Freiwillige Familienplanung: Warum scheut sich die UNO vor einer expliziten Unterstützung?

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  • marikowari@

    Ich denke, seitdem wir den Klimawandel realisieren, gibt es zwei Arten von Überbevölkerung

    Die alte, aus der Sicht der Ökonomie (Wirtschaft) und die neue aus der Sicht der Ökologie (Umwelt).

    Bei beiden die Probleme nur in der 3. Welt ausmachen und nur dort Lösungen zu sehen, ist m.E. der typische Ausdruck einer (neo)kolonialistischen Denkweise


    C-O-R-A

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

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    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

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    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • C-O-R-A


    Zu deinem PS:


    Auch im suedlichen Afrika sind die "gelobten Laender" primaer USA und die EU inkl.Schweiz.
    Der Migrationsdruck auf Europa ist deutlich hoeher, als auf USA.


    Das hat moeglicherweise einfach damit zu tun, dass USA ohne Flugticket und Visum schlicht nicht erreichbar ist. (vielleicht als blinder Passagier auf einem Frachtdampfer). Dasselbe gilt wohl fuer Asien und Australien.


    Tatsaechlich war der Migrationsdruck auf Suedafrika im letzten Jahrzehnt enorm hoch.


    Da ist die Masseneinwanderung von EU-Buergern in die Schweiz voellig Peanuts dagegen.


    Dies hatte insbesondere mit den Vorgaengen in Zimbabwe zu tun. Aber nicht nur. Es kommen auch Migranten aus anderen Laendern und wahrscheinlich kuenftig noch mehr, weil die Duerre in verschiedenen Laendern dies mit sich bringt. Teile von Suedafrika erleben aber auch eine Duerre und selbst innerhalb des Landes ist eine Art von Migrationswelle entstanden. Dies bezeichnet man als Landflucht.


    Suedafrika ist laengerfristig ueberfordert mit diesem Migrationsdruck.

  • marikowari@


    « Vielleicht verstehe ich jetzt deine Frage nicht ganz richtig. Falls nicht musst du die Frage etwas genauer stellen. »


    Wahrscheinlich! Ich meine es so:


    Z.B. deine Frau, vielleicht habe ich aber eure Familiegeschichte nicht ganz richtig verstanden, hast du in Europa kennengelernt und ihr seit nun in ihre Stammlande zurückgekehrt. Wie hat die (von mir angenommene) Tatsachen, dass deine Frau in Europa war, einfluss auf ihr Ansehen in der Gemeinschaft; wie bei den Erwachsenen und wie bei den Kinder.


    C-O-R-A


    P.S.: Wie ist dein Ansehen als Europäer, der wahrscheinlich zuerst einmal lernen muss im Busch zu überleben. Bzw. wie schätzt du dei Ansehen selber ein.

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  • C-O-R-A


    Teile deine Sichtweise.


    (Bezueglich den zwei Varianten der Ueberbevoelkerung).


    Wenn wir die Klima-Probleme wirklich loesen wollen, dann muessen die Industriestaaten von einer derartigen neoliberalistischen Denkweise, als oberste Maxime, wegkommen.


    Diese Denkweise ist nicht die Zukunft.


    Kann bestenfalls noch ein Teilstueck auf dem Weg dorthin sein. Oder eine Art Werkzeug. (Transportmittel).

  • marikowari@


    Ich denke, wie die Kräfte sich verschieben bzw. verschoben haben, wird die "neokolonialistische Strategie" auch nicht mehr funktionieren. Schlussendlich würde wir ganz sicher auch Schaden nehmen, wahrscheinlich sogar den grössten.


    C-O-R-A

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  • C-O-R-A


    Ich habe wohl etwas zu wenig Familiengeschichte erzaehlt. Smile


    Meine Frau war noch nie in Europa, genauso wenig unsere Kinder. Meine Frau war, bis wir unsere Hochzeitsreise in ein Nachbarland unternahmen, noch nie soweit aus ihrer heimatlichen Region gereist.


    Selbst die Hauptstadt des Landes hat sie erst gesehen, als wir wegen amtlichen Dingen dorthin reisen mussten, damit wir ueberhaupt heiraten konnten.


