ALDI betrügt Konsumenten mit Lockvogelangeboten

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  • ALDI bewirbt in seinem neuesten Prospekt auf der Titelseite prominent ein irisches Bier, erhältlich ab Donnerstag, 03. Juli.

    Da die Wetterlage bierfreundlich ist, wollte ich am ersten Tag der Aktion ebendieses Bier einkaufen. Aber oha, leider nicht erhältlich. Auf Rückfrage ergab sich, dass der Artikel auch in allen anderen Filialen in der Umgebung ausverkauft war.

    Es handelt sich also wieder (einmal mehr) um ein klassisches Lockvogelangebot.

    Wikipedia meint dazu (Zitat: )

    Ein Lockvogelangebot ist eine Werbemaßnahme für ein besonders preisgünstiges Angebot, das nicht in ausreichender Menge vorrätig ist, so dass viele der damit angelockten Kunden auf teurere Produkte ausweichen.

    Wenn es sich bei einem Lockvogelangebot um ein Irreführungsangebot hinsichtlich der Vorratsmenge handelt, handelt der Betreffende wettbewerbswidrig gemäß § 5 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Dort ist geregelt, dass der Anbieter ein ausreichende Vorratsmenge im Hinblick auf seine Werbung mit preisgünstigen Angeboten vorhalten muss; der Verbraucher erwartet, dass die angebotenen Waren zu dem angekündigten oder nach den Umständen zu erwartenden Zeitpunkt in einer Menge vorhanden sind, die die zu erwartende Nachfrage deckt. Ist dies nicht der Fall, so wird der Verbraucher irregeführt.

    Grundsätzlich entbindet der Zusatz „So lange der Vorrat reicht“ das werbende Unternehmen nicht von seiner Pflicht, die Ware in ausreichender Menge vorzuhalten; es handelt sich bei dieser Floskel um eine „rechtlich irrelevante Banalität“.

    Der frühere Regelfall der erforderlichen Warenbevorratung betrug drei Tage ab Erscheinen der Ankündigung; die jüngere Rechtsprechung hält dagegen teilweise ein Vorhandensein am Erscheinungstag der Anzeige für ausreichend. In einem anderen Fall urteilte der BGH dagegen, dass der in einer Werbebeilage beworbene Artikel grundsätzlich eine Woche vorrätig sein müsse

    (Zitat Ende)

    Natürlich kann ich mein Bier auch anderwo kaufen, aber mich ärgert einfach der Umstand, dass ALDI Schweiz, der ja bekanntlich ein Ableger des deutschen ALDI Süd ist, meint, seine konsumentenfeindlichen Lockvogel-Werbemassnahmen 1 zu 1 von Deutschland in die Schweiz übertragen zu können.

    Zum Glück sind die schweizerischen Konsumenten nicht so blöd, wie die Deutschen wohl annehmen. Die Vorgehensweise hat nämlich Methode. Es ist mir jetzt bei ALDI bereits zum zweiten Mal passiert, dass ein Aktionsartikel schon am ersten Tag nicht erhältlich war.

    Verarschen kann ich mich selber, aber was ALDI hier abzieht, nennt der einfache Bürger einfach "Betrug".

    Aldi wirbt gross mit seiner "Geld-zurück-Garantie:

    Als ich aber mein für die Füchse verfahrenes Benzingeld für die Fahrt zum Laden von Aldi zurückwollte, hat die Filialleiterin, Frau Fuchs, richtig hysterisch reagiert und die Rückzahlung verweigert. Kundendienst und Kulanz sieht in meinen Augen etwas anders aus... Schliesslich kann ja der Kunde nichts dafür, wenn im Sommer Bier nicht in ausreichender Menge angeliefert wird trotz grossspuriger Werbung.

    Noch etwas ist mir beim Studium der Website von ALDI aufgefallen:

    ALDI wälzt seine Verantwortung für die Umwelt einfach auf die Gemeinden ab! ALDI verkauft SPARLAMPEN, welche Quecksilberhaltig sind und müsste diese als Verkaufsstelle auch wieder zurücknehmen (Gesetz in Kraft seit August 2005)

    (Zitat ALDI-Website: )

    ALDI SUISSE bietet seinen Kunden in regelmässigen Abständen Energiesparlampen und LED als Aktionsartikel an.

