Entzug von 0,25 mg Temesta/Tavor

Dieses Forum wird bald eingestellt

Am 17. Dezember 2023 werden wir das Beobachter-Forum abstellen und alle Beiträge unwiderruflich löschen.

Die Details zum Entscheid und den entsprechenden Thread finden Sie hier.

  • @DamienS


    Vielen Dank für Ihre empathischen Zeilen und Ihre guten Ideen.


    Zwar habe ich keine News...


    Mit geeigneten Kräutertees von bester Qualität bin ich gut ausstaffiert. Aber die Ingwerauflagen werde ich bei nächster Gelegenheit ausprobieren. (Ja, ich habe "einen Mann".......) Bislang habe ich vor allem DulX angewendet, da ich sehr schnell gemerkt habe, dass Voltaren und Co. bei mir null Wirkung zeigen.


    Da ich hochsensibel auf so ziemlich alle Medikamente - insbesondere btr. Nebenwirkungen - reagiere, wende ich solche mit der entsprechenden Vorsicht an. Das Lesen der Fachinfos im Compendium ist Pflichtlektüre. Was es mit Sirdalud auf sich hat, ist mir soweit klar. Ich wende es jeweils höchstens 3 Tage hintereinander an, und das in der Dosierung zwischen 1 und 2 mg pro Tag.


    Ja, ich mache, was im Bereiche meiner Möglichkeiten liegt. Anlässlich eines Besuches in Thusis habe ich ca. 4.5 Stunden lang bergauf und -ab die Rheinschlucht - was für eine imposante, umwerfend herrliche Landschaft! - erwandert. Zwar musste ich immer wieder hart "beissen". Aber es war ein wunderbares Erlebnis zusammen mit unserem Sohn.


    Ich wünsche Ihnen einen freudigen Tag


    Herzlich - Tilia

  • @Transmitter


    Besten Dank auch Ihnen für Ihren Beitrag und Ihre aufmunternden Worte. Die Geschichte von ihrem "Typen, Patient" ist faszinierend. Und ich habe beim Lesen den "Typen" vor mir gesehen, voll in seinem "Element", dabei einige Male vor mich hingeschmunzelt. Der schafft das sicher noch, den Berg auf allen Vieren zu bezwingen!


    Es ist gerade bei chronischen Schmerzpatienten ja so, dass der Körper eben nicht so reagiert, wie man es eigentlich erwartet hat. Ja eben paradox.. im Sinne von im Gegenteil...


    Wenn Schmerzen zu lange andauern, entwickelt sich ein sog. Schmerzgedächtnis usw. Daraus entsteht die Chronifizierung der Schmerzen. Der Körper reagiert also entsprechend. Es gibt im Internet sehr gute Informationen über diese Zusammenhänge. Aber richtig ist, dass die Betroffenen nicht einfach die Hände in den Schoss legen dürfen. Welche Tätigkeiten/Therapien wem helfen können, ist individuell. Vemeidungsstrategien sind natürlich völlig kontraproduktiv. Die Devise ist sicher: Nicht aufgeben und sich Gutes tun; was immer das sein mag...


    Alles Gute Ihnen für den Tag!


    Herzlich - Tilia




  • @Tilia


    Ja. Das ist doch schon mal eine schöne Geschichte. Und die Rheinschlucht ist wirklich schön. Ich und weitere Personen, inklusive dem erwähnten "Patienten" waren früher oft gemeinsam da unterwegs. Nicht nur zum etwas wandern und auch etwas zu feiern. Wir betrieben da jeweils auch etwas Wassersport.


    Ja. Das Gedächtnis hat so seine Eigenarten. Was die Guten und die schlechten Erinnerungen angeht. Und eigenartigerweise scheinen sich die schlechten Dinge viel mehr im Gedächtnis einzuhaken, als die Guten. Und das ist wohl auch die Krux mit dem Schmerzgedächtnis. Das kann sich dann selbstständig machen.


