Schonung von Krankenkassenprämien-Zahlungsverweiger*innen?

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  • JA zu schwarzen Listen für Krankenkassenprämien-Zahlungsverweiger*innen


    Versicherte, welche ihre Krankenkassenprämien bezahlen könnten, es aber nicht tun, gehören auf solche schwarze Listen. Jene, die es aus finanziellen Gründen nicht können, selbstverständlich nicht! Alex Schneider, Küttigen

  • Etliche Kantone haben schwarze Listen ja auch eingeführt. Einige haben sie allerdings wieder abgeschafft oder werden es noch tun, und solche Listen werden in naher Zukunft wahrscheinlich gemäss Bundesrecht nicht mehr zulässig sein. Sicher ist aber, dass alle säumigen Zahler auf die schwarze Liste kommen, unabhängig vom jeweiligen Hintergrund. Die Abgrenzung zwischen Versicherten, die nicht zahlen wollen, solche, die nicht zahlen können und solche, die nicht können wollen, wäre denkbar schwierig zu handhaben; entsprechende Streitfälle wären wohl vorprogrammiert.


    Hier ist ein interessanter Artikel zum Thema: https://www.sozialinfo.ch/doss…e-listen-vor-dem-aus.html

  • @Transmitter Klar. Wenn man Ausstände hat kann man die KK nicht wechseln. Das ganze hat nichts mit einer Liste zu tun welche die Krankenkasse zum internen Gebrauch hat. Sie stellen das so dar als ob die KK da eigenmächtig handeln. Das ganz ist im KVG geregelt. Daran muss sich die KK halten.

  • @Pesche5793872


    Ich bin hier selbst die Quelle. Die Belege dafür habe ich nicht mehr.


    Ich hatte einen Streit mit der alten Kankenkasse. Deshalb wollte ich die Kasse wechseln. Blieb der alten Kasse zwei Monatsprämien schuldig. Da ich diese erst bezahlen wollte, wenn ich die mir zustehenden Leistungen der Kasse erhalten habe.


    Die neue Kasse schrieb mir, dass sie mich erst aufnehmen würden, wenn ich der alten Kasse die Prämien bezahlt habe.


    Woher hatte die neue Kasse diese Information?


    Die neue Kasse konnte diese Information nur von der alten Kasse erhalten haben.


    Aber nein. Es gibt keine schwarzen Listen für den internen Gebrauch.....


    Doch anscheinend wurden solche Informationen zwischen den Kassen ausgetauscht.


    Die Geschichte ist etwas über dreissig Jahre her.


    Ob es schwarze Listen im Sinne von @alescha01 heute (noch) gibt, weiss ich allerdings nicht.

  • @Pesche5793872


    Die alte Kasse war übrigens die Supra.


    Eine der teuersten damals. Und der Streit drehte sich darum, dass man manchmal blödsinnig lange warten musste, bis die Leistungen abgerechnet wurden. Während man die Prämien sofort bezahlen musste.


    Anders ausgedrückt: Der Prämienzahler musste die Bank spielen. Denn der Prämienzahler musste die Rechnungen für die medizinischen Leistungen bezahlen. Die Prämien für die KK auch.


    Was ist, wenn der Prämienzahler das nicht kann? Ohne, dass er rechtzeitig auch die Rückvergütungen der Versicherung bekommt?


    Ich konnte nicht die Bank spielen. Ich musste die zustehenden Leistungen der Versicherung haben, um die Prämien bezahlen zu können. Es dauerte fast vier Monate bis ich die Zahlung der KK dann bekam.

  • @Pesche5793872


    Haben sie den Beitrag von @Sirio auch durchgelesen?


    Auch den Link den er angegeben hat?


    Ich selbst gehe hier noch etwas davon aus, dass @Sirio über die aktuelle Lage in der Schweiz besser im Bilde ist, als ich.


    Ich bin seit längerer Zeit Auslandschweizer. Und habe keine schweizerische KK mehr.


    Meine KK bezahlt in der Schweiz rein gar nichts. Und die Reiseversicherung nur in einem anerkannten Notfall. Das ist halt mal etwas ein Risiko.


    Die Geschichte, die ich zu den schwarzen Listen der KK schrieb, hat bei mir Spuren hinterlassen. Ziemlich gravierende.

  • @Pesche5793872


    Wir müssen hier klar unterscheiden, ob jemand die KK aus irgendwelchen Umständen heraus nicht bezahlen kann, oder aus Prinzip nicht will. Der "Souverän" in der Schweiz hat beschlossen, dass eine KK obligatorisch ist.


