Entzug von 0,25 mg Temesta/Tavor

Übersicht der Foren

Zur Liste der Foren gelangen Sie hier: Foren

Möchten Sie einen neuen Beitrag erstellen, wählen Sie bitte ein Forum aus der Foren-Liste und klicken sie auf die Schaltfläche "Neues Thema" oben auf der rechten Seite.

  • @Tilia


    Ich möchte mich übrigens noch den Dankesworten von @DamienS anschliessen.


    Es ist leider nicht so selbstverständlich, dass ein Engagement im Forum entsprechend geschätzt wird. Manchmal kommen auf ernste Rückfragen nicht mal Antworten. Und man fragt sich dann etwas, warum man auf Fragen überhaupt erst eingehen soll....


    Noch schlimmer sind dann die Trolle die mit Scheinfragen Aufmerksamkeit erregen wollen... doch dem Forum letztlich nur Schaden verursachen. Weil sie an einer ehrlichen Diskussion gar nicht interessiert und zugänglich sind.


    Da sind Menschen wie sie geradezu noch ein Glücksfall. Auch wenn der Anlass dazu vielleicht nicht so ganz glücklich ist.


    Doch eine ehrlicher und offener Austausch erlebe ich im noch noch als etwas Positives.


    In diesem Sinne auch ein Danke an sie!

  • Transmitter


    Wiederum besten Dank für Ihre Zeilen. Meine werden dem Signal des Körpers gehorchend kurz sein.


    Wie ich gelesen habe, haben Sie viel Schweres erlebt. Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Sie von guten Mächten begleitet sind -... Ja, Schreiben hat therapeutische Wirkung. Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Erlebnisse in den Foren.


    Auch ich gewinne dem Schreiben viel Wertvolles ab, so wie es die Umstände halt erlauben. Übrigens habe ich eine langjährige "Beobachter-Forum-Schreibzeit" hinter mir. Aber wie heisst es so schön: Alles hat seine Zeit. Seit damals hat sich das Beobachter Forum frappant verändert. Ich bin ehrlich gesagt überfordert mit der heutigen Oberfläche und deren Funktionsmöglichkeiten. Aber das ist ein anderes Thema.


    Ich denke, meine Beschwerden sind ein bunt zusammengewürfeltes Konstrukt von Faktoren, welche sich gegenseitig negativ beeinflussen...


    Natürlich bin ich sehr gespannt auf Ihre News betr. Ihre - geheimnisvoll tönenden - Abklärungen.


    Herzlich - Tilia

  • @DamienS

    Auch an Sie wiederum besten Dank für Ihre Zeilen.


    Die Bandscheiben haben es wohl in sich. Ich würde behaupten, insbesondere im Halswirbelbereich. Super, dass die OP bei Ihnen so erfolgreich war.


    Ja, unser Körper mit all seinen Funktionen ist ein wahres Wunderwerk - so wie halt die ganze Natur. Selbst wenn Medizin und Forschung so weit fortgeschritten sind, bleibt vieles im Verborgenen...


    Es ist für mich tatsächlich eine grosse Herausforderung, meinem aktuellen Leben überhaupt noch gute Qualität abzugewinnen. Kleine Lichtblicke - zwischendurch gibt es solche für ein paar Stunden - sind für mich ein grosses Geschenk. Manchmal bin ich kurz vor dem Durchdrehen, schreie im Haus herum, sammle alle meine Medikamente zusammen - - - -.... Immer wieder wird es gefährlich. Wenn mich die Hoffnung ganz verlässt. Wo ich denke, es wird nie mehr besser. Dieser Gedanke ist vernichtend.


    Wenn ich diesen bedrohlichen Angstzuständen Herrin werden könnte, müsste ich mich "nur" noch mit den Schmerzen rumplagen.