    Sie ist in einem kleinen Dorf im entfernten Busch aufgewachsen. Die Strasse dorthin, war damals auch fuer geuebte 4x4-Fahrer noch eine Herausforderung. Zumindest in der Regenzeit! Dort gab es weder Strom, sauberes Trinkwasser, Benzin...etc. Es war damals, als ich sie zum ersten mal im "Busch" antraf..... einfach das Outback, irgendwo im Lande.


    Sie sass in der "Dorfgasse" und versuchte etwas Gemuese und Fruechte auf dem Markt zu verkaufen. Mit ihren zwei noch sehr kleinen Pflegekindern im Schlepptau.


    Im ersten Augenblick "donnerte" ich an ihr vorbei...... Dachte schon wieder so ein Verkaufstand, wo jemand versuchte irgendwelche Mineralien, und allenfalls andere Handwerkserzeugnisse zu verkaufen..... das gab es auf diesen "Pfaden" noch oefters. Und wollte nicht anhalten, weil ich vor Sonnenuntergang noch ins naechste Camp mit Tankstelle kommen wollte. Doch aus dem Augenwinkel registrierte ich.... Moment, das sah doch anders aus. Und drehte um. Hatte da doch eine Wassermelone gesehen.


    Meine spaetere Ehefrau sah ich erst, als ich dann wieder vor dem recht improvisierten Verkaufstand parkierte und sie aus dem Schatten des grossen Baumes heraustrat. Mit den beiden Kids, welche sich an ihrem Rockzipfel festhielten und mich kritisch beaeugten. Weisse waren ihnen nicht gerade vertraut.


    Ich stand dann vor der Auslage. Eigentlich wollte ich nur die Wassermelone. Doch dann dachte ich.... Ich bin ja auf direktem Weg zu Freunden und die wohnen auch etwas entfernter im Busch und haben normal keine eigenes Frischgemuese.... also kauf ein. Und fragte also nach den Preisen (verhandelbar).


    Meine spaeter Ehefrau konnte damals nur ein paar wenige Brocken Englisch. Und ich damals kaum Afrikaans. Doch wir versuchten uns miteinander zu unterhalten, so gut es ging.


    Als ich mich verabschieden wollte, klaubte sie ihr ganzes Englisch zusammen.


    Und sagte: You come back. then yu marrit me.


    Ein Jahr spaeter ging ich wieder in die Region und besuchte sie. Der Stand war nicht mehr da. Aber ich fand sie in der Location.


    Und fuenf Jahre spaeter heirateten wir dann tatsaechlich.


    Die kleine Familiengeschichte beantwortet jetzt deine Frage nicht. Aber die Kenntnis davon ist wohl eine Voraussetzung, um zu verstehen, was dann spaeter passiert ist. Und auch die Voraussetzung fuer meine Antwort auf deine eigentliche Frage.


    Muss das dann wohl in einem weiteren Beitrag beantworten.

  • @C-O-R-A


    Ich muss jetzt wohl zuerst die Familiengeschichte weiter erzaehlen. Sonst werden die Zuammenhaenge nicht wirklich klar.


    Ein Jahr spaeter kam ich also wieder im kleinen Buschdorf an und suchte sie an ihrem Verkaufstand. War nicht mehr da. Hmmm, was jetzt? Ich weiss nur Eines. In jedem der noch so kleinen Doerfer, gibt es einen Stammtisch. Also geh mal die Bar suchen! (Veni, vidi, DaVinci! Smile).


    In der "Bar" versuchte ich der Shopkeeperin mein Suchproblem zu erklaeren. Die verstand kein Wort und pfiff dann mal vorsichtshalber dem "Security". Der konnte ein paar Worte Englisch und mein Afrikaans war in der Zwischenzeit auch noch etwas besser geworden.


    Nach zwei drei ..... gemeinsamen Biers.... verstanden die dann so langsam, was ich wollte. Jedenfalls pfiff die Shopkeeperin einem kleinen Jungen, welcher gerade am Shop vorbei lief und quasselte ellenlang auf den Kleinen ein. Verstand kein Wort der Eingeborenensprache.


