Entzug von 0,25 mg Temesta/Tavor

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  • tilia

    Zum Beitrag von damiens und zu "meiner" Hypothese wollte ich noch etwas schreiben.

    Jetzt sind sie mir zuvor gekommen.


    Der Punkt ist: Ich bin ähnlicher Meinung wie damiens , dass in ihrem Fall eine Suchtdynamik wahrscheinlich nicht das Hauptproblem ist.

    Diese lauert allenfalls latent im Hintergrund und kann ihnen eventuell in entscheidenden Augenblicken dann zusätzlich Knüppel zwischen die Beine werfen.

  • Sonnenschein80


    Wie geht es dir heute? Ich bin in Gedanken immer mal bei dir; halt von Unbekannt zu Unbekannt.


    Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst in dieser Spirale. Ich wünsche dir an dieser Stelle einfach ganz viel Mut, Ausdauer und die Kraft, die Zuversicht unterwegs auf deinem steinigen Weg nicht aus den Augen zu verlieren.


    Ruf doch einfach mal bei diesem Ambulatiorium an und erkundige dich. Vielleicht kann man dir allenfalls auch eine Adresse in deiner Region vermitteln. Denn wenn ich mich richtig erinnere, wohnst du nicht in der Schweiz...


    Mein Bruder hat vor einem Jahr 1 mg Temesta ausgeschlichen mittels Beratung dieses Ambulatoriums. Als Substitution während des Ausschleichens wurde ihm Pregabalin verordnet, bis 150 mg täglich (was er dann schlussendlich auch wieder ausschleiche musste).


    Er nahm Temesta während eines Jahres ein, nebst Trittico und Quetapin (und wie diese 2 Medikamente sich immer nennen)

    Er schlich sämtliche Medikamente ambulant aus. - Er erhielt sämtiche Medikamente verschrieben wegen eines quälenden Bandscheibenvorfalles. Dieser hatte nebst Schmerzen auch schwere Schlafstörungen zur Folge. Es wurden erstinstanzlich Temesta und NSAR verordnet. Mit den NSAR entwickelte sich als NW ua. eine Depression und Angststörung. Es folgten (zweimal stationär) Versuche mit unzähligen Antidepr. und Neuroleptika. Darunter übrigens auch Mirtazapin, was er überhaupt nicht vertrug. - Meinem Bruder geht es wieder sehr gut, er ist wieder voller Tatendrang und Lebensfreude. Ich möchte mit diesen Zeilen deine Hoffnung etwas unterstützen.


    Trag gut Sorge zu dir und sei ganz herzlich gegrüsst

    Tilia

  • Transmitter


    "Der Punkt ist: Ich bin ähnlicher Meinung wie DamienS , dass in ihrem Fall eine Suchtdynamik wahrscheinlich nicht das Hauptproblem ist.

    Diese lauert allenfalls latent im Hintergrund und kann ihnen eventuell in entscheidenden Augenblicken dann zusätzlich Knüppel zwischen die Beine werfen."


    Ich bin GLEICHER Meinung wie DamienS :)


    Aus Ihren Zeilen folgere ich, dass jede/r Erinnerung/Gedanke an Positives (nicht zu verwechseln mit Sehnsucht nach Berauschendem) - Suchtdynamik hat?

    Oder habe ich etwas falsch verstanden?


    Nein, die Rheinschlucht-Wanderung hatte keine so fatalen Folgen wie eine viele Monate später erfolgte. Die Folgen/Schläge des Einsatzes der Wanderstöcke war fatal für meine Schulter- und HWS-Problematik, gem. Physiiotherapeutin. Die Schmerzen wurden heftiger usw


    Es Grüessli

    Tilia

  • tilia


    Aus Ihren Zeilen folgere ich, dass jede/r Erinnerung/Gedanke an Positives (nicht zu verwechseln mit Sehnsucht nach Berauschendem) - Suchtdynamik hat?

    Oder habe ich etwas falsch verstanden?


    Ja. Ich denke, dass wir uns hier etwas falsch verstanden haben.


    Noch lange nicht jeder Gedanke / Erinnerung an Positives, oder auch Negatives, führt zu einer, oder ist Teil, einer Suchtdynamik.

    Diese Schlussfolgerung ist aus meiner Sicht falsch.


    Eine Suchtdynamik spiegelt eine, in der Regel unbewusste, Verkettung von meist mehreren Gedankengängen wieder. Kennzeichnend ist hier, dass diese Kette in sich geschlossen ist. Und so quasi eine Endlosschlaufe wird.

    Und man es nicht schafft ein Glied aus dieser Kette zu entfernen, um den Kreislauf zu unterbrechen.

    Dann kann man von einer eigentlichen Suchtdynamik sprechen.


    Natürlich kann eine Erinnerung an etwas Positives auch den Wunsch auslösen, das wieder zu erleben.

    Der Gedanke / birgt damit auch ein gewisses Suchtpotential in sich. Doch im Normalfall ist die Suche nach Postivem / Glücksmomenten noch nicht wirklich eine Sucht. Sondern eher noch ein Ausdruck einer gesunden Lebensfreude.