    Die Reduzierung des Temestas kann ich nicht gemäss meines Vorhabens durchziehen. Zwar bemühe ich mich, vorläufig auf den 0,1 mg pro Tag zu bleiben (Ashton geht meines Wissens nach 1 mg Diazepam während 1 bis 2 Wochen auf 0) . Leider muss ich aber alle paar Tage 0,2 mg nehmen, wenn der Level der Kombination aus Angst und Schmerzen zu hoch ist. Ich fühle mich zwar dann als Versagerin...


    Ich habe mir überlegt, ob ich mir für innerliche Anwendung zugelassenes Lavendelöl kaufen soll für einen zweiten Angstbekämpfungsversuch. Obschon die Wirkung von Lavendel auch kontrovers diskutiert wird in Fachkreisen.


    Es ist Gehen an Ort. Trotzdem...


    Herzlich - Tilia

  • @Transmitter


    Es ist schon so, dass sich immer wieder "Unholde" in Foren herumtreiben. Während meiner damaligen "Aktiv-Zeit" im Beobachterforum ging es diesbezüglich teils zu wie im hölzernen Himmel. Was mit meiner Lebensphilosophie nichts mehr gemeinsam hatte.


    Wie pflegte meine Grossmutter selig jeweils zu sagen: "Der Herrgott hat halt verschiedene Kostgänger".


    Herzlich - Tilia

  • User 8068

    @Tilia


    Ich habe angedeutet, dass ich bei einem Freund noch nachfragen möchte. Dieser hatte eine ähnliche Symptomatik entwickelt, wie sie beschreiben.


    Ich habe ihm ein mail geschrieben, dass er sich diesen thread doch bitte mal anschauen soll. Und ob ihm da etwas Hilfreiches in den Sinn kommt.


    Viel Hoffnung habe ich ehrlich gesagt nicht, dass er ihnen ein Patentrezept verraten könnte. Denn ein Solches hatten auch die Mediziner nicht zu bieten.


    Durch einen Unfall kam er in eine Spirale der Destruktion. Bis er mehr tot als lebendig war. Das war dann jahrelang der Normalzustand. Bis es gelang das Schmerzsyndrom zu durchbrechen. Danach erholte er sich wieder. Und ist heute auch wieder arbeitsfähig. Aber nicht mehr im ursprünglichen Beruf. Da sind Schäden geblieben.


    Trotzdem staune ich immer wieder, zu was er wieder fähig ist. Und mir zeigt das, dass es auch in schwierigen Fällen Hoffnung gibt.

  • User 8068

    @Tilia


    Den Spruch hatte das "unser Grosi" auch gelegentlich mal gesagt!

  • User 8068

    @Tilia


    nur kurz: woher kommen ihre angstzustaende? wenn es keine 'entzugsreaktionen' sind, haben sie diese schon psychotherapeutisch bearbeitet?


    lavendelöl hat in einigen studien vergleichbare resultate wie temesta gehabt. ich spreche hier von lasea bzw. laitea. sind beide dasselbe, nur das eine ist auch auf rezept erhaeltlich. probieren sie es aus. vielleicht hilft es ihnen. alternativ wuerde ich ihnen magnesium empfehlen, das hat auch eine beruhigende, entspannendre wirkung und koennte somit auch auf die schmerzen lindernd wirken.


    wegen den einnahmen von 0.2mg temesta aller paar tage sollten sie sich nicht als versagerin fuehlen. fuer mich zumindest sind sie es keineswegs! ich bewundere sie, wie sie trotz der herausforderungen gewillt sind und nicht klein bei geben. ausserdem sind ihre schmerzen und die aengste nicht eingebildet. da darf man schon mal zur erleichterung greifen. so lange man nicht süchtig wird und genau dem entkommen sie ja. und langsam wird es immer besser werden.

  • @Tilia


    Wenn ich diesen bedrohlichen Angstzuständen Herrin werden könnte, müsste ich mich "nur" noch mit den Schmerzen rumplagen.


