haus am See etc blenden. Nimm den Mut zusammen und versuche es alleine. Du wirst es schaffen, vielleicht bereuen, vielleicht erleichtert sein. Beides ist besser als der goldene Käfig.

  • Hallo Schatzsucherin

    Vielen Dank für Deine Erklärungen. Hört sich für mich nach einer Psychoanalye an. Ich finde das alles sehr spannend . Sobald ich in der eigenen Wohnung angekommen bin, werde ich mich mit diesem Thema beschäftigen.

    Dir auch alles Gute

  • Hallo Hummel

    Woww, Danke für Deine Antwort. Sie verurteilt mich nicht und ist wertfrei:) Du hast absolut recht. In 2 Wochen bin ich in meiner eigenen Wohnung und ich freue mich auch schon riesig darauf. Endlich mein Leben so zu leben wie ich will. Nicht mehr neben Fulltimejob ihn auch noch versorgen, hinter ihm aufräumen, einkaufen, managen, seine Eltern aus Pflicht treffen und und und...Die Leute denken ein tolles Haus, ein geiles Sportauto oder Geld allgemein sollte doch glücklich machen. Die haben ja alle so keine Ahnung..aich muss mir das nicht antun..Ich bin in jeder Hinsicht unabhängig, werde mein Standard halten und endlich in der Stadt leben. Vielleicht werde ich irgendwann wieder eine leidenschaftliche Beziehung führen und wenn nicht, lebe ich zumindest ehrlich und im Einklang mit mir selber.

    Alles Gute