Eltern sehen mich immer noch als ein kleines Kind

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Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • Ich bin 38 Jahre alt, kinderlos und stehe seit Jahren unter enormen Druck. Als Kind, Jugendliche und Erwachsene konnte ich nie mit meinen Eltern über irgendwelche Probleme ( Pubertät, Liebe etc.) sprechen. Da ich einen 18 jährigen Hund habe, der bei meinen Eltern lebt, bin ich immer von Freitag bis Sonntag bei Ihnen. Und ich bin nur dort wegen meinem Hund. Meine Mutter ist 43 Jahre verheiratet und ist Vaters Untertannin. Er sagt was, sie springt. Mein Vater ist ein Pascha, damit hatte ich immer schon Mühe. Mein Vater ist ein Narzisst und hat mit allen in der Familie Streit, meinen Bruder wollte er sogar anzeigen und das wegen einem lächerlichem Grund, den ich nicht erwähnen möchte. Er weiss alles, ist der Beste und und und...Mein Vater war fast 40 Jahre Alkoholiker und so gut wie jeden Tag besoffen. Wir wuchsen mit viel Gewalt und Angst auf. Bruder und ich konnten uns davon halbwegs lösen. Doch wenn ich übers Wochenende bei Ihnen bin, gibt es oft Streit. Beispiel: ich wasche das Geschirr und drehe den Wasserhahn nicht komplett zu, es tropft, plötzlich schreit mein Vater und droht mir mit Gewalt. Ich sagen in einen normalen Ton, dass ja nichts passiert ist und dass das kein Grund ist um so zu reagieren. Daraufhin werde ich in mein altes Kinderzimmer gejagt. Alles was ich sage ist dumm, stimmt nicht bzw. ich darf keine andere Meinung wie er haben, geschweige darf ich sie äussern, und wenn dann eskaliert es. Wenn ich etwas privates entschieden habe, was meine Person, Beruf etc. betrifft, sie wissen lasse, heisst es, warum hast du das nicht mit uns zuerst besprochen, dann entschieden. Da denke ich mir immer...ich bin keine 13 Jahre alt um alles absegnen zu lassen! Bis vor vier Jahren wurde ich verprügelt und das meist mit Stock, Gürtel und Bügeleisen. Vater hatte immer schon gerne auf den Kopf geschlagen. Mit knapp 23 Jahren kaufte ich mir mein erstes Auto. Als ich davon erzählte, sagte man mir, wieso,weshalb, warum. Und warum hast du es mit Vater nicht besprochen, er kennt sich gut aus etc. ich habe das Auto mit meinem Erspartem bezahlt und durfte es nicht mal selber abholen! Die erste Autofahrt mit meinem Auto durfte ich auch nicht alleine machen! Zum ersten Mal sass Vater neben mir! Kaum sind wir los, passte ihm was nicht, daraufhin sagte ich voller Stolz, dass ist mein Auto, plötzlich kam die Faust und das Mitten ins Gesicht.


    Wenn er gute Laune hat, dürfen wir auch gute Laune haben und lachen. Manchmal habe ich das Gefühl, das ich die Mutter von meinen Eltern bin. Normale Kommunikation war und ist nie möglich, es endet immer im Streit. Meine Mutter ist immer auf seiner Seite, auch mit dem Wissen das ich im Recht bin. Sie sagt immer, ja das Alter ( er ist 65 J.), und er ist dein Vater und du musst Respekt haben und er hat immer Recht.Mein Vater droht mir immer indem er sagt, ich dürfe nicht bei Ihnen sein und er werde zur Gemeinde gehen, damit sie mich aus der Wohnung "ausladen". Wenn meine Mutter nach der Arbeit nach Hause kommt, schreit er zuerst und erzählt ihr seine Geschichte ( unseren Kommunikation) und ich bin im Kinderzimmer und höre alles. Letzens kam ich nach dem Einkaufen und hatte Ragout für den Hund gekauft. Zur gleichen Zeit machte er das Futter für unseren Hund bereit. Ich habe ihm nur gezeigt, das ich ein paar Dosen Ragout gekauft habe für das nächste Mal, daraufhin ist er ausgerastet nach nicht mal 5 Minuten, schrie er mich an und sagte ich solle in die ..... von meiner Mutter zurück und das ich in die Psychiatrie muss! Er selber war mehrmals in so Kliniken. Nicht mal an Weihnachten und anderen Tagen kann er sich normal verhalten. Und immer die Worte, das ich dumm sei, keine Kinder habe etc. Mein Vater ist eine tickende Zeitbombe! Und wie er uns und insbesondere meine Mutter behandelt ist unter aller Sau. Meine Mutter ist sowas von naiv. Wenn ich andere Familie sehe, wie sie zusammen Spazieren gehen oder die Kinder mit Ihren Partnern etc. das kam bei uns nie vor. Der Hund ist der einzige, der super von ihm behandelt wird.

