Dissoziationen und Dissoziaitve Identitätsstörung

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  • @mondschein87


    Was uns auch ein Rätsel geblieben ist:


    Eine Dissoziaitve Identitätsstruktur (DIS) entsteht in der frühen Kindheit (je nach Experten etwa bis zum 5. bis 9. Lebensjahr). Sie ist die direkte Folge von massiven (und meist wiederholten) Traumata.


    Niemandem von uns ist bekannt, dass es im Leben dieser Person solche Traumata gab.


    Dabei wurde im Kreis der "Sandkastengäng" so ziemlich jedes Lebensthema offen und ausgiebig "durrekätscht". Da gab es kaum mal ein Geheimnis.


    Falls also diese Person doch solche Traumata erlebt hat, muss sie diese vollständig "ausgeblendet" haben. Sonst wären sie zur Sprache gekommen.

  • @Transmitter


    das problem bei den beiden "störungsbildern" ist, dass es für eine diagnose viel zeit bzw. informationen braucht und auch etwas engagement von dem der diagnostiziert. allzu oft werden diagnosen verteilt wie bonbons und das hilft dann gar niemandem und kann sogar schädlich sein. eine person mit DIS kann leicht als "schizophren" abgestempelt werden, wenn man die zeichen übersieht.


    besonders tragisch ist dies, weil für diese beiden "störungen" eine komplett andere therapie gemacht werden muss. hier verlieren betroffene u.u. jahre und erleben misserfolgserlebnisse wenn die therapie nicht anschlägt, was selten der fall ist wenn die therapie nicht zum störungsbild passt. und das kann dann weitere folgen mit sich ziehen.

  • @Transmitter


    wenn man von trauma spricht, denken leute oft an dinge wie sexuellen missbrauch oder den verlust von engen bezugspersonen. dabei ist ein trauma sehr individuell und es kann für ein kind genau so belastend sein einen pullover zu tragen dessen farbe ihm nicht passt. was relevant ist für die entstehung eines traumas, ist die innere bewertung die ein individuum von einer sache vornimmt.


    bei ihrem bekannten, der offensichtlich eine DIS hat, kann es gut sein, dass er bestimmte dinge "ausblendet" indem er dissoziiert bzw. in eine andere persönlichkeit wechselt und deshalb selber kein wissen von den traumas hat. viele leute, die z.b. sexuell missbraucht wurden als kind, können sich nicht daran erinnern. sie spüren nur das etwas nicht stimmt und wenn sie einen trigger wahrnehmen kommen z.b. ängste hoch. sie können aber nicht sagen warum. hier wurde das traumatische erlebnis "abgespalten" zum schutz des überlebens. oft kommen die erinnerungen dann erst im erwachsenen alter langsam.

  • @DamienS


    Danke für den Kommentar.


    Alles logisch und wohl richtig, was sie schreiben.


    Wir konnten gemeinsam nie herausfinden, um was für ein Trauma es sich gehandelt haben könnte.


    Falls es dieses gab, muss er es wirklich komplett "abgespalten" haben.


    Einen "sexuellen Missbrauch" schliessen wir hier eher aus. Wir kannten das Umfeld, in dem er "zur Welt" kam, ziemlich gut.


    Wir suchen das Trauma eher in der Kategorie.... falsche Farbe des Pullovers.....

  • Stimmen hören ist nur eines der möglichen Symptome von Schizophrenie. Kann vorkommen, muss aber nicht.


    Stimmen hören ist ebenfalls nicht ausschliesslich ein Symptom von Schizophrenie, sondern kann eben auch bei einer DIS vorkommen, trotzdem werden bei beiden Erkrankungen die Stimmen ganz anders wahrgenommen.


    Wobei so gut wie jeder mit einer DIS irgendwann mal Stimmen hört, bei Schizophrenie ist dies aber nicht so.


    Auf diese Beschreibung würde meiner Meinung nach eher Hochsensibilität/ Hypersensivität (oder welchen Begriff man verwenden mag) zutreffen.


    So flüchtig gesagt kann das evt auch bei einer Autismusspektrumsstörung auftreten (oder wohl noch bei anderen Diagnosen).

  • Nunja, was für ein Kind als traumatisch erlebt wird, ist sicherlich ganz unterschiedlich.


    Ein "falscher Pullover" führt aber mit Sicherheit nicht zu einer DIS oder einer diagnostizierten und pathologischen Erkrankung.


    Bei einer DIS ist es normal, dass Traumainhalte vollkommen abgespalten (dissoziiert) werden und sich der Betroffene wirklich nicht daran erinnert. Aber der "falsche Pullover" ist mit Sicherheit nicht so traumatisierend für das Kind, dass es den abspaltet. Ausser der falsche Pullover führt zu massiver Gewalt von Aussen (körperlich, psychisch oder sexuell).


