Hallo zusammen. Ich möchte mich mal etwas auskotzen zu dem Gerichtswesen in diesem Land und der noch immer nicht vorhandenen Gleichstellung von Mann und Frau im Scheidungsfall und danach.
Kurz zur Vorgeschichte. Diese Information halte ich für relevant, damit das darauffolgende mehr Sinn macht und man mich auch besser versteht. Meine Ex-Frau und ich sind seit nunmehr über 7 Jahren getrennt und seit 6 Jahren geschieden. Wir haben zwei gemeinsame Söhne und Sie hat einen Sohn aus vorheriger Beziehung. Für den Sohn aus vorheriger Beziehung bekommt sie CHF 1350 Unterhalt von dessen Vater, von mir erhält sie auch 1350 pro Kind, sowie nunmehr CHF 1100 (bis zum 6ten Lebensjahr des jüngeren Sohnes waren es CHF 1750 für sie) für sich. Alles normal soweit. Der Unterhalt wurde auf Basis des minimalen Besuchsrechtes berechnet, also 2 Wochenenden im Monat, sowie 2 Wochen Ferien im Jahr. Tatsächlich sind die Jungs aber 3 Wochenenden, jede Woche an einem Abend und insgesamt 5 Wochen Ferien bei mir. Und dies schon zum Zeitpunkt der Scheidung. Vorweg sei noch zu erwähnen das meine Kinder in insgesamt 6 Jahren nicht einmal mit ihrer Mutter in den Ferien waren und erst nach Beschwerden von mir und dem Vater des 3ten Kindes neue und ganze Kleidung gekauft wurden. Sie konnte sich aber von oben bis unten tätowieren lassen, dafür war genug Geld da. Ja, das mag gehässig klingen, aber ich kann das nicht verstehen.
Damit meine Ex- Frau die «normale» Reduktion ihres Frauenunterhaltes zum 6ten Geburtstag meines jüngeren Sohnes auffangen kann, hat sie eine Ausbildung angefangen. Bei dieser Ausbildung habe ich Sie unterstützt, in dem ich die Kinder mehr zu mir genommen habe während sie Kurse besuchte und ihre Prüfungen machte oder gar die Jungs in ihrer neuen Wohnung betreute.
Soweit so gut. Nun habe ich mir aber erlaubt eine neue Beziehung einzugehen (sie hatte wohlgemerkt bereits den 3ten neuen Partner seit der Trennung), was dazu führte dass diese Unterstützung durch meine Ex Frau abgelehnt wurde. Dabei kam es im Anschluss dazu dass sie die damals 4 und 5 Jahre alten Kinder (beide starke Allergiker) mit ihrem damals 9 Jahre alten Bruder über 7 Stunden am Abend ohne Aufsicht gelassen hat. Die eingeschaltete KESB wurde belogen und betrogen und die Kinder vor der KESB (zu dem Zeitpunkt 5 und 6 Jahre, so das nur der 6jährige sowie dessen grosser Halbbruder befragt wurden) zum Lügen gezwungen, was wiederum leider erst über zwei Jahre später offiziell heraus kam. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schlimm dies vor allem für die Kinder war. So etwas ist unverzeihlich. Das ich als einziger der die Wahrheit sagte so lange als Lügner dastand, war da fast schon Nebensache.
Meine Ex-Frau verdiente nach Abschluss der Ausbildung in insgesamt 2 Berufen (Schwimmleitung und Fitnesstraining) mehr als CHF 3500 pro Monat (plus die oben erwähnten CHF 5150 für 3 Kidner), ja das konnte man aus den unvollständigen Daten eigentlich gut ablesen.
Nun ja, ca 10 Monate nachdem meine Ex-Frau ihre Ausbildung abgeschlossen hat sind nun meine Partnerin und ich Eltern einer wundervollen Tochter geworden. Wir haben bewusst bis dahin gewartet. Leider war diese Geburt ein Horror, da Mutter sowie Tochter fast gestorben wären. Die Nachwirkungen der Notfall-OP schränken meine Partnerin noch heute massiv ein. Auch leidet sie unter dem sogenannten Sapho-Syndrom mit stark entzündlicher Arthritis, welches man während der Abklärung der Folgeschäden diagnostiziert hat. Sie muss nun wahrscheinlich ihr Leben lang Methotrexat spritzen und ist nur noch eingeschränkt arbeitsfähig.
Seit dieser Zeit sind wir auch am Kämpfen um eine Anpassung der Unterhaltszahlungen, respektive um Wegfall des Frauenunterhaltes von CHF 1100. Und dies beim Bezirksgericht (im Thurgau, Details auf Anfrage). Das was ich hier erleben musste hat schlicht nichts, aber auch gar nichts mehr mit Recht und Gerechtigkeit zu tun. Es wurde gelogen, verschwiegen, es wurden ungerechtfertigte Anschuldigungen geäussert und Fakten (gefälschte Auszüge der Steuererklärung, falsche Angaben zu Einkünften und vieles mehr) seitens Gericht völlig ignoriert. Da sich während der Zeit des Verfahrens die Fronten verhärtet haben (Erpressung, Beleidigungen und Drohungen ihrerseits), habe ich in einem begleitenden Verfahren einen Beistand eingeklagt, welcher in erster Instanz abgelehnt wurde. Erst als sich die Schule einschaltete und bestätigte das die Jungs von ihr aus nicht die Wahrheit sagen dürfen, wurde der Beistand gesprochen, da auch die KESB involviert war. Schon da fragte ich mich was hier los ist und wie anhand der Fakten das Gericht schlicht tatenlos war.
