NEIN zum CO2-Gesetz: Warum?

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  • @Lapidar


    Das ist jetzt lustig gesagt.


    Normalerweise sagt man ja: Ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt. Aber beim Emissionshandel ist eher so, wie sie es geschrieben haben.


    Betrachten wir mal was der Emissionshandel für eine eigentliche Zielsetzung hat und was damit aktuell wirklich erreicht werden kann.


    Die eigentliche Zielsetzung des Emissionshandel wäre die Reduktion vom CO2-Ausstoss. Und dieses Ziel liegt in sehr weiter Ferne. Der Emissionshandel wird kurzfristig keine Reduktion bewirken. Mit und durch den Emissionshandel wurde allerdings CO2 erstmalig als eine handelbare Ware bewertet. Es wurde quasi eine "Entsorgungsgebühr" für CO2 beziffert. Und das war auch dringend nötig.


    Denn erst mit der Einführung dieser Entsorgungsgebühr sind die Produzenten von CO2 zu einer Kostenwahrheit und zu Vollkostenrechnung "gezwungen". Doch diese Kostenwahrheit als Solches reduziert den Ausstoss nicht per Se. Auch wenn jetzt jeder Produzent versuchen wird, hier die Kosten zu senken. Und damit langfristig wohl auch dem eigentlichen Ziel des Emissionshandel gerecht wird.


    So betrachtet ist also Emissionshandel durchaus eine richtige Massnahme. Doch de facto ermöglicht der Emissionshandel einen trügerischen Ablasshandel. Und das war auch gewollt. Denn damit soll erreicht werden, das Grossproduzenten genügend Zeit haben, um die Kostenreduktion wirtschaftlich verträglich umsetzen können. Dennoch ist es das eigentliche Ziel den Ausstoss zu verringern.


    Und der Handel mit CO2-Zertifikaten verringert diesen nicht, sondern ist hier nur ein Mittel zum Zweck. Praktischer Vergleich: Der Handel mit Marken für den Abfallsack verringert die Abfallmenge auch nicht direkt. Doch jeder der Abfallmarken kaufen muss, wird sich etwas mehr überlegen, was er tun muss, um weniger Marken kaufen zu müssen. De facto ist und bleibt das ein Ablasshandel.


    Zitat von alescha01


    Klimaschutz nur mit VORSCHRIFTEN, Auslandkompensation und Flugticketabgaben umsetzen!


    Diese Aussage ist aus meiner Sicht ein völliges "Windei". Denn gerade die Auslandskompensation (via Emissionshandel) reduziert in der Schweiz den Ausstoss eben nicht. Sondern verschiebt das CO2- Problem in ärmere Länder. Diese können zwar vom Verkauf ihrer Zertifikate profitieren, doch die Schweiz bleibt hier wirtschaftlich der Verlierer, wenn die Schweiz selbst den Ausstoss nicht verringert.


    Und mit diesem Ablasshandel hat man keinen Klimaschutz betrieben. Und kann ihn so auch nicht betreiben. Der Ablasshandel ist in diesem Sinne reine Makulatur. Doch alescha01 fordert hier, dass die Schweiz hohe Produktionskosten erhalten soll, weil man ja das CO2 im Ausland kompensieren kann. Doch das löst das Klimaproblem nicht, wenn man weiterhin gleich viel oder sogar noch mehr CO2 in der reichen Schweiz produziert und dafür einfach die entsprechenden Kosten bezahlt.


    Dann zum nächsten Teil in der Aussage von alescha01 : Flugtickets sollen belastet werden!


    Anscheinend fliegt alescha01 nicht gerne..... Gestern war ich mal wieder etwas viel auf der Strasse unterwegs und was habe ich gesehen? Die Plakate der SVP gegen die CO2- Steuer. Und was steht da drauf?


    Autofahren nur für Reiche? Nein zum CO2- Gesetz.


    Und ein Ferienflug soll also nur noch für Superreiche erschwinglich sein? Klar. Ferienflug ist ja Wahlbedarf. Und alescha01 hat hier wohl keinen Bedarf.


    Und jetzt noch zum dritten Teil der Ausage: VORSCHRIFTEN!


