hat Jemand schon Drohungen vom Sozialamt erhalten?

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  • Hallo Zusammen, ich probiere mich mal kurz zu fassen. Seit meiner Ausbildung im Detailhandel im Jahr 2003 hatte ich mehr oder weniger Temporär & befristet in der Produktion gearbeitet & das nicht ganz freiwillig. Das RAV wies mir immer so Hilfsstellen zu & kaum was im Detailhandel! Früher wenn ich mich im Detailhandel beworben hatte, hiess es ich hätte keine Berufserfahrung. So musste ich notgedrungen jede Arbeit annehmen. Nach der Ausbildung hatte ich ca. 8 Monate im Detailhandel gearbeitet, anschliessend ca. 4 Jahre in der Produktion. Irgendwann wollte ich meine Jugend nicht sinnlos in der Produktion verbringen, der Lohn war auch miserabel. So entschied ich mich für ein Verwaltungspraktikum, das dauerte 1 Jahr & ich verdiente da Chf 1200.00. Ich war zu diesem Zeitpunkt 27 Jahre alt! Zeitgleich absolvierte ich die Bürofach- und die Handelsschule erfolgreich. Ab dann ging es beruflich aufwärts. Ich hatte zwar keine unbefristete Anstellung, jedoch habe ich mein Ziel erreicht. Mein Ziel war es im Kaufm. Bereich Fuss zu fassen. Insgesamt war ich 7 Jahre im Kaufm. Bereich tätig & konnte viele Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen sammeln. Nebenbei schrieb ich immer ( seit Jahren ) Bewerbungen, da ich wie jeder andere Mensch auch, gerne eine unbefristete Anstellung hätte. Seit anfangs Januar beziehe ich Sozialhilfe!!! Noch nie war es so schlimm wie jetzt. 3 Vorstellungsgespräche hatte ich in den letzten 2 Jahren & kam auch in die engere Auswahl, doch es hatte nicht gereicht. Seit dem hagelt es nur noch Absagen. In den letzten 15 Monaten hatte ich vom Rav aus 3! Kurse besucht. All die Kurse waren gleich, hauptsächlich wurde das Motivationsschreiben & der Lebenslauf bearbeitet! Halt immer das gleiche seit Jahren! Der letzte Bewerbungskurs vom RAV war Ende September 2019! Die Dame vom Sozialamt ist der Meinung, dass mein Dossier nochmals neu bearbeitet werden muss, weil ja alles sooooo schlecht ist. etc. meiner Meinung nach ist mein Dossier sauber, übersichtlich & ich kann zu 100% dahinter stehen. Also kriege ich 3 LL zur Auswahl. Als ich die sah, war ich sprachlos. Das waren Muster für Lehrabgänger & ganz einfach aufgelistet, besser gesagt 0815 Vorlagen!! Auch war sie der Meinung, dass ein neues Foto her muss. Mein Foto ist nicht alt & wurde von einem prof. Fotograf gemacht. Sie aber machte ein neues von mir, in Ihrem Büro & war der Meinung, dass dieses Foto besser aussieht. Ich fand es schlimm! OK soweit so gut! Beim nächsten Termin nahm ich meinen Ordner mit, darin waren 1200 schriftliche Absagen von mehrheitlich Stellen als Verkäuferin, Aushilfe, KV etc. seit dem Jahr 2003 bis heute. In dieser Zeit habe ich weit über 5000 Bewerbungen geschrieben. Als ich Ihr die Unterlagen zeigen wollte & ich den Ordner aufmachte um was zu zeigen, sprach sie einfach weiter & schaute auf mein Bewerbungsschreiben, dass sie korrigiert hatte & hörte bzw. ignorierte mich. Ich sagte daraufhin, "sie möchten wohl nicht hören, was ich ihnen sagen möchte" sie grinste nur. Ich fand verhalten von Ihr ganz & gar nicht toll. Ich wollte ihr nur damit beweisen, dass ich mich in verschiedenen Branchen, nicht nur im KV bewerbe & dass seit JAHREN. Ich hatte vom 01.01 bis 24.01.20 nur 13 Bewerbungen geschrieben, wovon 11 Stellen im KV waren, eine Betreuung & eine Stelle als Inventarzählerin. Daraufhin sagte sie, ich hätte mich die letzten Monate nur im KV beworben, was Blödsinn ist, zumal ich erst seit 3 Wochen bei ihr bin! Die Bewerbungen davor hatte sie nicht gesehen, weil ich damit gerechnet habe, dass sie mich damit konfrontiert wird, habe ich als Beweis den Ordner mitgenommen! Sie sagte dass ich 4 Bewerbungen im KV, 4 Bewerbungen in der Produktion & die restlichen 4 in diversen Berufsbereichen mich bewerben muss! Dann sagte ich, es kann doch nicht sein, das ich als Schweizerin hier in der Schweiz keine Arbeit finde! Ich habe über 5000 Bewerbungen geschrieben & komme nicht weiter im Leben. Auch habe ich meinen Kinderwunsch gestrichen, da es finanziell nicht möglich ist!!! Daraufhin sagte Sie: DANN IST DAS, DASS FALSCHE LAND FÜR SIE!!!!!! Mir ist klar das Menschen im öff. Dienst sich vieles erlauben dürfen aber dieser Spruch machte mich einfach sprachlos!!!! Meiner Meinung nach ist diese Dame nicht kompetent!! Auch drohte sie mit Kürzung der Sozialleistungen!! Wie gesagt...ich kann alles belegen! Ich bin keine Arbeitsverweigerin!!! Seit drei Jahren bin ich in psych. Betreuung weil bei mir schwere Depression diagnostiziert wurde, eben weil ich keine Perspektive habe, mich am Dauerbewerben bin & keinen Erfolg habe, ich enorme Zukunftsängste wie auch finanziell habe! Und ich werde dieses Jahr 36 Jahre alt, ich persönlich sehe es nach wie vor schwarz für mich. Irgendwann ist man einfach nur müde & fragt sich, ob man für einen Empfangsjob einen Masterabschluss haben muss! Bin einfach müde & mag nicht mehr. Mein Leben ist ruiniert. Ich habe keine Ersparnisse, wie auch! Sie gab mir mehrere Inserate wo ich mich bewerben muss & zwar als Badiaufseherin, Serviceaushilfe & Paketzustellerin! In diesen Bereichen hatte ich nie gearbeitet!! Ich könnte mich ja auch als CEO bewerben!!!!! *ironie* Des weiteren nimmt sie mich nicht ernst & ignoriert meine Krankheit, ich sehe ja gesund aus! Ich bete jeden Tag bis der Tag X kommt, ich eine unbefristete Anstellung im Kaufm. Bereich finde & einfach mal längerfristig arbeiten kann, einen 13ten Monatslohn kriege & ich weiterbilden kann. Wenn ich weiterhin so mit diesen temp. Stellen, Produktion etc. weitermachen, werde ich immer in dieser Spirale bleiben. Das heisst, Stammgast beim RAV & Sozialamt, trotz Arbeit. Working poor etc. Ich habe 24 Arbeitszeugnisse, ich werde nie eine Anstellung finden. Das Arbeitsamt hat mein Leben ruiniert!!!!!


