Dissoziationen und Dissoziaitve Identitätsstörung

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  • @DamienS


    Ich will sie nicht länger auf die Folter spannen....


    Unser "Schizo" döste auf dem Sofa etwas vor sich hin.... Bis jemand von uns diesen alten Witz erzählte... Da sprang er von Sofa auf ... und "prallte" die Fortsetzung heraus....


    Die wir Anderen zuvor noch nie gehört hatten.

  • @DamienS


    Das Beispiel mit dem "Alten Witz" hatte tatsächlich stattgefunden. Es ist aber auch etwas sinnbildlich zu verstehen. Es war typisch für die " Charaktere" dieser Persönlichkeit. Er schien irgendwie dauernd abwesend zu sein. Obwohl physisch eben gegenwärtig.


    Der Punkt ist: Obwohl er Abwesend zu sein schien... er nahm kleinste Details seiner Umgebung wahr. Deutlich mehr als Andere....


    Erstaunte uns "Andere" immer wieder.

  • @DamienS


    Damit es etwas klarer wird, was ich mit Präsenz meine:


    Im Klassenzimmer sah es so aus, als würde er bloss zum Fenster hinaus schauen.


    Wurde deshalb besonders oft von Lehren zur Ordnung aufgerufen.... Mit irgendeiner Frage zum "Lehrerstoff".


    Etwas peinlich für den "Lehrer War" ... die Antwort auf die Frage kam dann ... wie aus der Pistole geschossen....


    Schloss dann auch die eidgenössische Matura C mit Bestnote ab. Entgegen den Prognosen der Lehrer.


    Auch etwas peinlich für die Lehrer... Sie schlossen nämlich mit schlechteren Noten ab. Bei der Matura.


    Dabei war unser Schizo auch immer der Erste, welcher seine Hausaufgaben erledigt hatte....


    Wäre es möglich , dass eine hochbegabte Person deshalb durchknallt. weil seine Umgebung nicht wahrnehmen kann, wie begabt diese Person ist. Und deshalb sagt ... du bist doch abnormal!

  • @Transmitter


    solche momente bleiben einem.


    wenn er döste, dann war er vermutlich in einem tranceartigen zustand, in dem man alles aus der umgebung aufnimmt. irgendwas, vielleicht der witz, hat ihn dann daraus erweckt.


    die sache mit dem aus dem fenster raus schauen und dann aber doch präsent sein, könnte dasselbe gewesen sein.


    wobei ich mir gerade auch überlege ob dies allenfalls seine "störung" war. eine art schlafwandeln. mir fällt gerade das klinische wort nicht ein für den zustand, indem man vom wachzustand in den schlaf wechselt. es gibt leute, die verbringen in diesem zustand mehrere minuten, wo dies normalerweise nur wenige momente dauert, und dabei können wir dann nicht mehr zwischen realität und traumwelt unterscheiden. es gibt hirnorganische störungen, welche genau das verursachen. die personen können dann nicht unterscheiden was real ist und was nicht, ähnlich einer schizophrenie, aber mit klarer organischer ursache.

  • @DamienS


    Sie meinen damit nicht zufällig POS? ( Psycho-Organisches Syndrom).

  • @Transmitter


    nein, POS ist das, was man heute als ADHS bezeichnet.


    oder meinen sie OPS (organisches psychosyndrom) bzw. HOPS (hirnorganisches psychosyndrom)?
    hier ist die ursache organische und führt zu veränderungen der psyche.

  • @DamienS


    Hier scheint es etwas eine "Begriffsverwirrung" zu geben.


    Das, was ich vor etwa 50 Jahren als POS kannte, wird möglicherweise heute als OPS bezeichnet.


    ADHS ist aber etwas Anderes, als ich unter POS verstand.


    Ich verstand damals nur, das (H)OPS und ADHS nicht dasselbe sind.

  • Transmitter


    ich gebe ihnen recht, diese begriffe werden nicht einheitlich verwendet und haben sich in den jahren auch immer wieder mal veraendert.


    in der schweiz wurde POS fuer formen des ADHS verwendet. die bezeichnung POS hat in der schweiz glaube ich nur noch in der sozialversicherung (iv) anwendung, wo sie fuer ein geburtsgebrechen (POS) anwendung findet. was eben die unterscheidung fuer angeborene zu erworbenen stoerungen abgrenzen soll.


    beim adhs ist ja auch nicht bewiesen, dass es sich um etwas angeborenes handelt. wo wir wieder beim punkt der klassifikation von stoerungen sind. ob nach ursache, symptom, entdecker oder mechanismus.

