NEIN zum E-ID-Gesetz: Warum ist die Vorlage ein staatspolitischer Affront?

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  • Ich akzeptiere nur eine e-ID ohne Speicherung meiner Nutzungen. DAS ist doch der zentrale Punkt. Und der wird nicht diskutiert sondern es geht nur um den Nebenschauplatz ob Private oder Staat dieses System betreiben.


    Die zentrale Frage aber ist, weshalb die Nutzung zentral gespeichert wird. Wenn ich meine ID zeige wird ja auch nicht registriert wann und wo und wem ich sie gezeigt habe.

  • @delGrano


    Das ist richtig!


    Hauptargument gegen jede E-ID!

  • Gemäss repräsentativen Umfragen wollen über 80% der Bevölkerung den digitalen Pass nicht von Firmen, sondern vom Staat beziehen. Das Vertrauen in private Firmen fehlt (Quelle: Digital Democracy Lab, Universität Zürich, 2019, digdemlab.io)

  • Dass 80% so etwas nur vom Staat wollen zeigt, dass all diese Leute nicht wissen, dass JEDE Nutzung registriert und längere Zeit gespeichert wird. Damit ist nachverfolgbar, wann man die E-ID wo genutzt hat.

  • Nein zum E-ID-Gesetz: Bund wird zum Datenlieferant!


    Mit der Kommerzialisierung des digitalen Passes wird der Bund zu einem Datenlieferanten degradiert. Das Bundesamt für Polizei würde dafür eigens eine neue Personendatenbank schaffen, um privaten Konzernen die persönlichen Daten der Bürger*innen zur Verfügung zu stellen.


    Hinter der SwissSign Group, welche die E-ID herausgeben will, stehen Banken, Versicherungen, Krankenkassen und staatsnahe Betriebe. Möchten Sie Ihren digitalen Schweizer Pass von diesen Unternehmen?

  • VORSICHT TRACKING!


    Bei der Nutzung der E-ID weiss der Provider (egal ob privat oder staatlich) wann und wo ich mich angemeldet habe und muss sie erst 6 Monate danach löschen!


    In https://www.srf.ch/news/abstim…elektronischen-identitaet


    steht:


    Während des Logins sieht der E-ID Provider, wo und wann sich jemand anmeldet: beim Steueramt etwa oder bei einer Online-Apotheke. Nach dem neuen Gesetz darf er diese Daten nicht weitergeben und muss sie nach sechs Monaten löschen.


    Weshalb das Gesetz erlaubt, dass diese Daten überhaupt gespeichert werden ist mir unverständlich.


    In https://www.republik.ch/2021/0…er-schweizer-e-identitaet


    steht dazu das:


    Die E-ID ermöglicht den privaten Anbietern, enorme Daten­mengen zu speichern: detaillierte Bewegungs­profile, Browser­einstellungen, digitale Kaufverträge. Gespeichert würden diese Informationen beim Unternehmen Swiss Sign, Stand heute, auf Servern bei der Post, wie die Republik heraus­gefunden hat.


    Weiters ist in diesem Artikel zu lesen:


    Unabhängig von der Frage, ob der Staat oder Private für eine elektronische Identität verantwortlich sein sollen, wirft das E-ID-Gesetz diverse Fragen auf und birgt in Bezug auf Daten­schutz und Sicherheit nicht zu unterschätzende Risiken. Ordnungs­politisch bedenklich ist zudem die Tatsache, dass der Bund wichtige technologische Grundsatz­entscheidungen über den Verordnungsweg regeln lässt und dass er die entsprechende Verordnung bewusst erst nach der Abstimmung in die öffentliche Vernehmlassung schickt.


  • Sie sollen sicher nicht gezwungen werden, sich eine E-ID zuzulegen!

  • @alescha01


    Wenn 8 Kantone die E-ID nur deshalb ablehnen, weil das eine staarliche Kernaufgabe ist befürchte ich, dass es nach der Ablehnung dieses Gesetzes künftig ein geändertes gibt, bei dem nur der Staat registriert und 6 Monate lang speichert, wann ich wo die E-ID genutzt habe - meine Nutzungen (Onlineshops, Behörden, öV-Nutzung, Parkings, ...) ein halbes Jahr also nachverfolgen kann....