    Wenn man nur schon unbewusst etwas in Verbindung mit möglichem Schmerz bringt, ist der Schmerz dann schon real zu spüren. Und das obwohl die Ursache vielleicht gar nicht da ist. Nur die Möglichkeit sie könnte da sein, reicht um eine Einbildung zu produzieren, welche dann eben gar keine Einbildung mehr ist. Weil sich das in einer eindeutigen Schmerzempfindung zeigt. Doch hier ist die Ursache des Schmerzes eben nicht mit einer aktuellen "Gegebenheit" verbunden. Sondern über eine "Erinnerung".


    Etwas anders ausgedrückt... eine Fehlschaltung im Gehirn. Bitte das nicht falsch verstehen.


    Eine solche "Fehlschaltung" kann durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst werden. Oder auch über eine Folge von Ereignissen. Wesentlich ist, dass das Schmerzgedächtnis getriggert wird.


    Und hier ist es gerade zu pervers, dass sich das Schmerzgedächtnis quasi selbst triggern kann. Es unterliegt hier einem Wachstumsprozess, der sich selbst stimuliert und steigert.


    Wenn sie aufgrund einer unbewussten, oder auch bewussten Erinnerung vermuten, dass eine bestimmte Handlung einen Schmerz zur Folge haben wird, dann werden sie die Handlung wohl unterlassen. (Vermeidungshaltung).


    Wenn sie nichts desto trotz die Handlung dennoch ausführen und dann auch aufgrund einer realen Gegebenheit einen Schmerz erfahren, dann bestätigt es das Schmerzgedächtnis. Hier ist aber alles noch im grünen Bereich. Das ist normaler Lernprozess.


    Wenn es aber mal zuviel solcher Bestätigungen gegeben hat, dann kippt diese natürlich und lebensnotwendige System der Reaktion auf Schmerzempfinden in ein sich selbst erregendes System um.


    Nur der Gedanke an die Möglichkeit löst bereits Schmerz aus das Schmerzempfinden bestätigt den Gedanken und bestärkt ihn dadurch. Und der gestärkte Gedanke löst stärkeres Schmerzempfinden aus .... und es wird zur Endlosschlaufe. Und diese muss irgendwie unterbrochen werden. Dafür gibt es wohl kein Patentrezept. Nur individuelle Möglichkeiten. Es gibt aber ein paar Grundlagen dazu, welche wohl für jeden Schmerzpatienten gültig sind. Welche Kombination aus diesen Grundlagen zum Erfolg führen kann, muss individuell geklärt werden.


    Eine der Gundlagen ist eine medikamentöse Bekämpfung des Schmerzes. Eine Weitere ist die geistige Bekämpfung des Schmerzes. Und hier wird es bereits etwas schwieriger.


    Letztlich geht es darum das fehlgeschaltene Schmerzempfinden (Schmerzgedächtnis! ) zu negieren. Sprich das falsch geladene Gedächtnis muss gelöscht werden und neu geladen werden. Das ist eine Art Gehirnwäsche.


    Im Detail bedeutet es, dass vermutete Negativerfahrung mit realer Positiverfahrung ausgetauscht werden muss. Das ist ein sehr langwieriger Prozess. Sich da um zu Konditionieren ist wirklich nicht so eine einfache Sache.


    Der von mir erwähnte Typ hat irgendwann mal sich selbst gesagt: Du Schmerz! Du bist nicht real. Du bist nur meine Einbildung. Dich gibt es nicht! Und ich lasse mich von dir nicht aufhalten!


    Das war der Anfang.... einer Dekonditionierung.


    Und jetzt der Bogen zu ihrer Familiengeschichte mit dem Familienerlebnis in der Rheinschlucht. Versuchen sie doch mal mit ihrem Mann und dem Sohn das "Erbsenzählspiel":


    Beim Erbsen zählen geht es eigentlich darum positiv und negativ auszuscheiden. Ganz objektiv betrachtet. Doch bietet das Spiel eine Möglichkeit sich selbst etwas zu belügen. Oder eben sich anders zu konditionieren.


