Hallo zusammen!
Ich hätte eine kleine Frage. Es geht um eine Sache, die mich sehr Wunder nimmt. Wenn jemand mehrere Temporäreinsätze hatte (bis 3 Monate) und sie nicht im Lebenslauf erwähnen möchte (da Personaler skeptisch sind bei vielen Stellenwechseln, aber in diesen harten Zeiten finde ich das daneben, dass man kein Auge zudrückt. Man arbeitet ja, um die Rechnungen zu zahlen, oder nicht? Und lieber nehme ich einen Temporärjob an damit Geld reinkommt, als arbeitslos zu sein und Monate auf eine Festanstellung zu warten!!) , kann das der Personaler rausfinden?
Wird das in einer Datenbank aufgenommen, auf die Personaler Zugriff haben, sobald ein neues Konto für die Pensionskasse eröffnet wird?
In meinem CV hat es 2, 3 Stationen, die ich nicht erwähnen möchte, weil sie eben nur temporär waren.
Dann hätte ich noch eine andere Frage: ist das unprofessionell, wenn man im CV bei den Anstellungen reinschreibt, wieso die Anstellungen beendet wurden? (wurde 1 mal gekündigt weil die Firma das Geschäft eingestellt habe z.B. ).
Ich frage das alles, da die heutigen Personaler das CV nur kurz überfliegen und nicht genau hinschauen, wieso man die Stellenwechsel hatte.
Vielen herzlichen Dank für eure Antworten.
Temporärjobs erwähnen?
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Wenn Sie z.B. mehrere Temporärjobs hintereinander hatten, dann können Sie einfach schreiben.
2010 Tempräreinsätzte als xxx
Das ist viel besser als gar nichts reinzuschreiben.
Es fällt viel mehr auf wenn es Lücken hat im CV als wenn es keine Lücken hat.
Und es macht einen viel besseren Eindruck wenn man gearbeitet hat, als wenn man dann sagen muss ich war arbeitslos.
Heutzutage ist es kein Problem mehr wenn man Temporär gearbeitet hat.
Und nein der Arbeitgeben hat keinen Zugriff auf irgendwas in Ihrer Pensionskasse. Sie überweisen das Geld das Sie haben in die neue Kasse. Aber naja, so einen Hinweis gibt das einbezahlte Kapital natürlich schon. Aber das interessiert niemanden. Denn das wir ja erst einbezahlt, wenn Sie den Job haben.
Nein, man schreib nicht rein, warum man gekündigt wurde oder hat. Das steht im Zeugnis. Wenn Sie interessant genug sind für den Job, dann werden auch die Zeugnisse gelesen und dann sieht man ja warum Sie gingen. Kommt der Personaler nicht bis zu den Zeugnissen, dann haben sie sowieso keine Chance auf den Job. -
Arbeitgeber haben Angst davor, dass sie schon nach kurzer Zeit wieder Zeit und Geld aufwenden müssen um einen Nachfolger für die Stelle zu suchen, wenn mit Ihnen irgendetwas nicht stimmen sollte.
Arbeitgeber können entweder Angst davor haben, wenn Sie gekündigt haben, dass Sie übertriebene unrealistische Erwartungen haben oder nicht wissen was Sie wollen oder Arbeitgeber können Angst davor haben, dass Sie gekündigt wurden, weil vielleicht irgendetwas mit Ihnen nicht stimmt.
In der Regel wird der Lebenslauf (CV) zuerst durchgelesen bevor überhaupt die Arbeitszeugnisse gelesen werden, aus denen meist aber nur hervorgeht ob Sie gekündigt haben oder ob Sie gekündigt wurden oder ob der Arbeitsvertrag zeitlich befristet war und einfach abgelaufen ist.