    Es gibt Leute die hier diesem Beschluss nicht folgen wollen. Solche Leute schrecken wohl auch nicht davor zurück, sich im Notfall dann doch behandeln zu lassen, obwohl sie dann die Rechnung nicht aus dem eigenen Sack bezahlen können. (Ist jetzt eine Unterstellung meinerseits).


    In meiner Wahlheimat funktioniert das nicht. Da lässt man sie sie vor der Spitaltüre verrecken, wenn sie die Bezahlung der Behandlung nicht im voraus garantieren können.


    In der Schweiz lässt dies das Gesetz nicht zu.


    Notorische Zahlungsverweigerer wissen das und nutzen es auch aus.

  • @Pesche5793872


    Ich habe zwar gesagt, dass wir eine weitere Diskussion unterlassen können. Aber ich muss hier noch etwas los werden. In meinem ersten Beitrag zum Thread und zu den Äusserungen von alescha01 habe ich ich nur festgestellt, dass es Listen zum "internen Gebrauch" gibt.


    Wer diese, und zu welchem Zweck erstellt, habe ich nicht ausdrücklich gesagt. Ebenfalls habe ich nicht gesagt, dass dies die KK "eigenmächtig" tun. Ich habe nur gesagt, dass es solche Listen bei den KK gibt und dass sie untereinander ausgetauscht werden.


    Und das ist, wie sie selbst geschrieben haben, auch vom Gesetz her so vorgesehen. Und hier geht es um einen internen Informationsaustausch zwischen den KK. Wie nützlich dieser Informationsaustausch letztlich ist... ist ein anderes Kapitel. Sicher nützlich ist dieser Informationsaustausch dann, wenn es darum geht bei einem KK - Wechsel abzugrenzen, welche KK jetzt noch für was aufkommen muss.


    Bei der Bearbeitung dieser "Abgrenzungen" fallen automatisch Daten darüber an, wer noch Prämien offen hat. Und die werden entsprechend gelistet. Es ist ein notwendiger Automatismus einer jeden Buchhaltung, dass offene Debitoren/ Kreditoren gelistet werden. Es gibt hier auf jeden Fall eine schwarze Liste von säumigen Zahlern... Siehe Mahnverfahren..... Und das hat dann eine KK ganz eigenmächtig durchzuführen. Ist dazu auch noch vom Gesetz her nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet.


    Doch um diese Diskussion geht es in diesem Thread wahrscheinlich einfach mal nicht.


    Deshalb habe ich in meinem ersten Beitrag mal alescha01 gefragt:


    Wer braucht eine schwarze Liste?


    Und noch etwas präziser gefragt: Was für eine schwarze Liste und zu welchem Zweck?


    Seine plakative Rede ist hier:


    JA zu schwarzen Listen für Krankenkassenprämien-Zahlungsverweiger*innen


    Was soll ich mit so einer Liste denn anfangen? Hexenjagd betreiben?

  • @Transmitter


    Wenn jemand die Krankenkassen-Prämien nicht bezahlt, wird die Wohnsitzgemeinde von der Krankenkasse belangt. Die Gemeinden haben ein Interessse daran, dass Leute, welche ihre Krankenkassen-Prämien bezahlen können, dies auch tun. Darum sind solche "schwarze Listen" für die Gemeinden sinnvoll.

  • alescha01


    Wenn jemand die Krankenkassen-Prämien nicht bezahlt, wird die Wohnsitzgemeinde von der Krankenkasse belangt.


    Können sie das nachweisen?


    Das würde mich im Nachhinein nämlich noch ganz genau interessieren!


    In meinem eigenen Fall, als ich völlig unerwartet in einen Liquiditätsengpass geriet, hatte sich die Gemeinde hier jeglicher Verantwortung entzogen, die Kosten zu tragen. Musste sie aus rechtlicher Sicht auch nicht.


    Es ist aber möglich, dass das Sozialamt der Gemeinde hier mal etwas einspringen muss. Das ist dann aber zuerst mal eine Zwischenabrechnung.

  • alescha01


    Es ist tatsächlich wohl noch so, dass eine KK das Recht und auch die Pflicht dazu hat, allenfalls einen Gemeinde noch in die Haft zu nehmen für ausstehende Prämien. Das namentlich im Fall von Sozialhilfebezüger*innen. Und das werden die KK auch tun. Und auch weiterhin.


    Das was sirio angedeutet hatte ... geht wohl in eine andere Richtung.


    Die Gemeinden haben aber auch ihre Mittel dazu festzustellen, wer seine KK - Prämien nicht bezahlt. Und warum nicht.


    Wer braucht eine schwarze Liste und wozu?