Die Einigungsverhandlung mit der Vizepräsidentin des Bezirksgerichtes war schon eine Farce ohnegleichen. Da wurden von meiner Ex-Frau im August Lohnbelege vordatiert bis Ende Jahr mit CHF 0, in Worten Null Franken des einen Arbeitgebers (sie war selbst in der Buchhaltung tätig) eingereicht, obwohl im Vorjahr in diesem Zeitraum die grössten Beträge erwirtschaftet wurden. Sowie wurden nachbearbeitete Auszüge aus der Steuererklärung vorgelegt. Trotzdem hat das Gericht nun eine fiktive Zahl als Basis genommen und einen Vorschlag von nicht einmal CHF 400 unterbreitet, zu dem die Gegenpartei trotz allem nicht bereit war. Also wurde es weiter gezogen und kam nach elend langem Schriftwechsel, mit falschen Angaben, fehlenden Belegen, gefälschten Angaben und vielen mehr nach über 14 Monaten (also ganze 18 Monate nach einreichen der Änderungsklage) endlich zur Hauptverhandlung. Vorgängig wurde die Steuereingabe 2017 unter Strafandrohung seitens Gericht eingefordert, welche wir bereits vor dieser Forderung einreichten. Am Stichtag des Verfahrens lag die meiner Ex-Frau noch immer nicht vor. Dafür aber eine freiwillige Kündigung bei einem der beiden Arbeitgeber meiner Ex-Frau und der Behauptung sie hätte nun keine Möglichkeit mehr als CHF 2000 mehr zu erwirtschaften und wäre somit in einer finanziell prekären Situation. Neue Tattoos waren aber wieder möglich.
Nun haben wir den Gerichtsentscheid erhalten und ich kann und will dies nicht verstehen. Am Ende hat man die Klage nach 2 Jahren abgewiesen! Nach zwei Jahren! Was versteht ein Gericht unter Gerechtigkeit. Die fehlende Steuererklärung und die fehlenden Belege (welche wohl gemerkt unter Strafandrohung eingefordert wurden) wurden nicht erwähnt, geschweige denn die angedrohte Strafe angewendet (ich frage mich was gewesen wäre wenn ich dies nicht eingereicht hätte). Dafür aber einfach angenommen das meine Ex-Frau nur CHF 2000 erwirtschaften kann. Auf den Gesundheitszustand meiner Partnerin geht man gar nicht ein, dafür aber darauf das die neue Partnerin mit Kind hinter der «alten» Familie zurück stehen muss. Das könnte ich verstehen wenn es tatsächlich extrem eng zugehen würde, aber meine Ex-Frau verdient ja nun mehr als genug. Es gibt noch viele Punkte die schlicht nicht stimmen. Da ich im Verwaltungsbereich schaffe, habe ich nichts zurück gehalten und alles offen gelegt. Aber scheinbar zahlt sich Wahrheit nicht aus. Lügen und betrügen scheinen beim Bezirksgericht, allen Voran der Vizepräsidentin mehr zu zählen als Fakten.
Man könnte es nun weiter ziehen, allerdings schwebt nun das Damoklesschwert der Gerichtskosten im mittleren 5stelligen Betrag über mir. Hätte ich das Geld um es weiter zu ziehen, hätte ich wahrscheinlich auch nicht geklagt. So bleibt mir nur die Wahl dies zu akzeptieren. Wenigstens der Beistand wurde erneut bestätigt.
Für mich zeigt sich in diesem Verfahren aber das was man häufig liest. Als geschiedener Mann zieht man in der Schweiz so gut wie immer den kürzeren. Das hat nichts mehr mit Recht oder Gerechtigkeit zu tun.
So, dies ist nun knapp 6 Monate her und während der Verhandlung hat sie natürlich immer viel Zeit für die Kids vorgegaukelt, jetzt ist sie aber immer abwesend, auch an dem einzigen Wochenende wo sie die Jungs hat. Die Jungs haben nun mehrfach geäussert mehr bei uns zu sein und der grössere möchte gar bei uns wohnen. Aber auch das ist natürlich extrem schwierig, wobei hier nicht unser Wille oder der Platz das Problem ist, sondern das Lebensmodell meiner Ex-Frau. Sie wohnt seit etwa 6 Monaten bereits mit ihrem neuen Partner zusammen, respektive wohnt er nun bei ihr. Gemeldet ist er natürlich bei ihrer Tante, obwohl der Briefkasten meiner Ex-Frau mit seinem Namen angeschrieben ist, die Kinder erzählen das er immer da ist und dort wohnt und sein Auto sowie Motorrad dort eigene Parkplätze haben. Aber natürlich behaupten sie er wohnt woanders und wahrscheinlich ziehe ich auch hier wieder den Kürzeren, auch wenn es in Scheidungserklärung klar erfasst ist. Denn es ist kein eingetragenes Konkubinat. Meine Partnerin ist mittlerweile 100% krank geschrieben (allerdings bei einem Pensum von 40%), der Krankheitsverlauf hat sich verschlimmert und wir sind seit Monaten mit der SVA dran überhaupt irgendwas zu erreichen. Aber ich bezweifle das dies irgendwie eine Relevanz hat. Hauptsache meine Ex-Frau konnte sich in ihrer finanziell prekären Situation ein Nigel nagelneues Auto kaufen (das alte war immerhin schon 3 Jahre alt und hatte noch Garantie). Ganz ehrlich, das ist alles nicht mehr fair und gerecht. Es ist schlicht ein Witz wie ohnmächtig man dasteht und eigentlich hätte ich gemäss all dieser Themen gar kein Recht auf ein neues Leben mit einer neuen Partnerin gehabt.
Aber das man wenigstens jetzt mal das Thema Konkubinat angehen kann, dass wäre wenigstens etwas. Vielleicht hat da jemand einen Tipp.