    Ausgediente Energiesparlampen bringen Sie bitte zu den Altstoffsammelstellen (Mistplätze, Recyclinghöfe, Problemstoffsammelstellen) bei den Gemeinden. Aufgrund unseres beschränkten Platzangebots ist es ALDI SUISSE leider nicht möglich, Energiesparlampen für das Recycling zurück zu nehmen.

    (Zitat Ende)

    Also wieder einmal mehr die alte Leier: Die Gewinne den Privaten, die Entsorgungskosten der Allgemeinheit, bzw. dem Steuerzahler. Ich finde so eine Haltung von ALDI schlicht kriminell.

    (Zitat aus: )

    Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte der Schweizerischen Eidgenossenschaft (SR 814.620)

    Art. 2: Begriff

    Geräte im Sinne dieser Verordnung sind elektrisch betriebene:

    [..]

    d.1Leuchten;e.2Leuchtmittel (ohne Glühlampen);

    Art 4. Rücknahmepflicht

    1 Händler müssen Geräte der Art, die sie im Sortiment führen, kostenlos zurücknehmen.

    5 Detailhändler müssen die Geräte in allen Verkaufsstellen während den gesamten Öffnungszeiten zurücknehmen.

    (Zitat Ende)

    Die Firmengründer, die Gebrüder Albrecht aus Deutschland, gelten gemeinhin als die ziemlich reichsten Leute in DL. Gemäss Wikipedia machte ALDI rund 755 Mio Gewinn. Im Ranking der 500 größten Familienunternehmen Deutschlands der Zeitschrift Wirtschaftsblatt nimmt die Gruppe im Jahr 2013 den zweiten Platz ein. Danach betrug der Umsatz der beiden Unternehmen im Jahr 2011 ca. 50,9 Milliarden Euro.

    Das Schwarzbuch Markenfirmen wirft Aldi Süd vor, dass eine gewerkschaftliche Organisierung weitgehend vermieden werde, so gebe es keinen Gesamtbetriebsrat. Im April 2004 kündigte Aldi mit sofortiger Wirkung seine bisher wöchentlich erscheinende, ganzseitige Anzeige in der Süddeutschen Zeitung, nachdem diese in einem kleinen Artikel am 7. April 2004 über „schikanöse Arbeitsbedingungen“ und „massive Wahlbehinderungen“ bei der versuchten Gründung der ersten Aldi-Betriebsräte in München berichtet hatte. Durch diesen Boykott entgingen der Zeitung Anzeigen im Gesamtwert von rund 1,5 Millionen Euro.

    Gewerkschaftsfeindliche Einstellung der Bosse und Behinderung der Pressefreiheit runden das Negativbild von ALDI noch ab.

    Ausserdem:

    - Am 6. Januar 2014 wurden in einigen Aldi-Märkten in Berlin und Velten zufällig insgesamt 140 kg Kokain gefunden.

    - Anfang Januar 2013 wurde bekannt, dass Aldi Süd offenbar Mitarbeiter mit versteckten Kameras überwachen lasse.

    - In einer Studie hat das Südwind-Institut Arbeitsrechtsverletzungen in chinesischen und indonesischen Zuliefererbetrieben von Aldi nachgewiesen. Dazu zählen unter anderem eine monatelange Zurückhaltung von Löhnen, Kautionszahlungen von Beschäftigten für Fabrikjobs und Kinderarbeit.

    - Im Jahr 2009 wies das Südwind-Institut erneut auf unwürdige Arbeitsbedingungen in Aldi-Zuliefererbetrieben hin. Die Arbeitnehmerinnen müssten bis zu 90 Stunden pro Woche arbeiten.

    - Mitarbeiter in einem Warenlager in Baden-Württemberg misshandelten 2013 Auszubildende. Vorgesetzte hätten die Schikanen beobachtet und gebilligt.

    - Im Schwarzbuch Markenfirmen werden Ausbeutung in der Rohstoffgewinnung und Umweltzerstörung als Kritik genannt. Aldi wurde wegen seines unökologischen Angebots billiger Garnelen auf Kosten der Mangrovenwälder kritisiert

    (Alle Zitate aus Wikipedia)

    Aufgrund dieser Fakten bin ich nun zum Schluss gekommen, dass ich in Zukunft nicht mehr bei ALDI einkaufen werde. Früher hiess es in Deutschland "Leute, kauft nicht bei Juden", in Abwandlung dieser These gilt für mich ab sofort die Devise: "Leute, kauft nicht bei ALDI"...

    Wer Lockvogelangebote benutzt und gewerkschaftsfeindlich handelt, dem kann ich nicht mit gutem Gewissen zu noch mehr Gewinn verhelfen.

