JA zur Kriegsgeschäfte-Initiative! Wollen wir mit dem Tod Geschäfte machen?

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  • JA zur Kriegsgeschäfte-Initiative!


    Kriege und bewaffnete Konflikte wüten überall auf der Welt. Viele dieser Konflikte gehen in der Flut der Medienberichterstattung verloren. Sichtbar aber werden sie, wenn man den stetig steigenden Umsatz der Rüstungsindustrie betrachtet: Das Geschäft mit dem Tod floriert. Die Kriegsgeschäfte-Initiative will verhindern, dass sich die Schweiz daran beteiligt. Alex Schneider, Küttigen

  • Im Jahr 2017 wurden in der Schweiz produzierte Kriegswaffen ausgeführt an : Südafrika 32,7 Millionen, Brasilien 32.9 Mio, Thailand 87.6 Mio, Indien 8.9 Mio. Alle diese Staaten sind nicht gerade bekannt für ein Demokratieverständnis. Das Seco bewilligte dies, offenbar ist das denen egal. Zudem erteilte das Seco 156 Schweizer Waffenfirmen eine ordentliche Generalausfuhrbewilligung (OGB). Diese erlaubt es einer Firma, ihre Produkte, die als besonderes militärisches Gut oder als Dual-Use-Gut eingestuft sind, ohne spezifische Kontrolle durch das zuständige Staatssekretariat für Wirtschaft zu exportieren. Das sind Produkte wie Sprengkörperzubehör, Panzerplatten, Jagd- und Sportgewehre (inklusive dafür nötiger Munition), Tränengase zur Bekämpfung von Unruhen, Gummischrot, Schalldämpfer, Schutzwesten und Fallschirme, Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräte sowie Sensoren für Flugzeugmotoren. Anhand des Rake­ten­wer­fers Astros II im Jemen, des M72-Raketenwerfers oder der Trieb­werk­kom­po­nenten für die F/A-18-Hornets in Afgha­nistan und im Irak ist bekannt, dass Schweizer Kriegswaffenteile immer wieder in kriegsführende Länder auftauchen. In der ersten Hälfte im Jahr 2020 wurden aus der Schweiz doppelt soviel Kriegsmaterial ausgeführt wie im Vorjahr. Das ist entsetzlich.

  • JA zur Kriegsgeschäfte-Initiative: Neutral? Von wegen.


    Allein im Jahr 2018 investierten Schweizer Finanzinstitute wie die Nationalbank, die Credit Suisse und die UBS mindestens neun Milliarden US-Dollar in Atomwaffenproduzenten – pro Schweizer Einwohner*in macht das 1044 Dollar. Somit steht die Schweiz bei den Pro-Kopf-Investitionen im internationalen Vergleich auf dem unrühmlichen Platz 2 – direkt nach den USA. Und das, obwohl sie als reiches Land mit einem der grössten Finanzplätze der Welt eine besondere Verantwortung tragen sollte. Dies widerspricht dem Grundsatz der Neutralität. Neutralität bedeutet, sich nicht aktiv in Konflikte einzumischen. Die indirekte Einmischung durch die Finanzierung von Kriegsmaterial verletzt unsere Neutralität und macht unser Bestreben, diplomatische Lösungen für Konflikte zu suchen, unglaubwürdig.


    Investitionen in Rüstungsgüter sind auch nicht risikofrei. Langfristig lohnen sich nur nachhaltige Anlagen. Mit unserem Geld werden Kriege und Zerstörung finanziert. Es ist Zeit, dass auch die Finanzbranche Verantwortung übernimmt. Ein Investitionsverbot in Waffenproduzenten ist ein Schritt in Richtung mehr Transparenz und Verantwortung.

  • @alescha01 , @skywings


    Ja. Man kann so tun, als wäre man nicht dabei. Und trotzdem eine treibende Kraft sein. Gilt auch im Zusammenhang mit der KOVI.