    Kritisch wird es wenn man das was man eigentlich sucht, nicht finden / erreichen kann. Und dann eine Ersatzhandlung vornimmt. Welche eine falsche, kurzfristige Befriedigung des Wunsches ermöglicht, aber dein eigentlichen Wunsch nicht erfüllen kann. Man aber an der Ersatzhandlung hängen bleibt.

    Dann fängt eine eigentlich Suchtdynamik an sich zu manifestieren.


    LG Transmitter

  • Transmitter


    "...Und so quasi eine Endlosschlaufe wird. Und man es nicht schafft ein Glied aus dieser Kette zu entfernen, um den Kreislauf zu unterbrechen.

    Dann kann man von einer eigentlichen Suchtdynamik sprechen."


    Bevor man ein Glied aus dieser Kette entfernen kann, muss man es zuerst schaffen, die Kette überhaupt zu knacken. Erst dann besteht die Möglichkeit, ein Glied daraus zu entfernen. Ich habe zwei Jahre lang eine junge Frau auf ihrem Weg aus der Magersucht begleitet....


    "Kritisch wird es wenn man das was man eigentlich sucht, nicht finden / erreichen kann. Und dann eine Ersatzhandlung vornimmt. Welche eine falsche, kurzfristige Befriedigung des Wunsches ermöglicht, aber dein eigentlichen Wunsch nicht erfüllen kann. Man aber an der Ersatzhandlung hängen bleibt.

    Dann fängt eine eigentlich Suchtdynamik an sich zu manifestieren."


    Kritisch wird es dann, wenn die Ersatzhandlungen schädigende Auswirkungen haben....


    Auch LG

    Tilia

  • Hallo liebe tilia,


    Zitat

    Wie geht es dir heute? Ich bin in Gedanken immer mal bei dir; halt von Unbekannt zu Unbekannt.


    Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst in dieser Spirale. Ich wünsche dir an dieser Stelle einfach ganz viel Mut, Ausdauer und die Kraft, die Zuversicht unterwegs auf deinem steinigen Weg nicht aus den Augen zu verlieren.


    Ruf doch einfach mal bei diesem Ambulatiorium an und erkundige dich. Vielleicht kann man dir allenfalls auch eine Adresse in deiner Region vermitteln. Denn wenn ich mich richtig erinnere, wohnst du nicht in der Schweiz...

    Oh, das ist schön, danke dir. Ich habe in deiner Forumspause immer mal wieder gedacht, was sie wohl macht, wie es ihr so geht.

    Heute ist es besser als Gestern. Ich denke, die letzten 1,5 Wochen schlechter Zustand kam wieder von meinen Hormonen und auch der Mirtazapinreduktion. Ich habe halt leider immer das Problem, dass es mir von morgens bis ca. 16 Uhr sehr schlecht geht. Brain Fog und Gedankenkreisen stressen mich. Ich bin dann die ganze Zeit in meinem Gedankenkreisen und überlege den ganzen Tag, welches Medikament als nächstes usw. Es ist leidig. Mein Psychiater überlässt mir komplett das Ruder, weil es auch mit dem aufdrängen nie funktioniert hat. Er macht das schon richtig, aber mir fehlt halt die Beratung dadurch. Meine Therapeutin sagt immer, ich sei so sehr informiert und wüsste eh am besten, wie die Medikamente funktionieren usw. Aber so wirklich stimmt das ja auch nicht, weil ich nicht weiss, wo ich weitermachen soll, ohne die Medikation zu zerschiessen und eine Krise auszulösen.

    Ich merke ja jetzt schon was von dem bisschen Reduktion Mirtazapin 45 auf 30 mg. :( Ich wache jeden Morgen mit Herzklopfen auf und fühl mich wie ein Drogenabhängiger auf Entzug.


    Ich werde mal beim Ambulatorium anrufen, ich komme leider aus Deutschland. Mitte Juni fahre ich vielleicht nach Berlin, da gibt es eine Selbsthilfegruppe im Weglaufhaus, die sich nur mit dem Thema Psychopharmaka absetzen beschäftigt. Hoffe bloss, die verunsichern mich nicht.


    Zitat

    Mein Bruder hat vor einem Jahr 1 mg Temesta ausgeschlichen mittels Beratung dieses Ambulatoriums. Als Substitution während des Ausschleichens wurde ihm Pregabalin verordnet, bis 150 mg täglich (was er dann schlussendlich auch wieder ausschleiche musste).


    Er nahm Temesta während eines Jahres ein, nebst Trittico und Quetapin (und wie diese 2 Medikamente sich immer nennen)

    Er schlich sämtliche Medikamente ambulant aus. - Er erhielt sämtiche Medikamente verschrieben wegen eines quälenden Bandscheibenvorfalles. Dieser hatte nebst Schmerzen auch schwere Schlafstörungen zur Folge. Es wurden erstinstanzlich Temesta und NSAR verordnet. Mit den NSAR entwickelte sich als NW ua. eine Depression und Angststörung. Es folgten (zweimal stationär) Versuche mit unzähligen Antidepr. und Neuroleptika. Darunter übrigens auch Mirtazapin, was er überhaupt nicht vertrug. - Meinem Bruder geht es wieder sehr gut, er ist wieder voller Tatendrang und Lebensfreude. Ich möchte mit diesen Zeilen deine Hoffnung etwas unterstützen.