    Mir ist die Leidensgeschichte des Freundes recht gut bekannt. Und weiss daher auch ziemlich genau, was er hier darauf antworten wird/würde. Er wird hier sagen, dass es bei ihm in der umgekehrten Reihenfolge war/ ist.


    Angefangen mit einem Bagetellunfall, dann eine erste schwere Infektion als Komplikation. Welche vordergründig auch Erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden konnte. Doch es hatte sich eine Störung im Nervensystem entwickelt, welche chronisch wurde. Zusammengefasst entwickelte sich ein Schmerzsyndrom, welches man nicht auf eine organische Ursache im engeren Sinn zurückführen konnte.


    Ob das so ganz genau stimmt, weiss ich nicht. Denn hier gab / gibt es bestimmte Vorbelastungen, die auf frühere Unfälle zurückgehen. Aber mit grosser Zeitdistanz. Konkret auf Schleudertrauma und einen verschobenen Halswirbel. Was aber auch nachgewiesen werden konnte ist, dass es tatsächlich auch organische / neurologische Probleme gibt. Vegetative Dystonie im Oberbegriff und eindeutig Fehler bei der Nervenstromübertragung in einem Bein. Sensorische und motorische Störungen. Oder etwas salopp ausgedrückt.. er weiss nie genau, wo sein Fuss steht. Und ob er überhaupt steht.


    Darauf hat er eine etwas eigene Strategie entwickelt und sagt. Egal... ich lauf einfach weiter!


    Doch diese Strategie entwickelte er erst etwas später. Hier muss ich noch anfügen, dass er genau mit diesem Bein noch ein anderes Problem hat. Auf dieser Seite hat er eine Mangeldurchblutung, da die Arterie in der Leiste zu ist.


    Was für sie hier hier wohl etwas relevant sein könnte: Es geht um die Reihenfolge der Entwicklung.


    Das nicht Wissen, was die Ursache für die Schmerzen ist und was möglich ist, um die Folgen des Schmerzsyndroms zu verhindern, führte erst zur Entwicklung eines Angstsyndroms und letztlich auch in eine massive Erschöpfungsdepression.


    Die Wende kam, als er sich eigentlich aufgegeben hatte. Und für immer gehen wollte. Da gelang es, das Schmerzsyndrom zu durchbrechen. Ich kann und will das jetzt nicht im Detail erklären.


    Aber es gibt den Spruch: Eifersucht ist eine Sucht, die Leiden schafft.


    Und dieser Freund sagt heute in einem etwas übertragenen Sinn:


    Ein Schmerzsyndrom ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Schmerzen schafft.


    Und ich muss hier den Ausführungen von damiens noch ausdrücklich beipflichten. Diese Schmerzen sind nicht einfach eine Einbildung. Für Betroffene sind die sehr real. Und kann auch von Aussenstehenden so objektiviert werden.


    Vielleicht gibt ihnen das jetzt einen Gedankenanstoss dazu, wie sie ihrem Dämon (Schmerzsyndrom) entgegentreten können. Es wird Zeit, diesen loszulassen.... Es ist ihnen viel zu wichtig geworden.... Es beherrscht ihr Denken und Empfinden. Immer da. Völlig zentral. Laufen sie davon. Im übertragenen Sinn. Dieser "Dämon" geht sie doch gar nichts an!


    Das ist jetzt viel einfacher gesagt, als in die Realität umgesetzt. Doch etwas zusammengefasst, ist das etwa das, was Freund hier antworten wird: Den Schalter im Kopf umlegen!


    Ich hoffe ich konnte hier etwas Denkanstoss vermitteln.


    LG.

  • @Transmitter


    Danke, @Transmittter, für Ihre interessanten Ausführungen. Ich gönne es Ihrem Freund von Herzen, dass sich sein Nervensystem offensichtlich wieder soweit regenerieren konnte. Manchmal braucht ein solcher "Vorgang" sehr viel Zeit. Und während dieser sehr viel Geduld und eine grosse Portion Demut (oder ist die Demut ein Anteil der Geduld?)...