  • Obwohl ich vor Abstimmungen soweit möglich Podiumsdiskussionen besuche und mir dann losgelöst von mehr oder weniger aufgebauschten Medienberichten nach Anhörung der Protagonisten und ihren Antworten auf kritische Fragen eine eigene Meinung bilde, konsumiere ich jeweils mit Interesse die SRF Arena-Sendungen zu den jeweiligen Initiativen. So auch die gestrige Sendung zur Kriegsgeschäfte-Initiative und stelle wie schon bei der KOVI Initiative fest: Etwas naive GSoA Initianten und Befürworter vorwiegend aus rot/grünen Kreisen meinen es zwar als gute Menschen gut, sind sich aber den negativen Folgen bei beiden Initiativen nicht bewusst. Gemäss einer Umfrage hätten die Stimmbürger Mitte Oktober bei beiden Initiativen ein „JA“ in die Urne gelegt. Nun, das ist zum Glück Schnee von gestern. Die Gegner haben nun mal die besseren Argumente. So sicher wie das Amen in der Kirche werden am 29. November beide Initiativen eine gewaltige Abfuhr erleiden. Und das ist gut so.


    Kobold

  • Welche negativen Folgen ?

  • @A68980Bs2346


    Klar haben wir da auch etwas gemerkt:


    Ist ja logisch. Das Klima wird auch weiterhin nach eigenem Gutdünken ganz gut funktionieren. Auch ohne die Menschen. Ganz ungeachtet dessen, ob die nun gut für das Klima waren, oder nicht. Smile.

  • skywings


    Das werden die wohl nicht tun. Wie sollten sie denn? Die Sprecher in der Arena gehörten wohl zu den besten Vertretern, welche sie vorweisen können.


    Ich habe die Arena zum Thema nicht gesehen.


    Ihre Meinung erinnert mich allerdings gerade an einen DOK- Film von SRF, der erst kürzlich erschien. Da geht es zwar im Kern um ein anderes Thema.


    Gemeinsam mit der KGI Und auch der KOVI ist:


    drehen und wenden, verniedlichen, abstreiten, ausweichen, umgehen.


    Und verharmlosend zu rechtfertigen.


    Irgendwie ist es schon eigenartig, wenn ich als Kind in den frühen Siebzigern schon besser über die dunklen Kapitel die Firmengeschichte Bescheid wusste, als die Familie Blocher in den Sechzigern. Immerhin sagte Herr Blocher er hätte damals davon gar nichts gewusst. Und davon erst viel später erfahren.


    Ich möchte mich jetzt hier nicht auf die Geschichte der EMS-Chemie versteifen. Auch andere Industrieunternehmen haben schon während der Kriegszeit von Kontakten mit dem Nazi-Regime profitiert.


    Und hier kann ich zur Ehrenrettung von Herrn Blocher noch sagen, dass die Schweiz damals wohl gar nicht anders konnte.


    Doch gut siebzig Jahre später steht die Schweiz anders da. Und hier wäre es wohl die Zeit, dass wir uns etwas andere ethische Standarts in der Wirtschaft angewöhnen würden

  • @Transmitter


    Ich staunte ebenso, wie schwach die Gegnerschaft der KOVI reagierte, inklusive BR. Bei der EMS Chemie ist auch spannend wie Ch.Blocher an diese Firma kam.Da sind ja einige Fragen unbeantwortet. Das der vorgängige Besitzer sich deutsche Spezialisten krallte ist nachvollziehbar.Das machten Allierte ebenso.


    Nach einer hoffentlich angenommenen KOVI können Geschädigte den Mutterkonzern im jeweiligen Kanton (Sitz des Konzern's) einklagen. Bei der KOVI handelt es sich um Zivilrecht. So muss die Klägerin Beweise liefern und das Gericht wird prüfen, ob sie stichhaltig sind und welcher Seite es eher glaubt. Solche Beweise zu liefern ist schwer. Deshalb ist es extrem fragwürdig, warum sich Konzerne dermassen gegen die KOVI wehren. Diese wissen vielleicht, dass in ihren Fabriken einiges im argen liegt.

