Volksinitiative "Mehr bezahlbare Wohnungen": Warum steigen die Mietzinsen in den Grossagglomerationen?

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  • NEIN zu noch mehr Staatsförderung des Wohnungsbaus!


    Die halbbatzige Unterstützung des gemeinnützigen Wohnungsbaus durch den Bundesrat ist richtig. Aufgrund der hohen Zahl von bis zu 50'000 neuen Wohnungen jährlich (2017) soll der Wohnungsbau nicht noch zusätzlich angekurbelt werden. Die Bevölkerung wehrt sich zu Recht gegen eine unangepasste Verdichtung der Siedlungen.


    Die Wohnungsknappheit in den Metropolen ist überwiegend das Resultat der Personenfreizügigkeit. Die aus dem Ausland zuziehenden Arbeitskräfte suchen sich primär eine Wohnung in einem Ballungsraum. Diese zusätzliche Nachfrage ist die wichtigste Ursache der Verknappung des Wohnungsangebots und der gestiegenen Wohnungsmieten. Boden- und Mietpreise müssen in den Ballungszentren der Schweiz noch weiter steigen, bis der Hinterste und Letzte begriffen hat, dass dort die Neuansiedlung von Firmen und der Zuzug von Wohnbevölkerung nicht unbeschränkt so weitergehen können. Alex Schneider, Küttigen

  • In den vergangenen 30 Jahren wurde auf Teufel komm raus eingezont, obwohl Fachleute davor warnten. Heute haben wir zuviele Bauzonen. Einzelne Gemeinden sind nun verpflichtet Bauland zurück zu zonen. Das wird ein harter Prozess. Versicherungen, Banken etc. haben mit Wohnungsbau wenigstens eine kleine Marge. Deshalb wird ebenso auf Teufel komm raus gebaut. Während in den Agglomerationen und Städten Wohnraum knapp ist besteht in ländlichen Gebieten ein Überangebot, welches oft lange leer steht. Auch das wurde von Fachleuten schon lange kritisch beurteilt.

  • Der preisgünstige Wohnungsbau liesse sich in den Grosszentren über die entsprechenden Zonenvorschriften besser ohne Fördergeld fördern, z. B. via Verbot von Luxus- und Zweitwohnungen, Reduktion der Zonen zur Neuansiedlung von exportorientierten Betrieben, Mietdeckel.

  • Man kann der Volksinitiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" ruhig mit JA zustimmen. In die Volksinitiative wird ein Ziel vorgegeben, aber nicht die genauen Massnahmen vorgegeben um dieses Ziel zu erreichen und es wird auch kein Zeitraum angegeben in dem dieses Ziel erreicht werden muss und es werden auch keine Sanktionen angegeben wenn dieses Ziel nicht erreicht wird. Da es sich um eine Änderung der Bundesverfassung handelt, ist das nur ein Ziel/Auftrag an den Nationalrat und den Ständerat ein Gesetz mit Massnahmen zu beschliessen um dieses Ziel im Laufe der Zeit zu erreichen. Wenn diese nicht innerhalb einer Frist ein Gesetz beschliessen wird dem Bundesrat der Auftrag dies vorläufig eine Verordnung zu beschliessen um dieses Ziel im Laufe der Zeit zu erreichen. Die bürgerlichen Parteien haben sowohl im Nationalrat als auch im Ständerat die Mehrheit. Die bürgerlichen Parteien haben auch im Bundesrat die Mehrheit. Die Umsetzung der Volksinitiative gegen die Masseneinwanderung durch ein Bundesgesetz und die Umsetzung der Alpeninitiative haben gezeigt, dass die Mehrheit im Nationalrat, im Ständerat und im Bundesrat ohnehin eine weichgespühlte minimalistische Umsetzung machen, wenn diese Mehrheit im Nationalrat, im Ständerat und im Bundesrat vorher gegen die Volksinitiative war. Ohne ein JA, werden der Bundesrat, der Nationalrat und der Ständerat ausser einer sehr bescheidenen Aufstockung des Fonds-de-roulement (das sind Darlehen des Bundes) nicht viel unternehmen.


    Der Bundesrat sagt:


    Seite 2228 "Der Bundesrat ist sich bewusst, dass es unabhängig von der jeweiligen Marktlage Bevölkerungsgruppen gibt, die aufgrund der persönlichen Lebensumstände, ihrer finanziellen Situation oder spezieller Wohnbedürfnisse Mühe haben, sich ohne öffentliche Hilfeleistungen und Massnahmen angemessen mit Wohnraum zu versorgen."