Wenn Sie mit Temporärjob eine Stelle meinen, bei welcher der Arbeitsvertrag zeitlich befristet war und ausgelaufen ist, dann würde ich empfehlen im Lebenslauf (CV) rechts "mit zeitlich befristetem Arbeitsvertrag" oder wenn Sie die Temporärjobs in einer Zeile kombinieren, rechts "mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen" anzufügen. Dann ist für den Arbeitgeber ohne die Arbeitszeugnisse lesen zu müssen klar, dass dort einfach der Arbeitsvertrag ausgelaufen ist und Sie deshalb wechseln mussten.
Ich würde auch bei der einen Stelle, wo Sie gekündigt wurden, rechts im Lebenslauf dazuschreiben "Kündigung wegen Aufgabe der Geschäftstätigkeit". -
Liebe Leute
Vielen Dank für eure Antworten.
Leider glaube ich aber, dass es eine zentrale Datenbank gibt, ich glaube sie heisst Zefix, woraus ersichtlich ist, wieviele Arbeitgeber eine Person bisher hatte.
Ja, ich verstehe natürlich die Arbeitgeber die Angst haben, dass die Mitarbeiter schnell wieder abspringen. Es gibt aber Personen, die nicht soviel Glück im Arbeitsleben haben. Ich z.B. hatte viele Temporäranstellungen, 1 mal eine Kündigung wegen Geschäftsaufgabe, und 2 mal musste ich wegen einem miserablen Arbeitsklima künden. Und dies, obwohl ich viel ertrage, aber meine Gesundheit war mir dort wichtiger. Und das scheint mir jetzt zum Verhängnis zu werden, daher bekomme ich auch nur Absagen. Und dies, obwohl ich eine sehr angenehme und motivierte Person ist, die schnell lernt auf sehr aufnahmefähig ist. Aber sogar wenn man das den Personalern klar machen will, hören sie nicht zu. Das macht mich sehr traurig und hoffnunglos..... -
Hallo Impressons81
Auf Zefix.ch kannst du schauen welche Firmen im Handelsregister eingetragen sind. Wer wann und wie lange dort gearbeitet hat kann man dort nicht sehen. Wie PC schon geschrieben hat ist es für einen Arbeitgeber nicht möglich über das BVG andere Arbeitgeber ausfindig zu machen, wozu auch die sollten ja eigentlich in deiner Bewerbung ersichtlich sein.
Eine oder mehrere Temporärstellen gehabt zu haben ist nichts Negatives und allemal besser als Arbeitslos zu sein, darum denke ich dass das nicht der Grund ist, dass du keine Stelle findest.
LG Barbara_Mustermann -
Leider glaube ich aber, dass es eine zentrale Datenbank gibt, ich glaube sie heisst Zefix, woraus ersichtlich ist, wieviele Arbeitgeber eine Person bisher hatte.
Wie Ihnen Barbara_Mustermann bereits erläutert hat ist http://www.zefix.ch das Handelsregister. Darin sind Unternehmen mit Sitz in der Schweiz und deren Schweizer Niederlassungen eingetragen. Beim Eintrag der Unternehmen sind auch die Personen eingetragen, welche Entscheidungsbefugnisse bei diesem Unternehmen haben (Mitglieder des Verwaltungsrats, Mitglieder der Geschäftsleitung, Prokuristen). Dort steht Ihr Name nur, wenn man Ihnen eine dieser Entscheidungsvollmachten gegeben hat und der Arbeitgeber dies im Handelsregister eintragen lassen hat. Wenn Sie also keine Kaderfunktion hatten, ist es möglich, dass Sie dort gar nicht stehen. Das Datum der Eintragung und das Datum der Löschung müssen zudem nicht mit dem Beginn Ihres Arbeitsvertrags und dem Ende dieses Arbeitsvertrags übereinstimmen. Viele Arbeitgeber vergessen Prokuristen, die schon lange nicht mehr beim Unternehmen arbeiten, löschen zu lassen.
