Coronakrise: Wie die Widerstandsfähigkeit stärken?

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  • Coronakrise: Widerstandsfähigkeit stärken!


    In zwei Bereichen zeigt die Coronakrise klar auf, dass die Widerstandsfähigkeit gegenüber derartigen Schocks gestärkt werden könnte: bei der Liquiditätsausstattung und in der Versorgungssicherheit von Unternehmen. In beiden Fällen spielt die Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik eine gewisse Rolle, doch sind es in erster Linie die Unternehmen selbst, bei denen Anpassungen notwendig sein dürften.


    Die entsprechenden Anpassungen dürften zu einer gewissen Abkehr von bisherigen betriebswirtschaftlichen Praktiken wie der Just-in-Time-Produktion und der Minimierung der Lagerhaltung führen. Bei wichtigen ­Rohstoffen müssen grössere Lager gehalten und/oder die Bezugsquellen dafür diversifiziert werden.


    Die Sicherung der Bezugsquellen für Importe (und nicht der Marktzugang für Exporte) stehen bei der Aussenpolitik der Schweiz diesbezüglich im Vordergrund. Da die Versorgungssicherheit in einem kleinen offenen Land nie und nimmer durch Selbstversorgung gewährleistet werden kann, ist ein möglichst offenes, geografisch ­diversifiziertes Aussenhandelsregime die beste Vorkehrung für die Versorgungssicherheit in Krisenzeiten.


  • @alescha01


    Zuerst mal ein Danke für diese Frage.


    Tatsächlich hat es ich in der Corona-Krise gezeigt, dass das "Aussenhandelsregime" stark auf Export fokussiert ist. Und dabei zu wenig auf die Sicherung von Importen geachtet wurde.


    Oder ob gewisse Güter nicht einfach mehr in der Schweiz produziert werden sollten, trotz den höheren Kosten?


    Mehr möchte ich im Moment zum Thema nicht sagen.

  • Den angesprochenen, höchst problematischen und komplexen Sachverhalt 'Lieferketten', Just- In-Time gibt es schon seit Jahrzehnten, vor Corona. Um erst mal nur ein paar Prinzipien zu nennen :
    "Der gute Stratege verfügt über Reserven." - Das gilt nicht nur im militärischen sondern auch im unternehmerischen Bereich.
    "Extrem intensivierte Prozesse (z.B. in Richtung Eigenkapitalrendite) bergen bei kleinsten Störungen hohe Risiken, bis zur Zahlungsunfähigkeit."
    "REALISTISCHEN Optimismus pflegen die meisten Schönwetterkapitäne kaum je."
    Die Import-Sicherheit von Rohstoffen u. Vorprodukten ist auch für viele CH-Exportbetriebe ganz wichtig.


    Es ist auch meist mehr als nur ein Dilemma zwischen höherer Sicherheit und höheren Gewinnen ODER Mikro- und Volks-Wirtschaft (Mikro- und Makro-Wirtschaft), sondern in einem 'Polylemma' ist zwischen vielen Elementen das "richtige Mass" zu suchen und zu finden, vom Unternehmer.


    Je höher die eigene Binnen-Nachfrage und die Unabhängigkeit bei Import/Export einer Gesellschaft/Nation ist, umso besser für deren Bevölkerung, auf lange Sicht.