Corona-App: Sinn und Unsinn

Dieses Forum wird bald eingestellt

Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Um zum Thema dieser Diskussion zurückzukehren:


    Derzeit noch unklar ist, wie gross der Anteil von "false positive" (= ungerechtfertigte Warungen etwa auf Grund falscher Distanzmessungen) und "false negativ" (= unterschlagene Warungen auch etwa auf Grund falscher Distanzmessungen oder bei Infektionen durch - weil unter 15 min - nicht registrierte Kontakte ) sein wird.


    Die derzeitge "Testphase" dient auch dazu, die Parameter der App so zu kalibrieren, dass beides minimiert wird. Im Klartekt: Lieber weniger "false negativ", dafür eher mehr "false positive" (die allerdings zu unnötigen Quarantänen führen).

  • Hallo! Leute


    === DAS IST KEIN SCHERZ – DAS IST EIN DENKANSTOSS ===


    Diese "Tracing App" ist keine Neuerfindung. Im Mittelalter mussten Aussätzige einen Stock mit einem "Glöggeli" dran mit sich führen. Sie konnten (relativ) frei in der Stadt sich bewegen. Das "Glöggeli" erinnerte die Mitmenschen umgehend (just-in-time) an die allen bekannten Verhaltensregeln wie "social distancing" usw.



    Vielleicht sollten im Interesse aller die Funktionen und der Name der Corona-App nochmals überdenkt werden.

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

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    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

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    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • Diesen Stock mit einem "Glöggeli" dran gibt es bereits - im (notabene demokratischen) Südkorea: (Quelle: https://www.infranken.de/regio…gen-corona;art220,4995897 )


    Sind die Aufenthaltsorte und Kontaktpersonen des Corona-Patienten bestimmt, werden diese Daten als Alarmmeldung bzw. SMS auf die Mobiltelefone einer jeden Person mit einer südkoreanischen Handynummer geschickt.


    Geschlecht, Alter, Wohnviertel der infizierten Person werden darin aufgeführt sowie die exakten Aufenthaltsorte samt Uhrzeit der letzten Tage.


    Das ist ein himmelweiter Unterschied gegenüber den auf DP-3T beruhenden Apps etwa der Schweiz, wie in dieser Diskussion hier in etlichen Posts beschrieben.


    Solche Vergleiche befeuern allerdings jene Gegner der Schweizer App, welche sie mit Lösungen wie in Südkorea gleichsetzen. Damit aber wird die sachgerechte Diskussion über die Schweizer App derart überlagert, dass sie praktisch nicht mehr möglich ist.

  • delGrano


    Das "Glöggeli" nach westlichen Demokratieverständnis wäre im Hosensack nah den Eier(stöcken) :D jeder BürgerIn. Es würde vor "jedem" Regelverstoss warnen, unabhängig vom Gesundheitszustand der Beteiligten.

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  • @delGrano


    Über die Variante "Südkorea" (wie du sie schilderst, ich habe mich nicht damit beschäftigt) liess es sich m.E. auch noch bei offenem Geist philosophieren:


    Ist es eine Schande, wenn man mit einer später erkrankten Person Kontakt hatte?


    Provokative Zusatzfrage: Muss man deswegen in Quarantäne?

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  • Ist es eine Schande, wenn man mit einer später erkrankten Person Kontakt hatte?


    Nein - wieso diese Frage? Übrigens: Nach "westlichem" Datenschutzverständnis hat eine erkrankte Person das gute Recht darauf zu bestehen, dass ihre nicht direkt sichtbare Erkrankung nicht öffentlich bekannt wird. Deshalb arbeitet DP-3T mit anonymen Schlüsseln der Kontakte und positiv Getesteten.

    Provokative Zusatzfrage: Muss man deswegen in Quarantäne?


    Bei einer Warnung durch die App, dass man möglicherweise von einer positiv getesteten (weil Symptone zeigenden) Person angesteckt sein könnte SOLL man in Quarantäne - muss es aber nicht. Siehe Fragen 27 bis 30 in


    https://www.bag.admin.ch/dam/b…Proximity_Tracing_App.pdf

  • Schon mehrmals habe ich vorgeschlagen, dass diese Tracing-App immer dann das Phone vibrieren lässt, wenn ich einem anderen Phone mit dieser App länger als 5 min näher als 2 m bin. Das wäre technisch sehr einfach möglich, da die App solche Kontakte ohnehin registriert.


    Bisher habe ich niemanden gefunden, der so eine Warnung begrüssen würde ....

  • Damit man - etwa im öV oder zu Viert am Tisch in der Beiz - nicht dauernd solche Warnungen bekommt sollte man in der App "Warnung für diesen Kontakt 1 Stunde pausieren" anklicken können .