    Und welche Vorschriften genau Herr Alescha? Also mir kommen da ein paar Vorschriften in den Sinn, welche zielführend wären. Aber ich bin mir da fast ganz sicher, dass gegen jede einzelne Vorschrift das Referendum ergreifen werden. Weil sie das dann ganz direkt und persönlich betreffen wird. Und sie dann ein paar Fränkli aus der Tasche holen müssen.


    Aber ich habe eine Idee: Wir schaffen ganz einfach per Vorschrift den Klimawandel ab. Dann hat auch alescha01 sein Problem gelöst. Smile.

  • @alescha01  Transmitter


    Die Schweizer Öl-Grosshändler-Konzerne lassen doch nur ihre führenden Spitzenpolitiker das einfache Volk mit den "arme Armen"- u. "Gerechtigkeits"-Argumenten verführen. Man nennt das "instrumentalisieren" oder im chin. Strategem, "Auf die Burg zeigen und die Stadt angreifen".
    Andere Volksteile werden mit anderen Instrumentalisierungen verführt, von allen bürgerlichen Parteien mehr oder weniger und auch solchen, die betonen keine Parteimitglieder zu sein. So gibt es für jeden Geschmack ein verführendes Argument und Marketing, quasi Käufer Orientiert aus jeder Ecke.


    Die fünf grössten in der Schweiz niedergelassenen Ölhändler-Konzerne Vitol, Glencore, Trafigura, Gunvor u. Mercuria handeln mit 22 Mio Barrel Rohöl pro Tag. Das macht bei einem Rohölpreis von 60 $/b einen Jahresumsatz von ca. 480 Mrd.$. Von diesem Rohöl sieht die Schweiz kaum etwas.
    Die einzige CH- Raffinerie Cressier verarbeitet ca. 25 Mio. Barrel pro Jahr , ca.25% vom CH-Jahres. Das Öl kommt über eine Pipeline aus dem Hafen von Marseille. (Versorgungssicherheit ?)


    Weiterhin haben alleine die Banken UBS u. CS 83 Mrd.$ Kredite an Fossile Konzerne ausgereicht,
    wieviel weitere und auch noch an Öl-Handelskonzerne weiss möglicherweise ein Forist hier ?.
    Wieviel Anteile an Fossilen Konzernen Kapitalstarke Schweizer direkt od indirekt halten, entzieht sich meiner Kenntnis, wird sich aber eher im zig Milliarden-Bereich bewegen.
    Die Öl-Handelskonzerne steigen auch zunehmend in den Handel mit 'flüssigem' Erdgas (LNG) nach Europa ein. Deshalb haben auch die kein Interesse, dass weiteres Erdgas von 'Putin' über die 'Nordstream 2'-Pipeline in die EU komm und finanzieren Kampagnen dagegen mit. Da haben die keine Handelsspanne u. die EU-Bürger hätten weniger teures u. umweltschädliches Fracking-LNG aus USA nötig.


    All die, Öl-Handels-Konzerne, die abhängigen Spitzenpolitiker, in 'Fossile Konzerne' investierten Banken u. Kapitalgewaltige Schweizer, haben also hauptsächlich das Wohl des Schweizer Volkes im Sinn, wenn sie ein NEIN zum CO2-Gesetz einfordern ? - Ich bin doch nicht blöd.

  • @alescha01 @Transmitter


    Teure Flugtickets würden doch Sinn machen.


    Nicht so sehr wegen CO2. Der Anteil des CO2 vom Luftverkehr ist/war relativ gering am gesamten CO2-Ausstoss. Bei den Düsen-Triebwerk werden viele weitere Schadstoffe ausgestossen, vor allem Stickoxide (NOx). Der Ausstoss von Stickoxiden ist normalerweise dann hoch, wenn der Treibstoff im Triebwerk energetisch optimal verbrannt wird, bei sehr hohen Temperaturen.
    Das ist auf den üblichen Flughöhen von 9-11 Km gegeben. Auf dieser Flughöhe beträgt die Halbwertszeit von NOx einige Wochen, am Boden nur 1-2 Tage. Die Treibhaus-Wirksamkeit ist aber 298-mal so gross, wie die von CO2.
    Wenn Flugzeuge mit Wasserstoff und Luft (78% Stickstoff) betrieben würden, wäre das ähnlich.
    Am Flugverkehr und bei den Ticketpreisen ist zwischen Geschäftsreisenden (35%) und Privatreisenden (65%, meist Touristen) zu unterscheiden. Beim Gewinn sei es fast umgekehrt, aber warum auf die 35% verzichten.
    Dann gibt es einen psychologischen Effekt, die in der Mittelschicht können sich der Oberschicht gleichwertig fühlen, wenn sie auch fliegen können.
    Analog konnten sich früher nur die Gross-Bürger viel und oft Fleisch leisten, heute auch die Kleinbürger, aber oft u. viel minderwertiges u. chemieverseuchtes Fleisch.
    Beides vermindert gerade bei gewollten Männern Ungleichheitsgefühle.

