Darf das Sozialamt meinen Lebenslauf an eine Stellenvermittlung senden?

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  • Hallo Zusammen


    Zur Zeit bin ich arbeitslos und beziehe Sozialhilfe. Da es aktuell schwierig ist eine Anstellung im KV zu finden, arbeite ich seit einem halben Jahr als Putzkraft! Ist zwar nicht mein Traumjob, da ich aber Geld brauche um meine Miete zahlen zu können, bin ich auf dieses Geld angewiesen. Fast CHF 400.00 muss ich von meinem Grundbedarf für die Miete zahlen. Wie geschrieben arbeite ich seit sechs Monaten auf Abruf und habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Vom Arbeitspensum ist es total unterschiedlich, jedoch arbeite ich nicht mehr als 60 Stunden im Monat. Dazu kommt das ich seit März Fussschmerzen habe, an beiden Füssen. Im Oktober bin ich zu meinem Arzt, weil die Schmerzen schlimmer wurden. Der Arzt sagte, es sei schon fünf nach 12, ich hätte viel früher kommen sollen etc. Er gab mir Schmerzmittel und demnächst muss ich wieder zur Physio wöchentlich 10 Wochen lang. Es kann gut möglich sein, das ich an beiden Füssen operiert werde. Das Sozialamt hat von all dem Kenntnis. Neulich schrieb mir die Dame von der Arbeitsintegration SA, dass Sie meinen Lebenslauf einem Stellenvermittlungsbüro geschickt hat, und die gerade Jemand Vollzeit temporär suchen in der Produktion. Jetzt kam die Antwort vom SVB das ich die Personalien ausfüllen soll. Meine Frage: Darf das SA ohne mein Wissen meine CV an externe versenden? Dürfen Sie das machen, obwohl ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag habe? abgesehen davon kennen Sie meine Krankheitsgeschichte und wissen, das ich nicht von Null auf Hundert in die Berufswelt einsteigen kann, sondern mit 80% beginnen muss. Wie soll ich da vorgehen? Danke und Lg Zora

  • rote_Zora


    Ich empfehle Ihnen sich durch die Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht (UFS) kostenlos beraten zu lassen. Das Sozialamt muss die tatsächliche Höhe der Miete und der Nebenkosten bezahlen, auch wenn diese höher als die in den Mietzinsrichtlinien des Sozialamtes maximal anerkannte Höhe sind, wenn Sie für jeden Monat beim Sozialamt Nachweise einreichen, dass Sie eine günstigere Wohnung gesucht haben, aber keine erhalten haben. Auf der Webseite gibt es auch Unterlagen zum Thema Mietzins. http://www.sozialhilfeberatung.ch

  • @rote_Zora


    Ich empfehle ihnen, dass sie diesem Arbeitgeber die Personalien angeben, aber in einem Begleitschreiben darauf hinweisen, dass sie derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht Vollzeit arbeiten können. Und viellicht ist es auch möglich, dass sie mehr und regelmässiger arbeiten können.


    Damit erfüllen sie einerseits die Forderung des Sozialamtes um Stellenbewerbung und andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass der betreffende Arbeitgeber sie zu einem anderen Zeitpunkt wieder anfragen wird, wenn er eine Temporäre Arbeitskraft benötigt. Es gibt mehrere Firmen mit stark schwankender Auftragslage, welche das so machen.


    Dass ein Sozialamt von sich aus einen CV verschickt, wundert mich etwas. So etwas habe ich noch nie gehört, dass sich das Amt aktiv an der Stellensuche beteiligt. Ob sie das ohne ihr Wissen dürfen, weiss ich nicht. Ich würde das aber mal positiv als Unterstützung werten.

  • Danke für den Link und die Information.

  • Dass das Sozialamt den Lebenslauf verschickt war mir auch neu. Trotzdem war es nicht schlau, da die Dame weiss, dass ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag habe, plus gesundheitlicher Zustand. Aktiv an der Stellensuche beteiligt...jein...mir werden nur so Stellen zugewiesen, wo Niemanden arbeiten möchte und diese Arbeitgeber finden mich zu überqualifiziert. Ich persönlich möchte so wenig wie möglich mit dem Sozialamt zutun haben.

  • rote_Zora


    Es ist ja auch nicht gerade die Aufgabe des Sozialamtes eine "Wohlfühloase" anzubieten. Es kann also wohl kaum jemand wirklich damit glücklich sein, sich auf dem Amt melden zu müssen.


    Und bezüglich Sozialämtern gibt es auch ganz widersprüchliche Geschichten. Mir sind hier Geschichten bekannt, wo das Sozialamt im Rahmen ihrer Möglichkeit wirklich zu einer Lösung beigetragen haben. Und das pure Gegenteil gibt es auch. Wie auch diverse Beiträge im Beobachterforum aufzeigen.


    Und nicht nur im Forum. Auch die Beobachter Printmedia- Redaktion hat erst kürzlich einen Artikel zu Misständen im Sozialamt einer Zürcher Gemeinde veröffentlicht.


    Was mich persönlich stört:


    Es gibt anscheinend keine Kontrollinstanz, welche im Sinne eines Qualitätsmanagments die Sozialämter überprüft.


    Und weil es so etwas nicht gibt, respektive es bisher nicht funktioniert, ist es auch bestimmten Kreisen möglich allerlei Unfug zu erzählen, um sich politisch zu profilieren.