    Sah nur besorgt, wie der Kleine immer wieder den Kopf schuettelte. Irgendwann sagte dann der Security, ich solle dem Kleinen einen Cooldrink geben und dann wuerde der mich zum "Haus" bringen.


    Gesagt, getan.


    Der Kleine brachte mich aber nicht zum Haus der Gesuchten!


    Er brachte mich zum Haus der "Grossmutter"!


    (Nein. Nicht zum Haus des "Grossvaters"! Mutter!)


    Der Kleine sprach dann ellenlang auf die Grossmutter ein. Die konnte weder Englisch noch Afrikaans. Ausschliesslich die Eingeborenensprache. (Ausser der Lebenschule im Busch zu ueberleben, hatte sie nie eine andere Schule besucht).


    Irgendwann zeigte der Kleine mit dem Finger auf den Boden und sagte vermutlich das einzige Wort, welches er auf englisch sprechen konnte: Sit!


    Nun also setzte ich mich auf den Boden etwas schraeg gegenbueber der Grossmutter , welche auf einem kleinen Feuer mit einem Kochtopf herumhantierte..... und dabei einfach mal mit ernstem Gesicht .... schwieg. Das dauerte recht lange, bis ich begriff, dass sie da einfach nur Wasser heiss behielt.


    Ich sass da und schwieg. Und wartete der Dinge, welche da geschehen sollten. Der Kleine war in der Zwischenzeit wieder verschwunden.


    Irgendwann stand eine der juengeren und da auch anwesenden Frauen auf und ging in ihrem kleinen Haeuschen Tee und Zucker holen. Und ein Paar zerbeulte Blechtassen. Dann wurde mit viel Palaver, die noch am besten erhaltene Tasse ausgesucht..... Und mir damit ein Tasse Tee angeboten. Und danach wurde wieder geschwiegen. Jedenfalls zwischen mir und den Anderen. Wir konnten uns ja nur durch Gesten unterhalten.


    Nun ja. Irgendwann stand ich auf. Ging dann in meinem so protzigen 4x4 Vehikel auf Nahrungsuche. Und wuerde fuendig. Hatte schliesslich genug Notvorrat gebunkert, um einen Monat in der Wildnis zu ueberleben. Jetzt brachte ich also relevante Grundnahrungsmittel an "das heilige Feuer" des Hauses. Und bot es der "Grossmutter" an, um zu kochen.


    Jetzt huschte zum ersten Mal ein Laecheln ueber das Gesicht der Grossmutter.


    Was ich damals nicht wusste ..... Fuer den Besucher des Hauses ist es eigentlich eine Pflicht, irgend etwas mitzubringen. Und sei es noch so klein. Es geht hier um die Geste! Nicht um die Groesse. (Vielleicht eher um die persoenliche, ideelle Groesse).


    Wer aber diese Grundregel beachtet, kann dann davon ausgehen, dass die Gastfamilie alles mit ihrem Gast teilen wird, was sie besitzen. Der Gast wird dann aber auch die Pflichten teilen muessen. Hier geht es um ein Aufnahmerithual ).


    Was ich auch nicht wusste..... Die Gesuchte .... beobachtete die ganze Szene aus dem Guckloch im Haeuschen ihrer Schwester heraus. Noch bevor ich zum Haus der Grossmutter gefuehrt wurde, hat die Buschtrommel bereits durchgegeben ..... da ist so Einer... der will..... Was denn?


    Ich wollte meiner "Gesuchten" einfach nochmals begegnen... Ich hatte ihren Spruch zum Abschied nicht so wirklich ernst genommen. Derartige Sprueche hatte ich schon viel zu oft gehoert. ( Nur nicht mit dieser Authentizitaet, wie bei ihr. Und sonst haette ich ich sie wohl nicht mehr gesucht).


    Wir sassen also zusammen am Feuer und assen. Dann wurde es langsam dunkel.... und ich versuchte dann meiner "neuen Familie" verstaendlich zu machen, dass ich schlafen moechte.


    Die Kommunikation mit Handzeichen war etwas kompliziert. Doch irgendwann war es dann klar, dass sie nicht wollten, dass ich mich vom Haus entferne. Sondern hier bleiben soll.