Ja, ich verstehe natürlich die Arbeitgeber die Angst haben, dass die Mitarbeiter schnell wieder abspringen. Es gibt aber Personen, die nicht soviel Glück im Arbeitsleben haben. Ich z.B. hatte viele Temporäranstellungen, 1 mal eine Kündigung wegen Geschäftsaufgabe, und 2 mal musste ich wegen einem miserablen Arbeitsklima künden. Und dies, obwohl ich viel ertrage, aber meine Gesundheit war mir dort wichtiger. Und das scheint mir jetzt zum Verhängnis zu werden, daher bekomme ich auch nur Absagen. Und dies, obwohl ich eine sehr angenehme und motivierte Person ist, die schnell lernt auf sehr aufnahmefähig ist. Aber sogar wenn man das den Personalern klar machen will, hören sie nicht zu. Das macht mich sehr traurig und hoffnunglos.....
Leider sind viele Mitarbeiter in der Personalabteilung und viele Arbeitgeber extrem risikoavers, haben Vorurteile und vor allem Möglichen Angst. Wenn es also Bewerbungen von anderen Stellensuchenden gibt, bei denen auf dem Lebenslauf und in den Arbeitszeugnissen möglichst wenige Selbstkündigungen stehen und nur Positives in den Arbeitszeugnissen steht, werden solche risikoaversen Personen die andren Bewerber nehmen.
Überlegen Sie sich gut, was Sie bei Vorstellungsgesprächen zu den Gründen, warum Sie gekündigt haben, sagen. Reden Sie erst darüber, wenn man Sie fragt, warum Sie an dieser Stelle gekündigt haben. Sagen Sie eher möglichst wenig und warten Sie darauf, ob die andere Person Zusatzfragen stellen. Wenn man zu viel sagt um sich zu rechtfertigen, klingt das für manche schon wieder verdächtig. Wenn zum Beispiel dort der ehemalige Vorgesetzte weggegangen ist und ein neuer Vorgesetzter gekommen ist mit dem es menschlich nicht so gut funktioniert hat, dann sagen Sie genau das ohne auszuführen was "menschlich nicht so gut funktioniert hat" bedeutet, wenn nicht nachgefragt wird. Betonen Sie, dass es mit dem alten Vorgesetzten keine Probleme gab. Wenn wegen diesem Vorgesetzten noch andere Mitarbeiter selbst gekündigt haben oder von diesem gekündigt wurden, erwähnen Sie das.
Haben Sie Personen, welche man anrufen kann und welche positive Auskünfte als Referenzpersonen für Sie machen können? Fragen Sie diese Personen ob diese zu Auskünften bereit wären, wenn ein potentieller Arbeitgeber diese anruft. Sind darunter auch ehemalige Vorgesetzte? Wenn ja, bieten Sie aktiv an, wenn es darum geht, warum Sie gekündigt haben und Sie sagen, dass es mit anderen Vorgesetzten keine Probleme gab, dass man diese Personen anrufen kann. Dadurch zeigen Sie, dass Sie keine Angst vor Auskünften haben und, dass es durchaus Vorgesetzte gab, welche mit Ihnen zufrieden waren und mit denen Sie gut ausgekommen sind.
Viele Glück. -
Wow, ich bin überwältigt über eure netten Antworten und Ratschläge. Vielen herzlichen Dank!
Entschuldigt meine Ignoranz, ich meinte nämlich nicht das Zefix. Es gibt eine andere Datenbank mit AHV Daten (der Name kommt mir leider nicht in den Sinn) Ich war mal in dieser Datenbank und habe gesehen, dass bei jeder Person, die ich aufrufen musste, jedes neu eröffnete Konto bei der Pensionkasse aufgeführt ist, wenn ich mich nicht falsch erinnere! Darum habe ich die Frage gestellt.