  • Im Repository mit den Dokumenten der App-Entwckler - https://github.com/DP-3T/documents - lese ich das:


    We also strongly encourage both companies to allow an external audit of their code to ensure its functionality corresponds to its specification.


    Das ist ein KLARER Hinweis, dass all das, was die Betriebssysteme von Apple und Google tun und via API der App anbieten (und das sind die eigentlich ZENTRALEN Funktionen des proximity tracings) eben NICHT frei zugänglich sind. Das steht im eklatatem Widerspruch zur andauernen Behauptung, alles sei transparent. Im Gegenteil: All die auf DP-3T beruhenden - stets staatlichen - Apps sind vom goodwill von Apple und Google abhängig.

  • delGrano


    Wenn diese App keine Daten sammelt, sondern nur den Vibrator einschaltet, wenn ich jemandem zu lange zu Nahe bin, dann spielt es auch keine Rolle, wie viele Prozente der Bevoelkerung diese App benutzt.


    In diesem Fall ist die Diskussion um die App lange Rede mit wenig Sinn.


    Wenn es dir darum geht in diesem Forum ueber die technischen Details dieser App zu diskutieren... muss ich mich wohl auslinken. Da sind meine Kenntnisse etwas veraltet. Hoere aber gerne zu.

  • forum.beobachter.ch/forum/thread/?postID=218427#post218427

    Wenn der Bund da Geld verlocht in diese App, wird es ein Flop. War früher schon nicht anders, als zig-Millionen für unbrauchbare Informatik in den Sand gesetzt wurden.


    Bis jetzt wurden nur Forschungsmittel eingesetzt, welche die EPFL/ETHZ ohnehin haben, unabhängig von dieser App. Den Betrieb ab Ende Juni und die ev. Weiterentwicklung müsste aber der Bund übernehmen. Angesichts der sehr tiefen Fallzahlen bringt so eine App jedoch kaum etwas. Viel wichtiger wäre statt dessen eine Lösung um neu entstehende Infektionsherde sehr rasch zu erkennen und publik zu machen. Genau DAS aber kann diese App - aus Datenschutzgründen - nicht. Die Skepsis genüber dieser App ist berechtigt!

  • @delGrano


    Richtig. Genau das kann eine solche App eben nicht. Und damit ist fuer mich die Diskussion eben eher schon vom Tisch.


    Und die Apps im asiatischen Raum koennen auch nicht als Fruehwarnsystem gebraucht werden. Aber fuer alles Moegliche missbraucht werden.

  • Das mit dem Vibrieren wäre eine ZUSATZFUNKTION. Die App hat ja die Daten dazu ja ohnehin.


    Es geht AUCH um relevante technnische Fragen --- aber nicht vor allem!

  • Am 3. Juni wird das Parlament darüber entscheiden:
    "Dringliche Änderung des Epidemiengesetzes angesichts der COVID-19-Krise (Proximity-Tracing-System)"
    In der Botschaft des Bundesrats, siehe https://www.parlament.ch/de/ra…schaeft?AffairId=20200040 steht u.a das:
    "Die technischen Details und der Quellcode sind öffentlich."
    Das stimmt jedoch nicht, siehe https://www.beobachter.ch/fore…app-sinn-und-unsinn.html# und die Kommentare dazu.
    Das scheint in der Politik jedoch niemand zu interessieren ... obwohl sogar die Entwickler dazu das sagen:
    "We also strongly encourage both companies ((Apple & Google)) to allow an external audit of their code to ensure its functionality corresponds to its specification."

  • Es werden nur die anonymisierten (alle 20 Minuten ändernden) Kennungen jener Phones gespeichert, die jeweils 5 min weniger als ungefähr 2 m entfernt waren plus Tag und Uhrzeit dieser Kontakte. Nach 21 Tagen werden die Kontakte gelöscht.


    Vom Backend-Server erhält jedes Phone regelmässig alle anonymisierten Kennungen der Phones der positiv Getesteten.


    Wenn es eine Übereistimmung mit einem der im Phone gespeicherten Kontakte gibt erscheint die Warnung, dass man am Tag tt.mm.jjjj eventuell angesteckt wurde.

  • Die Warnung erscheint nur, wenn der Kontakt an einem Tag mehr als 3 mal 5 Minuten dauerte.

  • delGrano


    Und Microsoft huellt sich einmal mehr in Schweigen.


    Ich habe zwar gesagt, dass meine IT-Kenntnisse etwas veraltet sind. Ich arbeite eigentlich nicht mehr auf IT. Ausser in einem kleinen Teilbereich. Und das ist einfach noch etwas Hobby.


    Und jetzt gerade schlage ich mich damit herum, dass Microsoft ganz hinterruecks wieder mal etwas geaendert hat. Das duerfen sie. Aber jetzt funktioniert mal wieder etwas nicht mehr. Was frueher immer funktionierte.