    Ich baute dann also mein Zelt neben meinem Vehikel auf und schlief.


    Am naechsten Morgen sass nicht die Grossmutter am Feuer, um heisses Wasser fuer den Morgenthé zu bereiten. Sondern meine "Gesuchte".


    Natuerlich mit ihren "Pfeglingen" am Rockzipfel. Smile.

  • C-O-R-A


    Ich denke, wie die Kräfte sich verschieben bzw. verschoben haben, wird die "neokolonialistische Strategie" auch nicht mehr funktionieren. Schlussendlich würde wir ganz sicher auch Schaden nehmen, wahrscheinlich sogar den grössten.


    Ich denke klar, dass diese neoliberalistische Strategie ...... ein bereits schon etwas ueberholtes Denkmuster ist. Obwohl ich selbst diesem Muster immer noch zu sehr verhaftet bin.


    Vom Loslassen.... und anderen Unzumutbarkeiten!

  • @C-O-R-A


    zum zweiten Mal:


    https://walbei.wordpress.com/category/tagebuch/

  • @C-O-R-A


    Der eigentliche "Impact" war "Ich"....... In das traditionelle Denkmuster der regionalen Bevoelkerung! Mein "neoliberalistisches Denken" hat hier eine Veraenderung, in dem dortigen Umfeld bewirkt!


    So! ....?!=?!


    Ja ...... das sollten wir vielleicht noch etwas "aussenstehend" begutachten!

  • marikowari@



    Deine Familiengeschichte!



    Vielen herzlichen Dank für deine Vertrauen. Es ist schön und eine aufmunternde Abwechslung in diesen Foren auch mal wieder, so einer charmanten Erzählung mit sexy Happyend lauschen zu dürfen.

    C-O-R-A

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  • C-O-R-A


    Nun. Die Geschichte ist ja noch nicht zu Ende. Mit der bisherigen Erzaehlung habe ich eigentlich erst das Buehnenbild gemalt.


    Deine urspruengliche Frage habe ich noch nicht beantwortet.


    Im letzten Beitrag sagte ich noch, dass ich der "Impact" war.


    Es war fuer die Dorfbewohner und die Familie meiner Gesuchten ein Novum, dass ein wildfremder, noch nie gesehener, "reicher Weisser" ins Dorf kommt, und nach einer Dorfbewohnerin sucht. Das war dann mal sicher mindestens eine Woche lang das Dorfgespraech Nummer eins. (Und anscheinend auch ueber das Dorf hinaus!) Einige Kinder kamen neugierig angelaufen und blickten aus gehoeriger Distanz auf mich. Denn die hatten in ihrem Leben noch gar nie einen Weissen zu Gesicht bekommen.


    Jedenfalls blieb ich mal fast drei Monate in dem kleinen Dorf, bis ich dann das Land, wegen dem Visum, wieder verlassen musste. In dieser Zeit versuchte ich mich etwas in die Traditionen und den Alltag meiner neuen Familie einzuleben. Was nicht ganz so einfach war.


    Denn hier prallten doch zwei sehr unterschiedliche Welten, des Denkens und der Wertvorstellungen, zusammen.


    Dies zeigte sich nur schon am "Biertisch". Die Dorfbewohner konnten sich nur selten ueberhaupt ein Bier leisten. Und ich wollte Bier haben. Aber natuerlich kein warmes, sondern kaltes!


    Nur das gab es im Dorf halt nicht. Kein Strom, kein Kuehlschrank, kein Telefon oder Fernseher... nicht mal genug warmes Bier im Shop. Und auch kein sauberes Trinkwasser!


    Und das dreckige Flusswasser musste man "kilometerweise" herschaffen. Was traditionell die Arbeit der Frauen war. Waehrend "Mann" im Busch nach etwas Essbarem jagte. Und der Busch ist nicht ungefaehrlich. Manchmal sassen die Frauen auch stundenlang im Schatten eines Baumes und warteten darauf, dass sich die Elefanten vom Wasser entfernten. Bevor sie dann ihre Arbeit verrichten konnten. Und Trinkwasser nach Hause schaffen konnten. Natuerlich immer mit einer Horde Kinder im Schlepptau. Zumeist den Maedchen. Die mussten ja lernen, wie man Wasser holt.