    Vielleicht gibt ihnen das jetzt einen Gedankenanstoss dazu, wie sie ihrem Dämon (Schmerzsyndrom) entgegentreten können. Es wird Zeit, diesen loszulassen.... Es ist ihnen viel zu wichtig geworden.... Es beherrscht ihr Denken und Empfinden. Immer da. Völlig zentral. Laufen sie davon. Im übertragenen Sinn. Dieser "Dämon" geht sie doch gar nichts an!


    Genau das habe ich nach den div. Unfällen machen wollen. Habe einfach weitergemacht. Die Zähne zusammengebissen, wie ich mich das gewöhnt war/bin. Wenn man drei Kinder geboren hat, weiss Frau, was Schmerz ist, glauben Sie mir. - Mir sind die Schmerzen nicht zu wichtig geworden. Vielmehr habe ich von Anfang an versucht, diesen davonzulaufen. Im festen Glauben, sie würden dann schon wieder verschwinden. Es war vielleicht nicht so ideal, den Schmerz auf Teufel komm heraus ignorieren zu wollen und lange Zeit keinen Arzt aufzusuchen. Der Orthopäde sowie die Physiotherapeuten zeigten mir klar auf, wo der Hase im Pfeffer liegt. Und dass ich im ganzen Kontekt psychisch stark angeschlagen sei, liege auf der Hand. Also nicht psychosomatisch, sondern somatopsychisch...


    Ich möchte es an dieser Stelle belassen, weiter über das Thema Schmerz zu diskutieren, denn das Thema des Threads ist ja eigentlich ein anderes


    Danke aber für die Gedankenanstösse...


    Herzlich - Tilia

  • User 8068

    @DamienS


    Danke für Ihre verständnisvollen Zeilen. Sie haben mir gut getan.


    In der Psychotherapie - ich war gerade am Freitag dort - arbeiten wir natürlich auch an meinen Ängsten. Sie sind einerseits traumatisch bedingt (nicht mit den Unfällen zusammenhängend. Ich möchte aber hier nicht darüber berichten), aber auch Folge aus den Schmerzen und bestimmt auch ein Anteil Entzugserscheinungen. Mein Psychiater meinte am Freitag auf die Entzugserscheinungen angesprochen, es sei praktisch ausgeschlossen, dass bei einem Entzug von 0,25 mg Temesta selbst nach langer Einnahmedauer so vernichtende Angstzustände entstehen. Selber merke ich auch, dass wenn die Schmerzen ruhiger sind, ich weniger Angstzustände habe...


    Ich habe jetzt mit Lavendeltropfen von Ceres angefangen . Mir sind in Lasea/Laitea die einen Hilfsstoffe unsympathisch.


    Herzlich - Tilia



  • @Tilia


    Jetzt muss ich etwas widersprechen.


    Denn das eigentliche Thema des Threads hat einen direkten Zusammenhang mit dem Schmerzsyndrom. Doch kann ich hier nicht erklären, wie er funktioniert.


    Ich weiss es nicht!


    Und das kann auch der eine Freund nicht, und auch der Andere nicht.


    Ich weiss nur, dass es in beiden Fällen letztlich um das "Loslassen" ging.


    Also auch "Loslassen" von vermeintlichen Krücken ( Temesta / Tavor).


    Krücken können hilfreich sein..... bis sie selbst zur Belastung werden.


    Und manchmal ist es auch unmöglich, jemals wieder auf die Krücken verzichten zu können.


    Der andere Freund wird nie wieder ohne eigenen Stuhl unterwegs sein. Doch ist er einer der lebensfreudigsten Menschen die ich kenne. Das hilft ihm auch... die Schmerzen zu ignorieren.


    LG.

