Ich weiss nicht mehr weiter mit meinem 17 jährigen Sohn

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  • Hallo zusammen

    Brauche dringen ein paar Tipps:

    Mein Sohn 17 hat im September seine Lehrstelle verloren unstimmigkeiten am Arbeitsplatz

    Mein Sohn nimmt nichts aber auch gar nicht von jemandem an. Auch von mir und meinem Lebenspartner nicht Er weiss alles besser.. ( Agressiv)

    Er ist seit Oktober bei RAV gemeldet die ihn ins Triache schicken. Nächste Woche sollte er einen Stellwerktest machen ob er geht weiss ich nicht.

    Nun zu meinem 2 Problem er hat etwas Uebergewicht und möchte abnehmen Fitnessabo hat er zu Weihnachten bekommen und er beginnt im Februar mit dem Training. Wenn wir in unterstüzen möchten stossen wir nur auf Ablehnung und Frust.

    Heute hat er mit Auszug gedroht er geht zur Freundin die in Fribourg wohnt er meint für immer.lIch komme einfach nicht mehr an meinen Sohn ran ich ertrage in auch nicht mehr wirklich, der Altag ist nur noch Stress. Er hasst meinen Freund er hasst mein unser Leben alles ist doof. Ich weiss nicht mehr weiter für mich ist das Leben mit dieser Situation sehr anstrengend.

    Was kann ich tun damit sich die Situation etwas bessert. ich halte es nicht mehr aus HILFE

  • Liebe Jskippy,

    ob ich Dir helfen kann weiss ich nicht. Aber ich versuche ein paar Gedanken aufzuschreiben.

    Nur zu gut kenne ich diese Situation. Ich bin sehr dankbar dass wir es in den Griff bekommen haben. Die Lehrstelle hat mein

    Sohn zwar noch und ich hoffe dass es so bleibt.

    Stell Dir vor wie wir waren, mit 17, kurz vor dem gelobten Land 18! Man dachte dass man jetzt alles machen kann

    und wusste noch nicht viel darüber dass es halt auch Pflichten braucht um die Freiheit geniessen zu können.

    Als Mütter möchten wir unsere Kinder beschützen und alles von ihnen fernhalten. Aber das geht nicht!

    Hast Du damals nicht auch, so wie ich, auf Warnungen mit dem Satz reagiert:" Ich will meine Erfahrungen selber machen"?

    Dieser Satz war mir eines Tages bewusst geworden. Und ich habe es ausprobiert. Wenn man jung ist will man nicht

    dass jemand schon weiss was auf einen zukommt, man will die Welt erobern und das ist ja auch irgendwie gut so.

    Ich konnte meinem Sohn mit ziemlich Überwindung einige Freiheiten lassen, Warnungen versuche ich zu verpacken,

    in der Art: "cool dass xx aufs trinken verzichtet um Euch zu chauffieren"so in der Art. Aber nicht dauernd...und manchmal gebe ich auch

    gern zu dass ich mir halt zuviele Sorgen mache weil ich ihn halt liebhabe.

    Den Durchbruch habe ich erzielt als ich begonnen habe ihm bewusst zuzuhören. Also so:"es wäre cool wenn Du etwas vom WE erzählen würdest. Ich gebe keinen Kommentar, ich will nur zuhören, nur wissen was Dich freut oder beschäftigt!" Das mit dem Zuhören ohne Kommentieren zu dürfen fand ich schwer, aber genau das hat geholfen dass er immer offener geworden ist, gemerkt hat dass ich mich wirklich für ihn interessiere und

    nicht seine Erfahrungen vermiesen will. Ich glaube wir sind damit auf einem guten Weg.

    Den Jungen Mann sehen, nicht nur das Kind! Sich überlegen wie selbständig wir doch in diesem Alter auch schon waren, warum sollten unsere Kinder das nicht können?

    Und wenn die Handyrechnung nicht bezahlt ist ist das sein Problem. Wenn das Geld vor dem Monat fertig ist kann er sich z.B. auch bei uns mit arbeiten etwas dazuverdienen, einkaufen, Rasen mähen etc... so sieht er dass das Geld nicht so leicht zu verdienen ist.

    Es gibt immer wieder schwierige Momente, das ist ja klar, aber im Grossen und Ganzen bin ich heute sehr froh dass ich mich auf diese Gedanken einlassen konnte.

    Wie waren wir in diesem Alter? und Zuhören, nur versuchen den jungen Menschen zu sehen der gerade die Welt entdeckt! Nicht kommentieren, höchstens ihm anbieten dass er sagen kann wenn er Deine Meinung hören möchte.

    Vielleicht tönt das für Dich am Weg vorbei, aber es ist ein Versuch wert!

    Ich wünsche es Euch so sehr dass alles gut wird, egal wie der Weg dahin aussieht...

    LG Arielle

  • Solche Familiären Lebens-Situationen sind vielschichtig und lassen sich nicht auf die schnelle zu lösen!

    Alle sind involviert und überfordert. Dann kann es gut sein "unparteiische" Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    z.B Familien-Beratungsstellen gibt es an fast jedem Ort, die können sicher auch Eure Situation entlasten und weiter helfen!

  • Dein Junge kann mit seinen GUTEN Kräften offensichtlich nicht GUT umgehen.

    Wer, den er kennt, kann mit seinen Kräften gut umgehen und és ihm zeigen?

    Wenn Du die Versuche, ihm zu helfen, genau anschaust, siehst Du, wie es dabei immer schlimmer wird.

    Die VORBILDER machen - und wenn es noch so wenig ist - DRUCK und mit DRUCK hat man keine SOG-Wirkung.

    Wenn Du es konkret untersuchst, entdeckst Du, dass er bei allen Förderangebote immer eine STATISTENROLLE im Leben anderer spielen muss.

    Dadurch wird seine Persönlichkeit immer weniger und dagegen muss sich die Überlebensinstanz in ihm wehren.

    Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich ihm IN DER HAUPTROLLE SEINES LEBENS begegnen.

    Ich würde mir überlegen, was SOG-Wirkung hat und mir für ihn etwas einfallen lassen, was ZIEHT.

    Es ist ein Unterschied, ob jemand als den behandelst, der es nicht kann, oder als den, der es können wird.

    Wenn Du meinen Namen bei Google und Youtube reinschreibst findest Du viele praktische Beispiele für Problemlösung.

    Ich freue mich auf Euren Erfolg.

    Franz Josef Neffe

  • Deine Schilderung umfasst ein „Packet“ von: Unstimmigkeiten am Arbeitsplatz / Agressiv / Uebergewicht / stossen auf Ablehnung / droht mit Auszug / komme nicht mehr beim an Sohn an

    Dem „Packet“ entnehme ich, dass dein Sohn zu wenig Raum hat – er möchte mehr sich selber sein – er möchte die Erlaubnis haben, selber entscheiden zu können, um aus eigenen Fehlern lernen zu dürfen und auch zu können.

    Freue dich daran, dass du einem Leben das Leben zu ermöglichen durftest. Du hast ihm ein Nest gegeben. Wann und wie die Kinder flügge werden, soll der Natur überlassen werden. Du kennst seinen Lebensplan nicht – folglich sollst du diesen auch nicht beeinflussen. Erlaube ihm, dass er stolpern darf.

    Ziehe dich zurück. Lass los. Erfreue dich tagtäglich, dass da etwas da ist, was du ermöglichen durftest.