    Nun ja. Ich trank natuerlich kein dreckiges Flusswasser. Und deshalb war mein Bierbedarf halt entsprechend hoch.


    Am zweiten Tag nach meiner Ankunft im Dorf, war dann mein Notvorrat an Bier schon gut dezimiert. (Konnte ja auch nicht alles nur Alleine trinken). Da kaufte ich den Vorrat im Shop halt mal aus.


    Und erklaerte der Shopkeeperin, sie solle sofort nachbestellen und fragte, wann sie denn wieder Bier auf Lager hat? Antwort: vielleicht naechsten Monat..... oder uebernaechsten. Ich weiss nicht, wann ich wieder mal einen "Transport" bekomme.


    Es dauerte noch etwas, bis mir klar wurde, dass mein Vehikel in weitem Umkreis das einzige Vehikel zu Transportzwecken war. Ausser den Eselkarren. Doch das naechste Bierlager war zu weit entfernt fuer die. Und mit Eselkarren so praktisch gar nicht erreichbar. Da lag naemlich ein Pass dazwischen. Welcher mit einem beladenen Karren unueberwindbar war. Es musste also darueber gesaeumt werden. Da steckte viel Arbeit dahinter, um ein Bier in den Shop zu schaffen. Und war entsprechend teuer.


    Und dann will dieser "weisse Verrueckte" auch noch kaltes Bier?


    Ja, klar doch! Welcher "Mensch" trinkt denn schon warmes Bier. Das muss ja ein "Englaender" sein!?!? (Smile).


    Item.


    In meinem Vehikel fuehrte ich natuerlich auch eine recht betraechtliche Menge an sauberem Trinkwasser auf meinen wilden Fahrten mit. Nebst gehoeriger Menge, an zeitweilig fast heissem Bier. Mir war nicht bewusst, dass die zwei- drei kalten Biere, welche ich zusammen mit Shopkeeperin und Security getrunken hatte, schon fast die Haelfte des Vorrats im Shop war. Mir war auch nicht so richtig bewusst, was fuer ein Wunder es fuer die war, dass ich kaltes Bier hatte. Und mit ihrem warmen Bier halt mal den Vorrat nachfuellte.


    Das grosse Wunder bekam dann meine neue Familie zu Gesicht. Am Tag zwei nach meiner Ankunft.


    Weil mein Auto jetzt nicht mehr fuhr, sondern halt mal etwas stand...... produzierte mein "Elektromobil" halt keinen Strom. Und folglich wurde mein mitgefuehrter Kuehlschrank nicht mehr kalt. (Noeeh? Der macht jetzt echt auf Klimastreik? smile!).


    Folglich blieb mir nichts Anderes uebrig, als halt mal etwas nach zu gruebeln. Und ja. (V.V.Davinci!). Wurde fuendig......


    Unter kritischer "Aufsicht" des anwesenden Publikums, gruebelte ich das Solarpanel aus meinem Vehikel hervor. Fuer meine neue Familie war voellig unverstaendlich, was ich da machte. Die hatten noch nie ein Solarpanel gesehen. Und hatten keine Ahnung, weshalb ich ganz geflissentlich dieses Teil immer schoen in die Sonne richtete.


    Was macht dieser verrueckte Weisse da? Das Ding wir doch einfach total heiss, wenn es in der Sonne steht?!


    Ja, klar. Dafuer wird mein Bier kalt.


    Wie das funktioniert, konnte ich ihnen lange Zeit nicht erklaeren. Obwohl ich sofort gefragt wurde, wozu das dienen soll..... Abgesehen von der Sprachbarriere .... war das wohl auch sonst nicht verstaendlich fuer sie, wie das funktionieren soll. Die hatten ein voellig anderes Verstaendnis von Thermodynamik als ich.


    Nun, anhand des von mir vordemonstrierten Praxisbeispiels..... schliesslich wurde mein Bier ja tatsaechlich kalt..... Oh. Wunder ..... Es gibt da ja tatsaechlich kaltes Bier. Obwohl das Panel ja total heiss ist. Das Unverstaendnis ist gross ... kaltes Bier aber sehr willkommen.


