
Absetzen von Psychopharmaka - Aufklärung, Literatur, etc.
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Ich wollte mich weder in diesem Thread noch im anderen Thread von @worf1001 weiter äussern. Weil die Diskussion mittlerweile meine Kenntnisse weit übersteigt. Die letzteren Beiträge von @C-O-R-A haben mich dazu bewogen, hier doch noch etwas zu schreiben.
Wir sind uns wohl einig darüber, dass die "biochemischen Ursachen " einer Depression immer noch unklar sind. Dasselbe gilt wohl auch für Angstzustände.
Ungeachtet dieses Fakts war die Diskussion darüber, ob @worf1001 bestimmte Medikamente absetzen soll und kann.
Ich hatte anhand seiner Schilderungen dazu geraten, es zu versuchen. Er hatte geschrieben, dass er aufgrund seiner Entwicklung im Zusammenhang mit Angstzuständen stabiler geworden ist. Meinerseits habe ich die Medikamente Seropram und Tritico als Gehhilfe (Krücke) verstanden. Bei einem Beinbruch braucht man so etwas auch. Aber ab einer bestimmten Phase der Heilung muss man anfangen auf die Krücke zu verzichten, um den normalen Gang wieder zu trainieren.
Weiter hatte @worf1001 geschrieben, dass eine medizinische Fachperson gesagt hatte, dass eine solche Dosierung doch wirkungslos sei.....
Das ist mir recht sauer aufgestossen.
Denn aufgrund der Beschreibung von @worf1001 hatte die Medikamentation klar eine Wirkung, auch wenn wir keineswegs wissen, wie diese genau zustande kam. Spielt hier eine zentrale Rolle, wenn auch nicht unbedingt als vordergründig erkennbar.
@worf1001 hatte geschrieben, dass er die Medikamente plötzlich absetzte, nachdem er nicht mehr zur Arbeit (an der alten Stelle ) ging, weil er glaubte er benötige diese jetzt nicht mehr, da er glaubte seine Angstzustände stünden in einem direkten Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz. (Kann sein, muss aber nicht)
Danach bekam er postwendend wieder einen "Schub".
Und das ist der springende Punkt.
Er glaubte doch an die Wirkung der Medikamente. Und er glaubte daran, dass wenn die vermeintliche Ursache seiner Angstzustände weggefallen ist, dass er dann die Medikamente gar nicht mehr benötigt. Wäre ja eigentlich logisch.
Doch gemäss der Beschreibung des Krankheitsverlaufs war dies offenbar ein "Irrglaube" gewesen.
Weshalb?
Entweder war die Ursache seiner Angstzustände nicht direkt im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz, oder zumindest nicht in dem Masse, wie er es dachte.
Oder die Wirkung der Medikamente war deutlich stärker, als er es vermutete, obwohl die Dosierung nur "gering" war.
Und Letzteres ist jetzt der Punkt, den ich aufgreifen will.
Bei Psychopharmaka etwelcher Art können Ärzte und Patienten zusammen nur etwas experimentieren.....
Hier ist die Frage immer noch, ob, oder wie ein Patient auf eine Behandlung (medikamentös) anspricht. Individuell sehr unterschiedlich.
Jetzt stelle ich hier eine Hypothese auf:
Laut Fachperson sei die Dosis von Trittico viel zu gering gewesen um wirksam zu sein.... und ich behaupte jetzt mal: Nein!
Sie war gerade ausreichend, um kaum Schaden anzurichten und gross genug, um die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.
Anders gesagt. Der Placebo / Non-Placebo-Effekt hat hier gewirkt.
Falls diese Hypothese jetzt noch richtig wäre, hat @worf1001 trotzdem noch ein Problem beim Absetzen dieser Medikamente.
Mindestens im Kopf hat er sich hier wohl eine Suchtdynamik zusammengebastelt.
Ohne Krücke kann er nicht gehen. Mit Krücke lernt er nicht mehr eigenständig zu gehen. Also muss er lernen, die Krücke weg zu lassen. Oder bleibt bei der Krücke....
Ich begrüsse es klar, dass @DamienS diesen Thread eröffnet hat, um Personen, welche lernen wollen, wie man von der Krücke wegkommt, etwas Informationen zu liefern.
Verstehe dies auch als eine moralische Unterstützung.
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Ich sage auch, solange eine Substanz wirkt beim Patienten, so ist ihm doch geholfen!
Aber 25 mg Solian ist meines Wissens unwirksam! Nein Frau Dr. ich fühle mich mit 25 mg sehr gut, sobald ich 50 mg nehme, werde ich müde... Ja,, das ist zwar sonderbar, aber es ist absolut ok, wenn es Ihnen etwas bringt, dann nehmen Sie diese 25 mg.
Es ist einfach so, dass jeder Mensch wieder einen anderen Stoffwechsel hat und / oder gewisse Substanzen besser oder schlechter ansprechen.