Leider war die letzte Stelle, die ich hatte, ein absoluter Horror. Ich habe noch nie so schreckliche Sachen erlebt und man wurde mir gegenüber auch fast handgreiflich, dies, weil ich mich auf die Seite einer anderen Person gestellt hatte, die extrem gemobbt wurde und weil ich meine Meinung gesagt habe (natürlich immer in angemessenem, ruhigem Ton und konstruktiv!). Da diese schikanierende Person, die Kritik überhaupt nicht verträgt und sofort persönlich wird und drohend, mein Chef war, weiss ich auch nicht, was ich für Gründe nennen soll, wieso ich gekündigt habe. Es war so schlimm dort, dass ich ohne neuen Job kündigen musste, und nun bin ich fast am Verzweifeln da ich nichts finde, obwohl ich jeden Tag ca. 4 Bewerbungen schreibe! Bin nicht mal beim RAV angemeldet, da ich mir das nicht antun möchte....
Tut mir leid, wenn ich vom Thema etwas abschweife, aber diese Sache beschäftigt mich die ganze Zeit. Ich bin auf dem Weg des sozialen Absturzes, und dies mit 29.............. -
Also, dann schweife ich auch leicht vom Thema ab:
1. RAV kann sehr anstrengend sein, das stimmt. Aber dann hast Du immerhin (mit einigen Aufwand) ein regelmässiges Einkommen. Das wäre mal gut, um nicht eine weitere Kette Probleme auszulösen. Gut wäre, wenn Du Miete und Krankenkasse bezahlst, andere Verpflichtungen nachkommst und es vermeidest, neue Schulden zu machen. Also würde ich Dir empfehlen, Dich ohne weiteres Zögern beim RAV anzumelden.
2. Temporäreinsätze sind, so meine ich zumindest, in deinem Alter weniger zu gewichten als wenn Du etwa 50 oder 60 wärest.
3. Falls Dir zwischen der Stellensuche irgendwelche Energie noch bleibt, empfehle ich Dir, Dich für irgendeinen Kurs (der Dich auch echt interessiert), einzuschreiben, sei es „nur“ eine Sprachschule, oder einen Computerkurs, oder eine Fähigkeit im Geschäftsführen. Am besten einen Abendkurs, damit diese Dir nicht „im Wege“ wäre, wenn Du eine Stelle findest.
Mit einem Kurs könntest Du deine Chancen auf eine Stelle erhöhen (Du wirst fähiger, eignest Dir neue Kenntnisse an, Du zeigst in der stellenlosen Zeit Disziplin und Initiative, usw.).
Ausserdem... kannst Du den Kurs schon sofort in deinen Lebenslauf aufnehmen. Und lernst Du wirklich darin, gibt es guter Gesprächsstoff während einem allfälligen Vorstellungsgespräch (was wiederum der Fokus von früheren weniger-als-glücklichen Anstellungen weglenken kann). -
Leider war die letzte Stelle, die ich hatte, ein absoluter Horror. Ich habe noch nie so schreckliche Sachen erlebt und man wurde mir gegenüber auch fast handgreiflich, dies, weil ich mich auf die Seite einer anderen Person gestellt hatte, die extrem gemobbt wurde und weil ich meine Meinung gesagt habe (natürlich immer in angemessenem, ruhigem Ton und konstruktiv!). Da diese schikanierende Person, die Kritik überhaupt nicht verträgt und sofort persönlich wird und drohend, mein Chef war, weiss ich auch nicht, was ich für Gründe nennen soll, wieso ich gekündigt habe. Es war so schlimm dort, dass ich ohne neuen Job kündigen musste, und nun bin ich fast am Verzweifeln da ich nichts finde, obwohl ich jeden Tag ca. 4 Bewerbungen schreibe! Bin nicht mal beim RAV angemeldet, da ich mir das nicht antun möchte....
Tut mir leid, wenn ich vom Thema etwas abschweife, aber diese Sache beschäftigt mich die ganze Zeit. Ich bin auf dem Weg des sozialen Absturzes, und dies mit 29..............
nachdenkerin hat Ihnen meiner Meinung nach sehr guten praktischen Rat erteilt.
