Dissoziationen und Dissoziaitve Identitätsstörung

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  • bitte genau lesen und nichts reininterpretieren, was so nicht da steht!


    es steht nirgends, dass dissoziation eine krankheit ist. es ist ein abwehrmechanismus, über den grundsaetzlich alle menschen verfuegen. allerdings kann bei haeufiger dissoziation ein 'eigenleben' entstehen, was dann u.a. eine DIS ermoeglichen kann.

  • @DamienS


    Danke für den Kommentar.


    Was wir bei unserem Freund bis heute nicht verstehen ist wie, oder warum, der "Abwehrmechanismus " anfing ein "Eigenleben" zu entwickeln.


    Aus unserer Sicht hatte er nicht häufiger "dissoziert" als Andere auch, welche nicht krank wurden. Oder dann haben wir "Alle" das nicht bemerkt.


    Sicher war er in gewissen Bereichen "exzentrischer" als Andere, aber das war nicht in einem abnormalen Mass. Da kennen wir auch andere die in gewissen, anderen, Bereichen wohl noch "exzentrischer" sind. Und uns trotzdem einen recht gesunden Eindruck machen.

  • damiens
    «es steht nirgends, dass dissoziation eine krankheit ist.»


    Danke für die Klärung! Jetzt sollten es alle verstanden haben.



    C-O-R-A

    Tags mit Threads von mir, die mich zurzeit vorwiegend beschäftigen

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    01-04-22 <- UMWELT <- KRIEG IN EUROPA  01-05-22 <- BILDSPRACHE <- FRAUEN  06-05-22 <- KRANKENKASSEN 15-05-22

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    Ich freue mich auf jede konstruktive Meinung von dir.

    Insbesondere auf jene der ehrlich-witzigen und/oder kritisch-konstruktiven Art.

  • Genau, Dissoziation ist etwas, was jeder Mensch macht, immer wieder.


    Ein bekanntes Beispiel, jemand fährt mit dem Auto nach Hause und wollte, ausnahmsweise, noch schnell beim Bäcker anhalten. Zu Hause angekommen merkt er, dass er ja ganz vergessen hat, anzuhalten.
    Das kann eine Form von Dissoziation sein, die jeder kennt, die aber nicht krankhaft ist.


    Der Grundstein für eine DIS wird in der frühsten Kindheit aufgrund von massiven Traumata gelegt (da Kind hat dabei Todesangst). Anders entsteht eine DIS nicht.


    Dann ist aber zu unterscheiden von anderen Arten von Dissoziationen. Je früher ein Kind lernt, dass Dissoziationen auf irgendeine Art hilfreich sein können, desto wahrscheinlicher ist es, das das Kind im späteren Erwachsenenleben unbewusst Dissoziation immer wieder verwendet, um in Stress oder Gefahrsituationen zurecht zu kommen.


    Aber auch Kinder, die "im normalen Rahmen" dissoziiiert haben und irgendwann als Erwachsene ein Trauma erleben, dissoziieren in diesem Trauma für gewöhnlich.
    Neben allen Alltagsdissoziationen, die immer wieder stattfinden.
    Dieses Erlebnis kann auch dazu führen, dass der Erwachsene Dissoziation unbewusst häufiger als Hilfsmittel einsetzt, so dass es pathologisch wird. Es entsteht aber KEINE DIS.


    Es gibt also sehr viele Abstufungen von Formen von Dissoziation. Von gesund, bis auffällig oder störend, über krankhaft bis "Veränderung der Persönlichkeitsstruktur" (DIS).

  • @mondschein87


    Ein bekanntes Beispiel, jemand fährt mit dem Auto nach Hause und wollte, ausnahmsweise, noch schnell beim Bäcker anhalten. Zu Hause angekommen merkt er, dass er ja ganz vergessen hat, anzuhalten.
    Das kann eine Form von Dissoziation sein, die jeder kennt, die aber nicht krankhaft ist.


    Das ist ein Beispiel, welches ich nur zu gut kenne. Also jetzt nicht gerade dieses... aber im übertragenen Sinne. Und fast jeder hat solche Situationen wohl schon erlebt. Und sonst scheint mir das ein extremer Kontroll-Freak zu sein.


    Das kann Anzeichen einer Dissoziation sein. Bis hier hin bin ich noch einverstanden.


    Doch im Normalfall würde ich ein derartiges Ereignis jetzt nicht als Dissoziation bezeichnen. So was kommt häufig vor.


    Wenn ich gemäss Beispiel mir etwas vornehme, was ich nicht routinemässig mache, dann werde ich sogar mit einer grossen Wahrscheinlichkeit am Bäcker vorbeifahren. Weil ich zu diesem Zeitpunkt wohl auf die Strasse achte.... und weil ich nebenbei gerade versuche den Song aus dem Radio mitzuträllern.... und schon bin ich zu Hause...


    Ich bezeichne das als abgelenkt und unkonzentriert.


    Der Mensch ist nur beschränkt multitaskfähig. Je mehr Dinge man gleichzeitig versucht zu erledigen.... desto häufiger gibt es (Denk-) Fehler.

