Rote Beete?

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Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Hallo!

    zu aller erst: Ich habe keinen grünen Daumen. Möchte aber roote Beete sähen weil sie so gesund ist. Kann mir jemand Tipps geben ich ich roote Beete am besten pflanze und pflege? Und kennt jemand gute Rezepte?

    Danke schonmal im Voraus!! :)

  • Rote Beete? Was soll denn das sein?

    Hier kennt kein Mensch diesen Ausdruck. Es wäre wohl eher mit Antworten zu rechnen, wenn man in einem schweizer Forum einer schweizer Zeitschrift den entsprechenden schweizerischen Namen für dieses Gewächs verwenden täte.

    Für alle, die es nicht wissen: Hierzulande nennt man das "Randen"



  • Rote Beete? Was soll denn das sein?

    [...] schweizer Forum [...] schweizer Zeitschrift [...] schweizerischer Name [...]

    Für alle, die es nicht wissen: Hierzulande nennt man das "Randen"



    Warum fragen Sie, wenn Sie die Antwort kennen? Der letzte Satz als Hinweis war sicher hilfreich, damit hätte man es auch bewenden lassen können.

    Wenn ich das richtig sehe, ist die Korrespondenzsprache dieser Foren Deutsch. Dass man sich ausschließlich des Gebrauches der schweizerischen Varietät derselben zu befleißigen habe, ist wohl, angesichts der ethnischen Vielfalt der Bewohner dieser Landes und mithin auch der Nutzer seiner virtuellen Gesprächsräume, ein bisschen viel verlangt.

    Übrigens sind Begriffe, die sich mit Nahrungsaufnahme befassen, meist von Region zu Region unterschiedlich und nicht jedem ist immer bekannt ob es sich bei dem Ausdruck, den man selbst verwendet, um ein Wort aus der Standardsprache oder eines aus dem heimischen Dialekt handelt.

    Auch nach sechs Jahren Schweiz kenne ich viele Begriffe, die mit Essen zu tun haben, nicht in ihrer lokalen Variante:

    Bouletten, Hackepeter, Stulle, Schusterjunge, Eierkuchen, Saure Gurken und Vieles mehr - keine Ahnung, bei Bedarf finden sich die Antworten wahrscheinlich im Netz.

    Jasi20: Bezüglich Randen kann ich dir leider keine Tipps geben ... das Zeug ist mir ein Graus. Mir wird schon von dem Geruch übel und wenn mir jemand rote Beete in den Salat packt, kann ich ihn nur noch verschenken.

    Trotzdem ganz viel Glück bei deiner Pflanzung!

    LG

    Conchita

  • Wow! Was du mit dieser Frage für eine DIskussion entfacht hast! :D Ob nun Randen oder Beete, zum pflanzprozess kann ich nichts sagen, die ist so günstig dass ich sie immer aus dem Supermarkt hole. Aber hier kannst du nachlesen was du bei der Zubereitung beachten musst und wofür sie gut ist! http://www.medvergleich.de/Art…sund-und-vielfaeltig.html

    Was Rezepte angeht, ich koche rote Beete immer, lasse sie komplett abkühlen und schnibble sie in meinen Salat. Schmeckt kalt super erfrischend!



  • Wenn ich das richtig sehe, ist die Korrespondenzsprache dieser Foren Deutsch. Dass man sich ausschließlich des Gebrauches der schweizerischen Varietät derselben zu befleißigen habe, ist wohl, angesichts der ethnischen Vielfalt der Bewohner dieser Landes und mithin auch der Nutzer seiner virtuellen Gesprächsräume, ein bisschen viel verlangt.



    @ Conchita:

    Da habe ich wohl einen empfindlichen Nerv getroffen bei ihnen...

    Natürlich ist die Korrespondenzsprache "Deutsch" im Beobachter, aber Deutsch ist eben nicht gleich Deutsch, besonders nicht in der Schweiz.

    Sie betonen, schon seit sechs Jahren hier ansässig zu sein, aber offenbar ist ihnen bisher immer entgangen, dass der Schweizer relativ empfindlich reagieren kann, wenn es darum geht, direkt oder indirekt auch nur den kleinsten Einfluss zu nehmen auf seine "kleine, heile Welt" und dazu gehört eben auch die Sprache.

    Selbstverständlich erwarte ich, dass in einer Schweizer Publikation (Tageszeitung, Wochenzeitung, Illustrierte etc.) die helvetische Variante der deutschen Schriftsprache verwendet wird. Dazu gehört zum Beispiel das nicht verwenden des deutschen eszett, welches in der Schweiz nicht einmal auf der Computertastatur vorhanden ist.

    Wenn also jemand mit "bundesdeutschen" Ausdrücken um sich wirft, ist er hierzulande schnell einmal abgemeldet. Der Schweizer hat dann nämlich schnell einmal das Gefühl, man wolle ihn quasi "vereinnahmen" und so seiner helvetischen Identität berauben. Selbst Aldi und Lidl hüten sich in der Schweiz, im Gemüsegestell Randen als "Rote Bete" anzuschreiben.

