Übersicht der Foren

Zur Liste der Foren gelangen Sie hier: Foren

Möchten Sie einen neuen Beitrag erstellen, wählen Sie bitte ein Forum aus der Foren-Liste und klicken sie auf die Schaltfläche "Neues Thema" oben auf der rechten Seite.

  • Politiker, Psychiater, Verkäufer, polizisten oder einfach Machtspiele in einer Beziehung. Mich würde es interessieren oder besser gesagt versuche ich zu verstehen, wieso Menschen so ein Bedürfnis nach macht haben und wie solche Spielchen funktionieren können.

  • TonyStark


    Gute Frage. Nur weiss ich eigentlich nicht wirklich eine Antwort darauf. Obwohl ich mir die Frage auch schon gestellt habe.


    Allerdings habe ich mich hier gefragt: Weshalb strebe ich selbst nach Macht.


    Um vielleicht das, doch etwas beaengstigende, Gefuehl einer "Ohnmacht" loszuwerden?


    Damit ich mich aufgrund meiner Eigenmacht etwas befreit fuehle?


    Nun Ja. Das waere wohl noch etwas legitim.


    Die Frage ist, wann gehe ich ueber die Grenze hinaus. Und fange an meine Macht zu missbrauchen.


    Und bereits hier muss ich mich eigentlich hinterfragen, ob denn meine "Macht" tatsaechlich dazu fuehrt, mich zu befreien. Was eigentlich das Ziel gewesen waere.


    Richtet sich dann meine Macht nicht eigentlich schon wieder gegen mich selbst?


    Und fuehrt letztlich wieder erneut zu einer neuen Ohnmaechtigkeit meiner Selbst?


    Ich denke Machtmenschen sind in einem Kreis einer "vermeintlichen Macht" gefangen.


    Koennen damit aber sehr viel Schaden anrichten.

  • EXPERIMENT – ERDE


    Hat die Menschheit auch nur annähernd eine einvernehmliche Zukunftsvision ?


    Philosophen, Ökologen, Ökonomen, Technokraten und die Populisten haben mit wenigen Ausnahmen eigene isolierte Betrachtungsweisen über die Vorgänge im Spannungsfeld zwischen Mensch und Natur. Während die Wissenschaft immer noch mit kontroversen Resultaten quer durch alle Disziplinen forscht, nach sogenannten Beweisen und Erklärungen sucht, tut sich viel auf unserer Mutter Erde. Die Entwicklung scheint der Wissenschaft davonzueilen. Die Veränderungen gehen schneller vor sich als sie in der Lage ist, diese zu verstehen, zu beschreiben. So ist der Weg stets offen für Interessen gerichtete Interpretationen, gespickt mit Meinungen, Mutmassungen, Ignoranz, Besserwisserei und Schicksalsergebung. Die folgenden Aussagen mögen teilweise etwas überspitzt, zu schwarz/weiss gezeichnet sein. Sie wiederspiegeln aber die Richtungen und Trends in den Industrienationen.

    PHILOSOPHEN - ÖKOLOGEN

    Philosophen glauben und appellieren an das Gute im Menschen, an dessen Grundethik, Geisteskraft und Einsicht. Szenarien werden beschrieben, abgeleitet aus dem geschichtlichen Verständnis der Entwicklung des Menschen. Sie analysieren den Geist und dessen Potentiale. Religionsphilosophen unterschiedlichster Glaubensrichtungen setzen wieder zunehmend auf die Lenkung des Geistes und der universellen Geschicke durch der Götter Fügungen. Visionen werden entwickelt bis hin zur "Verameisung" der Menschheit, bis zur vollständigen Symbiose zwischen Umwelt und Mensch - bis der Mensch nur noch als Funktionseinheit, als lokale Randerscheinung auf einer ihm zugeordneten Ebene in der Biosphäre auftritt. Naturschutzkreise sehen die Erhaltung der ökologischen Zusammenhänge wohl mit Recht als zentrales Anliegen der Menschheit. Auch sie sehen den Menschen eingebettet im System natürlicher Abfolgen. In wesentlichen Grundzügen vereinigen sie sich mit den Betrachtungen mancher Philosophen. Eingebettet sind die Thesen der Ökologen und Philosophen zunehmend auch in unterschiedlichste visionäre, zum Teil auch skurrile, esoterische, wie auch fundamentalistische und sektiererische Grundhaltungen, die die Schlussfolgerungen, Verhaltensmuster und Szenarien weitgehend prägen bzw. zu prägen versuchen.

