Eure Meinung

Dieses Forum wird bald eingestellt

Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Es tut mir sehr leid, dass deine Cousine verstorben ist. Stimmt, andere können die Beiträge auch sehen. LG

  • blume123


    Es ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, dass du darueber sprichst, was dich zum "Kotzen" bringt.


    Obwohl ich und meine Cousine ein recht enges Verhaeltnis zu einander hatten... Sie konnte es mir nicht erzaehlen...


    Erst, als es zu spaet fuer uns war... da noch etwas zu beeinflussen.


    Das Hauptproblem unser Hilflosigkeit war.... Sie offenbarte niemandem ihren seelischen Schmerz. Welcher sie dann umbrachte.


    Ich habe eine Bitte an dich. Gib dir die Chance... dir auch helfen zu lassen.


    Sei "Lieb" zu dir selbst!

  • Liebe @marikowari


    Es muss schlimm sein, einen Menschen, den man liebt, so zu sehen und wie du sagst hilflos gehen zu lassen. Ich glaube meine Familie muss es zeitweise ähnlich erlebt haben.


    Danke für deinen Mut, das zu teilen. Darf ich fragen, was ihr am Schluss die Kraft geraubt hat? Die fehlende Körpermasse? Innere Verletzungen?


    Ich merke es immer wieder, wenn ich viel bei meinen Eltern bis, dass ich diesen Drang zum kotzen habe. Jedes mal muss ich mich dann ans abgrenzen erinnern, und es hilft mir dann auch.


    Zu deiner Info: Ich habe mich nun entschieden (wieder) in eine Klinik zu gehen, um dort die Bewerbungsmappe zu machen. Ich glaube, ich müsste mich meinen Eltern gegenüber wieder öffnen und mehr von mir erzählen. Ich glaube aber, dass sie damit überfordert sind.


    By the way: Wie geht es dir?

  • blume123


    Eigenartig. Jetzt war ich gerade dabei meinen digitalen Briefkasten etwas auszumisten. Und hatte gerade noch deinen Thread vor Augen. Wollte nachschauen, ob dieser bei mir mehrfach erscheint. Und popp... da ist eine neuer Beitrag von dir reingeflattert. Smile ... es soll ja auch Zufaelle geben.


    Ist wohl wirklich etwas Zufall. Aber exakt zu dieser Zeit .. habe ich eben auch etwas an dich gedacht.


    Ich schreibe dir spaeter wieder.

  • blume123


    Du hattest noch gefragt, was meiner Cousine zuletzt die Kraft geraubt hatte.


    Das weiss ich nicht.


    Sie konnte einfach nicht mehr weiter. Und hat sich das Leben genommen. Wie genau, wollte ich nicht wissen.


    Es kam allerdings etwas unerwartet. Denn als ich noch bei ihr auf der Alp zu Besuch war, hatte ich den Eindruck, dass es ihr besser ging, als auch schon. Vielleicht war der Ausloeser, dass die Alpzeit dann zu Ende war.


    Ich war zu dieser Zeit auf einer laengeren Auslandreise. Und hatte da kaum Kontakt mit ihr.


    Meine Cousine ist leider nicht die einzige Person aus dem Freundeskreis, welche ich / wir unerwartet verloren haben. Suizide geschehen meistens nicht dann, wenn man sie erwartet.

  • blume123


    Ich denke, dass es gut ist, wenn du etwas Distanz zu deinem Elternhaus haeltst.


    Ich gehe zwar davon aus, dass dich deine Eltern lieb haben und nur das Beste fuer dich wollen. Aber irgendwie scheint es mir so, dass die Atmosphaere zu Hause etwas ueberladen ist.


    Damit meine ich, dass da eine Beziehungsdynamik spielt, welche unguenstig ist.


    Und das laueft meistens sehr unbewusst ab. Daher wird es auch schwierig sein, diese Dynamik in einer verhaeltnismaessig kurzen Zeit aufloesen zu koennen.


    Was es noch schwieriger macht.... Es ist nicht so, dass sich da jemand falsch, oder sich jemand richtig verhaelt. Es gibt nicht Schuldige, oder Unschuldige.