    @Cora


    Anhand dieser Erzaehlung ahnst du vielleicht schon etwas, was meine Antwort auf deine urspruengliche Frage sein wird.


    (Die "Goetter" muessen verrueckt sein. Smile).

  • @C-O-R-A


    Danke fuer dein Danke.....


    Bin noch nicht fertig mit der Geschichte.....


    Und die eigentliche Antwort laesst auf sich warten.....


    Um ehrlich zu sein.... ich hab Sir Schroedinger immer noch nicht gefunden!

  • @ C-O-R-A


    Du erwartest ja wohl nicht, dass ich hier meine ganzen Memoiren schreibe.


    Du hattest noch gefragt: Was hat denn denn deine Ankunft im afrikanischen Busch dem Ansehen deiner Frau innerhalb ihrer Ethnie und Tradition geschadet?


    Hmmm? Ich habe sie und ihre Sippe, aus der, ihnen bekannten Tradition herausgerissen! Jedenfalls ein Stueck weit.


    Es war ja nicht so, dass die noch gar keine Erfahrung mit Weissen und deren Wertvorstellungen zu tun hatten. Die Eltern meiner Frau haben noch die Zeiten der Apartheidpolitik miterlebt. Und hatten da ganz klare Erfahrungen damit gemacht.


    Denn ausgerechnet da, wo meine Familie lebt, hatte das suedafrikanische Militaer einen ihrer Versorgungstuetzpunkte, waehrend des Unabhaengigkeitskrieges verschiedener Staaten im suedlichen Afrika. Das kleine "Dorf der Schwarzen" kannte man nicht. Dieses existierte praktisch nicht. Die Militaerbasis war weitherum bekannt. Und nachdem dann das Militaer nach dem verlorenen Krieg wieder verschwunden war.... war da noch das unbekannte und vergessene Dorf.


    Welches nach den ueberlieferten Regeln, halt mal ganz traditionell weiterlebte.


    Und jetzt kommt da so ein weisser "Neokolonialist" und setzt sich mal ans heilige Feuer. Und will kaltes Bier! (!?!?!)


    Gahts eigedlig no? Chasch doch da mal nid so uufmarschiere .... und saege.... i will jetz no.... (!!??!!!???)


    Und suescht saelber mal bringe ! Joh und denn hanni halt mal.... no chli brocht......


    (Ob das wirklich so ganz richtig war? Ja das wissen die Goetter. Und die sagen es nicht! Boese Zungen sagen bereits, die wissen das auch nicht und sind deshalb bereits verrueckt geworden. Und haben sich seither etwas totgeschwiegen..... Oder wie genau, ist diese Legende entstanden? Lach!).


    Und was habe ich gebracht? Nun ja, man kann das Entwicklung nennen. Und vielleicht auch gerade noch Fehlentwicklung!


    Eine der ersten Investitionen, welche ich da machte...... Es war gerade verdammt heiss (klimatisch bedingt, nicht sexuell) und ich beschloss.... mal etwas Schatten zu schaffen...... vor dem Schlafzimmer meiner Frau......


    Ihr muesst euch das mal so vorstellen: Da ist ein etwa 8 qm grosse Flaeche, mit etwas Tragholz, Lehm und Kuhmist kopfhoch eingezaeunt. Darueber ein Dach, welches wohl eher Loecher als Blech war. Das ist das Haus.


    Und dann habe ich Idiot verlangt....... Schatz.... ich moechte nebst kaltem Bier auch noch etwas Schatten haben .... sonst wird das zu heiss, vor deinem Haus! Das haelt so ein selbstherrlicher Typ wie ich, einfach nicht aus.... verstehst du?


    Also lass uns "Bau" - Plan machen. Meine Frau... total Wau... pfiff natuerlich sofort ......


    Ja dann kam da so ein "Chakra" angerannt..... (Bitte Nein ... nicht mit den anderen CH`s verwechseln ....).


    Kurz darauf rannte dieser dann wieder los, um im Busch Bauholz zu schlagen. Was er sehr eifrig tat und auch das perfekte Bauholz schlug!