    OEKONOMEN

    Die Ökonomen setzen anthropozentrische Visionen. Der Mensch als Mittelpunkt in einer angepassten Natur an die menschlichen, sich stetig wandelnden und steigenden, vorgespiegelten bzw. geschaffenen Bedürfnisse. Sie setzen Die Wirtschaft in den Mittelpunkt eines ökonomisch gelenkten und abgesteckten Handelsspielraumes. Darin die Menschen als manipulierbarer Wirtschaftsfaktor, gelenkt mit Zuckerbrot und Sozialdruck in subtilster Form. Die wohlstandsorientierte Zukunft-Sicherheit besteht für sie aus Ökonomie, losgelöst von jeglichen Einschränkungen, die eine freie wachstums- und gewinnorientierte Marktwirtschaft beeinträchtigen könnte. Wohlfahrt ist nur solange willkommen als aus ihr ebenfalls materieller Wert geschöpft werden kann. Vollständige Freiheit in der Produktion, im Erwerb, im Einsatz und Genuss der Wohlstandsgüter soll dem menschlichen Individuum jederzeit und in unbeschränktem Ausmass zugänglich sein. Die Diskussionen um die Gentechnologie zeichnen exakt dieses Bild. Nicht die Ethik im Umgang mit der Natur ist Leitfaden, sondern Ängste um Markt- Macht- und Wohlstandsverluste. Die irrige These steht im Vordergrund, dass nur eine florierende und wachsende Wirtschaft in der Lage sei, unseren Lebensraum zu erhalten, für dessen desolaten Zustand sie an vorderster Linie selbst verantwortlich zeichnet. Derweilen läuft die Entwicklung in die umgekehrte Richtung. Für die Ökonomen ist Umwelt grundsätzlich beherrschbar, gefährlicher noch, machbar, lenkbar.

    Die ökologischen und sozialen externen Folgekosten des ausschliesslich materiellen Wirtschaftswachstums werden gegen Freiheitswahn aufgewogen, der mit viel pseudoethischem Kodex geschmückt als sogenanntes gefährdetes Menschenrecht deklariert wird, das es mit allen Mitteln zu verteidigen gilt. Das sogenannte Bruttosozialprodukt beinhaltet lediglich die quantifizierbaren monetären Bewegungen und Anhäufungen von Geld und Gütern. Die unendlich vielen Fron-Aktivitäten, die nicht erfassbaren - weil unbezahlten - Sozialdienste, darunter die unbezahlten Hausfrauenleistungen, sowie die irreparablen Schäden an der Natur verfälschen die realen Zahlen der Leistungen eines Volkes. Die BSP- und BIP-Zahlen geben ein verzerrtes und irreführendes Bild über den strukturierten Wohlstand bzw. sozialen Zustand einer Nation. Sie kaschieren den sich zunehmend öffnenden Schereneffekt der Wohlstandverteilung. Der Einbezug weiterer Indikatoren für Nachhaltigkeit im Wirtschaften, Quantifizierung der Entwertung von Umwelt und aller nicht abgegoltenen sozialen Leistungen geht den Staats-Ökonomen grundsätzlich ab. Immer mehr Staatsbürgerinnen und Bürger aller Industrienationen fallen durch das Wohlstands- und Sozialnetz, die in keinen Wohlstands-Indikatoren mehr Berücksichtigung finden. Es darf sie schlicht nicht mehr geben.


    TECHNOKRATEN.