    Mit einer Schuldzuweisung wird man nichts anderes erreichen, als die destruktive Beziehungsdynamik weiter voranzutreiben. Und hier liegt gerade noch ein Problem vor. Denn moeglicherweise beschuldigt man auch die Falschen. Weil man auf bestimmte Personen etwas projiziert, was vielleicht bei der Person latent vorhanden sein kann, aber eigentlich gar nicht wirklich zum Tragen kommt. Zum Tragen kommt aber die Projektion.


    Meiner Cousine war zumindest bewusst geworden, dass es nicht einfach nur an den Anderen lag, dass sie so einen unheimlichen Weltschmerz in sich verspuerte. Und dass dieser sehr diffuse Zusammenhange hatte. Ihr war auch bewusst, dass es Personen in ihrem Umfeld gab, welche sie wirklich auch lieb hatten. Auch wenn sie das selbst so nicht unbedingt spueren konnte. Oder so wie sie diese Liebe bekam nicht annehmen konnte.


    Das, was sie zum Leben brauchte, konnte sie nicht annehmen. Nicht fuer sich nehmen und es auch fuer sich zu behalten.

  • blume123


    Ich finde es recht nett von dir, dass du dich noch erkundigst, wie es denn mir gerade so geht.


    Ist aber auch noch recht typisch fuer Menschen, welche an Bulimie leiden, dass sie sich fast mehr Sorgen um ihr Umfeld machen, als um sich selbst.


    Doch um deine Frage noch etwas konkret zu beantworten.....


    Ich selbst bin gerade etwas mit einer Lebensituation konfrontiert, welche ich als sehr schwierig bezeichnen kann. Zumindest war es schon lange nicht mehr so schwierig. Smile.


    Und das wird sich so kurzfristig auch nicht aendern lassen. Darueber mache ich mir keine Illusionen.


    Gleichzeitig sehe ich aber auch die langfristigen Perspektiven, Optionen... und bereite mich darauf vor die Chancen zu ergreifen, wenn sich diese anbieten.


    Zwischenzeitlich einfach nicht unterkriegen lassen!


    Und in diesem Zusammenhang moechte ich dich auch noch einmal darin bestaerken, dass du dich entsprechend um dich selbst kuemmerst.


    Dass du dich dafuer entschieden hast, dass die wieder in die Klinik gehst, damit du deine Arbeitsmappe in einem etwas geschuetztem Umfeld fertig stellen kannst, halt ich fuer eine gute Entscheidung!


    Du bist jetzt wohl nicht gerade in der Situation, dass du die ueberladene Beziehungsdynamik im Elternhaus ... von "innen heraus" entlasten koenntest. (Kotzen hilft da nicht).


    Weisst du... ich bin ja kein Psychiater.


    Was ich dir hier erzaehle ... ist etwas sebstgestrickte und bestenfalls noch populaerwissenschaftliche ... Psychomechanik.


    Trotzdem:


    Wenn ich in meiner gegenwaertig schwierigen Lebenssituation gerade wieder mal mit Hiobsbotschaften bombardiert werde... verschlaegt es mir den Appetit fast fortlaufend. Trotz dieser Appetitlosigkeit.. greife ich halt gelegentlich ganz gewohnheitsmaessig zu einen "Leckerli". Halt einfach nur eines auf einmal. Keine Fressattacke! Die habe ich mir verboten.


    Ich habe mir parallel zu diesem Verbot aber ausdruecklich die Erlaubnis erteilt... dauernd zu Naschen...


    Und was dabei das Wichtigste ist: Was ich genascht habe .. gehoert mir. Und bleibt bei mir. Basta!


    Und Uebrigens ... das aeussere Erscheinungsbild kann sehr taeuschen. Der so oft zitierte Bodymass -Index ist eine gewisse Richtschnur. Aber mit Vorsicht zu geniessen. Es sagt darueber nicht viel aus, wie "fit" eine Person ist.


    Laut diesem Index bin ich ja schon fast ein Scheintoter. Lach!



  • blume123


    Ich denke auch, dass von uns Beiden.... du die Mutigere bist als ich.


    Aus meiner Sicht braucht es nicht viel Mut ueber eine tabuisierte Krankheit zu sprechen, aus der Sicht einer nicht davon direkt betroffenen Person.