  • @oytenkratos


    Vom Prinzip her ist mir das Alles bekannt.


    Doch waren / sind mir dazu die Zahlen nicht bekannt.


    Und es ist selbstverständlich, dass die Petrolobby kein Interesse daran hat, dass irgendwelche Massnahmen zum Klimaschutz dazu führen könnten, dass ihre Umsätze zurückgehen.


    Doch geht es wohl nicht nur um die Umsätze. Sondern auch um die Gewinne. Die sind am grössten, wenn die fossilen Rohstoffe abgebaut werden. Deshalb hat die Petrolobby wohl auch kein echtes Interesse daran Biogas oder Synfuel zu fördern.


    Bei Biogas und Synfuel machen sie allenfalls noch mit um sich mit grünes Mäntelchen zu zeigen.

  • @oytenkratos


    Sie wissen offenbar recht gut Bescheid, was Sache ist.


    Und ja . Richtig. Flugzeuge sind die umweltschädlichsten Transportmittel überhaupt. Egal nun ob CO2 oder NOx.


    Fliegen sollte also generell reduziert werden. Und daher ist es wohl auch richtig wenn Fliegen deutlich teurer wird. Persönlich habe ich nicht gerade grosse Freude daran. da ich mehrmals pro Jahr Langstreckenflüge machen muss. Und also selbst an die Kasse komme.


    Trotzdem gehöre ich hier nicht zu denjenigen, welche gegen die Erhöhung der Flugpreise ein Veto einlegen wollen. Der Klimaschutz hat für mich die höhere Priorität. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt zu fliegen, dann bezahle ich halt den Malus.


    Doch als Erstes versuche ich zu vermeiden überhaupt zu fliegen.


    Damit sind jetzt primär die Langstreckenflüge mit den Jets gemeint. Denn mit den kleinen "Grashüpfern" oder gar mit Seglern zu fliegen, macht mir Spass. Auf Langstreckenflüge verzichte ich gerne. Fliege nur wenn ich muss.


    Ansonsten reise ich eigentlich lieber wie unsere Britin. Per Fahrrad von Europa nach Südafrika und zurück. Braucht halt etwas mehr Zeit. Ist aber viel interessanter.

  • @oytenkratos


    Die moderne Zivilisation ist so zeitoptimiert, dass die Menschen keine Zeit mehr haben, um Zeit zu haben.


    Und deshalb muss man auch ultraschnell in die Ferien und zurück fliegen.....

  • @oytenkratos

    Könnten sie noch die Quelle angeben, aus der sie die Information haben zur Halbwertszeit und der Treibhauswirksamkeit von NOx ?

  • @oytenkratos


    @mupli


    Zum Thema Fliegen und NOx:


    NOx ist bei allen "Verbrennungsvorgängen" ein Thema. Zumindest sobald dabei Temperaturen erreicht werden, die überhaupt zur Bildung von NOx führen. Und weil NOx hier problematisch ist, sollten solche "heissen Verbrennungsvorgänge" generell reduziert werden. Denn hier spielt es keine Rolle mit welchem Brennstoff eine heisse Verbrennung betrieben wird. Wenn die Oxidation mit Luft geführt wird, dann ist Stickstoff mit daran beteiligt.


    Die Interessierten in unserem Kreise waren also sofort Feuer und Flamme als die ersten Brennstoffzellen entwickelt wurden. Denn die ermöglichen eine kalte Oxidation. Und damit entfällt das Problem NOx! Zumindest mal in der Theorie.


    Denn bei sogenannten Hochtemperaturbrennstoffzellen (SOFC) ist das eben nicht der Fall. Und das Problem mit NOx entfällt nur bei Niedrigtemperaturbrennstoffzellen.