    Guiness-Bier kriege ich übrigens bei SPAR und RIO-Markt jeden Tag und nicht nur zeitweise. In diesem Sinne PROST.



  • Früher hiess es in Deutschland "Leute, kauft nicht bei Juden", in Abwandlung dieser These gilt für mich ab sofort die Devise: "Leute, kauft nicht bei ALDI"...

    Guiness-Bier kriege ich übrigens bei SPAR und RIO-Markt jeden Tag und nicht nur zeitweise. In diesem Sinne PROST.



    Mal abgesehen davon, dass das was du da schreibst keine Neuigkeiten, sind, finde ich es nicht angebracht diesen unsäglichen Satz hier als Beispiel für deinen neuen "Slogan" heranzuziehen.

    B._M.

  • Uiuiui, da hat Dir das fehlende Bier aber gehörig auf den Magen geschlagen! Und anschliessend gleich noch im Internet allerlei Sachen zusammen getragen, für die man Aldi bashen kann. Ich hätte noch aufgeführt, dass Aldi nur einstöckig baut und deshalb der Landverbrauch im Verhältnis zur Verkaufsfläche überdurchschnittlich gross ist... Oder ich hätte noch Aldi MitarbeiterInnen interviewt, vielleicht hättest Du noch jemanden gefunden, der mit Seiner Vorgesetzuten schon mal ein Problem hatte...

    Merkst Du, vorauf ich hinaus will? Da ist eine Aktion ausverkauft, was ausnahmsweise vorkommen kann. Ich habe in verschiedenen Detailhandesgeschäften gearbeitet (MIGROS, PC HAI, IKEA) und bei jedem war es halt so, dass man eine begrenzte Anzahl Aktionsware zur Verfügung hatte. Manchmal wurden Kunden darob wütend, manchmal merkte das niemand, weil ohnehin gerade keine Nachfrage danach war oder ein Konkurrent noch etwas günstiger war... Es ist lästig für Anbieter wie Kunden, aber deshalb geht doch die Welt nicht unter und deshalb wird man doch nicht dermassen wütend...

    Du schreibst, dass bei Spar und anderswo dieses Bier permanent vorhanden ist. Ja, warum gehst Du nicht einfach dorthin einkaufen und bist damit zufrieden? Jeder 'normale' Mensch macht das so und damit basta. Wenn Aldi wirklich so geschäften würde wie Du schreibst, hätten sie bald keine Kunden mehr und die Angestellten würden ohnehin längst bei der ach so tollen Konkurrenz arbeiten. Und wenn Du bereits Aldi-Kunde wärst wüsstest Du, dass solche Aktionen in der Regel nicht gleich ausverkauft sind. Kann es sein, dass bei Aldi das Bier bessere Qualität hatte und günstiger und so viel günstiger war als anderswo, dass es durchaus weh ta? Oder dass Du einfach bei der Konkurrenz arbeitest und die Gelegenheit beim Schopf packen willst, endlich mal die günstige Konkurrenz schlecht machen zu können?

  • Ennet der Grenze einkaufen und Preise vergleichen ist modern. Was mir aber bei Aldi aufgefallen ist: Im Gegensatz zu Lidl gibt Aldi keine Formulare für die Mehrwertsteuerrückerstattung ab (zumindest im grenznahen Laden bei Kadelburg war dies der Fall.) Hier kassiert der Laden die MwSt, und der Nicht-EU-Kunde schaut in die Röhre. Klagen lohnt sich angesichts der kleinen Beträge ja nicht, aber die Methode hat schon ein kleines "Geschmäckle".

    Bleibt auch der "Schweiz-Zuschlag" zu erwähnen: Wenn ich die Preise für einen Liter Milch bei Aldi-Süd und bei Aldi Schweiz vergleiche stelle ich fest, dass auch bei Aldi die schweizer Kundschaft massiv mehr zahlen muss für das absolut gleiche Produkt. Oder ist jemand der Ansicht, dass deutsche Kühe andere Milch geben als ihre Artverwandten hierzulande?



  • Bleibt auch der "Schweiz-Zuschlag" zu erwähnen: Wenn ich die Preise für einen Liter Milch bei Aldi-Süd und bei Aldi Schweiz vergleiche stelle ich fest, dass auch bei Aldi die schweizer Kundschaft massiv mehr zahlen muss für das absolut gleiche Produkt. Oder ist jemand der Ansicht, dass deutsche Kühe andere Milch geben als ihre Artverwandten hierzulande?