    "Während mit Ausnahme von Bern in allen Agglomerationen der fünf grössten Städte die Leerwohnungsquote weiterhin weniger als 1 Prozent ausmacht, gibt es an weniger zentralen Standorten einen teilweise deutlichen Angebotsüberschuss."


    Seite 2229 "Schliesslich ist zu bedenken, dass eine 2015 im Rahmen des Nationalen Programms zur Prävention und Bekämpfung von Armut in der Schweiz durchgeführte Untersuchung aufgezeigt hat, dass 84 Prozent aller von Armut betroffenen Haushalte (rund 10 % der Haushalte) keine angemessene Wohnsituation kennen. Bei gut vier Fünfteln dieser Haushalte machen die Wohnkosten über 30 Prozent des Bruttoeinkommens aus, was zu Einschränkun-gen in anderen Lebensbereichen führt. Als besonders kritisch wird die Situation in den Städten beschrieben."


    Botschaft des Bundesrats zur Volksinitiative "Mehr bezahlbare Wohnungen":



    https://www.admin.ch/opc/de/federal-gazette/2018/2213.pdf

  • Solange mir niemand sagen kann ob und wie in den Branchen Pflegearbeiten in Spital, Alters-und Pflegeheim, Müllentsorgung, Reinigungsinstitute, Hotel-und Restaurantbetriebe, Strassenbau, Gemüse-und Früchteernte die Stellen mit SchweizerInnen besetzt werden bin ich für eine Zuwanderung. Deutlich besser wäre es aber, wenn die Schweizer ArbeitgeberInnen vermehrt SchweizerInnen anstellen würden. Das bleibt wohl mein Traum. Solange Schweizer ArbeitgeberInnen weiterhin billigere Ausländer anstellen können werden sie dies auch tun. Sie werden immer Mittel und Wege finden das zu tun.

  • skywings


    Solange Schweizer ArbeitgeberInnen weiterhin billigere Ausländer anstellen können werden sie dies auch tun. Sie werden immer Mittel und Wege finden das zu tun.


    Ich bin zwar ein Stueck weit deiner Ansicht. Doch ich muss auch widersprechen.


    Arbeitgeber haben oft Muehe fuer bestimmte Arbeiten ueberhaupt Schweizer zu finden. Obwohl sie da noch recht anstaendige Loehne bezahlen. Denn Schweizer sind sich sehr oft zu gut dafuer, um den Muell von anderen wegzuraeumen.


    Ein Schulkollege von mir hatte vor etwa rund 40 Jahren jeweils einen Ferienjob bei der Muellabfuhr.


    Er war der einzige "Schweizer Kerichtmann" im Betrieb. Bei einem Stundenlohn von 16 Franken. (Damals!). Hmm? Wieviele Schweizer arbeiten heute in einem solchen Betrieb?


    Ich wuerde hier gerne noch wissen, wo viele Schweizer sich ueberhaupt noch um einen Job als "Muellmann" bewerben. Oder als Erntehelfer in der Saison. Zu einem kleinen Lohn im Vergleich zu anderen Berufen.


    Ich hatte mich probehalber mal etwas um einen solchen Job beworben.


    Und jetzt sage ich hier etwas, was du vielleicht nicht weitersagen darfst! Ich wurde als Schweizer durchwegs abgelehnt. Aber nicht etwa wegen meiner Lohnforderung!


    Hinter vorgehaltener Hand wurde mir gesagt, dass in diesem Job Schweizer Arbeitnehmer nicht brauchbar sind. Weil die laufen nach ein, zwei Tage wieder weg, weil der Job so anstrengend ist. Und dafuer einfach zuwenig "Backschisch" rueberkommt.


    Und weshalb ist das so?


    Weil das, ueber tausende von Kilometer, eingefuehrte Gemuese/Fruechte ja so viel billiger sind......


    Es bleibt diesen Arbeitgebern gar nicht viel Anderes uebrig, als Billigarbeiter einzustellen, wenn der Konsument immer nur das Billigste haben will, wenn er nicht bereit, ist seine Haltung zu veraendern.


    Die Haltung, welche mal etwas veraendert werden muesste. Und diese Haltung heisst: Ich will immer mehr bekommen, als ich bereit bin, dafuer herzugeben.


    Anders ausgedrueckt... solange es mir gelingt.... es mir auf die Kosten der Andren gut gehen zu lassen.... werde ich mein Verhalten garantiert nicht aendern. Aber die Schuld fuer die natuerliche und auch die politische Klima-Misere ... sicher nur allen Anderen zuweisen.

  • alescha01


    Niemand will die Zuwanderung vollständig unterbinden. Es geht darum, mittels eines Punktesystem jene Zuwanderer ins Land kommen zu lassen, die wir in der Schweiz unbedingt brauchen.