    Und welcher Energieträger wird bevorzugt für Hochtemperaturbrennstoffzellen verwendet? Kohlenwasserstoffe! (Wasserstoff wäre auch möglich). Bei Niedrigtemperaturbrennstoffzellen entfällt aber eben das Problem von NOx. Dafür haben die ein anderes Problem. (Könnte auch ein Marketingproblem sein...Smile).


    Nur ist es anscheinend so, dass Hochtemperaturbrennstoffzellen (SOFC) höhere Leistungen umsetzen können. (Leistung pro Zeiteinheit). Das heisst aber nicht, dass diese Zellen den höheren Maschinenwirkungsgrad aufweisen. Hier geht es primär um den Leistungsumsatz und nicht um den Leistungsgewinn.


    Niedrigtemperaturbrennstoffzellen können nebst Wasserstoff auch mit Kohlenwasserstoff betrieben werden. Allen voran mit Methan. Also auch mit Biogas. (LNG). So gesehen ist der Vorschlag von oytenkratos nicht zu verachten, dass man die Entwicklung von Synfuels aus biologischer Produktion unbedingt voran bringen muss. Es ist ein wesentlicher Beitrag dazu, die CO2-Bilanz der Erdatmosphäre wieder etwas in das Gleichgewicht zu bringen.


    Jetzt unterbreche ich hier mal etwas. Der zweite Teil zur Flugzeuggeschichte folgt "Stante Pede"! (Meine Güte? Was schrieb ich jetzt gerade für einen Blödsinn? Stehenden Fusses? Also wenn der da einfach stehen bleibt, dann folgt hier rein gar nichts, oder?). Smile.

  • @oytenkratos


    @mupli


    Also da zu der Zeit, als die ersten Brennstoffzellen entwickelt wurden, fragte ein Kind: Babba, können die auch fliegen? Babba antwortete etwas lapidar: Klar, aber erst wenn die Flügel genug gross gewachsen sind. ( Das muss man jetzt etwas im übertragenen Sinn verstehen. Tatsächlich geht die eigentliche Frage auf die Frage eines Kindes zurück).


    Das kam während der Diskussion auf, als es darum ging, welche Rolle Brennstoffzellen bei mobilen Anwendungen spielen könnten. Und die Frage des Kindes war, ob denn auch Flugzeuge mit Brennstoffzellentechnik ausgerüstet werden könnten. Und unser Praktikus sagte hier: Ja. Im Prinzip schon. Und U-Boote auch.


    Und jetzt muss ich kurz einen Abstecher zur Solar Impulse machen. Dieses Experimentalflugzeug ist natürlich nicht massentauglich. Damit konnten aber theoretische Daten in der Praxis verifiziert werden. Die Auswertungen sind hier vermutlich noch nicht abgeschlossen.


    Jetzt erinnere ich mich an die die Primarschule. Während die Mädchen stricken gingen, gingen die Jungs werken..... gemäss Stundenplan. Na,ja jedenfalls fast. Denn unser Primus(Primarlehrer) fragte uns, ob wir den Werkkurs nicht an eine Randzeit verlegen könnten, so das die Mädchen auch "mitwerklen" könnten. Konnten wir so einrichten. Auch konnten wir eine kleine Sammelaktion mit einbauen, damit auch diejenigen "mitwerklen" konnten, welche sich den Bausatz für das Segelflugzeug nicht leisten konnten. (Die waren zu der Zeit ja nicht gerade billig zu haben). Jedenfalls wurde es zu einem grossen Spass für die ganze Klasse.


    So. Jetzt wurden dabei ein paar von uns so richtig angefressene Modellbauer. Allen voran der Marcello ... aber nicht unser Praktikus. Der kam erst an zweiter Stelle. Die waren aber ein gutes Team. Marcello war aber die treibende Kraft beim Modellbau. Jedenfalls folgte kurz darauf das zweite Modell. Jetzt Motorsegler. Zuerst mit Verbrennungsmotor. Dann drittes Modell mit Elektromotor.


    Ja. Und da gab es dann technische Schwierigkeiten. Und da war dann Praktikus gefragt. Denn das Problem war die Zuladung beim Elektrosegler. Die damals verfügbaren Batterien waren einfach zu schwer. Und die Verlängerung der Tragflächen brachte auch nicht viel.