  • @Tilia


    bezüglich ihren schmerzen, verspannungen und ängsten noch ein paar worte zu einem möglichen zusammenhang, anhand dessen sie allenfalls etwas linderung verschaffen können.


    das menschliche nervensystem verfügt ja grundsätzlich über die möglichkeit der wahrnehmung von äusseren reizen wie z.B. temperatur oder dem ausführen innerer reize wie z.b. dem willen des heben des armes und der entsprechenden bewegung des armes.


    das heisst also, das anspannen der muskulatur kann von zwei möglichen reizquellen stammen.
    a) von innen, also wenn man z.b. eine bewegung ausführt oder willentlich die muskulatur anspannt, aus welchem grund auch immer und
    b) von aussen, wenn z.B. die muskulatur sich anspannt z.B. wegen kälte, schmerz, strom etc. also etwas was nicht willkürlich passiert


    das signal, das unser nervensystem empfängt ist aber in beidem falle dasselbe, nämlich "muskel angespannt" und das wiederum führt zu einer kaskade von reaktionen unter anderem auch im nervensystem. muskel anspannen heisst grundsätzlich kampf- oder fluchtbereitschaft, ergo ausschüttung von stresshormonen (adrenalin, cortisol, etc.). wenn also eine anspannung zu lange anhält, werden dauerhaft stresshormone ausgeschüttet und das führt dann auch zu weiterer anspannung bzw. eben verspannung. der körper will möglichst viel energie zur verfügung stellen für die kampf- fluchtreaktion. problematisch dabei ist, dass durch das nichteintreten einer entspannung eben immer schön weiter stresshormone ausgeschüttet und produziert werden. wenn man jetzt solche chronischen verspannungen lösen will gibt es den "chemischen" weg wie muskelrelaxantien oder eben auch temesta, welches einen relaxierenden effekt hat. oder es gibt den "mechanischen" weg, indem die betreffenden muskelpartien gedehnt und angespannt und gedehnt und gelockert werden. durch das dehnen und anspannen wird der muskel gut durchblutet, was ihn "weich" macht und entsprechend eben auch entspannen lässt. daneben gibt es noch den "meditationsweg", also die muskeln bewusst probieren zu entspannen. dies hilft aber oft nicht bei starken verspannungen.


    bei ihnen scheint ja mit dem einbezug der halswirbelsäule eine mögliche reizung des nervensystems vorzuliegen, weshalb die nackenmuskulatur und andere verspannt sind. das ist zwar wahrscheinlich eine folge ihrer chronischen verspannung, aber mittlerweile auch ein grund, warum sie sich nicht gut lösen lässt.


    deshalb mein tipp: versuchen sie die muskulatur(en) die verspannt sind mit dehnübungen (2 min pro muskel und position) und durch anspannung (30 sek) zu lockern. zur hilfe können sie die muskeln mit einer wärmesalbe einschmieren, wärme ist gut für die durchblutung.


    auf youtube gibt es einige gute videos zur lockerung der nackenmuskulatur z.b. die von liebscher & bracht finde ich sehr gut. da ist für praktisch jede muskulatur etwas gutes mit dabei. ich selber mache einige übungen davon und meine verspannungen sind dadurch viel besser geworden.


    liebe grüsse

  • @Tilia


    Ich kann ihnen wirklich nicht sagen, was zum eigentlichen "Durchbruch" bei einem Schmerzsyndrom verhilft. Das ist vermutlich sehr individuell.


    Eine Therapie, welche mir hier als Möglichkeit bekannt ist... ist die Selbsthypnose. Und das wird auch von meinen beiden erwähnten Freunden klar bestätigt. Bei keinem von uns konnte das eine eigentliche Heilung der Ursachen bewirken. Aber die Symptome wesentlich beschränken. Also zu einer ganz deutlichen Verbesserung der Lebensqualität beitragen.