Ich erlaube mir den Rat von nachdenkerin vom Gesichtspunkt Sozialleistungen her zu ergänzen. Taggelder der Arbeitslosenversicherungen müssen im Gegensatz zu Sozialhilfe später nicht zurückerstattet werden, wenn Sie später wieder über ein höheres Einkommen oder Vermögen verfügen. Zudem werden Taggelder der Arbeitslosenversicherung nicht rückwirkend bezahlt. Es ist also wichtig sich so rasch wie möglich beim RAV und bei der Arbeitslosenkasse anzumelden. Auf dem Anmeldeformular werden Sie danach gefragt, ob der Arbeitgeber oder Sie den Arbeitsvertrag gekündigt haben und was der Grund der Kündigung war. Es ist wichtig, dass Sie erklären, was vorgefallen ist und warum Ihnen das Verbleiben an der Arbeitsstelle nicht mehr zumutbar war. Es wäre gut, wenn Sie Zeugen haben (zum Beispiel ehemalige Mitarbeiter), welche die Vorfälle bestätigen könnten und welche Sie als Zeugen nennen können.
Die Arbeitslosigkeit gilt als selbstverschuldet, wenn Sie das Arbeitsverhältnis von sich aus aufgelöst haben, ohne dass Ihnen eine andere Stelle zugesichert war, es sei denn, dass Ihnen das Verbleiben an der Arbeitsstelle nicht zugemutet werden konnte (Artikel 44 Absatz 1 Buchstabe b AVIV). Ein schweres Verschulden liegt vor, wenn Sie ohne entschuldbaren Grund eine zumutbare Arbeitsstelle ohne Zusicherung einer neuen Arbeitsstelle aufgegeben haben (Artikel 45 Absatz 4 Buchstabe a AVIV). Die Einstellung dauert 31-60 Tage bei schwerem Verschulden (Artikel 45 Absatz 3 Buchstabe c AVIV). Da die Taggelder der Arbeitslosenversicherung für die Werktage (Wochentage ohne Wochenenden) bezahlt werden, bedeutet das, dass Sie wenn die Arbeitslosenkasse keine entschuldbaren Gründe für die Kündigung anerkennen sollte Ihnen während über eineinhalb Monaten bis zu über zweidreiviertel Monaten, im Durchschnitt während über zwei Monaten nach der Anmeldung zur Strafe keine Taggelder bezahlt. So eine Strafe hat einen Gegenwert von tausenden Franken, welche Sie sonst erhalten hätten.
http://www.admin.ch/opc/de/cla…ation/19830238/index.html
Ich habe kürzlich eine Dame vertreten, der gekündigt wurde und bei der die Arbeitslosenkasse wegen angeblichem Selbstverschulden an der Kündigung zur Strafe über eineinhalb Monate lang keine Taggelder bezahlen wollte. Es ist uns gemeinsam gelungen, dass die Arbeitslosenkasse im Einspracheentscheid die Strafe vollumfänglich aufgehoben hat. Es ist also wichtig was man zum Grund der Kündigung sagt, wie man zur Stellungnahme des Arbeitgebers über den Hintergrund für die Kündigung Stellung nimmt und wie man in einer Einsprache auf eine Verfügung reagiert, wenn die Arbeitslosenkasse eine Strafe verhängen will.
Da Sie nicht wissen, ob Sie nach der Anmeldung beim RAV mehr als zwei Monate arbeitslos sein werden und ob man Ihnen beim RAV zwei Monate lang nichts bezahlt, empfehle ich sich beim RAV anzumelden. Wenn Sie jeden Tag 4 Bewerbungen schreiben, so übererfüllen Sie sogar die dort die geforderte Anzahl von in der Regel 10 bis 12 Bewerbungen pro Monat. Bewahren Sie die Stellenanzeigen (z.B. Ausdrucke aus dem Internet) und Ihre Bewerbungen (z.B. Ausdrucke von E-Mails oder Kopien von Briefen) auf, da das RAV die Bewerbungen seit der Kündigung kontrolliert und dann nach der Anmeldung von Ihnen verlangt jedes Monat die Stellenbewerbungen auf einem Formular einzureichen und oft auch die Stellenanzeigen und Ihre Bewerbungsschreiben anschauen möchte.