    Es würde jetzt zu weit führen zu erklären, warum man hier bald einmal an die Grenzen des Machbaren kommt. Jedenfalls wurde das Projekt Elektrosegler bald einmal wieder begraben, denn es konnte bei den Flugleistungen schlicht nicht mithalten. Und Marcello war explizit auch auf das Fliegen der Modelle fokussiert. Er wollte also Flug-Leistung. Und fing dann damit an Modelle von Düsen-Jets zu bauen.


    Item. Das waren jetzt etwas Erinnerungen an vergangene Zeiten.


    Und in der Zwischenzeit gibt es leistungsfähige Brennstoffzellen verschiedener Bauart. Jetzt wäre es aber vielleicht noch interessant den Elektrosegler mal wieder aus der Schublade zu holen. Allerdings nicht wirklich den Elektrosegler. Da geht die Rechnung wahrscheinlich nicht auf.


    Aber die Turboprop - Maschinen könnte man so umbauen, dass die Rechnung aufgehen könnte. Es wäre durchaus im Bereich des Möglichen, dass man die Verbrennungsmotoren mit Elektromotoren ersetzt. Der eigentliche Treibstoff dann Wasserstoff wäre. Und dieser Treibstoff in einer Brennstoffzelle in elektrische Energie gewandelt wird. In einer kalten Verbrennung. Also kein CO2 und kein NOx.


    Tatsächlich würde eine derart leistungsfähige Brennstoffzelle die Zuladung an Fracht jedoch klar verringern. Doch müsste man hier noch durchrechnen, ob sich das wirtschaftlich langfristig nicht doch noch lohnen würde. Und ein weiterer Faktor steht hier im Weg: Der Zeitfaktor!


    Denn solch elektrisch angetriebene Turbos können nicht so schnell fliegen, wie die Düsenjets.


    Wie schnell muss man am "Ende der Welt" sein?

  • oytenkratos


    Sie hatten im Thread die Thematik angesprochen, dass Mikroalgen künftig eine Rolle spielen könnten beim Klimaschutz. Ich selbst verfolge hier die Entwicklungen schon seit längerem. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Im Gesamten geht es natürlich immer um Ökologie.


    Im SRF ist kürzlich eine DOK - Sendung erschienen. Der Fokus richtet sich hier auf die Gewinnung von Energieträgern. Eine meiner Hauptinteressen bezüglich Algen. In diesem Zusammenhang habe ich nicht viel Neues zu sehen bekommen. Die zugehörigen "Utopien" sind mir längst bekannt.


    Was für mich komplett neu war, war die Entdeckung einer bestimmten Algenart, welche als Schadstoffilter genutzt werden kann. Diese Algenart kann offenbar Schwermetalle konzentrieren. Unter Anderem auch radioaktive Stoffe. Damit kann man wahrscheinlich kontaminierte Gewässer dekontaminieren. Dann ist zwar das Wasser soweit mal etwas entgiftet. Der radioaktive Müll ist damit aber noch nicht wirklich entsorgt.


    Im Zusammenhang mit Algen als Energieträger wird im DOK noch eine Kritik laut. Die sollte man nicht überhören. Denn da wird auch angesprochen, in welchen Dimensionen die Algen bei der Produktion von Energieträgern eine Rolle spielen können. Auch wenn ich hier die genannten Zahlen noch etwas anzweifle, aber im Grundsatz muss ich dieser Kritik zustimmen.


    (Unser Praktikus hat sich in diesem Zusammenhang auch schon den Kopf zerbrochen. Die Fragestellung lautete: Wie bekomme ich aus der durchschnittlichen Solaren Einstrahlung den höchsten Gewinn an höherwertigen Energieträgern heraus? Und wie viel Nutzen kann ich aus der unvermeidbaren Abwärme noch herausziehen?).


    Ich würde zumindest allen "Laien" mal empfehlen sich diesen DOK anzusehen. https://www.srf.ch/play/tv/dok…38-46ac-bae8-de86bf182c6c


    PS: Die DOK-Sendung ist nur bis zum 17.05.21 abrufbar.

  • @alescha01


    Die Auswirkungen von Abgabeerhöhungen auf den Verbrauch von fossiler Energie sind nur schwer abschätzbar, treffen aber mit Sicherheit die tieferen Einkommen und die Randregionen am härtesten, da diese unmittelbar durch die Abgabenerhöhungen betroffen würden. Die teilweise Rückerstattung der Lenkungsabgaben genügt dafür als Kompensation nicht.