    Sorry für die Grammatik, bin erschöpft.


    LG


    Zora

  • Ich habe in meinem Leben schon wiederholt 'Drohungen' vom RAV erhalten, Sozialamt ist mir gottlob erspart geblieben, wird aber ähnlich funktionieren wie das RAV. Ich glaube, das hat auch etwas mit unterschiedlichen Sichtweisen zu tun: Als Kundin erwartest Du Beratung, im besten Fall Unterstützung, auf jeden Fall aber sachbezogene Hilfe. Das können die Leute auf solchen Ämtern schon aus zeitlichen Gründen gar nicht leisten. Dazu kommt, dass sie sich eher als verlängerten Arm des Staates sehen: prüfen, allenfalls sanktionieren, die Klienten möglichst schnell irgendwie wieder los werden. Ein Knochenjob, der nichts ist für zart beseitete Menschen.
    Wenn Du so lange arbeitslos bist und Dich so viele Male erfolglos beworben hast, muss natürlich geklärt werden, wo da der Hacken ist. Menschen in Deinem Alter mit Deiner Ausbildung sind schliesslich in dieser Zeit verzweifelt gesucht! Du schreibst auf eine Art und Weise, die mir sehr symphatisch herüber kommt, kannst Dich selber reflektieren und Situationen analysieren. Da ist es klar, dass Du Dir auf diesen Ämtern keine Unterstützung holen kannst. Ich bin der Meinung, Du brauchst vielmehr ein intensives, persönliches Coaching, um Deine Situation schnell und effektiv zu klären. Ich habe sehr viel Gutes von Tandem gehört, was es in verschiedenen Kantonen gibt (https://www.tandem-schweiz.ch). Erkundige Dich mal, wie das in Deinem Kanton ist, kläre mit Deiner Sozailarbeiterin ab, ob Du Deine Situation dort abklären lassen kannst. Falls Du in Deinem Kanton nichts dergleichen findest, meldest Du Dich vielleicht nochmals hier, damit alle gemeinsam recherchieren können. Klar? Viel Erfolg und alles Gute.