Nur Mut. Das ist nicht das Ende der Welt. Ich hoffe es geht Ihnen nun besser, wenn Sie eine für Sie belastende Arbeitsumgebung los sind. -
Vielen Dank nachdenkerin und Sozialversicherungsberaterin.
Nun, ich bin schon seit Dezember auf Stellensuche. Da ich damals dachte, dass ich sowieso in der Zeit, für die mich die Arbeitslosenkasse sperrt, einen neuen Job finde, habe ich mich nicht angemeldet. Auch weil ich vor Jahren schon mal arbeitslos war, für eine sehr lange Zeit (Jugendarbeitslosigkeit) und weiss, was das für ein Gefühl ist, vom RAV abhängig zu sein, wollte ich das nicht wieder mitmachen.
Aber jetzt sind wir schon im Februar und es hat sich gar nichts bis wenig getan. Habe diese Woche eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten. Die Firma wollte telefonisch zuerst abklären, wie meine Salärvorstellungen sind. Sie haben mir dann gesagt, dass sie sage und schreibe 800 Fr. monatlich weniger anbieten können. Das ist schon die zweite Firma, die mir sagt, dass sie nicht soviel Lohn zahlen können.
Ich habe den Kfm. Fähigkeitsausweis, eine höhere Fachschule besucht und abgschlossen, bin Mehrsprachig und glaube kaum, dass ich in meinem Alter als kaufmännische Angestellte so wenig verdienen soll. Auch weil ich meine Rechnungen zu bezahlen habe!
Ich könnte natürlich so eine Stelle annehmen, wo ich viel weniger verdiene, aber das würde mich auf Dauer unzufrieden machen und dann würde ich früher oder später eine neue Stelle suchen müssen, und das will ich mir nicht mehr antun. Auch wegen meines Lebenslaufs.
Ich merke einfach, dass wir in der Schweiz auch in einer Krise sind und die Konkurrenz immer grösser und härter wird. Für eine komplette Neuorientierung denke ich, dass ich zu alt bin. Auch wenn ich mich neuorientieren würde, bedeutet das ja nicht, dass ich dann später Erfolg habe, bei dieser Konkurrenz!
Sorry wenn ich so depressiv töne (ok, ich bin es momentan) und ich erwarte keine Antwortetn aber ich bin jetzt gerade in ein Loch gefallen und versuche den Weg da rauszufinden, es gelingt mir aber nicht. Es tut wenigstens gut, darüber zu schreiben. Hätte ich die letzte Stelle damals nicht angenommen (das war vor 1 Jahr, also eine kurze Zeit dort), dann hätte ich nicht soviele Probleme. Und damals sagte mir das Bauchgefühl auch, ich soll dort nicht arbeiten gehen, da die Personalchefin auch total unfreundlich war beim Vorstellungsgespräch, aber ich war auf den Job angewiesen und nun muss ich dafür büssen....... -
Also, das mit dem Bauchgefühl verstehe ich sehr gut!
Es ist [zumindest innerlich] zum Schreien, wenn jemand in der Lage kommt, etwas tun zu müssen, obwohl alle seine/ihre Instinkte dagegen mahnen.
Es kann eine Gradwanderung sein, manchmal eine schwierige Entscheidung: Ducke ich mich, unterjoche ich mir den Bedingungen eines Systems, von dem ich im Voraus ahne, sie bringen mir mehr Probleme als Lösungen... oder versuche ich im Alleingang, ohne Hilfe und immerhin selbstbestimmt, aber dann mit dem Risiko dass, wenn es nicht gelingt, ich mich in noch grösseren Problemen befinde?