    Philosophische Betrachtungsweisen sind für Technokraten irreale Visionen. Die Zukunft liegt für sie explizit in der Technik. So sehen sie ihre Zukunftsvisionen als Produkt technischer Machbarkeiten. Die Umwelt und darin vor allem die Energie- und Rohstoffressourcen sind nun einmal da, um genutzt zu werden. Endlichkeitsdiskussionen wird ausgewichen mit dem Argument, der Mensch sei noch mit jeder Situation fertig geworden. Engpässe würde es nicht geben, denn Spekulationen und Visionen sind in. Sie zeigen wohl Berührungsängste mit den Philosophen, weniger aber mit dem Ökonomen. Wo irgendwie möglich und der Ökonomie dienend, wird Evolution ausser Kraft gesetzt und eigenmächtig durch Veränderungen der Erbsubstanzen zusammenhanglose Evolution um des Geldes willen betrieben. Das Wissen um die umfassenden Auswirkungen dieser unvernetzten, weitgehend isolierten Betrachtungsweise auf die Biosphäre wird unterschlagen. Fatal ist der bedingungslose Glaube der bürgerlichen Politik an grundsätzlich alle Machbarkeiten, die ihnen von den Technokraten im Schlepptau der Ökonomen spekulativ und visionär vorgezeichnet werden. Nach wie vor lebt der Technokrat vom Gigantismus in allen Belangen. Gigantische Werke werden geplant und gebaut, deren globale und regionale Auswirkungen mittel- und langfristig weder voraussehbar sind noch beherrschbar sein werden. Der Turmbau zu Babel war die erste Arroganz wider die Natur, nun stecken wir bereits mitten in der Zweiten.

  • @noldi


    C-O-R-A


    Hat die Menschheit auch nur annähernd eine einvernehmliche Zukunftsvision ?


    Nein. Das hat sie definitiv nicht!


    Und genau hier faengt es eben mit den Machtspielen der einzelnen Egos schon an.


    "Ich weiss, was fuer den Rest der Menschheit das einzig Richtige ist. Und jetzt seid mir hier gefaelligst Untertan"!


    Durch das Streben eines Individuums nach Einvernehmlichkeit, kann das Machtspiel bereits geboren sein.


    Die Einvernehmlichkeit, kann letzlich wohl nur durch ein umfassendes Verstaendnis (Einverstaendis) erlangt werden.


    Nicht aber durch ein Beharren auf einem Teilwissen.

  • Ist nicht Macht immer auch Ansichtssache. Ein Entführer über das Opfer, ein Callcenter Agend ob er dem kunden auch Infos gibt oder bewusst vorenthält, ein Polizist wie er handelt oder auch ein Sozialarbeiter oder Psychiater der über die Freiheit eines Patienten entscheidet?

  • @TonyStark


    Doch. Es gibt immer mehrere Blickwinkel wie man Macht betrachten kann. Und sie muss auch nicht immer negativ sein.


    Der richtige Umgang mit (s)einer "Macht kann auch sehr konstruktiv sein. Deshalb mache ich eben auch den Unterschied zwischen Macht und Machtmissbrauch.


    Ein Mensch, welcher Macht auf sich vereinigt, muss auch die Verantwortung dafuer tragen koennen.


    Leider gibt es Machtmenschen, welche das ganz Anders sehen. Und dann sehr verantwortungslos handeln.


    Deinem letzten Beitrag entnehme ich, dass es dir insbesondere um diese Menschen geht, welche ihre Macht missbrauchen.

  • Exakt gut ausgedrückt, missbrauch. Nur selten bekomme ich irgendwie mit das ein Mensch mit eher viel Macht damit gutes Bewirkt, passiert sicher auch, nur weniger Erwähnenswert in Zeitung, Facebook, ETC

  • TonyStark


    Ja. @skywings hat das mal gut ausgedrueckt.


    Leider muss ich auch noch deine Beobachtung bestaetigen. Wenn "maechtige" Menschen Utes tun, dann ist dass keinen Skandal wert und wird daher eher selten gross beachtet.


    Die wirklich "maechtigen" Menschen, welche Gutes tun, stellen das in der Regel nicht gross zur Schau. Sie tun es einfach.


    Die meisten Medien leben von den schlechten Nachrichten. Nicht von den Guten.


    Was sagt uns das ueber die Konsumenten dieser Medien?

  • Denke nicht das es etwas mit Defiziten zu tun hat, oftmals wird Menschen die etwas besser können oder mehr haben automatisch als eben Komplexbesessen dargestellt. Was für Defizite könnten des das sein?

  • Und wenn, dann sind es vielleicht Defizite die wir alle haben... nicht nur die "Mächtigen"... Möglicherweise verhält es sich ähnlich wie mit dem Geld... Macht an sich stinkt nicht, nur das was der Mensch damit anstellt... Zumal in dieser Welt Geld und Macht ja nur zu gut zusammenpassen... Schliesslich regieren die zwei Tunichtgute ja die "Welt"...