    Und der kleine Trick dabei, den ich ihnen jetzt empfehle ist der Folgende. Setzen sie sich zusammen und erstellen sie zuerst eine Liste aller positiven Erfahrungen des Tages. Dann warten sie ein paar Tage. Dann setzen sie sich wieder zusammen... und schreiben auf die Liste der positiven Erfahrungen, was ihnen sonst noch einfällt zu den positiven Erfahrungen. Bauen sie sie hier ein Gedankengebäude darum herum. Zum Beispiel, was sie dann beim nächsten Besuch der Rheinschlucht noch alles Schönes entdecken könnten. Jetzt würde ich das so ein paar mal wiederholen.


    Und dann kommt mal die Negativseite an die Reihe.


    Jetzt können sie da schreiben: Ich hatte wieder Schmerzen. Nach 4.5 Stunden konnte ich nicht mehr.


    Und hier sage ich falsch!


    Das kommt auf die Postivseite!


    Dort aber anders formuliert: Trotz der Schmerzen konnte ich 4.5 Stunden ganz Wunderbares mit meiner Familie erleben! Und dabei habe ich die Schmerzen kaum gespürt.... Eigentlich ja gar nicht. Ich war so überwältigt von der Schönheit der Natur... dass ich die Schmerzen ja glatt vergessen habe....


    Ich kann ihnen nicht sagen, wie sie genau sich selbst dekonditionieren können. Das werden sie selbst herausfinden müssen. Auch mit Unterstützung seitens von Fachleuten.


    Ich hoffe ich konnte ihnen hier einen Hinweis geben, wie es funktionieren kann.


    Auch herzlichen Gruss.

  • @Transmitter


    Danke für Ihren Beitrag.


    Gerade habe ich mir vorgestellt, wie Sie sich als Jungspund mit ihren Kollegen johlend (nicht zu verwechseln mit gröhlen) durch die Strömung des Rheins geschoben haben... - Unsere phantastische Wanderung werde ich nie mehr vergessen. Wenn immer möglich möchte ich noch weitere Abschnitte der imponierenden Schlucht/Region erkunden. Übrigens brachen wir die Wanderung nicht ab, weil ich das Handtuch geworfen hatte. Sondern schlichtweg aus zeitlichen Gründen. Es war die Abendstunde, die beiden Männer hatten Hunger. Und auf uns Eltern warteten noch etliche Kilometer Heimweg.


    - Mir scheint, dass ich möglicherweise ein etwas falsches Bild bzgl. meines Umganges mit diesen lästigen Schmerzen vermittelt habe. - Im Vordergrund steht bei mir die Dankbarkeit für alle die Tätigkeiten, welche auszuführen noch möglich sind. Und ich bin sehr dankbar, dass mich die Schmerzen in der Nacht mehr oder weniger in Ruhe lassen! Es gibt also nichts zu "dekonditionieren". Das bestätigen in diesem Sinne auch "meine" Fachleute. Die sind einheitlich der Meinung, dass ich meine "Sache" sehr gut mache...


    Ich hoffe sehr, dass es hier Lesende gibt, welche von Ihren wertvollen Inputs profitieren können. Toll, dass Sie sich so viel Zeit genommen haben für den Text! Danke!


    Herzlich - Tilia

  • @Tilia


    Zuerst noch einen herzlichen Dank für die positive Rückmeldung. Das eigentliche Thema in diesem Thread war ja der Entzug von Temesta. Nicht ein Schmerzsyndrom.


    Ich hatte hier ein Schmerzsyndrom vermutet, weil hier in der Eingangsfrage der Hinweis auf einen Schmerzspezialisten stand.


    Doch bei einer "Suchtentwöhnung" spielen sich ähnliche Vorgänge ab, wie bei einer "Schmerzentwöhnung". In beiden Fällen geht es letztlich darum, sich neu zu konditionieren.


    Daher hatte ich etwas gehofft, dass ich über die Geschichten, welche ich hier erzählte, etwas ein Bild vermitteln kann über welchen Weg man auf der psychischen Ebene eine eigene Strategie entwickeln kann, die dabei hilfreich sein kann. Über die physisch machbaren Wege hat damiens einiges geschrieben und hier kennt er sich sicher besser aus, als ich. Ich bin kein Mediziner. Habe auch keine eigene Erfahrung mit Drogen- oder Medikamentenentzug und arbeite auch sonst nicht wirklich in einem therapeutischen Bereich.