    Also nein, nur ein "falscher Pullover" führt weder zu einer schwerwiegenden Störung und schon gar nicht zu einer DIS, ausser eben, er geht mit anderen Übergriffen einher.

  • @mondschein87


    Sorry. Aber muss ich bis auf Weiteres widersprechen.


    Der "falsche Pullover" könnte es gewesen sein.....


    Ist aber eine pure Spekulation unserer Gemeinschaft.


    Hat aber nicht wirklich mit Gewalt zu tun. Ausser vielleicht einer sehr subtilen (psychischen) Gewalt. Wir konnten das aber nicht verifizieren!

  • Ganz sicher nicht. Das ist lächerlich!


    Ausser, wie schon erwähnt, es gingen Gewaltformen mit dem "falschen Pullover" einher.


    Aber nur weil ein Kind einmal oder mehrmals einen Pullover trägt, welches nicht seinem Geschmack entspricht, entsteht keine Traumafolgestörung! Das ist wirklich einfach nur lächerlich.


    Und schon gar keine DIS. Eine DIS entsteht, wenn sich das Kind in seinem Leben bedroht fühlt. Ein "falscher Pullover" hat nicht zur Folge, dass das Leben (gefühlt) bedroht ist. Ausser, auf dem Pullover steht "bring mich um" und das Kind sich unter Menschen aufhält, die das wirklich durchführen würden (oder dergleichen). Aber eben, da spielt dann die Gewalt, die damit einhergeht, eine Rolle. Und nicht der Pullover selbst.

  • @mondschein87


    Ich bin mir gerade etwas unklar darüber, ob ich darauf antworten will, was hier lächerlich ist.


    Ich habe geschrieben.... "sehr subtiler Gewalt".


    Können sie beurteilen, wie ein Kind eine solche Gewalt wahrnimmt? Wenn es etwas "hypersensitiv" veranlagt ist?

  • ich glaube hier hat sich ein missverständnis eingeschlichen, welches ich klären möchte.


    ich habe oben nicht geschrieben, dass belastende situationen (trauma) zu einer DIS führen. lediglich, dass es sehr individuell ist, was als trauma erlebt wird.


    das beispiel mit dem pullover ist plakativ und soll darstellen, was für den einen ein kleines ding ist, kann für den anderen eine grosse sache sein und deshalb ein trauma darstellen.


    bei sogenannten mikrotraumas, führen wiederholte situationen zu traumafolgen. z.b. das gemobbt werden in der schule ist so ein beispiel, wo das ständige gemobbt werden mit der zeit zu einer traumatisierung führt.


    ich gebe ihnen @mondschein87 aber recht, dass bei der DIS in der regel schwere traumatische situationen erlebt wurden wie wiederholter sexueller missbrauch, physische gewalt, etc.

  • ... edit ...

  • Ja, das kann ich beurteilen!


    Ein "falscher Pullover" alleine ist keine subtile Gewalt, die zu einer Traumafolgestörung führen kann. Defintiv nein!


    Wenn ein Kind einen Pullover trägt, dessen Farbe ihm nicht gefällt, dann führt das zu keiner DIS!


    Wenn das Kind wegen des Pullovers ständig gehänselt wird, oder irgendeine andere Form von (subtiler) Gewalt dahintersteckt, weshalb er ihn tragen muss, ja, dann kann es unter Umständen bei sensiblen Kindern zu einer Traumafolgestörung kommen.


    Bei einer DIS muss aber das Trauma bei einem Kind Todesangst auslösen, sonst kommt es zu keiner DIS. Wie ein Kind etwas erlebt, ist aber von vielem abhängig. So kann ein Krankenhausaufenthalt als Säugling, gerade wie er früher stattfand, durchaus zu einer DIS führen (heutzutage eher nicht mehr, aber kann man auch nicht absolut sagen).


    Es spielt sehr viel eine Rolle. Der "falsche Pullover" alleine, führt aber zu keiner Traumafolgestörung.

  • @DamienS


    Ich glaube wir (Transmitter) hatten verstanden, dass das Beispiel "falsche Farbe des Pullovers" "figürlich" gemeint war.


    Und wir hatten da mal eine These aufgestellt, was die "falsche Farbe des Pullovers" war.


    Denn Traumata aufgrund von sexueller, oder sonstiger physischer Gewalt, schliessen wir praktisch aus.


    Wir konnten die "Pullover-These" nicht erhärten. Ist für uns die Wahrscheinlichste geblieben...... Aber ist für uns bis heute einfach nicht schlüssig genug.


    Anders gesagt: Es ist für uns einfach ein Rätsel, weshalb er sich so entwickelte. Es passt einfach nicht zu den gängigen Theorien.