  • Spielt halt grundsätzlich keine Rolle, was du als Dissoziation bezeichnest oder nicht.


    Ich kann auch sagen, ich bezeichne nur als Tisch, was die entsprechende Höhe hat und 4 Beine. Ein Tisch kann niemals 3 Beine haben.


    Gut, kann ich, aber ändert nichts an der Tatsache, dass ein Tisch auch 3 Beine haben kann....


    Dissoziation ist das Gegenteil von Assoziation und bedeutet erstmals einfach "Abspalten". Darunter gehört auch Tagträumen (man spaltet sich auf gewisse Art vom Alltag ab), oder auch, wenn jemand ein Buch liest, und seine Umwelt nicht mehr wahrnimmt.


    Gib zig Varianten von Alltagsdissoziationen, die aber auf keinen Fall pathologisch sind.


    Was du oder ihr, @Transmitter, dazu denkt, ist nicht relevant. Relevant ist die Definition.

  • @mondschein87


    Der Grundstein für eine DIS wird in der frühsten Kindheit aufgrund von massiven Traumata gelegt (da Kind hat dabei Todesangst). Anders entsteht eine DIS nicht.


    Das ist der Punkt den wir nicht nachvollziehen können, bei der Geschichte unseres Freundes.


    Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es solche Traumata gab!


    Und falls es diese gab, dann schliesse ich eher aus, dass einer der behandelten Ärzte davon weiss, was genau diese Traumata waren.


    Falls es diese Traumata gab, und er sich überhaupt jemals darüber bewusst wurde, was diese Traumata waren, hätte er sich seinen beiden engsten Freunden anvertraut. Und das lange bevor er sich einem Arzt anvertraut hätte.


    Also entweder hat er da schon komplett abgespalten und war sich auslösenden Traumata überhaupt nie bewusst geworden... Oder die Diagnose würde nicht stimmen.


    Jedenfalls nicht gemäss ihrer Meinung nach.


    Wir hatten noch die Vermutung, dass die wiederholten Traumata nicht in der frühen Kindheit stattfanden. Sondern erst etwas später... und in einer eben recht subtilen Art und Weise. (Pullover-Theorie)

  • Oder diese Person hat gar keine DIS, aber evt Dissoziaitve Störungen (den Unterschied habe ich zu Beginn erklärt).

  • Zum "falschen Pullover Thema" kann ich mich nur wiederholen, daraus entsteht keine DIS (dissoziaitive Identitätsstörung).


    Damit sage ich NICHT, dass diese Person gravierende Traumata erlebt hat. Damit sage ich, wenn sie keine gravierenden Traumata erlebt hat, hat sie keine DIS. Ob sie diese Traumata erinnert oder nicht, würde dabei keine Rolle spielen.


    Aber das sollte ein Facharzt direkt abklären, das kann ich übers Internet nicht.


    Ich könnte aber übers Internet sagen, solange jemand keine Kopfschmerzen hat, hat er auch keine Migräne. Ich kann dabei aber nicht feststellen, ob der andere tatsächlich Kopfschmerzen hat, und wenn, ob dies eine Migräne ist, dazu müsste ein Arzt diese Person persönlich untersuchen.

  • @mondschein87


    Hatte ich nicht ganz am Anfang der Diskussion. (Ev. noch im anderen Thread) erwähnt, dass dieser Person eben nicht eine DIS diagnostiziert wurde, sondern eine dissoziative Identitätsstörung?


    Letzteres würde nämlich etwas besser ins Bild passen.

  • Eine Dissoziative Identitätsstörung wird mit DIS abgekürzt. Dissoziative Identitätsstörung und DIS ist dasselbe.


    Im Unterschied dazu dissoziative Störungen. Dissoziative Störungen sind nicht dasselbe wie eine DIS.


    Fehldiagnosen kommen übrigens auch vor.

  • @mondschein87


    Jetzt einfach mal angenommen, diese Person hat eine dissoziative Identitätstörung.


    Was könnte diese ausgelöst haben?

  • Ein Traumata, welches für das Kind als lebensbedrohlich wahrgenommen wird.


    Dasselbe Erlebnis wird als Erwachsener evt nicht als lebensbedrohlich wahrgenommen.


    ZB eine Trennung von Mutter/ Vater im Säuglingsalter und gleichzeitig keine säuglingsgerechte Betreuung, wie es auf Säuglingsintensivstationen vorgekommen ist.


    Als Kind immer wieder sehr stark geschlagen zu werden und dabei keine Hilfe oder keine Bezugsperson zu haben.


    Allgemein sind Kinder, die keine (stabile) Bezugsperson haben, allfälliger, Dissoziative Symptome zu entwickeln, inkl DIS.


    Wenn ein Kind einen Mord miterlebt, inbesondere, wenn es nachher keine Möglichkeit hat, dieses Erlebnis zu verarbeiten und keine zuverlässige Bezugsperson hat.