  • marikowari Vielen Dank für den Tipp. Ja, ich glaube sie ist keine Sozialarbeiterin. Sie lediglich das KV abgeschlossen. LG rote_Zora


    @Max Mustermann Sei froh darüber, dass du keine Erfahrungen mit dem SA gemacht hast. Ich persönlich habe bessere Erfahrungen mit dem RAV als mit dem SA gemacht. Das RAV soweit ich weiss, hat seit 17 Jahren die gleichen Kurse, nur heissen die anders. Nach der Ausbildung hiess es-keine Berufserfahrung, also hat mich das RAV in die Produktion gesteckt um irgendwas zu machen. Später hiess es, die Ausbildung im Verkauf sei lange her. bzw. die Berufserfahrung im Verkauf fehlt. Insgesamt habe ich 24 Arbeitszeugnisse. Ich habe mich in dieser Zeit stets beworben gehabt, da ich keinen Grund sah in der Produktion zu arbeiten. Schliesslich habe ich ja eine Ausbildung abgeschlossen, ok eine Basisausbildung aber immerhin eine, eben weil ich nicht in der Produktion arbeiten wollte! Mir gelang der Fuss in den Detailhandel nicht. Tatsächlich habe ich länger im KV als im Verkauf und Produktion gearbeitet, auch da nur befristet. Ja wer will schon Jemanden mit 24 AZ anstellen? Auch haben die HR - Menschen keine Zeit meine ganze Romane zu lesen. Wichtig ist der Lebenslauf und der ist bei mir nicht so rosig, ausser die letzten 10 Jahre. Das sagten mir viele Kursleiter, auch hatte ich ein Coaching, dass ich selber bezahlt hatte. Fakt ist, ich kriege nur durch Vitamin B eine Arbeit. Ich kann weitere 5000 Bewerbungen schreiben, es bringt nichts. Danke :) Das schlimme ist, jeder der mich fragt, woran das es liegt etc. fast alle reagieren gleich. Wie z.B. Es kann nicht sein, dass Jemand wo so humorvoll ist wie du und jede Arbeit gemacht hat, keinen Job findet. Mit der Zeit habe ich gelernt zu funktionieren und meine Gefühle nicht zu zeigen. Und Mittlerweile fühle ich mich wie ein Mensch 3ter Klasse!!! Mitleid möchte ich nicht, an meiner Person soll es nicht liegen. Ich habe jeden Job ( Näherin, Wedding Planer, Produktion, Verkauf, Löterin, KV ) angenommen, und bin alles andere als eine Arbeitsverweigerin! Und genau das hat meine Zukunft ruiniert. Ich werde weiterhin Stammgast beim RAV sein. Da das RAV mit der Angst gespielt hat, nimmst du die Arbeit nicht an, kriegste 3 Monate Sperrtage! Es ist besser 2 Jahre arbeitslos zu sein als 4 Jobs in 2 Jahren. Bei Tandem war ich auch schon, sie wie alle anderen können es auch nicht nachvollziehen, warum ich keine Arbeit finde, zumal ich als Quereinsteigerin im KV super Referenzen wie das RAV und Gemeinde habe. Bin zum ersten Mal so lange arbeitslos und es tut sich einfach gar nichts. Wenn ich einen Feind hätte, dem würde ich das auch nicht wünschen. Ich frage meine Sozialarbeiterin bei der Psychiatrie nach, sie hat studiert und nimmt mich ernst und hat mir bei einiges Sachen sehr geholfen. Vielleicht weiss sie mehr als diese Dame bei der "Arbeitsintegration". Meine ehemalige Arbeitskollegin hat Coiffeuse gelernt, danach hatte sie ein Praktikum von 6 Monaten im Büro absolviert. Ihre damalige Chefin ist sehr gut vernetzt und dank Ihrer Unterstützung arbeitet sie in der öffentlichen Verwaltung im Züri Oberland, was mir ein Rätsel ist!!! Inkl. ausländischem und kompliziertem Nachnamen! Mit Alimente hatte sie nichts am Hut, weder die Handelsschule etc. abgeschlossen. Das gibt mir schon zu Denken. Aber eben, manche Menschen haben Glück und andere wiederum müssen für ihr Glück kämpfen. Danke Dir =) LG rote_Zora

  • Hallo rote_Zora


    Das kommt mir bekannt vor und ich kann vieles gut nachvollziehen. Dei Beitragstitel fokussiert auf das Verhalten der und Mitarbeiterin des Sozialamtes das kein weiterer Kommentar mehr bedarf.


    Möchte mich hier Max Mustermanns treffender Beitrag anschliessen.