    Auch diese zwei Sätze wiederspiegeln eine politische Meinung, welche einem Faktencheck nicht, oder nur teilweise standhält.


    Fakt ist, dass ein Teil der Gelder nicht zurückerstattet wird. Und hier trifft es Alle und ausnahmslos. Das ist bewusst gewählt so. Denn die Produktion von CO2 soll eben ganz allgemein verteuert werden. Nur über das Portemonnaie wird dem Hintersten und Letzten klar wo gespart werden muss.


    Der Teil der Gelder der nicht zurück erstattet wird, soll zielgerichtet in Alternativen investiert werden. Vorerst hauptsächlich in Forschung und Entwicklung. Ist auch ein Allgemeingut von dem Alle profitieren. Wenn auch nicht unbedingt gerade in gleichem Masse.


    Ansonsten sind es eben gerade die tieferen Einkommensschichten, welche von der CO2- Abgabe am meisten profitieren, weil diese Schichten im Normalfall auch tieferen CO2 -Ausstoss produzieren. Und das ist zuerst einmal unabhängig vom Wohnort. Denn wer wenig Geld hat kann sich einen hohen CO2-Austoss schon heute nicht wirklich leisten. (Wie viele Sozialhilfebezüger im Randregionen können sich ein Auto leisten)?


    Bei tiefen Enkommensschichten fallen zwei Dinge besonders ins Budget. Nämlich Transport und Heizung. Beide Unkostenpositionen sind natürlich individuell. Und lassen sich im Prinzip auch individuell steuern. Zumindest in einem gewissen Mass. Unter Umständen erfordert das aber auch ein gewisses Umdenken im alltäglichen Verhalten. Das Umdenken als Solches mindert die Lebensqualität aber nicht per Se.


    Jetzt habe ich kürzlich noch im Fernsehen etwas gesehen. Da ging es um die Standpunkte der Jungparteien zum CO2-Gesetz. Und der "Sprecher" der Jungpartei (SVP) begründete, warum er dagegen ist. Er wohne da an irgendeinem Waldrand ennet dem Bärgli, oder an der Halde...


    Und werde jetzt deswegen so was von arm, wenn er künftig ein paar Hundert Franken pro Jahr für dieses Privileg mehr bezahlen muss. Und das sei doch total ungerecht.


    Ungerecht gebenüber wem? Den armen Schluckern gegenüber, die in der Stadt wohnen und den ÖV benützen müssen, weil ihnen gar keine andere Wahl zur Verfügung steht?


    Der Typ rechtfertigt seinen Standpunkt damit, dass es an seinem Wohnort keinen ÖV gibt und er da zwangsläufig auf Individualverkehr angewiesen ist. Ja. Das kann ich jetzt gerade noch nachvollziehen. Dieses Problem kennen mehrere Personen aus unserem Kreis jetzt wirklich aus erster Hand. Allen voran unser Praktikus.


    Denn in seiner CO2- Bilanz steht Individiualverkehr an oberster Stelle. Dann kommt an zweiter Stelle Individualverkehr.... Dann lange nichts mehr und dann schon wieder dieser Individualverkehr!


    Es gibt einen Grund, warum Praktikus nicht schon längst auf andere Verkehrsmittel als Benziner und Diesler umgestiegen ist. Die vorhandene Infrastruktur in seiner Wohnregion lässt es nicht zu. Das ist total ab dem Schuss.


    Wer jetzt denkt, es würde daran liegen, dass er nicht genügend alternativen Brennstoff generieren könnte, irrt total. Das könnte er relativ problemlos. Zumindest von den technischen Grundlagen her. Das Problem ist letztlich zusammengefasst ein wirtschaftliches Problem. Denn er ist auf die zuverlässigen Transporte angewiesen. Und falls ihm ein Transportmittel mal ausfällt, muss es innert kürzester Zeit repariert werden können. Und das funktioniert nicht. Es kann Monate dauern um ein Ersatzteil für ein E-Mobil oder Wasserstoff-Auto zu besorgen. Und abgesehen davon verfügt er auch nicht über die entsprechenden Einrichtungen, um den Fehler bei einem solchen Fahrzeug innert vernünftiger Zeit lokalisieren zu können. Mal abgesehen von rein mechanischen Problemen. Da ist der Fachmann. Bezüglich Elektronik "bildert" er ich noch weiter.