  • rote_Zora


    Ich kann hier @mupli nur zustimmen.


    So schnell wie möglich weg. Und das auf "Nimmer Wiedersehen".


    Das wird ihnen wohl schwer fallen. Denn ich vermute, dass ihr Hund ihr bester Freund ist. Und sie ihn nicht mitnehmen können. Und auch nicht zurücklassen wollen.


    Auf jeden Fall sollten sie sich professionelle Hilfe suchen. Um die die Gewalttätigkeit seitens ihres Vaters aufzuarbeiten. Das hinterlässt tiefe Spuren in der Seele.

  • Ja, das ist der einzige Grund warum ich noch mit "meiner Familie" Kontakt habe. Ich kann meinen besten Freund nicht alleine lassen, schliesslich ist er seit 18 Jahren mein treuer Begleiter. Und ER schaut wirklich gut zu ihm.


    Vor zwei Jahren habe ich den Schritt gewagt. Ich habe eine tolle Psychologin gefunden, doch bis heute kann ich (noch) nicht darüber sprechen. Funktionieren statt Leben war jahrelang angesagt. Dieser Mann, der nur auf dem Papier mein Vater ist, hat das Leben meiner Mutter ruiniert, mein Bruder war deswegen Drogenabhängig und ich bin so die einzige, die sich nichts anmerken liess.

  • rote_Zora


    Dann werte ich es bereits als einen grossen Fortschritt in ihrer Therapie, dass sie angefangen haben in diesem Forum über ihre Erlebnisse zu schreiben. Gratuliere.


    Ich hatte bereits die Vermutung, dass sie über Jahrzehnte hinweg alles nur in sich hinein gefressen haben. Und jetzt ist es Zeit diesen Ballast abzuwerfen.


    Schreiben sie weiter. Es wirkt befreiend.

  • Mich nimmt es halt wunder, ob ich das übertrieben sehe ,oder ob es Menschen gibt, die sowas ähnliches erlebt haben.


    Das kann man so sagen. Das ist auch gut, das man dort hingehen und darüber sprechen kann. Nur die Vergangenheit holt mich sehr schnell ein. Am schlimmsten ist es in der Nacht, in den Träumen. Und die Worte, wie z.B. das ich ein Niemand bin und nichts kann. Das stimmt teilweise schon.


    Vielen Dank @Transmitter

  • Finde jetzt die Geschichte nicht so unglaublich, eher ziemlich harmlos. Würde dem mupli eigentlich zustimmen, aber meine Erziehung verbietet es mir diese Aussage zu machen, weil Familie.


    Schlussendlich ist es deine Entscheidung und wenn du einen Schlussstrich ziehst musst du stark sein. Für deine Eltern gilt, diesen Schlussstrich zu respektieren. Das gemeinste was du machen kannst, jetzt einen Schlussstrich ziehen, dir einen Menschen suchen der zu dir steht und dich bestärkt, und wenn sich deine Einstellung oder Gefühle ändern den Menschen zu opfern welcher sich für dich aufgeopfert hat. So zerstört man unschuldige Menschen für den Rest des lebens, kannte einen wundervollen Menschen der sich so das Leben genommen hat.