  • @DamienS

    Soweit es mir bekannt ist, wurden die Begriffe vor rund 50 Jahren unterschieden. Doch beide als Geburtsgebrechen klassifiziert.

  • @DamienS

    Doch spielt diese Klassifizierung eigentlich für mich eine untergeordnete Rolle.


    Viel wichtiger erscheint es mir zu sein, dass in der Praxis dann etwas Abhilfe geschaffen werden kann.


    In unserer Gruppe wurde eine Person auf ein sogenanntes POS erkannt. Eine andere auf ADHS... die Dritte auf "Schizo" und eine vierte als "Legasteniker".


    Dreien von Vier konnte geholfen werden. Ungeachtet der Klassifizierung. Dem Vierten nicht.

  • damiens


    Die betroffene Person war ja nicht dauernd als "abwesend" erschienen. Da gab es auch die Zeiten der "Performance"! Er erschien einfach oft etwas abwesend zu sein. Obwohl er einfach voll da war. Etwas ähnlich einem "Wachkoma". Er nahm (fast) alles wahr in seiner Umgebung... reagierte aber darauf eher nicht. Ausser in bestimmtem Situationen.


    Doch abgesehen davon konnte er durchaus auch agieren!


    Er war durchaus eine sehr kreative Persönlichkeit. Und konnte sich in Szene setzen, wenn er es wollte.

  • @mondschein87


    damiens


    Ich (wir) hatten ja auch nicht erwartet, dass sie, oder sonst jemand, eine Diagnose übers Internet stellt, oder stellen kann.


    Ich hatte am Anfang des Threads noch gefragt, ob sie praktische Erfahrung mit solchen "Störungen" haben. Uns ging es mit dieser Frage eher darum, ob sie, oder sonst jemand, sich mit uns austauscht darüber, wie man damit umgeht, wenn eine nahe stehende Person in dieser Art erkrankt.


    Die eigentliche Frage ist also nicht die exakte Diagnose. Sondern mehr eine "Soziale Frage". Natürlich spielt die richtige Diagnose hier auch eine wichtige Rolle. Und wir haben da noch den Verdacht, dass er in der Kindheit falsch diagnostiziert wurde. Und das könnte ein Bestandteil der "Pullovertheorie" sein.


    Damit die "Sozialfrage" nicht unter den Tisch fällt: Als seine Störung offensichtlich wurde, versuchten wir weiterhin ihm ein stabiles soziales Umfeld zu geben. Was aber in relativ kurzer Zeit immer schwieriger wurde. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis seine Lebenspartnerin überfordert war. Und sich von ihm trennen musste. Was sie ungern tat. Denn sie liebte diesen Menschen, als er sich selbst noch kannte.


    Wir anderen mussten diesbezüglich auch recht schnell Anpassungen unseres Sozialverhaltens machen. Speziell diejenigen, welche kleine Kinder hatten. Wir konnten ihn ab ein gewissen Zeitpunkt nicht mehr zu uns einladen. Nur noch zu Besuch bei ihm gehen. Oder uns ausserhalb des Hauses und ohne die Kinder zu treffen. Was wiederum etwas unglücklich (für ihn) war, denn er liebte die Kinder und sie ihren "Onkel" auch. Er konnte es gut mit Kindern! Hatte selbst aber noch Keine. Und war sich unsicher darüber, ob er jemals eigene Kinder haben will. Er sagte damals noch von sich selbst: Ich weiss nicht, ob ich die Verantwortung übernehmen kann, Kinder gross zu ziehen. Ich bleibe besser etwas "Onkel". Und das schien uns eine realistische Einschätzung zu sein. Item.


    Der Punkt als wir ihn und die Kinder auseinander halten mussten kam, als er wieder einmal austickte und dabei aggresiv wurde. Und das genau während er mit den Kindern spielte. Genauer malten sie zusammen.


    Er rastete plötzlich aus und fing an zu toben. Dabei richtete sich seine Aggresion aber nicht gegen die Kinder, sondern gegen sich selbst. Und gegen Sachen. Konkret die Malutensilien und das gemeinsame Gemälde.


    Die Kids reagierten darauf dann recht schockiert. Wir brachten dann unseren Freund zu sich nach Hause. Am nächsten Tag besuchten ihn seine engsten Freunde. Und er sass in seinem Künstleratelier Und wimmerte vor Leid. Sein ganzes Atelier war verwüstet. Und hatte keine Ahnung davon, wer es gewesen sein könnte.....


    Was macht man dann?