    Ich hatte das Glück, dass mich einer der beiden Freunde darauf aufmerksam machte. Den Anderen kannte ich zu dieser Zeit gar nicht wirklich. Nur seinen älteren Bruder. Während sein kleiner Bruder; und einer meiner heute engsten Freunde bewegungsunfähig im Spital lag. Jahre!


    Selbsthypnose kann wirklich sehr hilfreich sein. Doch hier fängt es mal mit etwas autogenem Training an... Eine Methode zur Entspannung. Und dann kann man anfangen, die hypnotischen Elemente einzubauen. Hier sollten sie sich allerdings von echten Fachleuten beraten lassen. Denn da wird es kritisch. Dann fangen sie an in ihrem Unterbewusstsein etwas zu verändern. Da kann man mit geeigneten Methoden Hilfreiches einbauen... und auch komplett Falsches.


    Tatsächlich bin ich nicht der engste Freund des erwähnten Patienten, sondern der andere Patient. Komme darauf noch einmal zurück.


    damiens hat im Forum eine Frage veröffentlicht. Zu einer Therapie die relativ neu ist. Und ich halte das für einen möglichen Ansatz, um Schmerzsyndrome etwas in den Griff zu bekommen. Noch ist das etwas in der Versuchsphase. Wird aber auch wissenschaftlich begleitet.


    Und in ihrem Fall denke ich, es ist ein Versuch wert!


    Der zugehörige Link ist hier: https://www.beobachter.ch/fore…-erfahrungen-gesucht.html


    Beachten sie, dass bei dieser Methode das Bewusstsein eine untergeordnete Rolle spielt. Die wirklichen Effekte spielen sich mehrheitlich unbewusst ab.


    LG.

  • @DamienS


    Vielen lieben Dank für die tolllen Informationen. Ich hoffe, dass hier viele Lesende davon profitieren können.


    Genau das ist ja die Krux an länger bestehenden chronischen Schmerzen. Die eine Ebene triggert die andere...


    Als ich vor 7 Jahren meine Erschöpfungsdepression hatte, praktizierte ich PMR, was sehr gut funktionierte für die damaligen Verspannungen, welche allerdings ein Nix im Gegensatz zu meiner heutigen Problematik waren. PMR greift in der jetzige Situation überhaupt nicht mehr. Im Gegenteil.


    Ja, ich sehe das eben auch so, dass da ua eine Nervenreizung vorliegt. Ich musste in den letzten Tagen immer wieder eine Kombination Sirdalud/Temesta (1mg/0,1mg) einnehmen am späteren Nachmittag, um den Rest des Tages irgendwie auszuhalten. Und damit ich etwas essen kann. Ich bin seit Okt. 2018 appetitlos...


    "Schmiermittel" sind bei mir natürlich schon seit langer Zeit im Einsatz. Ich kann sie nur "bedingt" anbringen, so z.B. an den Armen und im Nackenbereich, bescheiden im Schulterbereich. Die Brustwirbelsäule - über den grössten Teil dieses Bereichs zieht sich meine fixierte Hyperkyphose/Skoliose mit ebenfalls teils heftigen Schmerzen - erreiche ich nicht.


    Liebscher & Bracht ist mir natürlich ein Begriff. Ich werde dort wieder mal ausführlicher vorbeischauen und wieder ausprobieren. Danke für die Erinnerung ;)


    Was ich aber täglich mache, ist autogenes Training/Meditation/Selbsthypnose - so gut es mir eben gelingt. Manchmal verhilft auch ein warmes Bad mit einem entsprechenden Badezusatz zu etwas Entspannung.


    Sorry, wenn ich mich schon wieder verabschieden muss. Die Energie fehlt an allen Ecken und Enden...