    Ich will auch nicht, dass der Staat mich dermassen nachverfolgen kann!

  • @delGrano


    alescha01


    Wenn ich ehrlich bin, ist es mir eigentlich eher etwas egal, ob eine E-ID nun vom Staat oder von Privaten herausgegeben wird. Wenn überhaupt, dann vom Staat.


    Ich will überhaupt keine E-ID!


    Wer eine haben will.... bitte .... soll haben . Auf eigenes Risiko.


    Und ich will auch nicht, dass diejenigen, welche keine E-ID wollen, deswegen benachteiligt werden.


    Ich will mein Umweltabo lösen können, ohne dass ich dafür einen Swisspass brauche. Und dafür Daten offenlegen muss, die niemanden etwas angehen, ausser dass die sie zu kommerziellen Zwecken missbrauchen können. Und dann behaupten, dass sei eine Dienstleistung am Kunden.

  • @alescha01


    Jede Nutzung der E-ID wird beim Herausgeber (= Staat oder Privatunternehmen) gespeichert.


    Beim Staat als Herausgeber zentral, falls es mehrere Privatunternehmen sind dezentral pro Unternehmen.


    Dadurch entsteht das Potenzial für Missbrauch. Das Riskiko ist bei einer zentralen Speicherung (= Staat) sogar grösser als bei der dezentralen (= mehrere Privatunternehmen).


    Der einzig wirksame Datenschutz ist es, die Daten nach ihrer Nutzung (= Verifizierung der Idnetität) sofort zu löschen statt bis zu 6 Monate lang zu speichern.

  • @delGrano


    Das ist im Prinzip richtig.


    Kürzlich hat ein Befürworter der E-ID noch argumentiert, dass die Daten bei Hackerangriffen noch besser geschützt seien, wenn sie nicht bei einem Anbieter (Staat) sondern bei mehreren Anbietern deponiert seien. Weil dann....


    Begründete das dann noch damit, dass amerikanische Regierungsserver gehackt wurden und das monatelang nicht bemerkt wurde.


    Ach ja, was?


    Also diejenigen, welche solche Server hacken können, hacken so ziemlich jeden Server der Privatwirtschaft, falls sie das wollen.

  • alescha01


    Egal wer die technsiche Umsetzung macht - es muss der Schutz persönlicher Daten eingehalten sein analog zur SwissCovid-App:

    • Speicherung der Daten nur auf dem eigenen Phone in hoch verschlüsselter Art
    • Keine Speicherung persönlicher Daten auf Servern, auch nicht auf einem zentralen Server des Staates
    • Die Identifizierung gegenüber einem online-Portal darf nicht gespeichert werden um eine Rückverfolgung der Identifizierungen auszuschliessen
  • @mupli


    Zuerst einmal ein Danke für den Beitrag.


    Der Zusammenhang mit der Eingangsfrage ist nicht offensichtlich. Ob es einen gibt? Das soll jeder Leser doch einmal für sich selbst beantworten. Ich für mich selbst bin mir hier bereits klar darüber geworden, dass die Digitalisierung zunehmend Einfluss auf meine "Existenz" gewinnt. Und das nicht nur rein physisch, sondern auch psychisch.


    Wie viel habe ich mich bereits im Alltag dem angepasst, was mir die betreffenden Computerprogramme vorgeben, wie ich meine Arbeitsabläufe organisiere? Organisiere ich wirklich noch selbst? Oder hat mich der Computer organisiert?


    Und was passiert mit mir, wenn der Computer ausfällt? Kann ich die einfachsten Dinge im Leben dann noch organisieren, wenn die Telekommunikation ausfällt? Wie soll ich mir auch nur noch ein Bier an der Tankstelle holen gehen, wenn mein elektronisches Zahlungsmittel nur noch "error" meldet.


    Dann komme ich mir vor wie in dem hypermodernen Flugzeug kurz nach dem Start:


    Liebe Fluggäste: Soeben sind wir abgehoben. Geniessen sie ihren Flug im ersten vollautomatisch gesteuerten Flugzeug. Die neueste Entwicklung auf dem Markt. Und seither braucht es keine Piloten mehr. Doch seien sie beruhigt. Es ist absolut sicher, da kann gar nichts passieren.... nichts passieren... nicht passieren.... passieren.. nicht....