    Ich habe nur am ganzen langen Ende mit Menschen zusammengearbeitet, welche bestimmte Stadien von solchen Abhängigkeiten durchlaufen haben. Und da wurde mir etwas bewusst, welchen Stellenwert es hat, zu dekonditionieren und neu zu konditionieren.


    Anders ausgedrückt: Ich hatte erst da angefangen mitzuarbeiten, als eine Neukonditionierung bereits stattgefunden hatte und es darum ging, diese zu festigen. Und das gelang dann auch in den meisten Fällen.


    Trotzdem hoffe ich, dass ich mit meinen Beiträgen hier in ihrem Thread ihnen und andern Mitleser*innen etwas Hoffnung und Mut machen konnte.


    Es gibt sie! Die Erfolgsgeschichten!


    LG.

  • @TransmitterDanke viel mal für Ihre Zeilen.


    Sie haben das schon richtig verstanden, wonach mir ein Schmerzsyndrom Steine in den Lebensweg legt. Ich habe also zwei "Baustellen". Diesen Thread habe ich zwar in der Hoffnung eröffnet, hier Menschen zu treffen, welche ebenfalls unterwegs in einem Benzodiazepinentzug sind oder einen solchen hinter sich haben. Menschen, die berichten, wie sie dabei vorgehen/vorgegangen sind, wie es ihnen dabei geht/ergangen ist, was ihnen hilft/geholfen hat, die Entzugscherscheinungen abzufedern usw. In welche Richtung der Thread sich entwickelt hat, muss ich wohl nicht erklären ;). Er hätte sehr rasch anders betitelt werden müssen, nämlich "Umgang mit chronischen Schmerzen".


    Wie dem auch sei. Ich finde es super, wie Sie Menschen in schwierigen Situationen begleiten. Im Namen all dieser Menschen ein grosser Dank an Sie! Ich bin ganz einverstanden mit Ihnen, dass es als Betroffener sehr wichtig ist, sich Strategien anzueignen, damit man nicht nur noch Zuschauer des eigenen Lebens ist....


    - Punkto Gedanken und deren Beeinflussung der eigenen Gefühle habe ich vor viiielen Jahren einen Satz kreiert: "Unsere Gedanken sind das Steuerrad für unsere Gefühle". Doch das setzt zuerst entsprechende Erkenntnisse voraus und dann die Umsetzung mit Beobachten/Trainieren.


    Nun bin ich gespannt, ob sich hier noch jemand zum eigentlich Thread-Thema melden wird...


    Herzlich - Tilia

  • User 8068

    @Tilia


    Eigentlich gebührt der Dank ihnen. Denn sie haben diesen Thread eröffnet. Und damit die Möglichkeit geschaffen, eine offene Diskussion zu führen. Zu einem Thema, welches in der Gesellschaft sehr gegenwärtig ist, aber welches man auch gerne etwas totschweigt.


    Herzlich Transmitter

  • User 8068

    @Transmitter


    Danke ;)


    Welches Thema meinen Sie nun ? ;)


    Wiederum


    herzlich - Tilia

  • User 8068

    @Transmitter


    Im Beobachterforum wäre eine solche Diskussion schlichtweg unmöglich. Das "Publikum" hier hat ganz andere Interessen... Es ist krass, wie sich das verändert hat im Verlaufe der Zeit, wenn ich so bedenke, wie das damals war, als ich hier intensiv mitschrieb...


    Herzlich - Tilia

  • User 8068

    @Tilia


    Diese Themenkreise waren schon immer ein Tabuthema in der Gesellschaft. Zumindest soweit ich mich zurück erinnern kann.


    Nicht nur hier im Forum. Obwohl es auch hier immer wieder mal Threads gibt, welche das Thema anschneiden.