    Danke fürs "Zulesen" und Ihre Zeit


    Herzlich - Tilia

  • @Transmitter


    Danke vielmal auch Ihnen für Ihre Zeilen und Ihre Tipps (vieles praktiziere ich bereits). Was Sie berichten, tönt sehr interessant. Die Medizin ist halt auch nicht über alles erhaben. Der Mensch ist ein zu komplexes Wesen, salopp ausgedrückt.


    Es gibt tatsächlich sehr viele Möglichkeiten in der Schmerztherapie. Deprimierend bei mir ist, dass mein Körper so oft paradox reagiert. Und mir der Schnauf - sprich Zuversicht - immer wieder auszugehen droht. So auch im Moment...


    Neurofeedback ist für mich kein Fremdwort ;) Leider kenne ich niemanden, der damit persönliche Erfahrung hat. Allerdings habe ich mich tatsächlich auch schon gefragt, das mal auszuprobieren. Es ist aber auch so, dass ich keine Lust habe, ständig unterwegs zu sein für irgendwelche Therapien. Ich muss schauen, in welche Richtung ich meine nächsten Schritte lenken werde.


    Danke nochmals


    Herzlich - Tilia

  • @Transmitter


    Ich verstehe nicht genau, wo Sie den direkten Zusammenhang mit einem Temestaentzug und einem Schmerzsyndrom sehen?


    Es freut mich für Ihren Freund, dass er so eine starke Persönlichkeit hat und sein Schicksal mit so viel Würde trägt. Rezept für Lebensfreude?!


    Nachdenklich, aber trotzdem -


    herzlich - Tilia

  • User 8068

    @Tilia


    es ist gern geschehen!


    bezüglich "schmiermittel" gibt es ein paar sehr gute aus der natur, wobei da eher die bezeichnung wärmemittel angebracht ist. ingwer gerieben auf ein dünnes tuch (ein abwaschtuch z.B.) und dann auf oder um die betroffene stelle. das wärmt bzw. regt dadurch die durchblutung an und gibt ausserdem antientzündliche stoffe an die haut ab. das ist besser als jede salbe die man käuflich bekommt. aber halt auch viel günstiger, was das wiederum erklärt :)


    hatten sie nicht geschrieben, dass sie einen mann haben? können sie ihn bitten sie dort einzureiben wo sie selber nicht hinkommen?


    bezüglich des sirdaluds wissen sie es vielleicht schon, da können sie auch in einen teufelskreis geraten, wenn sie es zu oft nehmen können rebound-phänomene auftreten. das heisst die muskulatur verkrampft sich mehr wenn das medikament abgebaut wird. wenn sie es regelmässig nehmen und dann nicht mehr, können die schmerzen und verkrampfungen zuerst schlimmer werden.

  • User 8068

    @Tilia


    einige tees bzw. tisane (frz.) können auch sehr gut helfen um etwas zu entspannen.


    baldrian, lavendel, hopfen, melisse, kamille, eisenkraut
    die können auch der stimmung noch gutes tun. und im gegensatz zu tees machen sie nicht wach.


    und im gegensatz auf kaffee verzichten, das verspannt zusätzlich.


    allenfalls könnten ihnen auch kräuter die in der traditionellen chinesischen medizin verwendet werden noch unterstützend helfen.


    ich sehe schon, sie machen sehr viel und vor allem gutes. behalten sie das bei! und entschuldigen sie sich bitte nicht für ihre knappe zeit wegen zu wenig energie. es nimmt ihnen niemand übel. mein persönlicher wunsch für sie ist, dass es ihnen gut geht. weniger haben sie nämlich nicht verdient!

  • @Tilia


    Zuerst noch etwas im Voraus: Der eigentliche Dank gebührt ihnen. Und ich teile ihre Hoffnung, dass auch noch andere Leser hier etwas hilfreiche Tipps in ihrem Thread finden können. Und dann möchte ich mich auch noch dem anschliessen, was damiens zuletzt noch geschrieben hat:


    mein persönlicher wunsch für sie ist, dass es ihnen gut geht. weniger haben sie nämlich nicht verdient!


