Guten Morgen
Die Frage, bzw. das Problem betrifft nicht mich persönlich. Ich versuche einen lieben Menschen zu helfen, der durch Unwissenheit in die Fänge des SBB Inkassos gelandet ist.
Die letzten Jahre hat sich der Mann ein Halbtaxabo gekauft und es war ja lange so, dass dies genau ein Jahr gültig ist und danach musste man es erneuern. Nun gibt es ja diesen Swisspass und da erneuert sich das Abo automatisch. Natürlich kamen da Briefe zu ihm nach Hause. Er nahm an, dass es sich um Werbung handelt oder um eine Nachricht, dass sein Abo bald wieder abläuft. Die Briefe hat er auch nur kurz überflogen. Natürlich ist das nicht geschickt, auch der Vertrag sagt, dass er hier einer automatischen Erneuerung zugestimmt hat.
So gesehen trifft ihn gewiss eine Schuld an der ganzen Misere und trotzdem finde ich es nicht in Ordnung. Inzwischen wurde er betrieben für die Bearbeitungskosten, Mahnspesen und der Preis für ein Halbtax für ein ganzes Jahr. Anscheinend könnte er weiterhin zum halben Preis fahren, da das Abo sich immer verlängert. Hat er aber nicht, er nahm an, dass dieses nach einem Jahr zu Ende ist und hat es seitdem nicht mehr benutzt oder bei sich getragen. Da es kein Datum mehr hatte auf diesem Swisspass, notierte er sich dieses.
Unwissenheit hilft vor Strafe nicht. Dieser Satz ist sicherlich auch korrekt. Trotzdem denke ich, dass dieses Verhalten der SBB nicht 100% korrekt ist. Man muss sich nun also selber darum bemühen, wenn man ein Abo nicht mehr möchte. Das finde ich falsch. Nehmen wir mal an, dass es sich nicht um einen Menschen handelt, der sich in solchen Sachen nicht auskennt, sondern um jemand der älteren Generation. Es gibt zwar im Netz ein Kündigungsformular, aber jeder hat nicht Internet oder kennt sich damit aus.
Das sich ein Abo automatisch erneuert, kenne ich von meinem Provider, sonst fällt mir im Moment niemand ein, der ein freiwillig abgeschlossenes Abo über Zusatzleistungen einfach automatisch erneuert und seine Kunden 'zwingt' sich selber darum zu kümmern. Das ein Provider gekündigt werden muss, ist allgemein bekannt und wird auch immer wieder thematisiert. Aber das bei der SBB war sogar mir neu und ich sehe mich als gut informiert an. Was passiert denn wenn es jemanden trifft, der wegen einem Umstand die Briefe nicht lesen konnte, weil er nicht im Land oder im Krankenhaus war und nun die Betreibung bekommt. Man muss sich doch irgendwie wehren können.
Wenn es sich nicht um die SBB handeln würde, wäre sicher mehr darüber zu lesen und diese Hau Ruck Methoden nicht akzeptiert. Es geht mir auch nicht in den Kopf, wieso so ein grosses Unternehmen, das schon jetzt um Kunden kämpfen muss, hier nicht einlenken will.
Falls jemand hier ist, dem das selbe passiert ist, freue ich mich auf Antworten.
Freundliche Grüsse