Nun frage ich mich, welche Tipps und Ideen ihr noch habt, um den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten.
Der von ihnen aufgeworfene Thread ist schon etwas aelter, aber wohl auch aktueller als zuvor. Ich kann hier nur unterstuetzen, wenn sie sich im Zusammenhang mit der Ernaehrung Gedanken darueber machen, wie man den Footprint klein halten kann, ohne dass man an Lebensqualitaet verliert. Ich persoenlich mache die Erfahrung, dass man den Footprint verkleinern kann und dadurch an Lebensqualitaet gewinnt. (Nicht immer und ueberall und gleich sofort).
Es gibt im Zusammenhang mit der Ernaehrung eine grobe Faustregel: Die Erzeugung einer Nahrungseinheit tierischen Ursprungs bedarf rund zehnmal mehr an Ressourcen, als die Erzeugung einer pflanzlichen Nahrungseinheit mit dem selben Brennwert. Diese grobe Erkenntnis basiert auf biologischen und physikalischen Fakten. Aber man darf jetzt hier auch nicht die falschen Schluesse ziehen. Wenn man jetzt generell sagt, dass der Mensch jetzt nur noch vegetarisch essen darf, weil das oekeologischer sein soll, dann ist das aus biologischer Sicht eher Schwachsinn. Und oekeologisch gesehen auch.
Aus oekologischer Sicht geht es vor Allem darum, die Stoffkreislaufe zu schliessen und in Balance zu halten. Mit Betonung auf Balance.
Betrachtet man einmal die Lebensumstaende der Inuit. Diese koennen im Eis kein Gemuese pflanzen. Diese sind darauf angewiesen, dass sie Spitzenprodukte aus der Nahrungskette verwerten koennen. Also Fleisch. (Soviel ich weiss, heisst der politisch unkorrekte Name dieses Volkes Eskimo in der Sprache der Inuit. Und heisst nichts Andres als "Fleischfresser"). De facto ist es so, dass an der Basis der Ernaehrungspyramide hier Organismen stehen, welche so fuer den Menschen schlicht nicht als Nahrungsmittel direkt zur Verfuegung stehen. Es ist absurd die Inuit jetzt zu "Gemuesefressern" umfunktionieren zu wollen, weil das dann oekologischer sein soll.
Genauso absurd ist es, wenn man jetzt eine "Nationalspeise des Alsace" vom Tisch verbannen will. Die Karpfen aus den unzaehligen Teichen machen hier ein Futter fuer den Menschen verfuegbar, welches der Mensch sonst nie verwerten koennte und eigentlich nur noch unentsorgbarer Muell waeren. Man koennte weder das Wasser aus den Teichen trinken, noch waere es noch nutzbar fuer die Bewaesserung der Gemueseplantagen, weil uberduengt. Die Karpfen in den Teichen muessen bleiben. Sonst wird hier ein natuerlicher Kreislauf unterbrochen. Es macht aber auch keinen Sinn, hier eine Ueberpopulation nicht abzuschoepfen und zu verwerten.
In streng geschuetzten Naturschutzgebieten macht man das nicht, weil man den Einfluss der menschlichen Spezies damit auschalten will. Was im Endeffekt und der Realitaet eigentlich ein Ding der Unmoeglichkeit ist. (Klimawandel laesst gruessen).
Eine gut organisierte Ernte der Karpfen schuetzt aber deren Population und staerkt sie. Was fuer die Karpfen gilt, gilt auch fuer andere Tierarten. (Eigentlich muesste ich jetzt noch die Elefantengeschichte erzaehlen. Aber das sprengt dann den Rahmen dieses Beitrages).
Was jetzt im Zusammenhang relevant ist: Wenn ich also Karpfen im Klaerteich hinter dem Hause habe, wieso lasse ich mir fuer den Apero am Weihnachtsabend nun frischen Lachs aus Kanada einfliegen? Und wozu brauche ich mit dem Lastwagen herangekarrte Tomaten aus Spanien als Zugemuese, wenn ich doch die, nach Grossmuettis Rezept, so fein eingelegten Tomaten aus ihrem Saisongarten zum Karpfen servieren kann? Ach ja. Dabei sind die ganz spaet geernteten Saisontomaten bei richtiger Lagerung an Weihnachten erst so richtig ausgereift. Nun ja. Mag ja sein, dass Karpfen und Tomaten aus Eigenproduktion nicht bei jedem Gast gut ankommt. Sollen sie halt ihre Eigenproduktion zum Fest mitbringen. Wenn mir da aber einen Lachs einfliegt .... ist bei mir das Fest gelaufen.
Alles klar?
Ich kaufe die Nahrungsmittel, welche ich nicht selbst produzieren kann, beim "Nachbars-Bauern" um die Ecke. Sofern das moeglich ist. Ist aber leider so nicht immer der Fall.
Doch wenn mir mein Nachbar nicht mit einem seiner Huehner aushelfen kann, dann kaufe ich deswegen trotzdem kein Rindfleisch aus Argentinien oder Brasilien. Auch dann nicht, wenn das dann dank Mercosur und anderen Freihandelsabkommen noch guenstiger zu haben ist. Auch Gentech -Mais versautes Rindvieh aus den USA kommt mir nicht auf den Tisch. Auch wenn es im ersten Augenblick noch "schmackhaft" ist.
Aber hier bin ich dann doch notorischer Vegetarier. Und futtere lieber monatelang hauptsaechlich Birchermuesli und Gemueseplatte. Bis die naechste "Wildsaison" angesagt ist.
Obwohl ich durchaus gerne mal etwas Fleisch am Knochen auf dem Teller habe... es muss nicht immer sein. Und wenn, dann aus einer etwas nachhaltigen Produktion.
Darauf lege ich "Wert"!