    Hmm.??? Etwas war dann doch etwas schiefgelaufen. Da wo geschlagen wurde... kein Weg fuer derart beladene Eselkarren. Klartext: Entweder man musste das Bauholz praktisch von Hand .... oder dann mit einem nicht so stark beladenen, aber umso protzigeren 4X4 durch die Schlucht karren.


    Mein Chakra lief also wieder bei uns an... jetzt geschlagen .... jetzt noch holen. Ja klar doch!


    Auf dem Weg zur Schlucht, trafen wir gerade noch so einen anderen komischen Wuestenfuchs an.... Kurzer Austausch wie es weiter geht.... Bist du verrueckt? Mit der Ladung kommst du da nicht durch! Ja klar doch nicht.... Obwohl mir dies, die so angehimmelten Goetter ... wohl gerne weismachen.


    Weisst du was? Wenn du auf dem Rueckweg bist.... dann zieh doch mal den verrueckt gewordenen Wuestenfisch aus dem Treibsand zurueck. OK?


    Nun ja.... Wir gingen holen..... Und kamen mit einer einzigen Ladung durch den Treibsand.


    Niemand hatte das fuer moeglich gehalten.... und damit war eine neue Legende geboren.


    Hmm. Ich glaube, die Legende heisst angewandte Physik. Und dessen Schueler.... welche die Legende dann in Praxis mal probieren.


    Auch auf das Risiko hinaus ... dann mal zu scheitern!


    Und einen Tag spaeter stand das Schattendach.

  • C-O-R-A


    Ich denke einen Teil meiner Antwort auf deine Frage, habe ich jetzt gerade in einem anderen Thread gegeben.


    Was hat mein Impact in das Leben meiner neuen Familie dem Ansehen meiner Frau innerhalb der traditionellen Sippe geschadet?


    Ich zitiere dazu einen Teil eines Beitrags in einem anderen Thraed:


    Uebrigens: Den Staatspraesidenten meines Lebelandes hatte ich bei seinem Besuch ganz selbstverstaendlich im Uebergwaendli mit einem froehlichen.... Hallo, wie gehts... begruesst. Ich konnte ja nicht ahnen, dass der gleich mit dem ganzen Ueberfallkomando einfaehrt, nur weil ich in der Wueste ein Bohrloch gemacht habe. Und der dann nach Wasser fragte. Und zwar nach Kaltem! Solarpanel und Thermodampfer sei Dank: Wir konnten servieren.


    Hinterher habe ich dann meinen Trauzeugen (Councellor) und den guten Freund (Gouverneur der Region) ins Gebet genommen: Weshalb habt ihr mich nicht vorgewarnt? Dann haette ich wenigstens die Jungs vom Kirchenchor noch alarmieren koennen! Antwort: Du hast ja keine Telefonverbindung hier. Und wir hatten unterwegs dem Praesidenten von so einem weissen Verrueckten erzaehlt, welcher in einem kleinen Dorf in der Wueste nach Wasser suchte und fand. (Seither gibt es in diesem Dorf sauberes Trinkwasser). Und der wollte sich das halt ganz ploetzlich mal ansehen.....


    Verrueckt. Ich? Was glaubt ihr, was macht ein Fisch, welcher quer durch die Wueste schwimmt? Der sucht nach Wasser. Oder kaltem Bier. Grins!


    PS: In der jetzt nahegelegenen Lodge, wird dasselbe Wasser nun in PET-Flaschen abgefuellt. Und den Touristen zu einem sehr hohen Preis als "lokales" Mineralwasser verkauft.


    Die Mineralwasserqualitaet wurde vom Labor bestaetigt. Der Verkaufspreis ist auch bestaetigt. Jetzt wissen die Dorfbewohner, dass sie auf einer Goldader sitzen, aber dazu keinen Zugang haben. Ausser dass sie bei uns Wasser holen koennen, zu einem Spottpreis. Naemlich die Unkostenbeteiligung, um das Wasser aus dem Loch zu foerdern.


    Das ist nicht ganz billig. Fuer einen Kubikmeter Wasser bezahlen sie allerdings weniger, als fuer einen Liter "botteld".


    Der "Einbruch in die Freiheit" gibt zu denken, oder?


    Smile, smile , smile.