    Das Problem kann man auch so sehen: Deutschland war schon immer mächtiger als die kleine Eidgenossenschaft und das Deutsche Reich hat im Laufe der Jahrhunderte mehr als einmal am schweizerischen Territorium Gelüste gezeigt. Da ist wohl ein Automatismus entstanden in Form eines Abwehr-Reflexes, der wohl nicht zuletzt auch auf eine Art Minderwertigkeitskomplex des Kleinen gegenüber dem Grösseren zurück zu führen ist.

    Auf Deutschland bezogen ist das wohl ähnlich, wenn der Bajuware die Einwohner ausserhalb Bayerns als "Saupreissn" tituliert, mit einem Augenzwinkern selbstverständlich, aber wenn ein Berliner in München im Bierlokal eine "Berliner Weisse" bestellt, wird er auch garantiert scheel angeschaut.

    Sogar die Vertriebenen aus Ostpreussen etc. welche nach 1945 zwangsumgesiedelt wurden, wurden im Süden, vor allem in Bayern nicht gerade geliebt, unter anderem, weil sich ihre Sprache deutlich vom Bayrischen unterschied.

    Ntürlich kann man sagen: "Mein Gott, haben die Leute keine grösseren Probleme", aber der Schweizer hat da seine Eigenheiten und leider Gottes, die Zeit, als der Schweizer mit der Waffe in der Hand an der Grenze zum Deutschen Reich stand und die Propagandasendungen des gleichgeschalteten Reichsrundfunks ins Schweizerland hallten, sind noch nicht soo lange vorbei, als dass dies dem Vergessen anheim gefallen ist.

    Der Deutsche, vor allem derjenige der jüngeren Generation mag dies als befremdlich empfinden, aber leider heilt die Zeit nicht alle Wunden. Persönlich habe ich da keine Probleme damit, ich unterhalte mich oft und gerne mit Deutschen und man amüsiert sich auch gerne über gewisse Eigenheiten beider Länder, was mir aber immer wieder auffällt, dass viele Deutsche die Schweiz als südliche Fortsetzung ihres Kulturkreises ansehen, was halt einfach nicht stimmt. Vielleicht haben einige deshalb auch Probleme, wenn sie ahnungslos eine Stelle in der Schweiz annehmen und recht bald feststellen müssen, dass die Schweiz eine völlig andere Kultur hat, auch wenn die (Schrift-)sprache dieselbe ist.

    Geniessen Sie den Sommer, ob mit oder ohne Randen / Rote Beete...

    Gruss

    Eidgenoss



  • @ Conchita:

    Da habe ich wohl einen empfindlichen Nerv getroffen bei ihnen...



    Nicht so ganz, ich mochte es einfach nicht, wie Sie Jasi20 wegen unglücklicher Wortwahl angegangen sind.



    [...] offenbar ist ihnen bisher immer entgangen, dass der Schweizer relativ empfindlich reagieren kann, wenn es darum geht, direkt oder indirekt auch nur den kleinsten Einfluss zu nehmen auf seine "kleine, heile Welt".



    Das ist mir keineswegs entgangen. Dass mir die Existenz gewisser Ehrpusseligkeiten bewusst ist, zwingt mich aber keineswegs dazu, diese auch ernst zu nehmen.



    Selbstverständlich erwarte ich, dass in einer Schweizer Publikation (Tageszeitung, Wochenzeitung, Illustrierte etc.) die helvetische Variante der deutschen Schriftsprache verwendet wird. Dazu gehört zum Beispiel das nicht verwenden des deutschen eszett, welches in der Schweiz nicht einmal auf der Computertastatur vorhanden ist.



    Was redaktionelle Beiträge betrifft, stimme ich Ihnen absolut zu, was Forenbeiträge betrifft, nicht. Hier gelten die Regeln für die gesprochene Sprache: Es ist Sache des Sprechers, sich verständlich zu machen. Der Zuhörer oder Leser kann ggf. nachfragen, freundlich auf einen adäquaten Alternativausdruck hinweisen oder den Beitrag schlicht ignorieren. Schulmeisterliches Aufplustern oder Beschimpfungen sind einer funktionierenden Kommunikation und einem pfleglichen Umgang miteinander nicht zuträglich.

    Ich spreche auch nicht Schweizerdeutsch und habe auch nicht vor, das jemals zu tun. Ich vermeide nur nach Möglichkeit und Kenntnisstand Ausdrücke, die wahrscheinlich meinen schweizerischen Gesprächspartnern nicht geläufig sind (das sind einige) und ersetze sie durch Helvetismen oder andere hochsprachliche Begriffe.



    Das Problem kann man auch so sehen: Deutschland war schon immer mächtiger als die kleine Eidgenossenschaft und das Deutsche Reich hat im Laufe der Jahrhunderte mehr als einmal am schweizerischen Territorium Gelüste gezeigt. Da ist wohl ein Automatismus entstanden in Form eines Abwehr-Reflexes, der wohl nicht zuletzt auch auf eine Art Minderwertigkeitskomplex des Kleinen gegenüber dem Grösseren zurück zu führen ist.