  • @mondschein87


    Ob er "innerlich" vielleicht Stimmen hörte.... die wir nicht wahrnehmen konnten, wissen wir nicht. Aber von seiner Seite her... kamen darauf nie Hinweise.

  • damiens am 25/12 um 21:39 :


    «dissoziation ist ein abwehrmechanismus, der unbewusst gemacht wird, wenn eine bestimmte situation zu viel für ein individuum ist. abwehrreaktion sind schutzreaktionen. dissoziation ist ein früher abwehrmechanismus, der meist im frühkindlichen alter angewendet wird. erwachsene dissoziieren in der regel nicht so oft, ausser es gibt eine neigung diesen abwehrmechanismus prioritär (unbewusst) anzuwenden oder eine situation, die so bedrohlich ist, dass die integrität dadurch geschützt wird.
    bei der dissoziativen identitätsstörung ist aufgrund häufiger abspaltung (dissoziation) ein oder mehrere eigene persönlichkeiten bzw. anteile entstanden, die in dieser abspaltung quasi leben.»



    Wenn ich in die Welt hinaus und in diese Foren schaue, dann kann m.E. Dissoziation keine Krankheit sein. Sie kommt schlicht zu oft vor.



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  • @C-O-R-A


    Wenn ich in die Welt hinaus und in diese Foren schaue, dann kann m.E. Dissoziation keine Krankheit sein. Sie kommt schlicht zu oft vor.


    Wir hatten unseren Freund auch lange Zeit keineswegs als "Krank" wahrgenommen. Auch wenn er etwas "Anders" war, als wir "Anderen". Wir sehen Dissoziation in einem gewissen Masse auch als etwas Natürliches, dass wohl jeder Mensch mehr oder weniger innehat.


    Bei unserem Freund änderten wir unsere Meinung dann ungefähr im Alter von Ü25.


    Da fing es dann schon an etwas krankhaft zu wirken.

  • Transmitter am 27/12 um 07:22 :


    «Bei unserem Freund änderten wir unsere Meinung dann ungefähr im Alter von Ü25.»


    Meinst du damit, dass Dissoziation nach der Definition von damiens bei Ü25 immer krankhaft ist?


    Dann stünde es m.E. aber schlecht um unsere Gesellschaft? Oder ist der Abwehrmechanismus keine Dissoziation, weil er bewusst geschieht?



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  • @C-O-R-A


    Nach unserem Verständnis ist Dissoziation ein natürlicher Abwehrmechanismus, den jeder Mensch, mehr oder weniger stark, innehat. Das ist angeborene Überlebenstrategie.


    Diese Überlebenstrategie kann sich anscheinend so entwickeln, dass man sie als "Krank" bezeichnen kann, oder muss.


    Das kann sich nach unserer Ansicht (gem. Erfahrung) unabhängig vom Alter ausbilden.


    Und bitte: Wir ( Transmitter) sind hier Laien. Die einzige Person in unserem Kreis, welche im Medizinischen Bereich tätig ist, und diese betroffene Person sehr gut kennt (kannte!) ist ein Zahnarzt.

  • Transmitter am 27/12/2020 um 07:56 :


    «Und bitte: Wir ( Transmitter) sind hier Laien. Die einzige Person in unserem Kreis, welche im Medizinischen Bereich tätig ist, und diese betroffene Person sehr gut kennt (kannte!) ist ein Zahnarzt.»



    Geht es bei dieser Diskussion um deinen Freund? M.E. nicht!
    Es ist mir auch nicht bewusst, dass ich deinen Freund kenne oder kannte. Ich habe daher m.E. auch nichts über deinen Freund ausgesagt.


    Du findest m.E. in praktisch jedem Thread einen Gedanken, der auch auf dich oder ofters auf eine deiner FreundInnen passt. Du erzählst dann deine "Geschichte" und schliesst – m.E. zu oft – dass nun alle von deiner "Geschichte" sprechen.



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  • @C-O-R-A


    ????


    In diesem Thread diskutieren wir zwar grundsätzlich über das Thema DIS. Und "man" darf das weiterhin tun.


    Ich (wir) nehmen an dieser Diskussion teil, weil uns die Geschichte unseres Freundes direkt und persönlich betrifft. Und wir anhand des Fallbeispiels auch etwas klären möchten, was wir uns bisher nicht wirklich erklären können.


    @mondschein87 hatte bei der Eröffnung des thread direkt Bezug auf @Transmitter genommen. In diesem Sinne geht es zumindest in diesem Thread einfach mal auch um uns und unsere Geschichte.


    Und unseren Freund kennen sie garantiert nicht. Haben wir auch nicht behauptet.


    Ich habe bloss geschrieben, das wir (@Transmitter) hier Laien sind.