    Doch wirklich offene (damit auch Ergebnisoffene gemeint) Diskussionen sind generell eher selten.


    Bezüglich diesem Forum bin ich aktuell wieder etwas optimistischer geworden. Dies insbesondere auch deshalb weil in letzter Zeit sich auch wieder Foristen neu an Diskussionen beteiligen, welche sich offenbar nicht nur in den gewohnten ein- und ausgefahrenen "Denkbahnen" bewegen können, sondern auch die Kapazität dazu haben, neue Wege zu entdecken.


    Ich rede hier zuerst mal von @DamienS. Dann auch von @oytenkratos.


    Und dann gibt es noch Foristen wie @Andreas.Buechel. Meiner Ansicht nach ein ziemlicher Utopist. Aber dennoch hat er mit seinen Beiträgen durchaus zu Denkanstössen beigetragen, welche ich als wertvoll erachte.

  • @Tilia


    Diese Themenkreise waren schon immer ein Tabuthema in der Gesellschaft. Zumindest soweit ich mich zurück erinnern kann.


    Nicht nur hier im Forum. Obwohl es auch hier immer wieder mal Threads gibt, welche das Thema anschneiden.


    Doch wirklich offene (damit auch Ergebnisoffene gemeint) Diskussionen sind generell eher selten.


    Bezüglich diesem Forum bin ich aktuell wieder etwas optimistischer geworden. Dies insbesondere auch deshalb weil in letzter Zeit sich auch wieder Foristen neu an Diskussionen beteiligen, welche sich offenbar nicht nur in den gewohnten ein- und ausgefahrenen "Denkbahnen" bewegen können, sondern auch die Kapazität dazu haben, neue Wege zu entdecken.


    Ich rede hier zuerst mal von @DamienS. Dann auch von @oytenkratos.


    Und dann gibt es noch Foristen wie @Andreas Buechel. Meiner Ansicht nach ein ziemlicher Utopist. Aber dennoch hat er mit seinen Beiträgen durchaus zu Denkanstössen beigetragen, welche ich als wertvoll erachte. Er scheint aber im Forum nicht mehr aktiv zu sein.

  • Hier wieder einmal ein Lebenszeichen von mir. Ich habe eine harte Zeit hinter mir - und sie setzt sich fort. So habe ich mich vor ca. einer Woche in meiner Verzweiflung entschieden, medikamentös einen erneuten Versuch zu starten "wenigstens" gegen die Horrorangst, Weil ich die "Doppelbelastung" nicht mehr aushalten konnte. Nebst einem Antikonvulsivum/Anxiolytikum habe ich zudem mit CBD Tropfen gestartet. Auch gehe ich wieder zur Akupunktur. Und werde die Physiotherapie an den Nagel hängen, weil mir diese absolut nichts bringt. Ausser höherer Schmerzintensität an den folgenden Tagen…


    Das jetzige Medikament wirkt besser gegen die Angst als die Kleindosierung Lorazepam. Auch zum Schlafen brauche ich halt leider (seit langem) ein Medikament ("böse" ;) Z-Drug). Zwar schlafe ich trotzdem alle paar Nächte sehr schlecht, was dann regelmässig einen schwierigen Tag nach sich zieht (verstärkte Angst/Schmerzen). Dennoch hoffe ich, das Schlafmedikament bald durch CBD ersetzen zu können.


    Der Umgang und die Akzeptanz der mit der jetzigen Medikation (ausgenommen CBD) zusammenhängenden Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit machen mir zwar ziemlich Mühe. Aber weniger von Angstgefühlen gejagt zu sein, bringt halt doch eine gewisse Erleichterung in den Alltag. Den Gedanken, dass ich sicher das eine Medikament wieder absetzen muss (ausschleichen wird nicht möglich sein, da ich die kleinste existierende Dosierung als 1 Kapsel nehme), schiebe ich vorläufig weg so gut als möglich.


    Das Bewusstsein, für meine 3 beruflich sehr belasteten und gestressten Kinder eine Zusatzbelastung zu sein, bedrückt mich enorm. Und tut mir weh. Ende Monat wird nun ein Familiengespräch bei meinem Psychiater stattfinden.