    Das macht Mut. Quetiapin und Pregabalin habe ich ja auch aktuell schon drin. Im Endeffekt habe ich, um das Benzo rauszubekommen, nach und nach die 3 Medikamente dazubekommen. Alles in hohen Dosen und das Benzo habe ich immer noch. :( Ich finde das toll, dass es Menschen gibt, die trotz der ganzen Ausprobiererei da heil rauskommen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Männer das leichter wegstecken als Frauen. Ein Freund von mir, der auch in einer Klinik war, meinte, dass meist immer nur die Frauen so Probleme mit dem Absetzen hatten. Und meine eine Internetbekannte, die auch diegleichen Medikamente wie ich hatte, hat das alles in einem dreiviertel Jahr ausgeschlichen (Benzo zuletzt mit Diazepam), kam in eine psychische Krise und ist da immer noch drin. Hat auch schon wieder 2 Medikamente (Pregabalin und Cloziapin) und es stabilisiert sich immer noch nicht. Ein Drama.

    Ich war mal so weit, hatte das Diazepam nach einem dreiviertel Jahr von 60mg auf 0 ausgeschlichen, der reinste Horror, und dann mache ich den Fehler und gehe wieder in eine Klinik. Ich habe halt nie erkannt, dass ich immer im Entzug war. Ich hätte einfach warten müssen, keine neuen Medikamente nehmen sollen, einfach nur warten. Heute bin ich schlauer. Ob ich aber jemals von dem ganzen Zeug wieder wegkomme, ich weiss es nicht. Ich weiss nicht, ob sich das zentrale Nervensystem wieder von allein regulieren kann. Aktuell habe ich das Gefühl, dass die Medikamente Matsch aus meinem Gehirn machen.


    Vielen Dank für deine Worte, liebe Tilia, es muss irgendwie weitergehen,

    Sonnenschein

  • Sonnenschein80


    Liebe Sonnenschein


    Wie geht es dir? Ich habe dich nicht vergessen, verweile in Gedanken immer mal bei dir.


    Ja, du hast Recht, irgendwie muss es immer weitergehen....


    Es ist halt schon so, dass jede Person das Ausschleichen von Psychopharmaka anders erlebt. Jede/r Betroffene leidet individuell. Fatal finde ich einfach, wenn es heutzutage nach wie vor ÄrztInnen gibt, welche Absetzsymptome bestreiten. Darüber regt sich auch mein Psych. auf.


    Ich lese aus deinen Postings so viele Selbstvorwürfe und Selbstzweifel, Abwertungen usw. Liebe Sonnenschein, du tust dir damit alles andere als einen Gefallen! Es liegt doch auf der Hand, dass wir Laien eigentlich darauf angewiesen sind, Fachpersonen vertrauen zu dürfen. Erst recht in Krisensituationen. Mir scheint jedoch, dass viele dieser Fachpersonen keinen blassen Dunst davon haben, was Psychopharmaka mit der Hirnchemie anstellen. Es ist die Pflicht eines jeden Arztes, die Patienten über die Nebenwirkungen von Medikamenten aufzuklären. Insbesondere, wenn es sich um so heikle Wirkstoffgruppen geht wie in Psychopharmaka. Stattdessen wird den Pat. oftmals empfohlen "Lesen Sie den Beipackzettel NICHT, denn da stehen so viele Nebenwirkungen drin, dass es ihnen gleich noch schlechter gehen wird..." Meine eine Ärztin empfahl miir, das Medikament in der Apotheke abzuholen, dann ungeöffnet meinem Mann zu übergeben, damit er den Beipackzettel entferne... LACH


    "Ich hätte einfach warten müssen, keine neuen Medikamente nehmen sollen, einfach nur warten. Heute bin ich schlauer."


    Worauf hättest du denn warten sollen/wollen? Wie hättest du diese Wartezeit gestaltet?


    Wo siehst du deine Stärken? Was denkst du, würde dir gut tun?


    Für den Moment wünsche ich dir viel Liebe


    Herzlich

    Tilia

  • rodizia


    Hallo liebe Rodizia


    Mich hat es gerade gefreut, Sie mal wieder zu lesen! - Ja, am letzten Sonntag ging es mir ganz ordentlich während einigen Stunden. So in der Art, wenn einem "der Speck durch den Mund gezogen" wird... Wenn diese Stunden dann wieder vorbei sind, weiss ich doch wenigstens wieder, wie sich ein gutes Körper-/Psychegefühl anfühlt... - Hoffe, Sie sind wohlauf?


    Herzliche Grüsse

    Tilia