Du hast bezüglich RAV-Anmeldung den zweiten Weg gewählt. Und erhieltest dabei, weil Du selber für Dich gerade stehst, etwas von deinem Gefühl der Würde (behaupte ich mal... es tut mir Leid, wenn ich Dir hier falsch verstanden habe). Aber bis jetzt hast Du noch keine oder keine passende Arbeit gefunden, womit Schlimmeres vielleicht droht, Dich einzuholen.
Den anderen Weg, den ich Dir vorgeschlagen habe (nämlich „melde Dich beim RAV an“), tut Dein Geist (im Sinne der freien Selbstbestimmung) vermutlich nicht gut, erspart Dir aber vielleicht immerhin einer finanziellen Notlage (ausser Du bist ohnehin vermögend).
Ich möchte, wenn ich kann, Dir wieder zur RAV-Anmeldung ermutigen. Du hast einen Anrecht auf ihre Leistungen.
Du scheinst wirklich Arbeit finden zu w-o-l-l-e-n, was ja lobenswert ist. Die Angestellten bei der RAV sind ja auch nur Menschen. Meiner Erfahrung nach ist in Arbeitsbereiche die auch nur irgendwie beratend oder betreuend sind, (wie auch die des RAV-Personals) das Aller-motivierendste wenn eine Hilfesuchende, ein Klient vorbeikommt, die/der zeigt, dass er seine Lage wirklich verbessern w-i-l-l. Wie Du, eben! Bravo dafür!
Wie Sozialversicherungsberater, meine auch ich, dass Du schon ein guter Stuck voran bist, mit Bewerbungen. Wenn Du also bei der RAV vorsprichst, und zwar gleich mit deinem ganzen Ordner volle Bewerbungsschreiben, Mails und Notizen zu deinen Telefonaten zwecks Arbeitssuche... macht das schon von Anfang an einen guten Eindruck.
Da erhöhst Du deine Chancen, auf einen RAV-Mensch zu treffen, der Dich ebenfalls als Mensch sieht, der sich bemüht. Eben, beide gleichwertig.
Und nun zurück zur Stellensuche:
Während Du bei der RAV bist, kannst Du weiterfahren in der Suche, wie bis anhin.
Vielleicht findest Du während der RAV-Zeit eine oder mehrere temporäre Jobs, also befristeten Stellen oder auch welche die von den Anforderungen an Dich (Fachkenntnisse) oder von der Lohnhöhe nicht ganz auf deinem gewohnten Niveau sind. Unter Umständen wird Dir diese Arbeit vom RAV als Zwischenverdienst anerkannt, und dein Lohn könnte von der RAV teilweise aufgestockt werden. Wie das genau abläuft, weiss ich nicht, da müsstest Du dich erkundigen.
Eine solche weniger anspruchsvolle oder weniger gut entlohnte Stelle muss aber für deinen Lebenslauf keine dunklen Flecke bedeuten, keine Abstufung, und nichts, was Du nicht erwähnen kannst. Nein, sie gilt dann – sozusagen weil unter dem Schirm der RAV – als Zwischenverdienst, und zeigt Dir jetzt als bereitwillig, kompromissfähig, weise, usw.
Mehr noch: bist Du erst mal in einer Firma drin, und findest dort einen Weg zu zeigen was Du wirklich alles arbeiten kannst und wert bist, ergibt sich daraus vielleicht die Möglichkeit, dass Du in dieser gleichen Firma für eine andere, bessere Stelle in Betracht gezogen wirst. Manche Stellenempfehlungen ergeben sich aus Gespräche mit den BerufskollegInnen, mit jemanden in der Personalabteilung, oder in der Kantine...