    Ansonsten gibt es nichts Neues...


    Ich wünsche allen einen guten Restsonntag.


    Herzlich


    Tilia

  • User 8068

    @Tilia


    Es ist hier off topic. Aber ich nutze den Kanal hier für eine Mitteilung.


    Ich möchte die Diskussion zu falschen Vermutungen, oder gar Verdächtigungen, gegenwärtig nicht im Thread von "Anonymistgut" weiterführen. Ich habe zur Persönlichkeit von "Anonymistgut" ein paar Fragezeichen gesetzt und mir dazu einige Gedanken gemacht. Also gewisse Vermutungen. Ev. sogar noch Verdächtigungen. Doch damit bin ich bereits irgendwie im Bereich von Vorurteilen. Und das möchte ich vermeiden.


    Ich kenne Personen, die im Alter von ca. 12 Jahren ziemlich eigene Wege gingen. Die man nicht unbedingt von einem "Kind" erwartet.


    Ich möchte mich mit Vermutungen zurückhalten. Und lieber noch etwas hinhören, was "Anonymistgut" noch Alles zu Erzählen hat.


    PS: Ich finde es gut wenn sie sich auch mit anderen Themen als nur dem eigenen Hauptthema beschäftigen.


    LG

  • User 8068

    @Transmitter


    Jetzt war mir gerade etwas unheimlich zumute... Können Sie Gedanken lesen ;) Ich war mir nämlich auch am Überlegen, hier off topic kurz an Sie zu schreiben ;) Zu meinen alten Beob.forum-Zeiten gabs die Möglichkeit der persönlichen Nachrichten... Gut möglich, dass ich auch noch allen Ernstes in den gemeinten Thread einsteige... Jaja, ich habe da auch so meine Erfahrungen gemacht mit meiner Jungmannschaft. Kritisches Hinterfragen und entsprechende Diskussionen waren an der Tagesordnung bereits in sehr jungem Alter. - Da sind jenseits "meines Themas" gerade viele andere, die mich in Atem halten... Aber halt nicht hier im Forum...


    Herzlich


    Tilia

  • User 8068

    @Tilia


    Ohoooh?


    Ist es denn so unheimlich, wenn man einer Person begegnet, welche einfach mit etwas einer anderen Offenheit durchs Leben geht, als die, welche man sich sonst so sehr gewohnt ist?


    Ich war nie eine ängstliche Persönlichkeit. Was nicht bedeutet, dass mir Angst fremd ist. Ich betrachte Ängste als notwendigen Überlebensmechanismus.


    Aber sie müssen nicht mehr Raum in meinem Leben einnehmen als was ihnen zusteht. Und in meinem Leben, diesem Leben bin ich derjenige, welche den Schlüssel in der Hand hält, um meinen Ängsten den Raum zuweisen zu können, der ihnen gebührt.


    Doch am liebsten lasse ich die Türen einfach mal offen. Smile....

  • @Tilia


    Jetzt wieder etwas zurück zum eigentlichen Thema dieses Threads. Es gibt einen weiteren Thread hier im Forum, bei dem es um das gleiche Kern-Thema geht. Nämlich den Entzug von Temesta.


    Die Hintergründe für eine Medikamentierung mit Temesta scheinen aber unterschiedlich zu sein. Und das zeigt sich in der Dynamik der Doppelbelastung. Für mich macht es einen Unterschied, ob zuerst die Depression da ist und diese die Angst hoch triggert. Oder ob es umgekehrt ist.


    Aus meiner Sicht macht dies den Unterschied aus, dass man dann etwas klarer auf die eigentliche Ursache bei der Therapie fokussieren kann. Und dann dort versucht die Ursache eben ursächlich zu therapieren, während man den anderen Teil dann insofern etwas vernachlässigt und diesen Teil vorerst eher etwas symptomatisch zu dämpfen versucht.