    Nur? Man kann ja die Verhältnisse und Lebensumstände von Praktikus doch gar nicht mit den Randregionen in der Schweiz vergleichen?!


    Aus welchem Grund kann jetzt der arme Klassensprecher der Jung- SVP jetzt nicht auf ein CO2-freies Fahrzeug umsteigen? Vermutlich lebt der auch nicht in einer kleinen städtischen Mietwohnung, wo die Möglichkeiten zu Hause etwas eigenen Strom zu generieren, wirklich beschränkt sind.


    Sehr viel eher ist anzunehmen, dass dieser rein technisch die Möglichkeit hätte einen wesentlichen Anteil des eigenen Energiebedarfs an Ort und Wohnstelle zu generieren. Man müsste halt mal den Finger auf den wunden Punkt legen und umdenken.


    (Praktikus hat sich dazu etwas Anderes gedacht. Aber das darf ich hier nicht schreiben. Mei, Mei).

  • alescha01


    Rein "technisch" gesehen kann ich hier ihrer Argumentation zumindest teilweise zustimmen. Jedenfalls mal was den Zeitplan anbetrifft.


    Da kommen die Finanzschwachen zuerst mal an die Kasse und bekommen hinterher ein Rückvergütung. Und das kann für Finanzschwache zu einem Problem werden.


    (Und bitte bezeichnen sie "Finanzschwache" nicht als "Sozialschwache"! Das sind zwei verschiedene Dinge!)

  • alescha01


    Zu ihrem letzten Beitrag:


    Was mir an diesem Beitrag gerade überhaupt nicht passt, ist nicht, dass die Argumentation "technisch" falsch wäre.


    Was überhaupt nicht passt, ist der Zeitfaktor!


    Warum wurden nicht schon seit Jahrzehnten die Vorschriften so angepasst, dass es auch für Finanzschwache noch erträglich ist. Worauf hat hier die Politik denn gewartet? Darauf dass der Zug abgefahren, oder noch nicht angekommen ist? Die internationale Politik hat das Problem bisher verschlafen. Und jetzt ist Notfallübung angesagt. Und ohne Blessuren wird das nicht mehr abgehen.


    Jetzt kommt der Jung-SVP - Klassensprecher und sagt: Wenn das angenommen wird, habe ich ein Bobo. Ja, und wenn wir jetzt nicht drastische Massnahmen ergreifen, dann hast du in zwei, drei Jahrzehnten noch viel mehr Bobo!


    Warum hat man vor rund 6 Jahrzehnten schon wissen können, das die Treibhausgase zu einem Problem werden würden, wenn man der betreffenden Entwicklung nicht entgegenwirkt? Zuerst wurde selbst in Wissenschaftskreisen recht stark angezweifelt, dass es ein Problem gibt. Von der Politik total ignoriert. Nach etwa 2 Jahrzehnten setzte sich aber in den Wissenschaftskreisen die Erkenntnis durch, dass es tatsächlich ein Problem gibt. Nur konnte man es nicht wirklich quantifizieren. Man hatte zu wenig Daten. Und von der Politik wurde es weiter ignoriert. Erst in den 90 Jahren wurde das Problem von der Politik wirklich wahrgenommen. Als die Wissenschaftler genügend Daten zusammengetragen hatten, um zu dokumentieren dass es tatsächlich ein Problem gibt. Und dass dieses Problem kein Kleines ist, welches man so leicht unter den Tisch wischen kann.


    Und was hat die Politik bisher zu Stande gebracht? Ein paar laue Absichtserklärungen. Die Unverbindlich sind. Unverbindlich deshalb, weil sich jeder Staat immer noch auf Nationale Interessen berufen kann, die eine höhere Priorität geniessen, als das Wohl der anderen Welt.


    Und dieser Jungpolitker der SVP will genau so weitermachen wie bisher. Und da sollen wohl alle Anderen zuerst mal machen, aber doch nicht er selbst. Er will sich seinen Besitzstand wahren. Und argumentiert hier noch damit, dass er die Finanzschwachen verteidigen will. Der gehört aber wohl nicht gerade zu den Finanzschwachen. Diese schiebt er jetzt wohl etwas vor, um seine eigenen Interessen zu verteidigen.

  • @Transmitter
    Der Schneider ist eiin ehrenwerter Mann, aber die Rolle des "Sozialisten" spielt er grottenschlecht, für den der was von Schauspielerei versteht.