    Das liegt daran, dass die Preise für Milch in der Schweiz durch den Staat künstlich hoch gehalten werden, indem es einen Zoll auf günstigere ausländische Milch gibt, welcher den Preis für ausländische Milch verteuert. Den gibt es da die Milch der Schweizer Milchbauern trotz rekordhohen Landwirtschaftssubventionen so teuer ist, dass diese nicht mit Milch von Milchbauern aus EU-Mitgliedstaaten konkurrieren könnte.

    Beschweren Sie sich also bei den Schweizer Bauern und bei der SVP. Wenn die Schweiz der EU beigetreten wäre oder zumindest über die bilateralen Verträge eine Zollunion mit der EU hätte, gäbe es keine Zölle mehr auf Waren aus der EU und auch keine Zollkontrollen an der Grenze (z.B. auf Milch). Für die EU-Mitgliedstaaten ist das Realität. Dort herrscht freier Wettbewerb zwischen den Milchbauern aus den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten.

  • In den umliegenden Ländern sind die Löhne auch tiefer. Milch ist in der Schweiz sehr günstig, wenn man den hohen Lohn gegenüber stellt.

    In Deutschland gibt es eine Initiative für einen Stundenlohn von € 8,50. Würde heissen bei 42 Stundenwoche einen Lohn von umgerechnet Fr. 1780.-- Wer würde für diesen Lohn noch arbeiten?

    Der Aufschrei wäre gross von den gleichen Leuten die das Gefühl haben in der Schweiz ist alles zu teuer.

    Bei Aldi ist das normal mit Schnäppchen zu werben, damit die Leute in den Laden kommen. Die angebotenen Waren sind nicht immer von bester Qualität. Hauptsache billig. Unter dem Schlussstrich fährt man trotzdem teurer.



  • Bei Aldi ist das normal mit Schnäppchen zu werben, damit die Leute in den Laden kommen. Die angebotenen Waren sind nicht immer von bester Qualität. Hauptsache billig. Unter dem Schlussstrich fährt man trotzdem teurer.



    Da hat @ Maxtech völlig recht.

    Bei den beiden deutschen Anbietern Lidl und Aldi sieht man im Werbematerial öfters Angebote, welche nicht in den Schweizer Markt passen, z.B. Computer, welche auf dem Bild im Prospekt eine bundesdeutsche Tastatur haben, auf welcher die schweizerischen Akzentzeichen fehlen und die somit hierzulande absolut unbrauchbar ist. Wer dann so etwas kauft und erst zu Hause merkt, dass er eine falsche Tastatur bekommen hat, ist selber schuld, aber eben, hauptsache billig.

    Wenn ich mich recht entsinne, sind doch bei Aldi auch schon falsch deklarierte Rindfleischprodukte aufgetaucht, welche aber Pferdefleisch enthielten, was dann einen ziemlichen Aufruhr wegen angeblicher Produktfälschung ausgelöst hat. Pferdefleisch ist absolut nicht schlecht, aber es sollte schon als solches deklariert werden, da es ja auch billiger ist als Rindfleisch und dort liegt wohl der Hase im Pfeffer. Gewinnoptimierung heisst das Zauberwort wohl auch hier.

    Da wir hier im Dorf keinen Aldi und auch keinen Lidl haben, lässt mich das aber zeimlich kalt, ich kaufe meine Aktionen immer bei Migros. Wenn z.B. Milch gerade Aktion ist, steht da immer ein ganzes Palett voll im Laden und das reicht dann mindestens eine ganze Woche, bis alles verkauft ist. Jedenfalls ist mir das noch nie passiert, dass Milch schon am ersten Tag ausverkauft war und Bier verkauft Migros ja nicht.

    Andy

  • Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei den Aktionen, welche ich nutzen wollte, auch immer noch das Produkt bekommen habe. Kann das persönlich also nicht nachvollziehen. Aber es ist nicht das erste Mal, dass ich davon höre, dass ALDI Aktionen hat, welche man als Lockvogelangebote bezeichnen könnte. Fände es aber mal interessant, eine Übersicht über die Erfahrungen einer grösseren Zahl von Konsumenten zu haben. Daher habe ich unter nachfolgendem Link mal eine Umfrage dazu erstellt mit der Frage: Betrügt ALDI die Konsumenten mit Lockvogelangebote?

    Umfrage: http://www.pupoll.com/de/polls…ockvogelangebote-2014-7-7