    Aus ihren Beiträgen lese ich eher heraus, dass bei ihnen die Angstzustände im Vordergrund stehen. Und die depressiven Schübe eine Reaktion auf die Angst sind. Wenn sie auch dieser Ansicht sind, dann würde ich mich darauf fokussieren die Angstzustände ursächlich zu therapieren.


    Sie haben geschrieben, dass die Z-Drugs hier hilfreicher zu sein scheinen, als das Lorazepam. Falls das so ist, dann macht es aus meiner Sicht durchaus Sinn, wenn sie das Medikament wechseln. Also Temesta vollständig absetzen und durch die Z-Drug ersetzen.


    Doch sollten sie sich hier auch bewusst sein, dass die Z-Drugs ebenfalls ein ähnlich hohes Potenzial für Abhängigkeit haben, wie Temesta. Mit einem Wechsel bekommen sie dieses Problem nicht weg. Aber wenn ihnen die Z-Drug hilfreicher ist, um die Angstzustände in Schach zu halten.... Dann macht das ausser meiner Sicht Sinn.


    Was ich gar nicht gut finde, ist, wenn man mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt.


    Bei so einem Cocktail weiss man irgendwann nicht mehr, was eigentlich wie wirkt. Und das ist aus meiner Sicht einer eigentlichen ( Psycho-) Therapie nicht gerade förderlich.


    Nun noch etwas zu CBD: CBD kann in bestimmten Fällen sehr hilfreich sein. In Anderen weniger und manchmal auch kontraproduktiv. Hier gibt es noch sehr wenige Studien über die Wechselwirkungen mit gängigen Psychopharmaka. Und hier rate ich zur Vorsicht.


    Damit will ich ihnen hier ihren Versuch auf keinen Fall ausreden. Ich würde aber mit einer niedrigen Dosierung beginnen und genau beobachten, wie sie reagieren. Und mir Zeit lassen um zu beobachten. Und wenn sie merken, dass es ihnen gut tut, dann würde ich mal probieren, wie es sich verhält, wenn sie die Dosierung geringfügig erhöhen. Wenn sie dann immer noch eine längerfristig anhaltende Besserung spüren, dann würde ich mal versuchen die anderen Medis etwas runterzuschrauben.


    Eine Person aus unserem etwas erweiterten Kreis leidet an starker Epilepsie. Diese Person konnte die sonst gängige Medikamentierung mehrheitlich durch CBD ersetzen. Laut seinem Bericht, hat er jetzt weniger häufig und weniger starke Anfälle. So gesehen hat CBD wohl etwas geholfen. Die Ursachen kann es nicht heilen. Und bei schweren Anfällen braucht er immer noch die anderen Medis.


    Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag ein paar Gedankenanstösse einbringen konnte.


    Aber bitte besprechen sie Veränderungen in der Medikamentierung mit ihrem Psychiater.


    LG

  • @Transmitter


    Danke für Ihre Zeilen


    Den anderen Thread habe ich natürlich gesehen, wollte eigentlich schon lange dort einen Beitrag schreiben. Aber das Formulieren braucht momentan unverhältnismässig viel Zeit. Übrigens steht dort nicht das Ausschleichen von aktuell 0,5 mg Temesta im Fokus. Die Medikamentenkombination gefällt mir zudem gar nicht…


