Guten Tag allerseits
Ich komme direkt zum Sachverhalt:
Die IV hat mir vom 2017 bis 2019 eine verkürzte Ausbildung als Kaufmann (erfolgreich bestanden) finanziert. Nach der Ausbildung bin ich sozusagen aus der IV rausgekommen und habe mich anschliessend beim Arbeitsamt angemeldet. Ich bin dann auf Arbeitssuche (50-100%) und hatte diverse Vorstellungsgespräche die nicht zu einem Job geführt haben. Die Suche hat sich natürlich mit der Coronapandemie erschwert. Im August 2020 wurde ich zu einem Gutachten für eine Rentenprüfung bei einem Arzt der IV gerufen. Ich lies mich durchsuchen und suchte unbekümmert weiterhin eine Arbeit. Meine Beschwerden sind psychischer natur, leichte Zwänge und Phobien.
Im November 2020 erhielt ich dann einen Vorbescheid, dass ich Anspruch auf eine ganze IV-Rente habe. Ich, meine Partnerin und mein ehemaliger Therapeut waren ziemlich überrascht. Wir hätten höchstens mit einer Teilrente (wenn überhaupt) gerechnet. Meine Therapie ist auch schon lange her und ich gelte als austherapiert.
Nun ist es so, dass die IV mir schon in meinem Arbeitslosenlohn von Dezember 2020 reingepfuscht hat, obwohl ich zu dieser Zeit noch im Vorbescheid drin war und ich theoretisch noch beschwerde einlegen konnte. Da also die Arbeitslosenkasse nicht mehr zahlt, stehe ich nun geldlos da und bin auf der Hilfe meiner Partnerin angewiesen.
Ich sah mich also gezwungen, die Verfügung zu akzeptieren damit es nicht zu lange geht damit etwas Geld kommt. Die Pro Infirmis sowie mein Hausarzt haben mir geraten die ganze Rente mal anzunehmen, denn raus aus der Rente sei nicht so schwierig. Das hoffe ich nun auch.
Ich hätte diese Woche einen Vorstellungsgespräch gehabt. Es ging um eine leider nur befristete 100% Stelle. Die mir unbedingt abgeraten wurde zu akzeptieren, um zu verhindern, dass ich ins Sozialamt lande. Das wäre dann ab Juli 2021.
Ich gebe zu, dass mir mit meiner Thematik ein Pensum von 100% ziemlich hoch erscheint. Ich kann mit 50-80% gut leben und das ist auch mein Ziel.
Nun stellen sich mir hunderte von Fragen und ich bin jetzt schon frustriert und finde keine Ruhe. In meinem Umfeld arbeiten alle und ich möchte das auch tun. Es tut weh zu sehen, wie andere ihre Tätigkeiten nachgehen und ich zuhause sitzen muss.
Ich würde gerne wissen, ob jemand auch in dieser Situation steckt oder gesteckt hat und wieder rausgekommen ist?
Wie stehen meine Chancen wirklich da rauszukommen? Ich will arbeiten, mich als Kaufmann auch weiterbilden und meine Ausbildung ausnutzen.
Ich bedanke mich schon mal für eure Unterstützung.