    Man kann das auch so interpretieren, dass wir aufgrund eines Punktesystems nur noch die Arbeitsklaven zulassen, welche unser Sozialsystem noch stuetzen....


    Waehrend wir die Anderen auf hoher See ertrinken lassen und die Anderen zurueck in die Wueste schicken?


    alescha01 Ich bin durchaus der Meinung, dass hier die Schweiz, im Alleingang, das eigentliche Problem nicht loesen kann!


    Wir muessen anfangen, unseren Teil dazu zu leisten.... dass dieser Migrationsdruck gar nicht erst entsteht!


    Das ist bis heute nach wie vor leider nicht der Fall. Sondern nach wie vor im Gegenteil!

  • skywings


    Versicherungen, Banken etc. haben mit Wohnungsbau wenigstens eine kleine Marge. Deshalb wird ebenso auf Teufel komm raus gebaut.


    Kleine Marge?


    Na ,wirklich gross ist sie ja nach nicht. Aber noch so gross... eine der solidesten Wertanlagen zu sein....


    Nur daran verdienen hier die Bank- und Versicherungsinvestoren deutlich mehr .... als der Kleinsparer, welcher diesen Investoren... den "ueberfluessigen" Fuenraeppler noch in die Anlage schieben!


    Nachdenken.. Bitte

  • Deshalb schrieb ich "ob und wie" ... Das ist die Gretchenfrage... ( hat nichts mit Greta Thunberg zu tun ! ) Die Geschichte mit den CH ArbeitnehmerInnen glaube ich sofort. Leider gibt es immer noch zuviele kritiklose KonsumentInnen die ausschliesslich auf den Preis schauen. Die Privatwirtschft hat die grenzenlose Macht Lebensmittel aus fernen Ländern einzuführen. Der Egoismus feiert Urständ ,er wird von Reichen vorgelebt, viele rennen hinterher um sich ein Scheibchen abzuschneiden. Ich finde es dermassen verlogen, wenn die Zuwanderung gestoppt werden soll ohne realem Hintergrundwissen.

  • Wer bestimmt für welche Branchen wir Zuwanderer benötigen? Würden meine erwähnten Branchen dazugehören?


    Laut bestimmten politischen "Branchen": Nein! "


    Schliesslich haben wir in der Schweiz genuegend Arbeitslose...... Welche man da noch einsetzen koennte"...... Hmm? Warum werden sie denn da nicht eingesetzt?


    Weshalb wird ueber eine Ueberbrueckungsrente fuer ueber Sechzigjaehrige eigentlich diskutiert? Die Loesung liegt doch auf dem Tisch? Wir schicken einfach mal alle Migranten sofort zurueck in ihre Heimat. Und dann besetzen wir die Stellen mit diesen Fruehrentnern. Vor allem die mal zuerst im Alters-Und Pflegeheim. Dann koennen sich die Fruehrentner schon mal etwas an das angewoehnen, was ihnen wahrscheinlich auch noch bluehen wird. Lach!


    Fakt ist wohl eher, dass die Schweizer Volkswirtschaft ohne die Migranten keineswegs so gut dastuende, wie jetzt noch gerade. Und von dieser Volkswirtschaft wird noch ein Sozialsystem garantiert, welches auch denjenigen eines Tages noch klar zu Diensten sein wird, welche jetzt gerade sagen...... Wir wollen diese Migranten nicht.


    Hmm? Also wenn ich mich richtig erinnere..... Bevor Ich meinen Schuetzling notgedrungenermassen in ein Pflegeheim geben musste.... Da hatte ich bei der Betreuung meines Alzheimerlis noch die Unterstuetzung von: Oeffentlicher Spitex, privater Spitex und direkt privat Angestellten.


    Der Migrantenanteil bei der oeffentlichen Spitex war gering. Nicht verwunderlich, weil der Leiter einer bestimmten politischen Branche zugeordnet werden kann. Der notorisch vorhandene Personalmangel bei dieser Spitex wohl auch.


    Bei der privaten Spitex war der Anteil der Migranten etwa 50:50. Im Pflegeheim ist die Verteilung etwa zwei drittel Migranten und ein Drittel Schweizer.


    Bei den von mir direkt Angestellten ist der Vergleich mal mit Vorsicht zu geniessen. Denn alle diese sind mit mir ziemlich eng befreundet. Und alle kannten mein Alzheimerli schon recht gut, lange bevor ich sie um Unterstuetzung bei der Betreuung um eine Mithilfe anfragte.