    Mein Bruder nahm ca. 1 Jahr lang täglich 1 mg Temesta. Er erhielt dieses damals von seinem Arzt verschrieben infolge von Angstzuständen/Depr. im Zusammenhang mit starken Schmerzen wegen eines Bandscheibenvorfalles. Er konnte kaum mehr gehen, nachts nicht mehr schlafen. Gegen die Schmerzen hatte er hohe Dosierungen von div. NSAR verschrieben. Und natürlich parallel einen Protonenpumpenhemmer. Schlussendlich begab er sich in stat. Psychiatrische Behandlung. Allerdings waren damals die Schmerzen bereits weg. Die Ängste/Depr. aber nach wie vor sehr quälend/belastend. In der Psychiatrie wurde dann mit allen möglichen von Antidepr. und Neuroleptika herumgepröbelt. Sein psychischer Zustand verschlechterte sich. Rauf- und runterdosieren, ausschleichen, neues Medi ausprobierren usw. Schlussendlich entschied man sich dann für ein Antidepr. auf die Nacht. Temesta in Reserve, was aber leider zum tägl. Medikament wurde, weil er ansonsten nicht hätte arbeiten gehen können. Nach insgesamt ca. 1 Jahr schlich er dieses langsam aus unter Substitution von Pregabalin. Anschliessend schlich er Pregabalin aus und schlussendlich das Nachtmedikament. Seither lebt er wieder voller Tatendrang und Lebensfreude sein Leben, absolut medikamentenfrei. Er nimmt möglichst an 365 Tagen im Jahr sein Rheinbad. Vor der Bandscheibengeschichte hatte er nie Depressionen oder Angstzustände. Wie er mir während seiner Leidenszeit immer wieder berichtete, erzielte er die grössten Therapieerfolge mit seinen täglichen stundenlangen Gängen in der Natur. Das war übrigens auch meine Haupttherapie rund um meine erste Erschöpfungsdepression im Jahre 2014, als ich in der Klinik war und nach Austritt.


    Die Angstzustände stehen bei mir nicht in dem Sinne im Vordergrund. Aber wenn meine Schmerzen Hochbetrieb haben, fahren die Angstgefühle (möglicherweise ist der Begriff Angst im eigentlichen Sinne nicht zutreffend) ein. Es ist wie ein nicht enden wollender Schrecken. Es ist das Antikonvulsivum (Pregabalin), was mir momentan die Spitze dieser schrecklichen Gefühle dämpft. Z-Drugs sind nicht angstlösend. Es handelt sich um - leider auch schnell abhängig machende - Schlafmedikamente. Als Pharmaassistentin weiss ich, wo ich wichtige Infos einholen kann betr. Interaktionen, NW usw. Ich nehme keine Medikamentencocktail ein.


    Während meiner div. Klinikaufenthalten stand ich jeweils Kopf, wenn ich miterlebte, wie Mitpatient*innen mit sog. Medikamentencocktails zugemüllt wurden. Ich platzte teils fast vor Wut, was da abging. Ich nenne sowas fahrlässige Körperverletzung. Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass viele Psychiater*innen wohl die Namen und Indikationen der von ihnen verschriebenen Medikamente kennen. Aber punkto Interaktionen und NW usw keine Ahnung haben. Natürlich hatten die betr. Psych. an meinen Medikamentenkenntnissen, meinem kritischen Hinterfragen derselben und meiner selbstbestimmtenHaltung gar keine Freude. Im Gegensatz zu meinem ambulanten Psychiater/Psychoth. ;) Wir sind punkto Einsatz von Psychopharmaka gleicher Meinung. Wenn immer möglich nix. Oder eben so wenig als möglich.


    Natürlich habe ich mich im Internet gut informiert rund um CBD. Ich habe dort eine sehr gute Site gefunden. Ja, es ist so, die langsame Ein- und Aufdosierung braucht gute Selbstbeobachtung, um schlussendlich den gewünschten Erfolg zu erzielen. Und manchmal bleibt ein solcher halt aus...


    Herzlich


    Tilia

  • @Tilia


    Dann muss ich hier auch noch einmal etwas zurück fragen...


    Dann steht bei ihnen also doch etwas das Schmerzsyndrom im Vordergrund?


    Im Sinne von "Schmerzsyndrom" als Ursache für das "Angstsyndrom"?


    PS: Ihr letzter Beitrag hat bei mir noch mehrere Fragen und Gedanken ausgelöst. Möchte jetzt gerade nicht darauf eingehen.


    LG

  • User 8068

    @Transmitter


    Diese "Unheimlichkeit" :) löste in mir angenehme Gefühle aus :). Ich finde es sehr spannend, ja, speziell, wenn eine mir unbekannte Person eine in meinem Hirn herumgeisternde Idee spontan in Tat umsetzt. Ich weiss jetzt gerade nicht, ob es mir gelungen ist, mich nachvollziehbar auszudrücken? Jedenfalls


    herzlich


    Tilia