    Rituelle Gewalt


    Kinderhandel


    Gibt sicher noch ganz andere Entstehungsgründe

  • die dissoziative identitaetsstoerung ist eine form der dissoziativen störungen. oder wird zumindest in den klassifikationssystemen so gefuehrt, weil davon ausgegangen wird, dass die stoerung sich entwickelt durch die anwendung des abwehrmechanismus des abspaltens (dissoziation), bei überfordernden ereignissen.


    die klassifikations- und diagnosesysteme sind leider nicht wirklich clever, weil einige krankheiten nach deren ursache, andere nach symptomatik benannt werden und wieder andere nach der entstehungstheorie. so kommt es denn auch, dass bei der DIS (mechanismus) auch von multipler persoenlichkeitsstoerung (folge) gesprochen wird und sie dann auch als traumafolgestoerung (ursache) eingeordnet wird.


    diagnosen sind immer als arbeitshypothesen zu verstehen und gerade bei psychischen geschichten mit vorsicht zu geniessen, weil sie z.t. schwer verifiziert werden koennen.

  • sie wehren sich ja ganz schoen gegen die pullover theorie.


    fakt ist, dass es zur entstehung einer DIS abspaltungserlebnisse benoetigt. aus welchem grunde auch immer es dazu kommt bei einem individuum ist sehr unterschiedlich und haengt von verschiedenen faktoren (inneren wie aeusseren) ab. was also gravierend ist, entscheidet die reaktion des individuums und kein katalog.


    nur weil viele leute mit DIS missbrauchserfahrungen in der biografie gemacht haben, beweist das nicht, das diese ursaechlich sind. oder?


    das perfide bei den dissoziativen stoerungen ist, dass sich betroffene eben gerade wegen der abspaltung selten an die traumatischen erfahrungen erinnern.


    auch sollte man sehen, dass die DIS oder generell abwehrmechanismen zum überleben eines individuums dienen. ob sie dann funktional sind, ist die andere frage. m.a.w. wenn jemand nicht darunter leidet, benoetigt er auch keine therapie. oft kommt der druck von aussen.

  • @mondschein87


    Wenn ich richtig erinnere, schrieb ich da ganz anfänglich auch nicht dissoziative Identitätsstörung, sonder dissoziative Störung.


    Fehldiagnosen kommen übrigens auch vor.


    So weit wir, die Laien aus dem Kreis Transmitter, das überhaupt beurteilen können, war die Erste, sehr frühe Diagnose "Schizophrenie" eine Fehldiagnose.


    Und eine Vermutung, was die "falsche Farbe des Pullovers" war..... hängt damit zusammen.

  • @DamienS


    Danke für diesen Kommentar.

  • @mondschein87


    Was du oder ihr, @Transmitter, dazu denkt, ist nicht relevant. Relevant ist die Definition.


    Upps... ich bin nicht so ein "papierligläubiger" Mensch....


    Kurz und bündig gesagt, interessiert es mich nicht, was im IDC an Definitionen katalogisiert ist. Das brauchen die "Papierligläubigen"....


    Mich interessiert hier eigentlich viel mehr, wie wir hätten erkennen können, was bei unserem Freund schief ging.


    Und wie wir ihm ganz pragmatisch hätten helfen können.


    Das ist die Frage, die uns bis heute umtreibt.


    Und IDC liefert auf diese Frage keine Antwort!

  • @mondschein87


    Bitte den letzten Kommentar nicht falsch verstehen.


    Als die "grosse" Veränderung in seiner Persönlichkeit stattfand, war es wohl kaum unterscheidbar, ob es nun eine DIS, oder eine Dissoziative Störung ist.


    Sicher nicht für uns Laien.


    Wir merkten einfach, dass er sich in einer Art veränderte, welche jetzt wirklich als "Krank" bezeichnet werden musste.


    Weil die Dissoziationen offensichtlich wurden und auch mit Anamnese einhergingen.


    Wir konnten da kaum etwa Anderes tun, als dafür zu sorgen, dass er in eine intensive ärztliche Behandlung kam.


    Von und von da an waren wir mehr oder weniger ausgeschlossen.... irgendwie hilflos. Wir bekamen ja keine Informationen seitens der behandelnden Ärzte. Wir versuchten einfach den freundschaftlichen Kontakt mit ihm zu erhalten. Was uns eine Zeit lang noch etwas gelang...Aber immer weniger. Wir waren je länger je mehr überfordert.

  • damiens


    Dass sie den Thread mit alten Witzen eröffnet haben... finden wir eine gute Idee.


    Den Witz, den sie da erzählten... kannten wir schon.


    Die Fortsetzung des Witzes?


    Hmm? Also das erste Mal, als wir die hörten... jetzt raten sie mal von wem.


    Ich kann es ihnen gerade nicht verraten... Habe gerade eine disso.. oder sonstwas Störung.


    Hab vergessen, dass die Läden in der Nähe ab 19:00 geschlossen sind.. "Znünibrötli" ade....


    Zum Glück weiss ich, wo die Hintertüren sind.


    Ist das nicht etwas "dissozialisiert"?


    Smile.