  • Männer müssen halt meist den Gockel raushängen !

  • Auch ich staune in diesem Thread immer wieder. Da wird ein GSoA Sekretär Namens Lewin Lempert nach seinem SRF-Arena Auftritt auf den Sockel gehoben obwohl Mitglieder und Sympathisanten nur eines im Sinn haben, unsere Armee lieber heute als morgen abzuschaffen. Unterstützt von nicht wenigen rot/grünen Träumern, die sich vor nicht allzu langer Zeit als versierte „Flugi“ Experten für eine Luftwaffe mit „Sportfliegerli“ stark machten. Einmal mehr nehme ich mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Bundesrat und eine Mehrheit des Parlaments die Initiativen KGI & KOVI aus guten glasklaren Gründen, die ich hier nicht mehr aufführen muss zur Ablehnung empfehlen.


    Zu später Stunde noch etwas zu unserem lieben Zeitgenossen Christoph Blocher und seiner EMS-Chemie, der auch in diesem Thread mit „Fragezeichen ??“ erwähnt wurde:


    Blocher ist nun mal ein Ausnahme Zeitgenosse der polarisiert und aus der jeweiligen Optik des Betrachters Zustimmung, Ablehnung, Bewunderung oder blanken Hass erntet. Ich persönlich bewundere seinen hervorragenden Leistungsausweis als Industrieller, der sich aus eigener Kraft hochgearbeitet hat und habe für seine Kritiker, vorwiegend aus dem ideologischen rot/grünen Lager nur ein mitleidiges Lächeln. Schade, dass man diesen Leuten nicht mal die Verantwortung für die EMS-Chemie übertragen kann. Der Bankrott und Massenentlassungen wären so sicher wie das Amen in der Kirche vorprogrammiert. Kläffen wie kleine Hündchen ist einfach, etwas schwieriger ist es in einem pickelharten globalen Markt Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Auch als Politiker hat er einiges geschaffen obwohl ich als parteiloser Stimmbürger der Köpfe und nicht Parteien wählt seine rüpelhafte Art mit anders Denkenden umzugehen in keiner Art und Weise gutheissen kann.


    Abschliessend nur noch dies:


    Geldsack Blocher habe 1979 die Ems-Chemie Gründerfamilie Oswald, die Blocher mit dem Verkauf der Holding betraute über den Tisch gezogen und das vor dem Konkurs stehende Unternehmen für ein Butterbrot erstanden, hört man von Kritikern vorwiegend aus dem rot/grünen Lager bei jeder sich bietenden Gelegenheit


    Das nicht ganz unwesentliche damalige Problem war, dass sich in der Schweiz niemand für dieses marode Unternehmen interessierte. Und ausländische Konkurrenzfirmen unter anderen auch General Electric in erster Linie nur an Kunden und Patenten interessiert waren und nicht am Erhalt des Werkplatzes Domat/Ems (Graubünden).


    Mangels Käufer, die den für die Region wichtigen Werkplatz erhalten hätten, entschloss sich schliesslich Christoph Blocher selber zum Kauf, und zwar zum selben (Höchst-) Preis, den General Electric anbot. Ausser Christoph Blocher gab es weder in der Schweiz noch im Ausland Interessenten, die Gewähr dafür geboten hätten, dass das Werk im Sinne des Firmengründers Oswald und dessen Zielsetzungen weitergeführt würde.


    Sorry, das musste ich, auch wenn ich einigen auf die Füsse trete noch loswerden!


    „Guet Nacht“ und ein Schlummertrunk „PROSCHT“ auf so sicher wie das Amen in der Kirche -- zweimal „NEIN“ am 29. November.


    Kobold

  • @A6980Bs2346


    Der von Ihnen eröffnete Thread mit dem Ermächtigungsgesetz wurde übrigens gesperrt. Ich habe diese Sperre mit tiefer Befriedigung gesehen.

  • Deine Trefferquote für Abstimmungen ist erstaunlich genau, daraus lässt sich etwas machen! Danke für den Tipp!