    Schon lustig, angesichts der Tatsache, dass es die Schweizer Separatisten waren, die sich Zug um Zug immer mehr Reichsterritorium einverleibt haben.



    Auf Deutschland bezogen ist das wohl ähnlich, wenn der Bajuware die Einwohner ausserhalb Bayerns als "Saupreissn" tituliert, mit einem Augenzwinkern selbstverständlich, aber wenn ein Berliner in München im Bierlokal eine "Berliner Weisse" bestellt, wird er auch garantiert scheel angeschaut.



    Letzteres wird kaum je geschehen, da die Berliner Weiße leider ("leider", da es sich dabei eigentlich um ein ideales Sommerbier handelt) mittlerweile fast vollständig zu einem, gewöhnlicherweise bereits ab Brauerei mit einer übertriebenen Menge Sirups verpanschten, Touristengetränk mutiert ist.

    Ein Berliner käme niemals auf die Idee, eine solche in einem Münchner Biergarten zu bestellen, weiß allerdings möglicherweise nicht, was der Bayer unter einem "Weißbier" versteht (Ein Weizen).



    [...] was mir aber immer wieder auffällt, dass viele Deutsche die Schweiz als südliche Fortsetzung ihres Kulturkreises ansehen, was halt einfach nicht stimmt.



    Es ist eine häufige Fehlinterpretation des Begriffes "deutscher Kulturkreis", zu glauben, dass jener sich auf die Bundesrepublik beschränkt. In der Realität gehören die deutschsprachige Schweiz, Österreich, Südtirol, die deutschsprachigen Gebiete Belgiens usw. genauso dazu wie eben die Bundesrepublik und, als es sie noch gab, die DDR.

    Dass die Schweiz eine eigene kulturelle Identität hat, die sich teilweise tatsächlich massiv von der, auch in sich relativ heterogenen, bundesdeutschen unterscheidet, tut dem keinen Abbruch.



    Vielleicht haben einige deshalb auch Probleme, wenn sie ahnungslos eine Stelle in der Schweiz annehmen und recht bald feststellen müssen, dass die Schweiz eine völlig andere Kultur hat, auch wenn die (Schrift-)sprache dieselbe ist.



    Da haben Sie wohl recht, Ich selbst habe mir diesbezüglich allerdings nie Illusionen gemacht, wie ich auch kürzlich im Populismus-Thread ausgeführt habe.



    Geniessen Sie den Sommer, ob mit oder ohne Randen / Rote Beete...



    Auf jeden Fall ohne! ;)

    conchita dixit

    PS: Nur um dem Eindruck vorzubeugen, ich würde mich, angesichts der Tatsache, dass dies beileibe nicht der erste Ihrer Beiträge war, der meinen heftigen Widerspruch hervorgerufen hat, persönlichen Animositäten hingeben (dem ist definitiv nicht so), erwähne ich hier mal, dass mir Ihr letzter Beitrag im Erziehungsforum gut gefallen hat.

  • M.E. sind Paradeiser, Mirabellen wie auch Apfelsinen und rote Beeten gesund. Sie helfen – vorwiegend bei Kleingeistigkeit – den Horizont zu erweitern.

    Probleme bekomme ich, wenn Peperoni zu Paprika und Zwetschgen zu Pflaumen werden. Wer die einen "Keibe" von den anderen "Keibe" nicht mehr unterscheiden kann, leidet m. E. an kultureller Einfalt und Verarmung.

    C-O-R-A

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

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    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.



  • Wer die einen "Keibe" von den anderen "Keibe" nicht mehr unterscheiden kann, leidet m. E. an kultureller Einfalt und Verarmung.



    Hier! Anwesend! Total einfältig und kulturell verarmt ...

    Dss konnte ich nicht auf mir sitzen lassen ;) und habe gegoogelt und gefunden: "(K/Ch)eibe"="Kadaver" und "(K/Ch)eib"="Streithammel" (etymologisch wohl mit "Keifer" verwandt) ...

    korrekt verstanden?

  • Conchita Méndez

    http://www.dialektwoerter.ch/ch/c.html kann (mit sehr grosser Vorsicht genossen) zum Grundverständnis beitragen. Aber fürs bessere Verständnis empfehle ich dir den Film „Das gefrorene Herz“ im Originalton von Xavier Koller: http://www.srf.ch/shop/das-gefrorene-herz

    C-O-R-A

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  • Aber fürs bessere Verständnis empfehle ich dir den Film „Das gefrorene Herz“ [...]



    Bei dem Titel dachte ich zuerst an den DEFA-Film Das kalte Herz - für uns Preußen sind ja Schwarzwald und Schweiz ohnehin fast dasselbe ;)

    PS: Hauffs Märchen, aus denen "Das kalte Herz" stammt, sind trotz diverser antisemitischer Einsprengsel immer noch sehr lesenswert und komplett als eBook für einen Euro zu haben ...