    Eine direkt betroffene Person braucht hier viel mehr Mut dazu, das Tabu zu brechen. Und "brechen" ist hier ein unglueckliches Wort. Es ist fast unmoeglich ein Tabu aufzuloesen, in dem man "bricht". Und der versuch dazu fuehrt meistens dazu, dass man nicht loest... aber sich selbst dabei zerbricht.


    Dieser Bruch findet oft nur innerlich statt. Aber nicht minder heftig.


    Ist Bulimie nicht gerade der Ausdruck eines inneren Bruches?


    Zeigt sich der innere Bruch nicht gerade dadurch, dass man etwas, was lebensnotwenig ist, nicht mehr annehmen kann?


    Ja, gar noch weitergeht und das Lebensnotwendige ablehnt? Das so dringend "Benoetigte" abweist? Zu sich nimmt, aber wieder herauskotzt?


    Besteht dein innerer Bruch darin, dass du dir das, was du dir am Meisten wuenschst gar nicht zugestehen kannst?


    Denkst du, dass du das nicht verdienst?


    Falls ja, weshalb denn nicht?

  • @marikowari


    es tut mir Leid, dass du so lange auf meine Antwort warten musstest. Es war recht einiges los bei mir und ich konnte zum Glück, und ich bin sehr dankbar dafür, einige Sachen klären. Ich kann effizient an meiner Bewerungsmappe für die Hochschule arbeiten, wofür ich auch sehr dankbar bin. Manchmal fühle ich mich wieder so, wie es damals war, als ich erbrochen habe. Diese Momente sind zum Glück aber nur noch selten und wenn sie dann doch mal auftreten, dann lasse ich sie einfach vorüber gehen. Und danach ist es geschafft. Mitte August ist es sicher ein halbes Jahr, dass ich nicht mehr erbrochen haben und ich bin so froh, glücklich und dankbar dafür.


    Ich versuche ein Gefühl für Gerechtigkeit zu entwickeln und mir dadurch meiner Fehler bewusst zu werden. Ab und zu versuche ich einen Fehler wiedergutzumachen, den Kontakt wieder aufzunehmen. Aber ich sehe es nicht als muss. Einfach dann, wenn es mich belastet und ich anstelle wahrscheinlich essen würde.


    Ich glaube es ist eine Gradwanderung, wenn man sich in eine schwierige Situation, in z. B. diese welche ich mich hineinmanövriert habe, sich und die Begebenheiten zu sortieren. Wie ich, so glaube ich schon gesagt habe, ich hätte es nicht ohne andere, die in einer ähnlichen Situation waren und am Ende auch nicht ohne meine Familie geschafft, da herauszukommen. Am Schluss war es jedoch ich, die das Ruder in die Hand genommen hat ( ich muss dabei an jemanden denken, der mir gesagt hat wie wichtig das ist, ich denke, ich muss mich bei dieser Person auch nochmals bedanken ). Und auch an dich @marikowari, danke, dass du reagiert hast auf meinen Hilfeschrei und deine Erfahrungen mit mir geteilt hast. Du hast mir sehr geholfen damit und mir Mut und Sicherheit gegeben. Man kann daraus schliessen, dass es nur einem selbst überlassen bleibt, sich da rauszuholen. Hilfe annehmen heisst aber nicht sich selbst aufgeben, nur damit einem geholfen wird, denn oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass es das Beste war, wenn ich mich gegen die, die mir helfen wollten, durchzusetzen, und sie mir wahrscheinlich genau damit geholfen haben!


    Ich hoffe sehr, dass es dir gut geht!?

  • blume123


    Ich antworte dir hier stellvertretend für marikowari. Marikowari ist in diesem Forum persönlich nicht mehr aktiv.


    Ich bin mit marikowari seit früher Jugendzeit sehr eng befreundet. Wir sind praktisch wie Geschwister aufgewachsen. Die verstorbene Cousine von marikowari und ich waren auch befreundet. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht. Alle zusammen.


    Marikowari lässt dir ausrichten, dass es ihm gut geht. Und dass er sich darüber freut, dass du mit ihm etwas Kontakt halten wolltest. Er freut sich auch darüber, dass es dir etwas besser geht. Und falls du weiterhin mit ihm kommunizieren willst, dann über mich.


    LG. Rodizia

  • @blume123


    Du hast uns einmal deine Hilfe angeboten. Gilt das Angebot noch? Ich gerate im Moment in einen "Fall", zu dem mich deine Meinung sehr interessieren würde.