    Sicher ist es nicht einen, sondern vermutlich das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, weswegen du zu keiner festen Arbeitsstelle kommst. Man müsste durch eine Analyse versuchen die mutmassliche Ursachen für diese durchgehende Absagen zu eruieren, und die Dynamik der entsprechenden Bewerbungsverfahren ebenso angehen.


    Du hattest schon ein privates Coaching, war dieser wirklich auch auf der Höhe? da gibt es eben erfahrungsgemäss nicht wenig unbegabte, resp. Realitätsfremde Leute!


    Auch das RAV dürfte dabei vollkommen überfordert sein.


    Du schreibst, dass deinen (früheren) Lebenslauf nicht so rosig sei... Fühlst du dich etwas näher darauf einzugehen? daran könnte ev. - insbesondere im gesamten Kontext - durchaus etwas daran liegen.


    Bist du Örtlich gebunden, oder könntest du dir auch einen "Neuanfang" in einer anderen Region vorstellen? Ein radikaler Tapetenwechsel kann sich in einer solchen Situation oft sehr positiv auswirken. Wichtig ist dabei, am neuen Ort entsprechende Anlaufstellen zu haben, an die man sich bei Bedarf wenden kann.


    Ich kann deine berechtigte Sorgen bestens nachvollziehen. Ich kenne ein Paar Leute, die in einer analogen Situation waren (und auch ich hatte in jungen Jahren alles andere als "Gute Karten") und die an mich gelangt sind. Mit einer Ausnahme konnten diese Leute sich beruflich stabilisieren und wirtschaftlich erholen. Zwei davon haben sich sogar erfolgreich selbstständig gemacht.


    Wenn ich deinen Beitrag lese, habe ich nicht den Eindruck, dass du auf den Kopf gefallen bist, ganz im Gegenteil. Du bringst doch einiges mit, und du bist im besten Alter! Deshalb möchte ich Dir an dieser Stelle Mut machen.


    Wirtschaftlich bedingt musst du dich vielleicht vorerst nochmals auf einen Temporärjob einlassen (Sofern dich nicht durch Familie oder Partner vorübergehend unterstützen lassen kannst).


    Für eine mittel- und langfristige Lösung einer Festanstellung müsste man eine gezielte Bewerbungstaktik angehen, die auf die Erkenntnisse einer vorgängigen Analyse - wie weiter oben erwähnt - basiert.


    Ich halte dir die Daumen

  • rote_Zora


    Max Mustermann


    @Novice


    Ich hatte in einem ersten Beitrag geschrieben, dass mir die Geschichte bekannt vorkommt.


    Nicht etwa, weil ich selbst solche Erfahrungen gemacht hatte. Aber aehnliche Erfahrungen wurden mir durch andere zugetragen.


    Mir kam vor Allem bekannt vor, dass fast die gleiche Geschichte, hier im Forum, unter einem anderen Unsername geschrieben wurde.


    Der Beitrag von @Novice hat mich gerade noch etwas nachdenklich gemacht:


    Ich kann deine berechtigte Sorgen bestens nachvollziehen. Ich kenne ein Paar Leute, die in einer analogen Situation waren (und auch ich hatte in jungen Jahren alles andere als "Gute Karten") und die an mich gelangt sind. Mit einer Ausnahme konnten diese Leute sich beruflich stabilisieren und wirtschaftlich erholen. Zwei davon haben sich sogar erfolgreich selbstständig gemacht.


    Der erinnert mich sehr an mich selbst, respektive an meine Vergangenheit.


    Zwei meiner ehemaligen Mitarbeiter sind heute erfolgreiche Unternehmer. Eine Dritte ist jetzt Personalverantwortliche bei einem Globalplayer.


    Ihnen war damals gemeinsam...... Nirgends hin zu passen im Arbeitsmarkt. ?????


    Sie hatten damals nicht mal wirklich einen vernuenftigen Schulabschluss.


    Ich stellte sie trotzdem ein. Und habe das zu keinem Zeitpunkt je bereut. Sondern ganz im Gegenteil! Motiviertere Mitarbeiter konnte ich kaum jemals wieder finden.


    Und dann musste ich sie feuern!


    Das hoert sich jetzt geradezu pervers an. Und ist es eigentlich auch.


    Denn weder ich, noch sie wollten das. Nur war es mir aufgrund meiner Zertifikate nicht moeglich, meinen Mitarbeitern eine "Lehre" zu verpassen.


    Sie mussten also zwingend in einen anderen Betrieb gehen.


    Hat dann aber auch recht schnell so funktioniert. Meine Referenz hat damit wohl nichts zu tun ... oder so? Smile.


    Hmm? Doch! Das mit der Referenz.... scheint etwas wichtig zu sein.