    Hmm? Wenn ich mir das mal genau anschaue......Das sind ja ueber zwei Drittel Migranten? Jedenfalls mal urspruenglich. Und alle haben diesen Job nicht deshalb uebernommen, weil sie den Lohn dafuer unbedingt haben mussten. Sondern deshalb, weil sie uns unterstuetzen wollten.


    Eine der Migrantinnen hat sich konsequent geweigert einen nicht zu kleinlichen Lohn anzunehmen. Sie wollte nur die Spesen bezahlt haben. Konkret: Ein Monatsabo fuer den regionalen oeffentlichen Verkehr. Eine andere Pflegefachfrau aus Kenya geht auch heute noch gelegentlich mein Alzheimerli im Pflegeheim besuchen. Einfach nur ... weil ihr das ein persoenliches Beduerfnis ist. Und hier keinerlei Entschaedigung fuer ihren Aufand bekommt.


    Aber Nein. Solche Migranten brauchen wir nicht. Wir haben ja schon genug Sozialunkosten mit den anderen Migranten. Und dazu noch die Unkosten von den eigenen Sozialfaellen.


    Die Reden der verschiedenen politischen Branchen sind in der Regel sehr undifferenziert.


    Ich wundere mich noch etwas darueber, warum ich in der Gassenkueche schon sehr vermoegende Schweizer/innen angetroffen habe ... welche da Beduerftigen noch etwas Suppe in den Teller loeffeln.... Nur die Spitzenpolitiker bestimmter Parteien lassen sich da gar nie blicken. Habe ich selbst so nie gesehen. Und die Vermoegenden, welche ich als recht buergerlich bezeichnen wuerde... bestaetigen mir das auch noch. Das uebrige Personal in der Kueche auch. Hmm? Hier ist der Migrantenanteil ja auch noch erstaunlich hoch?


    skywings Ich fuerchte du hast Recht. Irgendwas stinkt hier nach Verlogenheit.

  • @skywings


    Du sagst es.....


    Hier feiert die Verlogenheit gerade mal wieder Urstaend!

  • skywings


    Deshalb schrieb ich "ob und wie" ... Das ist die Gretchenfrage...


    Ja. Hier ist wirklich die Grechtenfrage..... Wie viele Schweizer wollen denn als "Saisonniers " arbeiten? Das gibt es schon, aber ist nicht gerade die Regel.


    Du hast noch die Gastronomie angesprochen. In dieser Branche gibt es viele Betriebe, welche nur zu bestimmten Jahreszeiten einen hohen Bedarf an Personal haben. Also nur befristete Stellen anbieten koennen.


    Neuerdings muessen diese Betriebe offene Stellen zuerst dem RAV melden. (Inlaendervorrang). Dennoch gelingt es den Betrieben im Durchschnitt nicht, mehr Inlaender anzustellen, als zuvor. Und das obwohl diese Stellen oft noch besser bezahlt werden, als die Festanstellungen.


    Deshalb fordert der Gastro-Verband, dass ihre Branche von der Inlaendervorrangregelung wieder ausgenommen wird.

  • Ein Auswahlverfahren mit Punktesystem funktioniert wie folgt: Zuerst wird eine Bedarfsanalyse des Arbeitsmarkts erstellt; darauf gestützt ein Qualifikationsprofil erstellt (Punkte für bestimmte Qualifikationen). Punkte erhält der Bewerber und die Bewerberin zum Beispiel für den Bildungsabschluss (Vergleichbarkeit muss hergestellt werden!), die Berufserfahrung, die Sprachkenntnisse, das Alter und die Herkunft). Dann werden die Quoten festgelegt, wie viele Personen aufgrund dieses Punktesystems innerhalb eines bestimmten Zeitraums in die Schweiz einwandern dürfen. Dabei können die Quoten sehr wohl auch nach Branchen und Regionen differenziert werden. Es sollen nicht nur die Höchstqualifizierten zugelassen werden. Hochqualifizierte Zuwanderer beanspruchen auch Dienstleistungen von niedrigqualifizierten Immigranten!


    Die Kriterien für die Auswahl der Einwanderungsbewerber, die Bewertung durch einen Punktekatalog sowie die Quoten werden in einer Bundesverordnung festgelegt

  • alescha01


    Damit waeren wir ungefaehr wieder dort, wo waren, bevor die Freizuegigkeit eingefuehrt wurde.


    Das hatte damals die Einwanderung etwas eingeschraenkt. Wieviel genau, ist aber dabei unklar. Denn diejenigen, welche unbedingt belieben wollten, sind dennoch geblieben.


    Die ganze Kontingentierung hatte es nur den Arbeitnehmern und Arbeitgeber schwieriger gemacht.