Wie kann man Afrika helfen?

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  • Afrika muss sich vor allem selber helfen.


    Westeuropa ist darum reich, weil die Menschen dort die Länder dazu gemacht haben. Weshalb gibt es in Afrika keine Textilindustrie, keinen leichten Maschinenbau, kaum Weiterverarbeitung bei Nahrungsmitteln? Wenn die Menschen gebildet sind, die Regierung nicht korrupt ist und ein gewisser Fleiss herrscht, kann jedes Land in Afrika irgendwann in europäische Verhältnisse aufsteigen. Aber das hören viele nicht gerne. Heute ist Afrika überhaupt nicht eingebunden in die internationale Arbeitsteilung, in die Wertschöpfung. Und genau darum braucht es die jungen Afrikaner, die zu uns kommen, vor Ort.

  • Herr Schneider hetzt wieder einmal gegen Ausländer und verbreitet seine pauschalen Vorurteile über Ausländer, obwohl er höchstwahrscheinlich nicht alle afrikanischen Staaten besucht hat und sich nicht über die dort befindlichen Industriebetriebe informiert hat.


    Es gibt in Afrika sogar Automobilindustrie (in Ägypten, Algerien, Kenia, Mali, Marokko, Nigeria, Senegal, Simbabwe, Südafrika):


    https://de.wikipedia.org/wiki/…in_der_Automobilindustrie

  • Das Problem ist wohl, dass es in Afrika ein ganz grosses Gefälle gibt, angefangen von politischer Stabilität über Korruption bis hin zu funktionieren Industrieteilen und leider auch den immer mehr verbreiteten Islamismus. Staaten wie z.Bsp. Kamerun, seit Jahrzehnten aus der Kolonialisierung befreit und seit Jahrzehnten denselben Herrscher, Korruption in normalem Rahmen und trotzdem kommt man international kaum vorwärts. Südafrika mit stabiler Wirtschaft und weiteren Staaten, die es geschafft haben sich von Unruhen und kriegen zu lösen.


    Leider daneben aber auch viele Staaten, vor allem islamisch geprägte, in denen seit Jahrzehnten Krieg und Chaos herrschen. Da geht es kaum voran und man dreht sich auf der Stelle. Auch kein Wunder, dass aus diesen Ländern die grössten Flüchtlingsströme herkommen.

  • Tatsache ist, dass Afrika seit vielen Jahrhunderten ein Spielball ausländischer Interessen ist. Zuerst hat man ihnen die Arbeitskräfte entführt (Sklaverei), dann ging man hin und hat die ganzen Länder unterjocht (Kolonialismus) und als es schliesslich mit dem Kolonialismus langsam zu Ende ging befand man sich im "Kalten Krieg" wo dann im Namen des Antikommunismus jeder brutale Warlord mit westlichem Geld & westlichen Waffen eingedeckt wurde, so lange er nur zu Protokoll gab, dass er ganz sicher ein Antikommunist sein. Derartige Regimes haben z.T. bis heute Bestand.


    Es wird deutlich, dass von einem Kontinent der bis vor ein paar Jahrzehnten offen und danach verdeckt als "Selbstbedienungsladen" für ausländische Mächte missbraucht wurde keine vergleichbare wirtschaftliche Entwicklung erwartet werden kann wie beispielsweise von Europa.


    Auch heute noch tolerieren wir, dass unsere Unternehmen in Afrika Korruption und Ausbeutung betreiben.


    Dazu kommen andere Probleme, u.a. das Klima.

  • Natürlich steckt in dem Satz "Wenn jeder sich um sich selber kümmert, ist für alle gesorgt" (Oder wie Herr Schneider @alescha01 sagen würde: "Was gehen mich die Probleme in Afrika an? Die sollen erst mal selber ihren Laden in Ordnung bringen.") ein gewisser Anteil von Wahrheit. Nur leider ist eine halbe Wahrheit immer auch eine halbe Lüge.


    Korruption vergiftet eine Gesellschaft bis ins Mark. Sie zerstört Institutionen, Rechtsstaatlichkeit und das Vertrauen in die soziale Ordnung. Sie lähmt die private Initiative. Korruption ist in Afrika und Lateinamerika allgegenwärtig und ist wahrscheinlich die Hauptursache für Armut, Not und Perspektivlosigkeit. Ich kann jeden Menschen verstehen, der dem entrinnen will und sein Heil woanders sucht.


    Jetzt kann man sich natürlich auf den Standpunkt stellen, zu sagen: Seht ihr, liebe Neger, ihr müsst nur so anständig sein wie wir, die wir nicht nur eine schweinchenrosafarbene Haut, sondern auch blütenweiße Westen haben, dann läuft das auch schon mit eurer Wirtschaft. So einfach ist es aber leider nicht: Nutten gibt es immer genug, normalerweise fehlen nur die zahlungswilligen Freier.


    Wenn in armen Ländern Straßen, Eisenbahnen, Flughäfen oder Mobilfunknetze gebaut, Waffen beschafft, Medikamente importiert oder Rohstoffe abgebaut werden sollen, stehen die Unternehmen, sekundiert von Handelskammern und Spezialisten aus den jeweiligen Ministerien, aus den USA, Europa und Ostasien Schlange um allen Entscheidungsträgern mit Köfferchen voller Geld ihre Entscheidung zu erleichtern.


    Ist ja auch weitgehend risikolos: Klappt das Geschäft, kommen die Kosten auf die Endrechnung, klappt es nicht, kann man die notwendigen Auslagen bei den Finanzbehörden steuerlich geltend machen. Das Strafrecht spielt erst recht keine Rolle: Wie groß ist, bitte, das Risiko, dass Vorstand und Aufsichtsrat von, sagen wir mal, Glencore komplett ins Gefängnis wandern, weil die lokalen Repräsentanten der Firma ein paar Beamte und Politiker in Zaire bestochen haben?


    Es gibt sicher keinen Grund, dass nahezu vollständige und Jahrzehnte-lange Komplettversagen der afrikanischen oder lateinamerikanischen Eliten zu beschönigen. Solange wir aber nicht unseren Anteil daran wirksam bekämpfen, sollten wir besser einfach mal die Klappe halten.


    conchita dixit

  • @Conchita
    Und wer hat die korrupten Eliten gewählt? Bei der Korruption sind immer zwei Parteien beteiligt. Oder sollen wir vom Westen auch noch in die Regierungsform der afrikanischen Länder dreinreden? Das kommt nicht gut, wie viele Beispiele zeigen. Immerhin könnten wir die Waffenausfuhr nach Afrika stoppen.