So gesehen würde ich empfehlen: melde Dich beim RAV an, und suche und nehme an so viele Stellen [fast] jeglicher Art. Die gelten im Lebenslauf, sowie auch im realem Lauf Deines Lebens, vielleicht als eine Art „Lehr und Wanderjahre“ oder als Phase der Neu-Orientierung, usw., insbesondere in Zusammenhang mit einem parallel dazu belegter Kurs, welcher Art auch immer.
Ich hoffe, das hilft Dir irgendwie, einen Weg aus dem Loch zu finden, in dem Du – übrigens verständlicherweise, finde ich – gefallen bist. Das Leben ist voller Mäander, manche davon unerwartet. Für andere kann der Mensch sich manchmal schlicht mit Erfahrung rüsten.
Ich wünsche Dir gute Erfahrungen, beruflich, organisatorisch, menschlich! -
Ups!
Oh!
Erst nachdem ich hier meine Ermutigungswünsche gepostet habe, sah ich Deine anderen zwei Beiträge in den Threads: „Im Ausland günstig einkaufen?“ und „Abschaffung und seriöser Neuaufbau des RAVs“.
Sie liessen mich nachträglich denken, dass meine Ideen und Vorschläge, mein Beitrag in dies deinem Thread, deiner Situation, deiner Gefühlslage, deinen aktuellen Erfahrungen vielleicht gar nicht angemessen war.
Wenn das der Fall ist, so tut es mir leid.
Ich hoffe, Du findest den für Dich passenden, würdevollen, gesunden und friedlichen Weg. -
Hallo Nachdenkerin
Kein Problem, es hat gut getan deinen tollen Text zu lesen und deine guten Vorschläge!
Ja, ich habe mich bereits wieder abgemeldet beim RAV. Die Anmeldung dort war schlimmer als ich mir vorgestellt hatte, obwohl ich mir dann vor der Anmeldung gesagt habe: so schlimm kann es ja nicht sein.
Zum Glück habe ich noch ein bisschen Geld auf dem Konto, obwohl ich mir das Geld für eine zukünftige Wünsche und Ziele angelegt hatte.
Tja, so ist es ja leider im Leben. Es kommt nie so, wie man es sich gewünscht hatte.
Wegen den Temporärjobs: Als ich im jugendlichen Alter auch lange eine Stelle gesucht hatte (damals hiess es, ich hätte zu wenig Berufserfahrung und dann habe ich mich während der Arbeitslosigkeit auch weitergebildet), habe ich dann aus purer Not einen Job angenommen als Mitarbeiterin in einem Lager. Obwohl das vor 10 Jahren war, muss ich mir heute immer noch die Frage anhören, wieso ich denn so einen Job gemacht habe. Und wenn ich das erkläre, habe ich das Gefühl, dass die Personaler das nicht verstehen.
Mein CV hat leider nicht eine klare Linie, aber ich finde, dass oftmals solche Bewerber interessanter sind und mehr zu bieten haben, weil sie breite Erfahrung gesammelt haben und auch indirekt zeigen, dass sie sich nicht haben runterkriegen lassen von der Wirtschaft, so wie ich. Und auch flexibel sind und offen! Und ausserdem ist ja das Leben voller Höhen und Tiefen. Ist doch langweilig wenn man so einen CV hat, ohne Ecken und Kanten! Also ich persönlich würde so eine Person nicht einstellen!
Was ist denn mit den Menschen, die schwer krank wurden und deswegen jahrelang nicht arbeiten konnten? Werden diese Leute auch so diskriminiert, weil es eine Lücke in ihrem CV hat?
Die Personaler sollten anfangen, menschlicher zu denken. Wobei ich sagen muss, dass ich viele Personaler erlebt habe, bei denen man nur noch den Kopf schütteln kann.
Wegen dem anderen Beitrag, den ich kommentiert habe: der Kommentar von diesem Herr der behauptet, dass er jetzt 15'ooo Fr. verdient hat und wir das Geld in der Schweiz ausgeben sollen, hat mich echt verärgert. Das ist an Arroganz nicht zu überbieten.