    Würde man Leute fragen, ob es in Ordnung ist, wenn der körperlich stärkere seine Macht ausnützt, um jemand der schwächer ist zu verprügeln, würden die Meisten dies schnell und klar mit Nein beantworten, da die Grenzen ziemlich deutlich gezogen werden... Wie dick werden diese Grenzlinien gezeichnet, wenn nun wirtschaftlich mächtigere sich über die Rechte von schwächeren hinwegsetzen..? Wie lässt sich etwas wie die Würde des Menschen hochhalten, wenn die Hände ständig nach dem Geldbeutel grabbeln..?


    Artikel 1. im Grundgesetz: die Macht des Geldes ist unantastbar..?


    Muss man, wenn man in unbestimmter Weise Macht über andere ausüben will, diese anderen nicht auch in unbestimmter Weise herabwürdigen..?

  • @Salix Der körperlich stärkere auf den schwächeren physische Gewalt anwendet zählt meiner Meinung nach zu einer erbärmlichen ausübung von Macht. Dasselbe wie jemanden zu foltern wenn er angekettet ist. So etwas zeugt nur von Schwäche. Bietet ein Jugendlicher aber einem Erwachsenen die Stirn in einer Diskussion obwohl der 10 Jahre mehr Berufserfahrung hat ist das schon wieder eine andere Angelegenheit. Hut ab würde ich sagen. Ich finde Macht ist eine Art wie psychischer Vampirismus. Als ich noch im Verkauf war hatte ich am liebsten die Oberarroganten Dreckskunden. Die konnte ich dann Mithilfe von meinem Fachwissen ausstechen und plötzlich waren wir wieder auf Augenhöhe, nachdem er mich von oben hinab behandelt hat.

  • TonyStark@ fragte:


    « Mich würde es interessieren oder besser gesagt versuche ich zu verstehen, wieso Menschen so ein Bedürfnis nach macht haben »



    Weil auf unserem Planeten Mensch auch immer Tier "Homo sapiens" ist. Fehlte Homo sapiens der Wille zur Macht, gäbe es ihn nicht mehr. Folglich auch keine Menschen und keine Menschlichkeit auf diesem Planeten.



    C-O-R-A

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

    ***************************************************************************************

    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

    ***************************************************************************************

    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • Ja! ... Als Homo sapien sind wir von den Gesetzen der Natur fremdbestimmt wie alle anderen Tiere. Als Mensch haben wir einen freien Willen und können uns zum Menschsein, zur Menschlichkeit bekennen.


    C-O-R-A


    P.S.: Vorausgesetzt, dass bei Homo sapiens kein Defekt vorliegt.

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

    ***************************************************************************************

    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

    ***************************************************************************************

    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • @TonyStark


    Also sind wir so zu sagen alle machthungrig? Nur weniger oder mehr ausgeprägt?


    Ja. @C-O-R-A Hat es im Prinzip schon gesagt. Der Machthunger ist Teil des uns angeborenen (Ueber-) Lebenswillens.


    Es ist dann aber tatsaechlich eine offene Frage, wie sich der Machthunger ausgestaltet.


    Fuer mich persoenlich ist es eigentlich weniger die Frage, ob oder wie viel ich machthungrig bin. Ich bin!


    Fuer mich stellt sich aber immer wieder die Frage, was tue ich dann damit, wenn ich "maechtig" bin.


    Und hier muss ich auch noch den Beitrag von @salix erwaehnen:


    Und wenn, dann sind es vielleicht Defizite die wir alle haben...


    Aus meiner Sicht wird "Macht" dann zu einem Defizit, wenn sie missbraucht wird.


    Muss man, wenn man in unbestimmter Weise Macht über andere ausüben will, diese anderen nicht auch in unbestimmter Weise herabwürdigen..?


    An diesem Satz stoert mich etwas:


    Will ich denn eigentlich Macht ueber Andere ausueben? Was bringt mir das denn eigentlich, Macht ueber Andere auszueben? Etwa eine Staerkung meiner Machtposition? Die ich dann dazu gebrauche, um meine Macht noch weiter zu missbrauchen? Und spaetestens dann in einer unwuerdigen Art und Weise anfange Andere herabzuwuerdigen.?


    Oder nutze ich meine Macht nicht besser dazu, die Macht Anderer, insbesondere den eher "Ohnmaechtigen", zu staerken.


    Es ist immer eine persoenliche Entscheidungsfrage, wie man mit seiner Macht umgeht.