  • rote_Zora


    Über Jahrzehnte aufgebaute und sich wiederholende Traumata baut in man nicht in einer kurzen Zeit wieder ab.


    Und es insbesondere dann sehr schwer, wenn sie dem Auslöser der traumatischen Erfahrungen immer wieder erneut begegnen, weil sie nicht auf ihren besten Freund verzichten können. (Was für mich sehr verständlich ist).


    Das Problem ist hier, dass sie damit ihre alte Familiendynamik erhalten.


    Etwas anders ausgedrückt: Sie sind immer noch die Gefangene ihres Vaters. Und sie lassen seine Übergriffe weiterhin zu. Wenn jetzt auch nicht mehr auf der physischen aber immer noch auf der psychischen Ebene.


    Ich vermute sogar noch, dass er sich darum so gut um ihren Hund kümmert, weil er sie damit unter Kontrolle behalten kann. Er "weiss", dass sie wiederkommen werden, so lange ihr bester Freund am Leben ist. Wie bewusst ihm das aber ist, ist unklar. Nur... es funktioniert.....

  • @Transmitter ;)


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    Könnt ich einen einzigen Tag nur
    In meinem Leben dir gefallen
    Um dann ein einziges Mal nur
    In deine Arme zu fallen @rote_Zora


    Es gibt Menschen die unterhalten sich mit dir 8 Stunden über eine Belanglosigkeit, bis du nicht mehr kannst, nur um dich von ihrer Wahrheit zu überzeugen.

  • @bG9yZW56bG9yZW5


    Ich weiss nicht recht, auf was sie mit ihrem Beitrag hinaus wollen. Der ist etwas wenig konkret. Aber ich kann da etwas spekulieren.


    Aber ich denke, dass es besser ist, wenn sie dazu noch etwas mehr schreiben.

  • Alkoholiker entwickeln riesige Phantasien, Ideen, sind extrem kreativ. Deshalb : Erhalte das Gefühl, dass Ihr Vater diesen Hund als Druckmittel einsetzt um Sie zu erpressen. Gibt es keine Möglichkeit den Hund zu sich zu nehmen? Ansonsten:So schnell wie möglich weg, ohne Schuldgefühle Ihrer Mutter wegen. Sie ist erwachsen und selber für sich verantwortlich.

  • skywings


    Ich möchte ihnen im Prinzip nicht widersprechen. Denn theoretisch haben sie wohl schon recht.


    Sie ist erwachsen und selber für sich verantwortlich.


    Hier sehe ich einen Widerspruch. Ich kann zwar nur mutmassen, aber wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, kann die Fragestellerin aufgrund der Beziehungsdynamik in der Familie gar nicht "erwachsen" geworden sein. Und ist auch nicht fähig die Verantwortung selbst zu übernehmen.


    Sie ist immer noch das kleine Mädchen des Vaters und der setzt alles daran, dass es so bleibt.


    Daher der Rat von Transmitter und mupli: So schnell wie möglich raus aus dieser Familienbande.


    Und eine therapeutisch begleitete Aufarbeitung der Vergangenheit würde da wohl auch nichts schaden.

  • @skywings


    Auch @Em_Ma hat das mit wenigen Worten zum Ausruck gebracht.


    Und ich sage es noch mit den Worten: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

  • @ Transmitter


    Habe es vielleicht zu wenig deutlich formuliert: Ich meine die Mutter,nicht die Tochter. Die Mutter erachte ich, auch mit Abstrichen, erwachsen und selbstverantwortlich. Die mütterliche Abhängigkeit der Mutter vom Vater ist ein anderes Thema. Erschreckend ist, dass es dies auch noch heute gibt.

  • @skywings


    Ja. Jetzt habe ich verstanden wie es gemeint war.

  • @skywings


    Ich habe noch etwas die Hoffnung, dass wenn sich die Tochter aus dieser "Familiendynamik" befreien kann, dass es auch die Mutter noch etwas wachrüttelt.