    Es ist gerade bei chronischen Schmerzpatienten ja so, dass der Körper eben nicht so reagiert, wie man es eigentlich erwartet hat. Ja eben paradox.. im Sinne von im Gegenteil...


    Deshalb kann es auch mal sinnvoll sein, genau das Gegenteil dessen zu versuchen, was man normalerweise machen würde. Das kann dann aber auch kritisch sein, und man sollte das nicht ohne Vorsichtsmassnahmen versuchen. Oder nur im Rahmen dessen, wo das Risiko noch kalkulierbar ist.


    Im Fall des einen von unseren beiden Patienten war es so, dass dieser aufhörte dem Schmerz aus dem Weg zu gehen. Sondern sich dem Schmerz bewusst zu stellen. Ja ihn richtiggehend zu suchen... und ihn dann zu jagen.


    Wie er das genau machte, kann ich nicht beschreiben. Ich weiss nicht, was da genau in seinem Gehirn vorging. Ich konnte es nur als Aussenstehender beobachten.


    Doch der wesentliche Punkt ist hier wohl, dass er aus der Vermeidungshaltung heraus kam. Er hörte auf sich nicht zu bewegen, weil eine Bewegung einen Schmerz auslöste. Er bewegte sich trotzdem und erst recht.


    Den Typen kannte ich nie als einen Wehleidigen. Doch zu dieser Zeit schrie er vor Schmerzen.


    Nur? Er schrie nicht einfach seinen Schmerz heraus. Er schrie den Schmerz an!


    Das war für ihn bestimmt nicht lustig. Und für die anderen Anwesenden auch nicht. Und wenn er wieder Gehversuche unternahm, dann mussten andere ganz direkt anwesend sein. Und mussten ihn sichern. Denn es kam häufig vor, dass er wie vom Stromschlag gefällt einfach zusammenbrach.


    Davon liess er sich aber nicht beirren... und ging weiter.... Halt etwas nach und nach....


    Vor etwa zwei Jahren arbeitete "Patient" mit einem Jungen und sportlichen Typen zusammen. Die beiden verstehen sich recht gut. Jetzt hatte Jungspundt die Idee "Patient" solle doch auf eine Bergtour mitkommen. Und das wäre dann nicht gerade das kleine "Hügeli" hinter dem Haus gewesen. Sondern einer der höchsten Berge der Welt.


    Jetzt hatte Jungspundt einfach keine Ahnung vom tatsächlichen gesundheitlichen Zustand von Patient. Er konnte ihm das nicht ansehen. Und dachte noch .. dieser Grufti ist doch total fit.


    Hmm? Der Grufti weiss nicht, wo einer seiner Füsse gerade steht. Den spürt er meistens gar nicht. Und falls doch.. dann mit einem unerklärlichen diffusen Schmerz. Doch damit noch nicht genug. Denn in der Leiste zum betroffenen Bein hat der Typ noch einen längeren Arterienverschluss. Also eine doch recht dauerhafte Mangeldurchblutung.


    Und wissen sie was das Schlimmste ist?


    Seit ihn dieser Jungspecht angepickt hat... überlegt der Grufti tatsächlich noch, wie er auf allen Vieren doch noch den Gipfel in die Knie zwingt!


    Na, ja. Im Moment begnügt er sich noch etwas damit seinen Freund, der schwerer als er selbst ist, ein paar Stockwerke auf dem Rücken hoch zu tragen, wenn es im Gebäude keinen Lift hat. Doch ohne Seilsicherung rennt der keine Feuerwehrleiter mehr hoch....


    Warum erzähle ich jetzt diese Geschichte?


    Es gab eine Zeit, das sah Alles völlig hoffnungslos aus. Doch das war nicht wahr!


    Ich hoffe, dass sie diesen Zeilen auch etwas Gutes für sich abgewinnen können.


    LG.