    Für deine Antwort danke ich herzlich zum Voraus.



    C-O-R-A

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    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

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  • @C-O-R-A, ja, das ist sicher möglich. Was muss ich dafür tun?

  • Liebe @Rodizia


    Vielen Dank für das Ausrichten von marikowaris Nachricht.


    Es freut mich sehr zu hören, dass es ihm gut geht. Ich habe es sehr geschätzt, mich mit ihm austauschen zu können. Es hat mir wirklich sehr geholfen. Vielen Dank nochmals ihm, dass er auf meinen Beitrag reagiert hat.


    Ich werde nicht direkt versuchen ihn zu kontaktieren, werde aber in diesem Forum weiterhin aktiv bleiben. Über hier wäre ich dann auch erreichbar, wenn es ihm danach sein sollte, sich auszutauschen.


    Ich wünsche ihm und Ihnen alles Gute.


    Herzliche Grüsse, blume123

  • @blume123


    Wie gesagt, das Thema betrifft mich auch persönlich.


    Bitte bleib weiter aktiv im Forum.


    Herzliche Grüsse von uns.

  • @blume123


    Herzlichen Dank für deine Hilfsbereitschaft.


    Ich will dir mal grob den "Fall" schildern um abzuklären, ob er überhaupt etwas mit Bulimie zu tun haben kann:


    Es geht um einen alleinstehenden, 75-jährigen Mann. Vor dem Lockdown hatte er noch einige soziale Kontakte, wenn er nach dem Einkauf zu einem Bier ins nahe Restaurant einkehrte. Seitdem sind die Kontakte grösstenteils abgebrochen.


    Er entwickelte dann ein für mich "komisches" Essverhalten: Am Morgen – d.h. gegen Mittag, wenn er aufsteht – hat er keinen Appetit. Dann trinkt er sehr viel Wasser, weil das gesund sei. Am Abend bzw. in der Nacht hat er Lust zu essen und isst dann im Übermass. Am nächsten Tag ist er verstopft. Er nimmt Abführmittel. Er hat schliesslich die nächsten Tage das Gefühl, es befinde sich noch etwas von der Essorgie im Dickdarm und dies alles müsse raus. Wenn er dann mit seinem Dickdarm wieder zufrieden ist, fängt das Ganze wieder von Vorne an.


    Seit kurzem berichtet er auch, dass er "Aufstossen" hat.


    blume123@, ich höre mal hier auf und warte gespannt auf deine Meinung.



    C-O-R-A

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  • C-O-R-A


    Ich kann natürlich nicht für blume123 antworten.


    Aber aus meiner Sicht hat ihr "Fall" nichts mit Bulimie zu tun. Das ist wohl mehr einfach ein etwas gestörtes Essverhalten. Sicher nicht gesund.


    Bei einer echten Bulimie sind die psychischen Hintergründe massgeblich.


    Das Essverhalten des 75-jährigen kann allerdings ein Hinweis darauf sein, dass da etwas aus dem Lot geraten ist. Es ist sicher richtig, das etwas weiter zu beobachten.

  • @C-O-R-A


    Weshalb sind seine sozialen Kontakte abgebrochen?

  • @C-O-R-A


    Ich bin keine Fachperson und habe keinerlei Ausbildung oder Weiterbildung in "menschlicher Hilfe". Ich kann das nur aus meiner Sicht sagen und auch würde ich da nicht zu viel darauf setzen, da ich mich selbst jeden Tag aufs neue mit Nahrung auseinandersetze.


    Die Idee, die dieser 75 jährige Herr dass viel Wasser trinken gesund sei, ist im Grunde genommen ja nicht falsch. Nur zu viel ist nicht gut (ich musste mir das auch wieder abgewöhnen). Ich würde mich an seiner Stelle fragen, wieso ich denn meinem Körper etwas Gutes tun möchte. Wer einen gesunden Körper hat, lebt ja länger. Vielleicht gibt es etwas, mit dem er nicht im Frieden ist und deshalb nicht sterben möchte (es tönt vielleicht brutal, gemeint ist es nicht so). Meint dieser 75-jährige Herr mit dem keinen Appetit haben, dass er fasten möchte? Fasten dient ja dem Abtransport der alten Zellen.